Der vertikale Mann

Kultur & Gesellschaft Gender Studies
#1

Ich habe vor kurzem eine interessante These gehört und möchte diese gerne mal zur Diskussion stellen:

Die Aussage war die, dass Männer (grundsätzlich) vertikal denken - also kurz gesagt, eine Gedankenkette von oben nach unten abhandeln, und wenn diese unterbrochen wird bzw. auf Widerstände stößt, sie diese Gedankenkette entweder abbrechen und damit beenden oder den Endgedanken wieder als Anfangsgedanken einer neuen vertikalen Gedankenkette voranstellen.

Im Gegensatz dazu sollen Frauen in der Lage sein, vertikal und horizontal denken zu können - also kurz gesagt, mehrere Gedankenketten miteinander auch horizotal verknüpfen zu können, und damit eigentlich eher in der Lage sind, komplex zu denken.

Das klingt ziemlich einfach und verallgemeinernd - aber irgendwie würde es - zumindest für mich - einiges erklären und mir helfen, die Männer vielleicht etwas besser zu verstehen - was mir wiederum das Leben etwas leichter machen würde…

Zerreißt mich oder nicht - aber mich würde Eure Meinung dazu wirklich brennend interessieren!!!

#2

Hallo Morgane,

bei dieser Theorie habe ich Zweifel. Es gäbe doch sonst nicht so viele berühmte männliche Schachspieler, die Gedankengänge untereinander verknüpfen können müssen (Zugverianten des Gegners und eigene Zugvarianten).

Vor kurzem habe ich ein Buch gelesen, das beschäftigt sich mit den Unterschieden der Denkweisen bei Männern und Frauen. Demnach ist erforscht worden, dass bei Frauen die rechten und linken Hirnhälften überlappend funktionieren. D.h.dass Verstand und Gefühl in engerer Verbindung stehen. Darum ist die Intuition der Frauen so ausgeprägt: ahnen Unheil oder Krankheit bei jemanden.
Bei Männern funktionieren die Hirnhälften eher getrennt, was ihnen den guten Orientierungssinn beschert hat. Sie können, besser als Frauen, beim Lesen einer Landkarte mit jemanden reden - also sich auf der Karte orientieren (rechte Hirnhälfte) und dabei kommunizieren (linke Hirnhälfte).
Frauen beschäftigen sich gerne mit Beziehungen, Moral und Menschen, das Interesse der Männer geht mit Vorliebe hin zu Dingen, Theorien und Macht (hab das Buch gerade mal rausgesucht).
Klingt jetzt so ein wenig nach Horoskop: „Fische sollten die Woche besser nicht über die Straße gehen…“ :wink:))
Aber alles in allem kann ich einige Thesen daraus gut nachvollziehen. Das Buch ist eine Ansammlung von Forschungsergebnissen aus der ganzen Welt.

  • Brainsex, von Anne Moir und David Jessel vom Econ Verlag -

viele Grüße
Claudia

#3

Kannst Du das …
… vielleicht in einem einfachen Satz zusammenfassen? Ich vergesse am Ende eines Absatzes immer, worum es eigentlich geht.

Gruß Dirk

#4

Hm.
Hallo Morgane,

also ich weiß nicht, ob damit gemeint ist, dass Männer sich auf eine Sache konzentrieren (können) und Frauen „ganzheitlicher“ denken? Kann man das so übersetzen? (unter horizontal und vertikal kann ich mir nicht soooo viel vorstellen).

Das könnte ich dann eher nachvollziehen. Und dazu habe ich auch schon einige Studien gelesen.

Deshalb sind Männer meistens besser darin, ein bestimmtes Ziel strategisch zu verfolgen und lassen sich nicht so ablenken (und oft sind sie die besseren Programmierer und Mathematiker, ich denke genau aus dem Grund!)

Deshalb sind Frauen oft besser darin, einen Gesamtkomplex in einen Plan miteinzubeziehen und auch Folgen für andere Abteilungen z.B. gleich mitzudenken. (Projektmanagement etc.)

Das waren Erkenntnisse aus eine Studie, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde: Frauen sind die besseren Managerinnen war die provokante Überschrift. Übrigends fand man das in einer Studie heraus, die überhaupt nicht darauf angelegt war, Unterschiede zwischen Mann und Fau im Management herauszufiltern. (Ich muss mal nachher schauen, ob ich den Link noch finde)

Naja: Ich würde sagen, Frauen sind andere Managerinnen und es ist gut für eine Firma, wenn sich Mann und Frau sinnvoll ergänzen.

Beste Grüße,

barbara

#5

Hallo Claudja,
Weißt du denn auch, warum gerade Mädchen oder später dann Frauen am besten speziell jetzt Geige lernen ?
Wie würdest du Linkspfoten das Geigen beibringen ß Umfummeln und rechtsseitíg spielen lassen oder linksseitg spielen lassen ?
Tschüß

#6

Artikel zur Studie: Frauen als bessere Manager?
Nochmal ich, hier der Artikel, der u.a. auch auf die genannte Studie eingeht. Den entsprechenden Wallstreet JournalLink gibt es leider nicht mehr (ist vermutlich jetzt im kostenpflichtige Archiv oder so):

http://wiwo.de/WirtschaftsWoche/Wiwo_CDA/0,1702,1068…

beste Grüße,

barbara

#7

Hi!

Das könnte durchaus eine Erklärung dafür sein, weswegen wir Männer Euch Mädels nicht verstehen können…

Ihr denkt kompliziert, um drei Ecken, von der Hüfte durch das Knie in den Bauch sozusagen.

Aber woher kommt dann der allgemeine Konsens in unserer Sprache bezüglich der Herleitung folgender Adjektive: herrlich -> Herr, dämlich -> Dame??

Naja, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.

Grüße,

Mathias

#8

Hallo Morgane,

meine Meinung zu deiner Frage ist laienhaft aber mit Lebenserfahrung.

Die Aussage war die, dass Männer (grundsätzlich) vertikal
denken - also kurz gesagt, eine Gedankenkette von oben nach
unten abhandeln, und wenn diese unterbrochen wird bzw. auf
Widerstände stößt, sie diese Gedankenkette entweder abbrechen
und damit beenden oder den Endgedanken wieder als
Anfangsgedanken einer neuen vertikalen Gedankenkette
voranstellen.

Ich glaube Männer denken nicht grundsätzlich wie du schreibst „vertikal“, sondern nur wenn es ihnen anerzogen wurde.
Bei Gesprächen über dieses Thema verwende ich immer den Ausdruck „In vorgegebenen Schienen denken“.
Jahrhunderte wurde bei der Erziehung von Jungs bedacht darauf gelegt, in vorgegebenen „Schienen“ zu denken. (Soll heißen, wenn eine Situation eintritt mußt du so handeln sonst geschieht das oder das.) Der Gesellschaftsdruck wie MANN zu handeln hat war immer enorm groß und auch die Häme wenn einer nicht ordnungsgemäß
reagierte.
Erst seit einigen Jahrzehnten sind die Spielregeln etwas lockerer und Mann darf auch mal gefühlsmäßig Entscheidungen treffen.
Männer bis ca.30 Jahren sind von der Erziehung her schon viel offener, laßen sich erst garnicht in eine Schablone pressen, Männer ab ca. 40 Jahren haben aber bei Problemen immer wieder starke Rückfälle in die alten Gedankenketten wie du sie beschrieben hast.
Für mich ist das mit Angst verbunden, oder Unsicherheit. Es ist viel leichter vorgegebene Standpunkte zu vertreten als neue zu überdenken. Ich höre das immer wieder bei „Männergesprächen“ daß die Zustimmung von den Freunden weit höher ist, wenn altbewährte Thesen vertreten werden.

Im Gegensatz dazu sollen Frauen in der Lage sein, vertikal und
horizontal denken zu können - also kurz gesagt, mehrere
Gedankenketten miteinander auch horizotal verknüpfen zu
können, und damit eigentlich eher in der Lage sind, komplex zu
denken.

Bei Frauen ist es doch auch sehr unterschiedlich, ich kenne eine Menge Frauen die nur in „Gedankenketten“ denken. Die stur nach einer „Schiene“ handeln und wenn die unterbrochen wird, wieder nach gleichem Muster von vorne beginnen. Ich kenne aber auch sehr viele Frauen die sehr gut „5 Züge“ vorrausdenken und verbinden können.

Ich glaube nicht, daß Mann und Frau grundsätzlich vertikal oder horizontal (was immer das auch heißen mag) denken, sondern wie heißt es so schön „Übung macht den Meister“ beiderlei Geschlecht komplex denken können und sollen.

Kerbi

Das klingt ziemlich einfach und verallgemeinernd - aber
irgendwie würde es - zumindest für mich - einiges erklären und
mir helfen, die Männer vielleicht etwas besser zu verstehen -
was mir wiederum das Leben etwas leichter machen würde…

Zerreißt mich oder nicht - aber mich würde Eure Meinung dazu
wirklich brennend interessieren!!!

#9

mal nachgefragt
Hallo aaron,
können Menschen wahlweise links oder rechts Geige spielen?
ist die Geige ein Instrument, das besonders für Mädchen geeignet ist?
gibt es Instrumente, die Jungens besser als die Mädchen lernen?
da Du von „Linkspfoten“ gesprochen hast, meinst Du damit doch nicht die Linkshänder, oder? Denn Linkshänder sind doch nicht automatisch weiblich.

bis bald
Claudia (die nicht lahmt und nicht stottert :wink:

#10

Liebe Morgane,

ich kann dir nur zustimmen, auch ich habe die Erfahrung gemacht das Männer eher vertikal (wie du es nennst) denken und, wenn sie einen Gedankengang nicht zuende denken können, den Gedankengang einfach abbrechen…
ich mach mir darüber noch einmal intensiver Gedanken und meld mich nochmal…

Gruß,
Kathrin

#11

Hallo Claudia,

ich möchte Dir in einem wesentlichen Punkt widersprechen, nämlich, dass Männer eher in der Lage sind, zwei Dinge auf einmal zu tun - ich behaupte, dass Frauen sehr viel besser mehrere Dinge auf einmal zu tun - ich habe es noch nie erlebt, dass ein Mann reden und zuhören kann bzw. sich konzentrieren und zuhören kann - Frauen können das meiner Erfahrung nach schon!

Morgane

#12

*lach!*

-))

#13

dass ein Mann reden und zuhören kann bzw. sich konzentrieren
und zuhören kann

Na, Morgane, da solltest Du mal meine beiden Kollegen N. und M. kennenlernen! Die sprechen den ganzen lieben langen Tag vollduplex! (wieviel sie allerdings voneinander verstehen, entzieht sich meiner Kenntnis.)
Aber ich gebe Dir recht, diese Fähigkeit ist auch nach meiner Erfahrung bei Frauen ausgeprägt.

Wie vieles andere auch lassen sich natürlich auch die Denkschemata von Frauen und Männern nicht ohne Weiteres generalisieren. Frauen sind zu logisch/analytischem Denken genauso fähig wie Männer zu emotional/assoziativem. Inwieweit eine Art zu denken die andere überwiegt hängt von so unendlich vielen Faktoren ab, dass wohl bei beiden Geschlechtern jeweils die volle Bandbreite vorkommt.
Gruß Eckard.

#14

Hi,
Linkspfoten sind Menschen aller Rassen und Hautfarben Männer Weiblein Kinder usw. , die Links schreiben, spielen usw.
Linkshänder können auf der Geige links spielen wie links schreiben, bloß ich hätte mal gewußt, wie schwierig es für die Kinder ist, dann rechts zu spielen, wenn sie Linkshänder sind.
(geht auch) genauso wie Linkshänder umgedrillt werden beim Schreiben.
Geigen sind ja weibliche Instrumente, daher wohl die Zuneigung vieler Mädchen zur Geige, aber das Phänomen ist eben ,daß Mädchen einfacher dieses Instrument lernen, Jungen haben wohl dabei die Schwierigkeit des Zulassens der Gefühle und daher fällt es denen schwerer, Geige zu lernen, Was meinst du, was beim Geigen alles an Gefühlen hochkommt, ich bin immer vor einer solchen Stunde gespannt, was jetzt wohl wieder hochkommt, manche brechen in Tränen aus, andere werden wütend usw.
Klaviere gibt es auch als elektronische Klaviere, die nehmen nicht soviel Platz weg.
Hab neulich n Kinderklavier bei Plus gekauft für 7.98 DM , paßt in jede Wohnung, nur nebenbei bemerkt.
Hab diese Woche n Flötenmachermeister besucht, was meinst du, wieviele schöne Flötenarten es gibt, Barockflöten usw. Historische Querflöten usw. in Sopran, Alt, Tenor und Bass.
Tschüßße

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#15

Hallo Morgane,

Napoleon war berühmt dafür, dass er 2 Dinge gleichzeitig tun konnte (Text schreiben und dabei sprechen).
Meiner Ansicht nach ist das nicht eine Frage des Geschlechts sondern eine Frage der Talente und der Intelligenz.

viele Grüße
Claudia

#16

Meine Nachbarin …
… hat mir gestern abend erklärt, was das mit dem Pferdikarl und dem Horridings heißt, also gerade und senkrecht und so. Gut, daß ich mir das aufgeschrieben habe, sonst hätte ich das bestimmt wieder vergessen. Aber so ganz verstanden habe ich es immer noch nicht. Ich denke noch mal darüber nach. Ich antworte dann nochmal, wenn ich das ganz richtig verstanden habe, so im Herbst.

Aber jetzt muß ich erst mal frühstücken. Schön eins nach dem anderen, sagt meine Nachbarin, weil ich ein Mann bin und deswegen nicht mehrere Sachen gleichzeitig machen kann.

Gruß Dirk

#17

Hi Weisser Ritter,

Du kannst einen ganzen Satz schreiben und gleichzeitig ans Frühstück denken *bewunderndblick* Auch dürftest du so weit mitbekommen haben daß nach dem Sommer der Herbst kommt *zwinker*
was schon sehr erstaunlich für einen Mann ist. Willst du ehrlich behaupten du denkst darüber nach ??? oder hat dir das deine Nachbarin gesagt *fg*. Noch ne Frage an dich, die Nachbarin ist das die mit den trüben Gläsern ?

Pferdikale Grüße
Kerbi

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#18

Meine Nachbarin …
… sagt immer, ich wäre für einen Mann gar nicht so doof und ich würde Fortschritte machen. Immerhin habe ich schon eine Ieh-Kuh von 30. Aber sie sagt mir nicht, wann ich die anderen 29 kriege.

Gruß Dirk

#19

Hi Morgane,

wenn die Antworten hier schon ausarten,
muß ich auch mitmachen.

Die Frau hat vier Gehirnzellen,
der Mann drei.
Das ist doch die einfachste Erklärung auf Deiner Frage.

Warum das so ist?
Die Frau hat vier Gehirnzellen für die Kochplatten.
Der Mann hat drei Gehirnzellen für die Pedale im Auto.

Ach ja, da gibt es auch noch Männer, die haben nur zwei Gehirnzellen.
Ja genau, die fahren Automatik.

In diesem Sinne
Gruß Heiner

#20

Habe vor kurzem auch was gelesen ;o)… nämlich, daß der Mensch, welchen Geschlechtes auch immer, nur schwer in der Lage sei, in Zeitfiguren zu denken, weshalb er ständig versucht sei, diese in Raumfiguren zu übersetzen…
Insofern würde ich mal vermuten, daß dieser Artikel in erster Linie ein Beweis dafür ist, daß solche Darstellungsversuche gern in die Hose gehen, wo (ganz topologisch gedacht) graphische Darstellungen nicht recht weiterhelfen dürften.
Fest steht wohl, daß kein Denken ein Denken beobachten kann … und was vom Denken übrig bleibt, wenn´s erst in horizontale, vertikale, ovale, tabellarische, kybernetische oder biologische Schemata umgerechnet ist, dürfte wohl kaum Schlüsse zulassen.

Gruß von links nach rechts
Martina

PS.: Nach all den Tautologien, die in der Vergangenheit an den Haaren herbeigezogen wurden, um haltlose Minderwertigkeitstheorien biologisch beweisen zu wollen, wärs doch ganz freundlich, nun nicht auch auf feministischer Seite solchen Blödsinn freiwillig zu tradieren zu wollen.