Deutsche Einheit rückt in weite Ferne. Wie kann man das verhindern?

Es kann aber manchenorts einen üblen Beigeschmack haben, falls man als Repräsentant der öfftl. Hand zu blauäugig andere Einladungen bewirbt und den Islam pauschal mit Lob überhäuft.

https://www.berlin.de/lb/intmig/service/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.521305.php

Das nenne ich dann auch mal eine peinliche Panne

Dafür fehlt es an der Grundvoraussetzung, da Du gar keinen Geist benannt hast. :stuck_out_tongue:

Ich hab die Verkündung dieser neuesten Weisheiten bereits gesehen und musste lachen. Denn hier zeigt sich exemplarisch wie schnell man Umfrageergebnisse in eine gewünschte Richtung lenken kann, wenn man nur geschickt genug fragt. Und dann in der Folge auch noch die Ergebnisse überinterpretiert.

Aus Deinem Link

Haben die Deutschen mehr Angst vor rechtsextremen und vor islamistischen Übergriffen oder Anschlägen?

Mir hängt diese Überinterpretation zur „Angst“ sowas von zum Hals raus :rage: . Scheinbar sind wir alle notorische, bibbernde Phobiker, die dringend medikamentös richtig „eingestellt“ werden müssen :unamused:.

Ich gehe jede Wette ein, dass nicht gefragt wurde „Haben sie Angst vor“, sondern entweder „befürchten Sie, dass zu … kommt“ oder „glauben sie, dass … eintritt“. Leider werden wir erst in einigen Tagen die richtige Fragestellung kennen, sobald sie im Archiv von infratest dimap auftaucht. So wie bei dieser http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2016/september/

Der zweite Punkt ist. dass natürlich die Wahrscheinlichkeit rechtsextremer Übergriffe höher liegt, weil bereits Beleidigungen dazu zählen. Bei „Anschlägen“ reicht die Brandstiftung an einer unbewohnten Unterkunft, falls ich mich recht entsinne.

Ich bin sehr überzeugt davon, dass schon ein ganz anderes Bild herauskäme, wenn nach terroristischen Anschlägen gefragt worden wäre. Die Gefahreneinschötzung von links würde derzeit irgendwo unter 10 liegen und die Werte für rechts IMHO bei ca. 30. Die islamistische Terrorgefahr würde sich auch über 50 bewertet werden.

Der plötzliche Sprung in der Zufriedenheit mit Merkel dürfte die Folge von statistischen Schwankungen sein, weniger von echter Überzeugung. Das ist so eine wachsweiche Larifarifrage, die sicher oft mit „na ja, im Prinzip schon“ beantwortet wird.

Viel interessanter finde ich den Langzeitvergleich mit der Regierungszufriedenheit. Vorsicht! Hier sind immer wieder grössere Lücken im Zeitablauf

http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/regierungszufriedenheit/archiv/

Haben die etwa in 12/14 bei einer Kabinettssitzung süsse Tierbabys erdrosselt? :grin:

Wenn ich die Popularitätskurve für das Kabinett „Schröder II“ allein schon mit „Merkel III“ in 2014 vergleiche, dann kommt die heutige Gesamtcrew richtig schlecht weg.

Btw zeigt sich das ja auch in den Landtagswahlen, bei denen eine rechnerische GroKo eins nach dem anderen auf die Nase bekommen hat.

Unterm Strich wird kaum jemand den "Popularitäts"marker für Merkel ernsthaft als gewichtig einstufen können.

Gruß
vdmaster

Das war ein Paradebeispiel für das, was wir in Deutschland eben nicht unbedingt brauchen.

Alleine dem letzten Satz stimme ich voll und ganz zu. Gleiche Unterschiede gibt’s aber zwischen östlichen oder westlichen Bundesländern, kleineren Regionen, Städten, Dörfern hier wie dort.
Das Gefühl, im Vergleich zu Anderen „zu kurz gekommen zu sein“, ist wohl auch abhängig von den eigenen Erwartungen.Vielleicht lagen die Erwartungen in den östlichen Bundesländern höher als in den westlichen. Überall gibt es Menschen, die nicht zufrieden sind mit dem, was sie haben - auch dazu bekommen haben.
Es ist ja auch schwierig, das eigene Leben in Relation źu setzen. Und manchmal auch zufrieden zu sein, selber was zu tun und nicht immer noch mehr vom Guten zu fordern.

Ich denke, die Erwartungen sind die Gleichen. Nur waren die Ausgangsbedingungen nicht die gleichen, was in der Folge auch nach wie vor zu ungleichen Ergebnissen führt.

Wie gut, dass es sowas in den alten Bundesländern nicht gab. Was damals nicht anders als heute ist: Im Osten sind die Voraussetzungen dafür besser. Wenn man das (an)erkennt, könnte man der Problemlösung auch schon ein bißchen näher gekommen sein.
Ich habe auch mal was von der Bundesregierung:
…Auch die Widerstände in der Bevölkerung wachsen. Das hat überhaupt nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Wieso eigentlich wollen wir von unseren Mitbürgern verlangen, daß sie ertragen und verstehen sollen, daß Hunderttausende von Asylbewerbern mit erheblichen finanziellen Belastungen für die Steuerzahler für Jahre untergebracht und versorgt werden sollen, obwohl von vornherein klar ist, daß die allermeisten nicht als politisch verfolgt anerkannt werden können und daß sie nach jahrelangen Verfahren am Ende unser Land dennoch nicht verlassen? […] Ich will die Mißstände, die sich im einzelnen in den Städten und Dörfern unseres Landes zutragen, hier gar nicht schildern, weil ich ja wirklich dafür bin, diese besonders schwierige Debatte behutsam zu führen. Aber niemand darf doch bestreiten, daß es diese Mißstände zuhauf gibt und daß sie natürlich eine wachsende Zahl unserer Mitbürger besorgen, die zunehmend daran zweifeln, ob die Verantwortlichen in Bund und Ländern überhaupt noch wissen, was sich in den Gemeinden abspielt, und die im übrigen in Gefahr geraten, zunehmend an der Handlungsfähigkeit unseres Staates bzw. derjenigen, die in Bund und Ländern Verantwortung tragen, zu zweifeln. […]Ich kann doch nicht darüber hinwegsehen, daß der Vertreter des nordrhein-westfälischen Sozialministeriums bei einer Anhörung, die ich im […]ministerium gemeinsam mit dem Vorsitzenden der […]ministerkonferenz der Länder, dem Kollegen […], durchgeführt habe, erklärt hat, daß in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens, in denen Asylbewerber untergebracht werden, zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Das ist doch die Wahrheit. Das ist Kern des Problems. Das hat — ich sage esnoch einmal — nichts mit Ausländerfeindlichkeit unserer Bevölkerung zu tun.
Preisfrage: Wer war das? Wann war das? Was hat sich seitdem (nicht) verändert? Sollte man vom Wähler erwarten, dass er weiter an die Problemlösungskompetenz dieser Leute glaubt?

Gibt es dazu verlässiche Zahlen? Ich habe letztens erst wieder einen Hotelier, über die ungemein hilfreiche Bettensteuer in Dresden lamentieren hören. In der Öffentlichkeit macht er natürlich auch Pegida verantwortlich. Alles andere wäre geschäftsschädigend.
In Meck-Pomm eilt man von einem Übernachtungsrekord zum anderen. So richtig

So wie die Entwicklung derzeit ist, wird das auch ohne massenhaften Zuzug in die Sozialsysteme und ohne Pegida passieren. Aber schön wenn man dann als Regierung mit Pegida einen Sündenbock präsentieren kann. Da ist nicht selbsterfüllendes dran. Die beschreiben lediglich die Realität. Die Flüchtlingsproblematik ist auch nicht das eigentliche Problem, dass war und ist nur der Auslöser für offenere Artikulation der Unzufriedenheit.

Also so wie bisher wohl kaum. Nur Probleme ansprechen aber sie nicht anzugehen ist mit Sicherheit der falsche Ansatz. Siehe mein eingestelltes Zitat.

Grüße

Was nützt da demonstrieren, einmarschieren und den Knödelfressern Beine machen, damit sowas unterbunden wird.
Geh mit gutem Beispiel voran, demonstriere in Frankfurt auf dem Flughafen bei jedem Flieger aus oder nach Thailand.
Bendeke aber, dass die in Sachsen etwas ärmer sind und es für solche Demos auch keine Zuschüsse vom Staat gibt. Da kannst Du dann nicht ganz so hohe Maßstäbe ansetzen, wie in Mainz.