hi ausgebildeter Philosoph,
Die Frage nach einem „Wozu“ ist letztlich
eine Sinnfrage, da die Abwesenheit eines
„Wozu“ Sinnlosigkeit impliziert.
und ein „wozu“ ist immer da! und erlaubt als Frage nach der Wesenheit hinter einem Begriff!
Ich habe versucht darzustellen, inwieweit
Du mit Deiner Fragestellung dem Leben –
philosophisch unzulässiger Weise – einen
apriorischen Sinn unterstellst, ohne zu hin-
terfragen, ob es einen solchen überhaupt
gibt bzw., so es ihn gebe, worin diese Aporie
bestehe, woraus sie sich ergründe.
Wer den 2. Schritt (fragen ob es einen apriorischen sinn gibt) vor dem ersten tut, der handelt philosophisch unzulässig!
Noch
abenteuerlicher wird Deine widerspruchsfröh-
liche Logik, indem Du behauptest, Existenz
beinhalte per se Sinn, also sei Ausdruck von
Sinn.
Ist nicht eine Grundregel, daß man die Existenz des zu Untersuchenden erst einmal setzen muß, um dann daran zu beweisen, das dem so ist oder nicht?
Deine Gedanken folgen einer theologischen Lo-
gik, welche sich mittels ihrer Dogmatik die ent-
scheidenden Fragen, jene mit welchen Philoso-
phie erst beginnt (!), vom Leibe hält.
Hat dein zitierter sokrates also auch anhand dogmatischer theologischer Logik diskutiert?
Du fragst, wo ich das gelernt habe? Bei Sokra-
tes - via Platon -, zum Beispiel. Dieser größte
aller „Ironiker“ hat mit dem Schierlingsbecher
sein ultimatives Statement zum Wozu/Sinn des
Lebens gegeben, indem er konsequentes Den-
ken NICHT vom Leben trennte und Erkenntnis
nicht von unmittelbarer Konsequenz.
A.Camus, ein anderer Lehrer, hat der Abwesen-
heit eines Wozu/Sinns im Leben seine ganze Li-
teratur gewidmet (am deutlichsten UND schwäch-
sten in „Das Mißverständnis“ und „Der Mythos von
Sysiphos“) und kam letztlich zu dem Resumee:
Alle Philosophie münde letztlich darin, zu ergrün-
den, ob es überhaupt ein Argument gäbe, welches
Selbsttötung, in aller intellektuellen Strenge, nicht
nur nicht einfordert, sondern: ob ein konsequenter
Mensch, der Denken und Handeln in existentielle
Abhängigkeit zueinander setzt, Suizid als einzig
„wahrhaftige Tat“ zu vollziehen habe (vgl. Sokra-
tes).
Da hat jemand aber den guten Camus nicht ganz verstanden, obwohl er ja philosophischer Fachmann ist. Gerade im „Mythos…“ bejaht Camus ( was zum Zerwürfnis mit Sartre führte) di Möglichkeit selbst im Absurden seine Existenz beußt und sinnhaft zu erleben.
Aber in einem selbstgegebenem nicht von außen kommenden Sinn.
Zwischen dem „Ur-Philosophen“ S. und dem phi-
lantrophischsten und lebensbejahendsten Litera-
ten des 20.Jhd, C., liegen intellektuelle Welten.
Und doch sind sie sich, wie ich zu zeigen versuch-
te, in den Grundfragen einig. Einig darin, daß Le-
ben per se keinen Wert darstellt, dem Gedanken
untergeordnet (S.) ist und allenfalls in der bewuß-
ten „Sinnsetzung“ mit entsprechendem Engage-
ment (A. & die anderen, die überschätzten Exis-
tentialisten) Sinnigkeit zu erhalten vermag.
In diesem Sinne frage ich mich, welches Deine
Setzung ist?! (Nur über diesen Umweg kann ich
eine philosophische Dimension in Deinen Text
„hinein“-interpretieren. Dabei ist mir jedoch Unwohl,
weil Dein Text sich auf mysteriösen, nicht näher
erklärten Dogmen ausruht und eigentlich keinen
ernsthaften Denkansatz verfolgt. Das nenne ich
Anti-Philosophie.)
dieses Abkanzeln in einer Diskussion ist „Anti-Philosophie“
Mir wirfst du Profilneurose vor. Wer sich so über andere setzt und meint die weisheit mit löffeln gefressen zu haben, der erkennt mit sicherheit was „Profilneureose“ ist.
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