Der Tod

Hi,

Wie spricht man im bayerischen-österreichischen Dialekt zum Tod noch? Wer kennt ein anderes Wort dafür.

Danke im Voraus

Vil

Hallo,

Wie spricht man im bayerischen-österreichischen Dialekt zum
Tod noch? Wer kennt ein anderes Wort dafür.

Boanlgrama

ist in Oberbayern, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien (mittel bairisches Sprachgebiet) gebräuchlich.

Boanl: für Gebeine
Grama: für Krämer, Händler

bekannt auch aus der Geschichte „der Brandner Kaspar und das ewige Leben“.

Und weil wir gerade bei sprachlichen Eigenheiten sind:
bairisch (wenn es um sprachliche Eigenheiten geht)
bayerisch (bezieht sich auf territoriale Aspekte) :wink:

Viele Grüße

Iris

http://www.ostarrichi.org/woerterbuch.html
http://www.bayrisches-woerterbuch.de/

Gruß
nicolai

Und weil wir gerade bei sprachlichen Eigenheiten sind:
bairisch (wenn es um sprachliche Eigenheiten geht)
bayerisch (bezieht sich auf territoriale Aspekte) :wink:

Hi,
das ist richtig, ein Schreibfehler meinerseits.

Die Artikel in den bayr. österr. Wörterbücher helfen mir auch nicht weiter.

Die gebräuchlichen Namen wie Boarl u. ä. kenne ich, gibt es noch andere ?

Vil

Hi,

wenn du die Personalisierung meinst, dann kenn’ ich aus dem Österreichischen zusätzlich zum Boanlkramer:
Quiqui ein historischer Ausdruck, frag mich auf die Schnelle nicht, woher das kommt, auch manchmal Kwikwi geschrieben.
Gevatter Tod,
Freund Hein, auch Gevatter Hein,

auch in Österreich: der Schnitter

Für den Tod als „Todesursache“ gibt es im Wienerischen besonders viele Verben - von „die Patschen aufstellen“ bis „umebieagen“

Dazu mit - behaupte ich mal - Ewigkeitswert und hunderte Male zitiert:

Ein echtes Wienerlied
von Roland Neuwirth

Er hat an Abgang gmacht,
Er hat die Patschn gstreckt,
Er hat a Bankl grissn,
er hat se niedaglegt,
Er hat se d’ Erdäpfel von unt angschaut,
Er hat se sozusagn ins Holzpyjama ghaut.

Er hat die Bock aufgstellt,
Er hat an Wuaf angsagt,
Er hat se d’ Schleifn gebn,
Er hat die Stufn packt,
Er is umegstandn,
Er hats umebogn
Er is als arme Sööö zum Petrus aufe gflogn.

Er hat se abelassn, wia des so schee haßt,
Er ist nachschaun gangen, ob der Deckl paßt,
Zerst hams eam außetragn mit de Fiaß voran,
Jetzt lacht er si statt d’ Madln drunt die Wirma an

Herzlichen Gruß, Maresa

Servus Vil,
die Begriffe wie Boanlkramer sind ja schon genannt worden.
Meist sagt man aber nur das hochdeutsche Wort, wobei die Aussprache
bairisch ist.
Die 3 gängigsten Aussprachevarianten sind „Doud“, „Dood“ und „Toat“.

Nur mal aus Neugier, für was willst Du bairisch-österreichische Varianten von Tod wissen?

Habe d’Ehre,
Roland

Hi Vil,

zusätzlich gebräuchlich zu Boan d lgrama sind…

Schnitter, Sensenmann, Gevatter Tod

Viele Grüße
Eve*

Servus, Eve,

zusätzlich gebräuchlich zu Boan d lgrama sind…

das " d"
ist durchaus nicht zwingend.

In der Geschichte vom Brandner Kaspar (Franz von Kobell) heißt es überhaupt nur „Boalkramer“

http://books.google.at/books?id=L0BFAAAAcAAJ&pg=PA20…

hier hatten wir das Thema schon mal ziemlich ausführlich:
/t/bair-boandlkramer/6957335/5

Hier wird allerdings beides „erlaubt“
http://de.wikipedia.org/wiki/Boanlkramer

Herzlichen Gruß, Maresa