Hier noch mal eine Frage zu einem Austriazismen. „sich ausgehen“ heißt „klappen“, „passen“ („Vom Alter her würde es sich ausgehen.“). Wird der Begriff auch in Süddeutschland benutzt?
Hallo,
Hier noch mal eine Frage zu einem Austriazismen. „sich
ausgehen“ heißt „klappen“, „passen“ („Vom Alter her würde es
sich ausgehen.“). Wird der Begriff auch in Süddeutschland
benutzt?
Im Bairischen: Ja. (Aber Österreichisch gehört ja zum bairischen Dialektraum).
Grüße
Wolfgang
Hallo,
Im Bairischen: Ja. (Aber Österreichisch gehört ja zum
bairischen Dialektraum).
Sie verzeihen, dass ich Ihnen hier widerspreche. Österreichisch ist kein Dialekt, aber in Österreich gibt es verschiedenste Dialekte. Da wo ich herkomme, also aus Wien, gibt es ebenfalls unterschiedliche Dialekte. So können Sie z.B. ganz genau erkennen, woher aus Wien jemand kommt und auch aus welcher Bevölkerungsschicht jemand abstammt. Aber Wienerisch, oder Niederösterreichisch, oder Burgenländisch, oder Tirolerisch, oder Kärntnerisch, oder Steirisch, gehören sicherlich nicht zum bayerischen Dialektraum. Eventuell einige lokale oberösterreichische und möglicherweise auch einige lokale salzburgische Dialekte.
Freundliche Grüße Bulli
Hallo, Wolfgang,
im Bairischen Sprachraum fiel mir des öfteren die Verwendung des Reflexivpronomens in Verbindung mit eigentlich nicht reflexiven Verben auf: „Der Bub spielt sich.“ (Hochdeutsch: Der Junge spielt für sich allein). „Da fehlt sich nichts.“
Ich halte das für eine gängige Sprachfigur dieses/r Dialekte/s.
Grüße
Eckard
Hallo Bulli,
einverstanden, wenn ich beim „du“ bleibe? Ist hier im Forum so üblich …
Im Bairischen: Ja. (Aber Österreichisch gehört ja zum
bairischen Dialektraum).Sie verzeihen, dass ich Ihnen hier widerspreche.
Österreichisch ist kein Dialekt, aber in Österreich gibt es
verschiedenste Dialekte. Da wo ich herkomme, also aus Wien,
gibt es ebenfalls unterschiedliche Dialekte. So können Sie
z.B. ganz genau erkennen, woher aus Wien jemand kommt und auch
aus welcher Bevölkerungsschicht jemand abstammt. Aber
Wienerisch, oder Niederösterreichisch, oder Burgenländisch,
oder Tirolerisch, oder Kärntnerisch, oder Steirisch, gehören
sicherlich nicht zum bayerischen Dialektraum. Eventuell einige
lokale oberösterreichische und möglicherweise auch einige
lokale salzburgische Dialekte.
Tut mir leid, wenn meine Verwendung des Begriffs „Österreichisch“ bei dir den Eindruck erweckt hat, ich würde ö. als einheitlichen Dialektraum ansehen. Natürlich gliedert sich Österreich in verschiedenste Dialekte, die aber (außer Vorarlberg) sprachhistorisch allesamt zum bairisch-österreichischen Dialektraum gehören.
Dazu ein Artikel von Fritz im Archiv:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Grüße
Wolfgang
Hallo Eckard,
im Bairischen Sprachraum fiel mir des öfteren die Verwendung des Reflexivpronomens in Verbindung mit eigentlich nicht reflexiven Verben auf: „Der Bub spielt sich.“ (Hochdeutsch: Der Junge spielt für sich allein).
Ich kenne den Satz, nur mit anderer Bedeutung, da kommt der Reflex sicher, wird nur nicht angesprochen.
„Der Junge spielt sich!“
(Übersetzung: Der Junge spielt sich mit meinen Gefühlen,
aber nicht mehr lange! Gleich gibts für ihn heiß-kalt ) )
Grüße Kerbi
Hallo Wolfgang, hallo Bulli!
Wenn Bulli von „bayerisch“ (statt von „bairisch“) spricht, bezeichnet er ohnehin keinen Dialekt im wissenschaftlichen Sinne. Was man volkstümlich „oberpfälzisch“ nennt, gehört zum nordbairischen Dialektbereich; der beachtlich große Raum zwischen Donau und Wien ist mittelbairisch. Und südbairisch - das verstehe ich als Ostfranke schon überhaupt nicht mehr.
Herzliche Grüße,
Wolfgang Zimmermann
Hier noch mal eine Frage zu einem Austriazismen. „sich
ausgehen“ heißt „klappen“, „passen“ („Vom Alter her würde es
sich ausgehen.“). Wird der Begriff auch in Süddeutschland
benutzt?
also in Baden und Schwaben habe ich das noch nie gehoert…
Wenn wir uns auf den in der Sprachwissenschaft gebräuchlichen Ausdruck bairisch-österreichisch beziehen, kann ich damit leben. Auch wenn deine Aussage noch immer unscharf formuliert ist (u.a.denke ich an die „Sonderrechte“ bezüglich des „Österreichischen“ die wir beim EU Beitritt erkämpft haben).
Neben dem Vorarlbergischem, gibt es noch weitere „Sprachinseln“ wie die der Minderheiten, deren es einige in Österreich gibt
Gruß Bulli
Auch im Rheinland!
Hallo Eckard.
im Bairischen Sprachraum fiel mir des öfteren die Verwendung
des Reflexivpronomens in Verbindung mit eigentlich nicht
reflexiven Verben auf: „Der Bub spielt sich.“ (Hochdeutsch:
Der Junge spielt für sich allein). „Da fehlt sich nichts.“
Ich halte das für eine gängige Sprachfigur dieses/r
Dialekte/s.
Mir ist im Kölner Sprachraum die gleiche Redewendung, aber mit einer etwas anderen Aussagebedeutung bekannt, meistens erweitert mit ‚nur‘:„Dä spillt sich nur!“, was sagen soll ‚…anstatt das zu tun was ihm gesagt wurde‘. Typisches Beispiel: Die Mutter sagt dem Kind (m. oder w.) es solle mit dem Wischtuch die angelaufenen Fensterscheiben säubern. Dabei entdeckt es, daß man mit dem Finger wunderschöne Straßen mit den sich bildenden Tropfen machen kann. „Dä/dat spillt sich“. Mutter:„Spill dich nit, un dunn wat ich dir jesaat han!“ (Spiel nicht 'rum, und tu was ich dir gesagt habe).
Mit freundlichen Grüßen
Alexander
Österreich und seine bairische Sprache
Sie verzeihen, dass ich Ihnen hier widerspreche.
Österreichisch ist kein Dialekt, aber in Österreich gibt es
verschiedenste Dialekte. Da wo ich herkomme, also aus Wien,
gibt es ebenfalls unterschiedliche Dialekte. So können Sie
z.B. ganz genau erkennen, woher aus Wien jemand kommt und auch
aus welcher Bevölkerungsschicht jemand abstammt. Aber
Wienerisch, oder Niederösterreichisch, oder Burgenländisch,
oder Tirolerisch, oder Kärntnerisch, oder Steirisch, gehören
sicherlich nicht zum bayerischen Dialektraum. Eventuell einige
lokale oberösterreichische und möglicherweise auch einige
lokale salzburgische Dialekte.Freundliche Grüße Bulli
Also, so weit ich weiss gehört ganz Österreich (bis auf VOrarlberg) zum bairischen Dialektraum. Steirisch, Kärntnerisch etc. sind allesamt bairische Dialekte. In Bayern, genauer gesagt im bairischen Sprachraum Bayerns, gibt es ja auch zig verschiedene Dialekte. Jedes Dort hat dort ja oft seine distinktive Aussprache.
Österreichisch?
Wenn wir uns auf den in der Sprachwissenschaft gebräuchlichen
Ausdruck bairisch-österreichisch beziehen, kann ich damit
leben.
Welche Sprachwissenschaft benutzt diesen Ausdruck? Die Nabel beschauende österreichische?
Es gibt Tendenzen in Ö, die das „Österreichische“ als eigene Form des Deutschen begreifen, aber das ist eher ein politischer Treppenwitz.
Ernstzunehmende Österreicher sehen das auch so:
„Österreichisches Deutsch“ als Fremdsprache?
Kritische Überlegungen
Martin Putz, Innsbruck
Seit geraumer Zeit wird die offiziöse Fremdsprachendidaktik und -politik in Österreich von einem einzigen Gedanken geprägt: nicht Deutsch, sondern Österreichisches Deutsch (ÖD) ist die nationale, einheitliche und von Wien als ihrem einzigen Zentrum ausgehende Landessprache. Diese zum Teil sehr militant durchgesetzte und von den maßgeblichen Bundesstellen – natürlich rein Wiener Institutionen – geforderte Einstellung stiftet im Sprachunterricht jenseits der Landesgrenzen oft Verwirrung. Zum einen wird die Andersartigkeit des ÖD maßlos überbewertet bzw. werden ostösterreichische Dialekt- und Soziolekterscheinungen zu Merkmalen eines österreichischen Standards verallgemeinert, andererseits sehen sich die Österreichischen Sprachinstitute gezwungen, immer wieder darauf hinzuweisen, auch österreichische Deutschlehrer würden normales Deutsch unterrichten, wiewohl in politischen Manifesten, wie sie in liberalen Ländern ohne Hang zum staatlichen Dirigismus undenkbar wären, dann immer wieder ein Bekenntnis zur nationalen Identität und staatlichen Auslandskulturpolitik abgelegt wird (vgl. Payerbacher Positionspapier).
Ich könnte noch 15 Seiten zitieren, in denen gezeigt wird, wie albern „Deutschösterreichisch“ ist.
Auch wenn deine Aussage noch immer unscharf formuliert
ist (u.a.denke ich an die „Sonderrechte“ bezüglich des
„Österreichischen“ die wir beim EU Beitritt erkämpft haben).
Das ist der allergrößte Treppenwitz! Hähnchen in EU-Verordnungen mit dem erklärenden Zusatz für die Österreicher: Hendl!
In Brüssel lachen sie sich schäbbs über diese Kirchtumpolitik!
Verehrter Fritz,
wie schön, daß ich Dir aus vollem Herzen beipflichten kann!
Welche Sprachwissenschaft benutzt diesen Ausdruck. Die Nabel
beschauende österreichische?
Gerne beantworte ich Dir die hier enthaltene implizite Frage: es ist der je eigene Nabel! „Nabelschau“, vaschtest? Ach, zu Zeiten der seligen Mauline Petternich, der so genannten Pauline Metternich, wäre ein sogenanntes Kompositum gestattet gewesen -
tempi passati…,
Wolfgang Berger
Lach nicht, bairisch ist nur ein oberösterreichischer Dialekt!
So 'rum und nicht anders.
Oder???
:-o
:-]
Geri
Lach nicht, bairisch ist nur ein oberösterreichischer Dialekt!
So 'rum und nicht anders.
Oder???
Und Deutsch bloß ein südholländischer Diakelt! Gell?
Fritz
Mein Gott!
Welch feine (deutsche) Klinge die Herren führen. Und welch Bildung und überragender Intellekt aus ihren Worten erkennbar ist.
Die überaus große Beliebtheit der Deutschen in aller Welt wird mit einem Male auch dem Uneinsichtigstem verständlich.
Mit ehrfurchtsvollster Hochachtung
Bulli
Lieber Wiener!(oder wie es der freundliche Mitbürger außerhalb der Stadtgrenzen Wien´s es formulieren würde: Servas Gscherta)
Es hat wenig Sinn sich hier durch pseudohöfliche Beleidigungen Gehör bzw. Respekt verschaffen zu wollen. Dies kann der Einzelne, unabhängig seiner Herkunft, eher durch Fachwissen oder Recherche erlangen. Dem Unkundigen, dessen Wissen großteils auf Stammtischgesprächen aufbaut, möge dieses Brett dazu dienen, seine Lücken aufzufüllen und, so schwer es dem einzelnen auch fallen möge, sein „Wissen“ zu korrigieren.
Dies wird der Gesellschaft hier, aber vor allem ihm dienlich sein.
Sonst könnte der eine oder andere womöglich noch behaupten:
Die überaus große Beliebtheit des Wieners in aller Welt wird mit einem Male auch dem Uneinsichtigstem verständlich.
Mit besten Grüßen aus Graz
Dusan
Hallo Eckard!
Vielleicht sollte man zu dem: Der Bub spielt sich, noch den Zusatz, mit seinem Leben dazunehmen.
Wenn sich bei uns jemand „spielt“ dann hat er, je nach Natur der Person mit der er sich spielt, anschließend nicht sehr viel zu lachen.
Hat sicher was mit „aufspielen“ zu tun.
Grüße Dusan
Ich danke für Ihre e-mail, die ich nicht beantworten möchte.
Ernstzunehmende Österreicher sehen das auch so:
„Österreichisches Deutsch“ als Fremdsprache?
Kritische Überlegungen
Martin Putz, Innsbruck
Warum denken Sie eigentlich, dass Herr Martin Putz ein Österreicher ist? Sind Sie überhaupt sicher, dass er Österreicher ist? Oder ist es nur weil da steht „Martin Putz, Innsbruck“? Möglicherweise ist Herr Magister Putz auch Südtiroler, der in Innsbruck einen Vortrag hielt - ich weiß es aber nicht wirklich. Ich weiß nur, dass er momentan an der Uni Pisa lehrt.
Und da ich selbst sechs Jahre in Tirol gelebt und gewirkt habe, weiß ich auch, dass er (und auch jeder andere) dort mit einem Pro-Wien Vortrag (und ich gehe davon aus, dass sie die 15 oder mehr Seiten auch gelesen haben) eher nicht gepunktet hätte.
Gruß Bulli
Sehr geehrter Dusan!
Sie müssen sich Ihrer Heimat und Ihrer Sprache nicht schämen. Und nachdem ich ja mit Bulli signiere, war die Titulierung als G’scherrter nicht unbeding nötig (wenn auch in Klammer).
Wünsche Ihnen trotzdem aus dem größten Vorort von Graz alles Gute
Gruß Bulli