Hallo,
ich habe ein kleines Problem die Satzteile im folgenden Satz zu bestimmen
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden !“
Ich stehe echt auf dem Schlauch. Über jede Hilfe freue ich mich.
Gruß
Jens
Hallo,
ich habe ein kleines Problem die Satzteile im folgenden Satz zu bestimmen
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden !“
Ich stehe echt auf dem Schlauch. Über jede Hilfe freue ich mich.
Gruß
Jens
es = Platzhalter für das Subjekt
Guten Tag, Jens
Ich würde die Satzglieder so benennen:
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden.“
es = Platzhalter für das Subjekt
konnte … nachgewiesen werden = Prädikat
ihm = Dativobjekt
nichts = Subjekt
Es grüsst
Rolfus
Hallo, Jens!
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden !“
Lass uns sehen.
Es ist ein Satz im Passiv, in dem „Es“ als grammatisches Subjet auftritt.
„Es“ ist also das eine Subjekt.
Das Verb ist „konnte“, und weil es ein Modalverb ist, wird es von einem Infinitiv ergänzt; „nachgewiesen werden“ ist also eine Verbergänzung.
„ihm“ steht im Dativ und ist also das Dativobjekt.
„nichts“ gibt hier Antwort auf die Frage „Was konnte ihm nicht nachgewiesen werden?“ ist also das eigentliche Subjekt des Satzes.
Du siehst das besser, wenn du den Satz umstellst.
=> Nichts konnte ihm nachgewiesen werden.
Ist meiner Ansicht nach schöner, aber es glauben viele Leute, (viele Leute glauben sic!) die Verwendung des „es“ bekräftige den Inhalt eines solchen Satzes.
Gruß Fritz
wenn da nicht ein ‚nicht‘ zuviel wäre
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden !“
„nichts“ gibt hier Antwort auf die Frage „Was konnte ihm nicht
nachgewiesen werden?“
Nein.
Die Frage muß lauten: „Was konnte ihm nachgewiesen werden?“
Dann klappts auch mit der Antwort: „nichts.“
Wer so mit Nachnamen heißt wie Jens, kann mit der südlichen Doppel-Ver"nichtung" garantiert nix anfangen.
(Rein vorsorglicher Hinweis, falls Du die Absicht hast, Dich darauf hinauszureden.)
Ich hoffe, du fühlst dich befriedigt, wenn dir solche Nachweise meine Nachlässigkeit gelingen!
F.
Hallo Fritz!
„Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden !“
Es ist ein Satz im Passiv, in dem „Es“ als grammatisches
Subjet auftritt.
„Es“ ist also das eine Subjekt.
Du siehst das besser, wenn du den Satz umstellst.
=> Nichts konnte ihm nachgewiesen werden.
Nach der Valenzgrammatik hat ein unpersönliches „es“ keinerlei Aktantenstatus:
„Schneien“ und „Regnen“ werden dort als nullwertige Verben ohne Subjekt analysiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Valenz_%28Linguistik%29
„Es“ dient auch oft lediglich dem stilistischen Zweck der Topikalisierung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Topikalisierung
So heißt es z.B. auch bei Pressemeldungen über nur mit Sach-, aber ohne Personenschaden verlaufene Unglücksfälle immer:
„Verletzt wurde niemand“
und nie
„Niemand wurde verletzt“
oder
„Es wurde niemand verletzt“.
Das mag an der semantischen Leere von „es“ und „niemand“ liegen, die die topikalisierte Position in diesem Satz als stilistisch unangemessen erscheinen lassen.
Auch die semantische Rolle von „nichts“ ist im Beispielsatz schwer zu fassen. Das liegt zum einen daran, dass es eben auch „nichts“ ist, zum anderen daran, dass in Verbindung mit dem Verb „nachweisen“ selbst bei einer semantisch gefüllten Sache, die „ihm hätte nachgewiesen werden können“ (etwa eine Tatabsicht) die folgende Liste wohl unvollständig ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Semantische_Rolle#Liste…
Gruß Gernot
Hallo, Gernot,
es sieht so aus, als ob ich mich zur Ruhe setzen könnte.
Aber was du für Wörter kennst und benutzt!!!
Valenzgrammatik
Aktantenstatus:
nullwertige Verben ohne Subjekt
Topikaliseierung
Klingt ja fast unanständig.
„Verletzt wurde niemand“
und nie
„Niemand wurde verletzt“
oder
„Es wurde niemand verletzt“.
Das ist mir noch nicht aufgefallen. Ich werde mal drauf achten.
Was würde Nietzsche dazu sagen, der meinte,
Will sagen: Weil die deutsche Grammatik keine Satz ohne ein funktionales Subjekt bilden kann und stets zu „es“ oder „man“ greifen muss, setzt man (sic!) überall einen Täter voraus - und wenn man ihn erfinden muss, wie etwa Gott als Schöpfer.
Das ist ein spannendes Kapitel der Sprachforschung.
Gruß Fritz
Ich hoffe, du fühlst dich befriedigt, wenn dir solche
Nachweise meine Nachlässigkeit gelingen!
* Mmmhhh? Wie schreibt sich das? Der online-Duden schweigt sich mal wieder aus.
Hallo Fritz,
Aber was du für Wörter kennst und benutzt!!!
Valenzgrammatik
Aktantenstatus:
nullwertige Verben ohne Subjekt
TopikaliseierungKlingt ja fast unanständig.
Insbesondere beim letzten Begriff gebe ich dir Recht!
http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2005/5/t108034/#…
Was würde Nietzsche dazu sagen, der meinte,
- wegen der Grammatik werden wir Gott nicht los.
- wir werden Gott wegen der Grammatik nicht los.
- Gott werden wir wegen der Grammatik nicht los.
- nicht los werden wir Gott wegen der Grammatik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Spaemann#Ethik.2…
Gruß Gernot
Hallo Fritz und Gernot,
der interessierte Laie beobachtet voller Spannung, wie sich hier zwei Experten richtig ineinander verhaken und darum wetteifern, wer die „richtigere“ Meinung von sich gibt.
Der Versuchung, angesichts von so viel Fachkompetenz vor Ehrfurcht im Stehen weiterzulesen, habe ich bisher widerstanden und das wird mir auch weiterhin gelingen.
Gerade bei Gernot drängt sich mir die schlichte Frage auf, ob er es nicht ein bißchen kleiner hat.
Nix für ungut
Gruß
Cassius
Kloppe/r
- Nicht wirklich (sic!).
Schade! Ich hätt’s dir gegönnt!
- Mich um die Nachlässigkeiten zu kümmern, ist mir zu aufwendig. Ich beschränke mich auf die „Klopper“ (*).
Dann ist es ja gut, dass du so feine Unterscheidungskriterien hast. Ein Beispiel davon täte mich interessieren. Ab wann ist’s ein Klopper?
* Mmmhhh? Wie schreibt sich das? Der online-Duden schweigt sich mal wieder aus.
Annehmend, dass das mit den norddeutschen „kloppen, Kloppe, Klopstocke“ = „klopfen, Klopfe, Klopfstock“ zusammenhängt, stimmt deine Schreibung.
Ich weiß nicht, ob man irgendwo das „p“ so weich spricht, dass die Schreibung „Klobber“ nötig wäre.
Ein Beleg findet sich in Küppers Handbuch der deutschen Umgangssprache, !955, S. 188:
_ Kloppe pl Prügel. Nordd. zu „klopfen“. 18. Jh._
Ebenso bei Mackensen, 1983.
Der Universalduden von 2001 führt „Kloppe“ als Singular.
Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben.
F.
Hallo, Cassius,
hier zwei Experten richtig ineinander verhaken und darum wetteifern, wer die „richtigere“ Meinung von sich gibt.
Das Verb „verhaken“ in diesem Zusammenhang gefällt mir nicht so sehr. Wenn es aber nur die Intesivität der Argumentation meint, so kann ich es gelten lasse.
Doch was ist verwerflich an solch einem Wetteifer, wenn er ein besseres Verständnis des jeweiligen Problems zeitigt.
Der Versuchung, angesichts von so viel Fachkompetenz vor Ehrfurcht im Stehen weiterzulesen
Ich glaube, weder Gernot noch ich streben dies an.
Gerade bei Gernot drängt sich mir die schlichte Frage auf, ob er es nicht ein bißchen kleiner hat.
Mir hilft die „präzise Terminologie“ Gernots zum besseren Verständnis dessen, was ich meist - dem Verständnis von Schülern angemessen - einfacher, aber damit auch ungenauer ausdrücke.
Gruß
Fritz
Hallo Fritz,
das war auch nur eine Randbemerkung.
Das Verb „verhaken“ in diesem Zusammenhang gefällt mir nicht
so sehr. Wenn es aber nur die Intesivität der Argumentation
meint, so kann ich es gelten lasse.
Gerade eure Postings zum Dativ haben bei mir den Eindruck „verhaken“ hinterlassen.
Doch was ist verwerflich an solch einem Wetteifer,
nichts!
Der Versuchung, angesichts von so viel Fachkompetenz vor Ehrfurcht im Stehen weiterzulesen
Ich glaube, weder Gernot noch ich streben dies an.
wollte ich auch nicht unterstellen.
Trotzdem bleibt bei mir der (nicht belegbare) Eindruck, daß die Antworten eine wesentlich höhere Präzision zutage förderten als ausgangs nachgefragt wurde.
Und wenn daraus ein Gewinn gezogen werden kann, gleich durch wen, ist daran nichts Schlechtes.
Gruß
Cassius
Hallo,
ich danke Euch für Eure Hilfe !
Gruß
Jens
Hallo Cassius!
Der Versuchung, angesichts von so viel Fachkompetenz vor
Ehrfurcht im Stehen weiterzulesen, habe ich bisher
widerstanden und das wird mir auch weiterhin gelingen.
Gerade bei Gernot drängt sich mir die schlichte Frage auf, ob
er es nicht ein bißchen kleiner hat.
Na das ist doch hier ein Expertenforum und ich denke, hier bin ich auch mit linguistischen Themen besser aufgehoben als etwa auf http://forum.de.selfhtml.org/ , wo ich auch erstaunlich viele Mitdiskutanten finde, die linguistisch interessiert und bewandert sind, die meisten damit aber doch eher überfordere oder sogar nerve, insbesondere, wenn ein Thread von einem ganz anderen Thema dahin abschweift. Threaddrift ist dort aber normal und man kann dort z.B. als Teilnehmer auch den Themenbereich von „HTML/XHTML“ auf „Menschelei“ oder „Meinung“ innerhalb des Threads umstellen.
Dieses Forum ist ganz anders organisiert und -das habe ich schon gelernt und hoffe es in Zukunft auch zu beherzigen- man sollte möglichst lange und eng an der Ausgangsfrage bleiben, bevor man ein Thema ohne Not verallgemeinert.
Dass ich dagegen im Apropos-Dativ-Thread durch Hinzufügung unnötiger weiterer „Apropos’” verstoßen habe, habe ich ja schon eingeräumt.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
Ich finde es gut, dass sich in einem Expertenforum auch interessierte Laien beteiligen, das soll auch nach meinem Dafürhalten so sein. Schließlich haben Laien ja auch das Potential, dadurch selbst zu Experten zu werden. Auch ich möchte hier immer noch weiter von anderen dazulernen.
Aus dem SELHTML-Forum kenne ich aber auch die Spannungen zwischen Anfängern und Experten. Die ufern da manchmal derart aus, dass sich die Moderatoren nicht anders zu helfen wissen, als das Forum komplett vom Netz zu nehmen. (Das war gerade mal wieder für mehrere Wochen der Fall)
Ich bemühe mich da eigentlich immer, mich auf diejenigen, denen ich antworte, einzustellen und will das auch hier so handhaben.
Was ich in diesem Forum vermisse, ist die Möglichkeit, bestimmte für Laien erklärungsbedürftige Fachwörter direkt zu verlinken, sodass statt der Webadresse nur der Begriff im Text stehen bleibt und eine zusätzliche Webadresse den Lesefluss nicht unterbricht. Vielleicht geht das ja sogar und ich habe bloß noch nicht entdeckt wie.
Auf einen passenden Fachbegriff ganz zu verzichten, ein „Verb“ etwa „Tu-Wort“ zu nennen (Extrembeispiel) oder den Begriff jedes Mal selbst zu erklären, halte ich für keine Alternative.
Gruß Gernot
(OT) Randbemerkung
Hallo, Gernot,
Ich finde es gut, dass sich in einem Expertenforum auch
interessierte Laien beteiligen,
ich fürchte, das „Expertentum“ muss auch in diesem Forum cum grano salis genommen werden. Umso besser, wenn mal ein tatsächlicher Experte in diese Niederungen herabsteigt
Was ich in diesem Forum vermisse, ist die Möglichkeit,
bestimmte für Laien erklärungsbedürftige Fachwörter direkt zu
verlinken, sodass statt der Webadresse nur der Begriff im Text
stehen bleibt und eine zusätzliche Webadresse den Lesefluss
nicht unterbricht. Vielleicht geht das ja sogar und ich habe
bloß noch nicht entdeckt wie.
Das geht leider nicht. Ganz bewußt sind hier viele Möglichkeiten des HTML ausgeschaltet, um eventuellem Missbrauch vorzubeugen. Bisher hat sich das ganz gut bewährt. Da aber Fachbegriffe meist irgendwo im Web definiert sind, kann man durchaus mit einem URL-Verweis darauf hinführen.
Auf einen passenden Fachbegriff ganz zu verzichten, ein „Verb“
etwa „Tu-Wort“ zu nennen (Extrembeispiel) oder den Begriff
jedes Mal selbst zu erklären, halte ich für keine Alternative.
Da ist dan auch auf die aktive Mitarbeit des Lesers zu setzen, der im Bedarfsfall entweder selbst die Definition im Netz sucht oder auch mal nachfragt. Nichtwissen ist ja keine Schande, nur Nicht-wissen-wollen.
Gruß
Eckard
Hallo, Gernot!
Was ich in diesem Forum vermisse, ist die Möglichkeit, bestimmte für Laien erklärungsbedürftige Fachwörter direkt zu verlinken, sodass statt der Webadresse nur der Begriff im Text stehen bleibt und eine zusätzliche Webadresse den Lesefluss nicht unterbricht. Vielleicht geht das ja sogar und ich habe bloß noch nicht entdeckt wie.
Du kannst dich mit den Moderatoren in Verbindung setzen oder mit dem FAQ-Betreuer und dann solche Begriffsbestimmungen in der FAQ-Liste unterbringen.
Das wäre dann eine sinnvolle Tätigkeit dieser Leute.
Du könntest dich sogar als FAQ-Betreuer bwerben und dann socle FAQs selber verfassen.
Ich habe das mal gemacht, bin aber in Ungnade gefallen; seither stagniert das FAQ-Wesen dieses Brettes.
Gruß Fritz
hallo fritz,
„das ist ja ein klopper“, sagt man im berliner sprachraum für sachverhalte, welche sehr überraschen, aufregen usw.
pendant zu „das ist je ein hammer/ding“.
strubbel
B:open_mouth:)
Hallo, Strubbel (oder doch „Struppel“?),
na, ein Hammer ist doch ein richtiger Klopper!
Aber wird das Wort auch für das Werkzeug gebraucht?
Etwa auch für den Teppichklopper?
„Gib mich mal de Klopper!“
Oder
„Ich zeig dir, wo der Klopper hängt!“
Gruß Fritz
huhu nochma,
also teppischkloppa war wohl bis inne sechzija vons vorije jahhundat, wa?
wird ansonsten nur noch zum „spanking“ eingesetzt.
ein freund aus HH benutzt das wort auch, allerdings auf hochdeutsch: „das ist ja der klopfer der woche!“. ob es da up platt eine entsprechung gibt, müsste man erforschen.
*wink*
strubbel
&)