Deutsche in Frankreich

Hi,

Die Bürger der Grande Nation sind freundlich, tolerant und lieben die Konversation.

Was von den Muffel hier nicht gepflegt und ignoriert wird.

Was für eine Pauschalisierung! Würdest Du das über ein anderes Volk sagen würden alle mit der Rassismus-Keule auf Dich einprügeln. Aber hey, sind ja nur Deutsche. Es gibt doofe Franzosen und doofe Deutsche. Da zu sagen „WIR sind freundlich, tolerant und lieben die Konversation - Ihr seid es ja nicht…“ ist einfach dumm. Wie tolerant „der Franzose“ (wo wir schon bei Pauschalisierungen sind) ist kann man ja schön bei den Wahlen sehen: http://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/europa…

Resumé: Freundlichkeit, auf die Leute zugehen, ein paar Wörter lernen und schon wird geholfen und alles ist leichter.Ist das so schwer?

Damals die süsse Französin von nebenan die bei mir klopfte und sagte „Allo…kannst Du misch elfen beim Ausziehen?“ und dann, meinen wollenden Blick bemerkend, nachschob: „Die Schrank ist auch nicht so schwer.“. War er dann auch nicht…

Freundschaft!

K

5 Like

Liebe Frankreich-Kenner!

mein Mann und ich sprechen kein Französisch.Dennoch würden wir gerne die eine oder andere Region bereisen.

Wir haben aufgrund übler Erfahrungen aus der Vergangenheit keine Lust, blöd angemacht oder übergangen zu werden, bloß weil wir Deutsche sind.

Gibt es nach Eurer Erfahrung eine oder mehrere Regionen, und wenn ja, welche, in denen man als Deutscher einigermaßen höflich behandelt wird?

Im Elsaß wurden wir 2002  in Ribeauville einem Lokal nicht bedient und ignoriert, bis unser Straßburger Freund eingetroffen war, mit dem wir dort verabredet waren.
In Paris haben irgendwelche Leute unseren Bus mit roter Farbe besprüht „Nazis raus“. Damit mussten wir eine Woche rumfahren und alle haben Maulaffen feil gehalten… Das war 1982. Aber das Erlebnis prägt. Ich war damals mit einer Jugendguppe in Paris und wir haben uns irgendwie geschämt, Deutsche zu sein.

Das will ich nicht wieder erleben.

Men Mann und ich sprechen sehr gut englisch, etwas italienisch und spanisch, jedenfalls soviel, dass wir in diesen Ländern noch nie ein Problem hatten, auch wenn die deutsche Herkunft durchklang.   

Gibt es eine Region, in der sich Deutsche wohlfühlen können, oder sollte man das lieber lassen?

Besten Dank für alle Eure zielführenden Infos!

Maralena

Umkehrschluss
Moin auch,

boah, wie arrogant! Da kommt jemand in meinem Land zu mir an den Stand auf dem Wochenmarkt und hat sich vorher noch nicht einmal die Mühe gemacht herauszufinden, was Bonjour auf deutsch heisst.

Die Franzosen sind eben so. Das ist eine ihrer Eigenheiten, die ein jedes Volk hat. Und wenn ich weiß, dass dadurch mein leben in Frankreich einfacher wird passe ich moch eben an, anstatt ihnen vorzuwerfen, sie seien arrogant.

Ralph

3 Like

Hallo
ich fahre nunmehr seit knapp 5 Jahrzehnten sehr regelmäßig nach Frankreich und habe bis heute nicht eine einzige schlechte Erfahrung gemacht! Ganz egal, in welcher Region ich war.

Da ich dann irgendwann auch leidlich französisch sprach, habe ich manchmal mit zu viel Rouge im Kopf den Konflikt sogar gesucht, in dem ich Gesprächspartner subtil provozierte - Alles ohne Erfolg!

Irgendwann hatte ich meinen Schwiegervater dabei - also Jemanden aus der bösen Generation… wir besuchten gemeinsam eine Bunkeranlage am Atlantik. Wir wurden von Franzosen angesprochen, die uns herzlich wollkommen hießen, an dieser Gedenkstätte den gefundenen Frieden zu Ehren!! Die Franzosen radebrechten es auf deutsch!!!

Ich hatte mal ein paar Freunde mit in Urlaub… wir saßen in einer gemütlichen Campingkneipe - die Freunde sprachen kein französisch, die Franzosen kein deutsch…

Meine Freunde fragten mich: was heißt denn: Wir trinken auf den Frieden auf französisch?

Und der Calva floss in Strömen - bezahlt von den Franzosen…

Und ich könnte noch etliche Schoten dieser Art erzählen…

De Gaulle + Adenauer haben echt nen guten Job gemacht!!

Gruß

Hummel

Hallo Maralena,

ich blase in das gleiche Horn wie meine Vorredner: Frankreich ist ein wunderbares Urlaubsland und die Franzosen ein liebenswertes Völkchen.

In und um Paris gibt es immer noch heikle Bereiche, in denen ich nicht unbedingt mein Auto herumstehen lassen würde. Heute sprühten die Vandalen vielleicht nicht mehr Nazis-raus auf das Fahrzeug, sondern eine Unter-der-Gürtellinien-Botschaft an Merkel, aber dies hat wirklich nichts mit dem deutsch-französischen Verhältnis zu tun, auch die Franzosen meiden lieber diese Ecken, wenn es sich machen lässt.

In der Tat aber mögen es die Franzosen aus meiner Erfahrung weniger als andere Nationalitäten, wenn man sie in einer fremden Sprache überfällt und einfach voraussetzt, dass sie diese zu sprechen haben. Allerdings sollte es für Euch kein Problem sein, zwei, drei Sätze hinzubekommen. „Bonjour, Madame, bonjour Monsieur“ und „Excusez moi, parlez vous Anglais?“ wirken fast immer wahre Wunder. Jeder Franzose, der erkennt, dass ihr euch trotz Unkenntnis mit seiner Sprache bemüht, wird euch mit ungeahnter Hilfsbereitschaft begegnen. Wobei es natürlich in weniger touristischen Regionen leicht sein kann, dass ein Franzose tatsächlich keine andere als seine Muttersprache kann.

Auch wenn ihr Französisch nicht gelernt habt, aber eine Ahnung vom Italienischen und Spanischen habt, so sollte es mit wenig Mühe möglich sein, ein paar Brocken Französisch zu radebrechen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, sobald ihr euch nicht gescheut habt, euch vor einem Franzosen mit mangelhaften Französisch zu blamieren, ist er meist bereit, sein unperfektes Englisch herauszuholen.

Ich jedenfalls, der nicht mehr als ein rudimentäres Schulfranzösisch sein eigen nennt, kann jede Region von der Kanalküste bis zu den Pyrenäen empfehlen: Alle haben ihren Charme und überall kann man sich ausgesprochen wohl fühlen. Die Wahrscheinlichkeit, dumm angesprochen zu werden, ist in Frankreich nicht größer als in allen anderen Ländern. Frankreich ist ein wunderbares Land: Probiert es aus.

Herzliche Grüße
Hardey

Hi,
mag sein, dass man sich als Gast darauf vorbereiten kann, dass man sich erst an den Kellner wendet, bevor man sich an den Tisch setzt. Finde ich ehrlich gesagt aber verzeihlich.
Ich würde aber von einem guten Gastgeber auch erwarten, dass der über so etwas, vor allem wenn er erkennt, dass es sich um Ausländer handelt, mit einem Lächeln hinwegsieht und Gäste als solche behandelt.
Ich habe den gleichen Fehler in den USA gemacht und das endete in einem sehr lustigen Gespräch über die verschiedenen Gepflogenheiten unserer beiden Heimatländer und danach stand relativ zügig das Essen auf dem Tisch.

Sollten die von Aprilfisch aufgezählten potentiellen Gründe für eine Ablehnung seitens der franzöischen Gastgeber repräsentativ für die Grande Nation sein, dann mangelt es dieser anscheinend mindestens genauso an Freundlichkeit wie es das unserer ganz normalen Nation deiner Meinung nach tut.

Gruß

rantanplan

2 Like

Moin auch,

noch einer gefällig: In vielen Frankreichurlauben im Osten, Westen oder Süden (im Norden war ich leider nie) gab es nie Probleme unter einer Voraussetzung: Wer etwas will oder eine Frage hat, muss erstmal versuchen, sein Begehren auf französisch auszudrücken, ohne jede Scheu. Die Leutchen merken dann schnell genug, dass man es einfach nicht kann und dann akzeptieren sie auch englisch, deutsch oder Hände und Füße. Der Versuch zählt. Und so habe ich mit einem kleinem bisschen touristenfranzösisch wunderbare Urlaube erlebt.

Ralph

Hallo W.,

Inkompetenz (wg. Nichtbedienen) ist international

ob es hier um Inkompetenz ging oder um die Reaktion der Katze auf das Schwanzwedeln des Hundes, sprich von den deutschen Gästen unbeabsichtigt falsche Signale gegeben wurden, lässt sich ohne Zusammenhang nicht beurteilen.

So ecken z.B. Gäste aus Neufünfland in französischen Esslokalen weniger an, weil ihnen - soweit über 50 - das „Sie werden platziert!“ auch weit unterhalb der Sterneküche immer noch so geläufig ist, dass sie es sofort „riechen“, wenn sie in ein französisches Lokal kommen, dass sie zuerst mit dem Wirt oder dem Kellner Kontakt aufnehmen sollten, bevor sie irgendeinen Tisch ansteuern und sich mirnix Dirnix hinsetzen.

Möglich ist auch, dass der Tisch für drei reserviert war, und eben die zwei zuerst Angekommenen, solange sie alleine waren, nicht an die Theke gingen, sondern eben am Tisch warteten, was für den Kellner ein ziemlich deutliches Signal war, dass sie erst bedient werden wollten, wenn die Runde komplett ist.

Eventuell sind sie zur deutschen Abendbrotzeit 18:30 h (d.h. eineinhalb Stunden vor Dînerzeit) in ein reines Speiselokal gekommen, es war grade eben aufgemacht worden und dauerte einfach eine Weile, bis überhaupt Personal zum Bedienen da war.

Wie auch immer - es gibt sehr viele Möglichkeiten, was hier außer einer Abneigung gegen Deutsche dazu geführt haben kann, dass die beiden deutschen Gäste zunächst nicht bedient worden sind. Mann müsste mehr zur Situation wissen, um das deuten und beurteilen zu können.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Hallo, Maralena!

Wir haben Jahre hindurch jeweils drei bis vier Wochen mit unserem Wohnwagen Frankreich bereist - es ist eines der in vieler Hinsicht (Kultur, Landschaft, Gastronomie) bereisenswertes Land. All die Jahre fanden wir keine Ecke, in der es uns nicht gefallen hat.

In der Schule hatte ich wohl auch Französisch gelernt, bald danach aber wieder das meiste vergessen, so daß mir nur einige spärliche Reste für die Verständigung in Erinnerung blieben. Mein Eindruck war jedenfalls, daß wenige Wörter genügen - mit freundlichem Lächeln gesagt - um in jeglicher Hinsicht Hilfe und Auskunft zu erhalten. Und einige Wörter erlernt man sicher an einigen Abenden, dann ein Wörterbuch eingesteckt - ich sehe da keine Probleme für Euch.

Ich wünsche Euch viele schöne Reisen in dieses großartige Land - ich könnte schwärmen!!!

Mannema

Liebe Maralena,
die Zeiten sind längst vorbei! Seit Anfang der 70er Jahre habe ich jedes Jahr alle Regionen in F bereist und nur ein einziges Mal vor mehr als 30 Jahren in der Bretagne in einer Bäckerei erlebt nicht bedient worden zu sein. Aber damals hat man (nach meiner Erfahrung in Restaurants und Hotels) auch engl. Touristen eher geringschätzig behandelt. Mit zunehmendem Tourismus hat sich das grundlegend geändert. Spätestens seit es keine Grenzkontrollen mehr gibt sind die Grenzen auch in den Köpfen gefallen. Seit einigen Jahren wohne ich in der Grenzregion und fahre immer nach Frankreich zum Einkaufen wie umgekehrt man hier viele Franzosen in den Supermärkten antrifft. Kurz: laß dich nicht abhalten zu reisen wohin du willst. Mit Wörterbuch und englisch, notfalls Händen und Füßen kommst du überall klar. P.S. Was die Ignoranz seinerzeit in Ribeauville betrifft: ich bezweifle daß es mit der nationalen Identität zu tun hatte. Unfreundlichkeit und Ungeduld von Servierkräften erlebt man doch als Deutsche in D genauso oft, oder nicht? Herzliche Grüße, Moni

Nimm’s mir nicht übel, Maralena, aber ich glaube, ihr solltet den Frankreich-Urlaub vergessen. Nachdem ich nun in fast jedem Posting von dir deine negativen Erlebnisse wieder neuaufbereitet als Befürchtungen gesehen habe, denke ich, da kommen soviel negative Erwartungen zusammen, dass das gar nicht gutgehen kann. Du weißt schon: self-fulfilling prophecy.

Was mich andererseits wundert, wenn ich mich an deine Postings sonst erinnere, du hattest bei mir nicht den Eindruck hinterlassen, als ob du nicht offen für Neues wärst und diesem mit offenen Armen entgegengehen würdest.

Es nützt nicht viel, habe ich die Befürchtung, wenn auch ich dir sage, dass trotz ausreichender Erfahrung, keine negativen Erlebnisse bezüglich Deutschstämmigkeit gesammelt habe. Allerdings, ganz generell, in Touri-Hochburgen schon mal schlechten Service per se.

Siboniwe

1 Like

Hallo,

ich kann mich Aprilfisch nur anschließen. Dummheit und Inkompetenz (wg. Nichtbedienen) ist international und spezielle Deutschenfeindlichkeit habe ich in F seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.
Ich habe ebenfalls kein Französisch gelernt und habe lediglich im Laufe meiner Reisen einige Brocken erlernt, mit denen ich aber ganz gut klar komme. Für gastronomische Zwecke führe ich immer ein spezielles kulinarisches Wörterbuch mit zum Übersetzen der Speisekarte.
Touristische Informationen gibt es mittlerweile auch außerhalb der „Hotspots“ in vielen Fällen auf Deutsch.

Gerade in ländlichen Regionen habe ich immer ein großes Entgegenkommen und eine große Freundlichkeit erlebt. Dies betrifft die von mir regelmäßig bevorzugten Regionen Jura, Burgund, Cevennen, Aquitanien, Perigord und Bretagne, ich sehe aber keinen Grund, warum dies in anderen Regionen nicht genauso sein sollte.
Freundlichkeit, Höflichkeit, ehrliches Interesse und auch ein bißchen Mut zum Unbekannten helfen - zusammen mit einem guten Reiseführer und evtl. etwas Englisch - eigentlich immer weiter.

Angemerkt sei noch, daß Frankreich mit seinen hervorragenden Landstrassen und der exzellenten Hotelinfrastruktur - von den zahlreichen Budgetketten bis zu den tollen Landgasthöfen u.a. bei „Logis de France“ - eigentlich DAS Land für einen individuellen Tourismus ist, bei dem man sich von Tag zu Tag treiben läßt und erst im Laufe des Tages überlegt, wo man am Abend sein Haupt bettet. Und das geht - wie gesagt - auch ohne Französischunterricht.

Hallo,

Wir haben aufgrund übler Erfahrungen aus der Vergangenheit
keine Lust, blöd angemacht oder übergangen zu werden, bloß
weil wir Deutsche sind.

Woher willst du wissen, dass es deswegen war, es sei denn man hat es dir explizit gesagt? In 50 Jahren Frankreich-Erfahrung ist es mir nicht ein einziges Mal vorgekommen, dass ich wegen meinem Status als Deutscher benachteiligt wurde. Dagegen gab und gibt es immer noch Situationen, wo ich ausdrücklich und einzig wegen meiner Herkunft besonders freundlich und zuvorkommend behandelt werde, gerne unter Hinweis auf die deutschen bzw. preußischen Tugenden, aber es ist auch schon vorgekommen, dass zu später Stunde stolz eine Originalausgabe von „Mein Kampf“ unter dem Tresen hervor gezogen wurde.

Gibt es nach Eurer Erfahrung eine oder mehrere Regionen, und
wenn ja, welche, in denen man als Deutscher einigermaßen höflich behandelt wird?

Deutsche werden überall in Frankreich genau so höflich wie alle anderen Gäste und Kunden, egal ob In- und Ausländer behandelt, in der Regel deutlich höflicher und freundlicher als in Deutschland. Wenn es dir darauf ankommt, kannst du also beruhigt hinfahren. Dass diese Höflich- und Freundlichkeit meist nicht von Herzen kommt sondern einfach den in Frankreich üblichen Umgangsformen entsprechen, braucht dich dabei ja nicht zu stören.

Wenn du allerdings gegen eine der unzähligen Konventionen verstößt, die der Franzose für gottgegeben hält, z.B. dich im Restaurant einfach an einen Tisch setzst, im Café-Restaurant an einen gedeckten Tisch setzst und nur ein Getränk bestellst, nach dem Nachtisch noch auf ein Flasche Wein sitzen bleiben willst, auf getrennte Bezahlung bestehst, dann musst du damit rechnen dafür deutlich abgestraft zu werden, genau so wie jeder Franzose in derselben Situation. Mit Deutschfeindlichkeit hat das nichts zu tun, auch in Zeiten der Globalisierung kann sich der Durchschnittsfranzose einfach nicht vorstellen, dass diese Sitten außerhalb Frankreichs nicht verbreitet sind. Wer das überprüfen möchte, der soll mal im Supermarkt die Kassiererin nicht laut und deutlich grüßen, wenn er an der Reihe ist.

Gruß
Axurit

Selektive Wahrnehmung
Servus,

der Tourismus ist im krisengeplagten Frankreich eine prosperierende Branche, und die Gastgeber werden sich das Geschäft nicht durch ungeschicktes Verhalten gegenüber zahlender Kundschaft verderben. Schließlich beherbergen sie auch an der Côte d’Azur russische Neureiche, die noch wesentlich unangenehmer sind als deutsche Reisegruppen.

Das Elsass ist tatsächlich ein Sonderfall: Viele Elsässer außerhalb der touristischen Zentren hören gerne drei Worte Französisch, bevor sie von sich aus zum Deutschen übergehen. Das hat damit zu tun, dass sie von Deutschen wegen der Ähnlichkeit der Sprache als eine Art Deutsche behandelt werden und viele Waggis (vorne im Rheintal - das verliert sich ganz schnell, wenn man in die Vogesen kommt) das nicht besonders gerne mögen.

Die Sache mit dem „nicht Bedienen“ hätte ich gerne im Einzelnen aufgeklärt - ich glaube kaum, dass das mit der Nationalität zu tun hatte.

In allen anderen Regionen gibt es keine Verständigungsschwierigkeiten, wenn man darauf achtet, dass man sich auf Englisch an Leute unter vierzig wendet, weil man bei den früheren Jahrgängen nicht mit guten Fremdsprachenkenntnissen rechnen kann.

Über die Motive, die Teile der algerischstämmigen Bevölkerung in den Sozialwohnungsvierteln am Rand der großen Städte für eine Art pauschale Deutschenliebe haben, sag ich jetzt mal weiter nichts.

Schöne Grüße

MM

C’est le Noord …
Hi Ralph,

wenn Du mal den Norden besuchst, schau doch mal in Audinghen vorbei - auch weil da im Hinterland des Cap Gris-Nez eine kleine Ecke mit Hügeln und Wald ist, die gar nicht nach Kanalküste ausschaut, sondern ganz überraschend eher nach Saulgau oder Ehingen. Da sehen einige Wiesen heute noch so aus, und kein Haus ist älter als 65 Jahre (obwohl manche so ausschauen).

Das hat die Audingher aber nicht daran gehindert, meine Schwägerin, die dort ein Atelier hat und am Strand solche Sachen macht, mit herzlicher Gastfreundschaft im Dorf aufzunehmen.

Die Antwort, die sie bekam, als sie mal auf das Thema „Atlantikwall“ zu sprechen kam, war: „L’histoire? C’est passé!“

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo,
nach meiner Ausbildung bin ich nach Südfrankreich gereist und blieb dort sieben Jahre lang hängen.
Mal über einige Erfahrungen über meine Zeit dort:
Man bemüht sich darum, sich in französisch mitzuteilen (ggfs. mit einem Sprachführer-Buch). In der eigenen Landessprache zu sprechen wird gerne als „Srechen hinter dem Rücken“ interpretiert.,
Aprilfisch hat es ,glaube ich schon benannt, im Restaurant wendet man sich an den Wirt und läßt sich einen Tisch zuweisen (egal, wieviel Platz frei ist…) .Essen wird in Frankreich zelebriert. Anders, als der gemeine Deutsche ,der es häufig als schnelle Nahrungsaufnahme praktiziert.
Am Strand fielen leider einige deutsche Touristen durch Rumgeprolle und Rumlaufen auf, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob sie andere Strandgäste nassspritzen , oder mit Sand bestreuen…:frowning:
Und am Strandrestaurant tritt man mit bedeckten Oberkörper ein!
Irrwitzigerweise wurde ich auch während meiner Arbeit mit Kriegszeiten konfrontiert.
Offenbar ist das noch verankert in den französischen Köpfen. Ich konnte es nur dahingehend entschärfen, indem ich benannt habe, daß weder ich, noch mein Gegenüber im Krieg waren!
Ausserberuflicher Kontakt zu arabischen Kollegen war solange okay, wie die Franzosen integriert waren.
Einer Freundin ,die da etwas extrovertierter war, wurden denn auch auch die Räder vom Auto abgeschraubt und das Auto aufgebockt.
Zusammenfassend: Man kann in Frankreich exellent urlauben. Vorteilhaft ist es es allemale, wenn man kleine Benimmregeln berücksichtigt…
LG

Hallo Maralena,

Unter diesen Voraussetzungen steht einem genussvollen Frankreich-Urlaub überhaupt nichts im Weg.

Mir hat in der Gegend Dôle am besten gefallen. Ein wirklich malerisches Städtchen vom Doubs hinauf bis oben zur Stiftskirche. Etliche wunderbar gelegene Restaurants am Kanal im Gerberviertel aber am besten hat es mir im Le Gustalin (http://le-gustalin.fr/) neben dem Marktplatz geschmeckt.

Gruß
Hardey

1 Like

prendre le car à Melisey
Servus,

Und falls Ihr einen Tipp oder einen Anti-Tipp für Lokalitäten
im Bereich Burgundische Pforte habt, so wären wir dankbar.

gastronomisch etwas Besonderes ist die „Route de la carpe frite“ im Sundgau: Karpfen sind ja immer ein bissle von der Bezugsadresse abhängig, weil ihre Aromen stark von dem Teich geprägt sind, in dem sie gelebt haben. Im Sundgau werden Karpfen mit lokalpatriotischem Stolz gehalten, d.h. man kann unbesehen in jedes Lokal gehen, das Carpe Frite auf der Karte stehen hat. Einen gemeinsamen Auftritt haben diese Lokale mit der „Route de la carpe frite“.

Für eine schon ein bissle feinere, aber immer noch mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehende Küche kann ich Euch, falls Ihr z.B. die Notre Dame du Haut in Ronchamp besuchen wollt (Sie ist es wert! - man kann zu der Freude Le Corbusiers am Beton so oder so stehen, aber dieser Raum aus Beton und Licht ist ein Meisterwerk) und auf diese Weise einen nördlichen Schlenker in dem Gebiet macht, „La Bergeraine“ in Mélisey auf den Weg geben - lieber abends als mittags, man braucht ein bissle Zeit; die Menüs bewegen sich in der Gegend von 30 - knapp 100 €, woran man sehen kann, dass von bodenständig bis bissle feiner vieles dabei ist.

Für Weinfreunde kann es interessant sein, in dieser Gegend die Weine der Haute-Saône zu suchen: Sie werden anders als die aus dem Jura praktisch nicht überregional vertrieben, weil der Weinbau in der Region fast verschwunden ist; keine Offenbarungen, aber dennoch ein hübsches Blatt im Poesiealbum.

Vorsicht mit der lokalen Käsespezialität Cancoillotte: Wie auch Kochkäse liebt man sie, oder man findet sie grausig. Wenn man keinen Kochkäse mag, lieber auf Abstand bleiben.

A propos, wegen Sprache und der romanischen Wertschätzung für Worte und Sprache: Wir saßen mit zwei Freunden (deutsch-französisches Ehepaar) in einer Ferienwohnung in der alten Schule von Mélisey und besprachen mögliche Unternehmungen. Ich hatte mir den (mageren) Busfahrplan für die Umgebung besorgt, damit wir unseren Radius zu Fuß mit technischer Unterstützung etwas erweitern könnten. Dany meinte: „Il se voit bien que t’es un grand gourmet, Martin: Même pour les ballades, tu préfères le car à Melisey!“ (klanggleich: „caramélisé“)

Viel Vergnügen wünscht

MM

1 Like

Moin MM,
ein Teil kleiner der Grande Nation grüßt dich und meint:

Die Bürger der Grande Nation sind freundlich, tolerant und lieben die Konversation.
Was von den Muffel hier nicht gepflegt und ignoriert wird.

Was du über den Restaurantbesuch schriebst, ist zu 100% richtig.

Ich kenne Leute die wie UP auch diese Einstellung haben weil:

  1. Ich bin der Gast
  2. Ich bring Geld
  3. Ich bin der King.

Ich verstehe, nicht dass die Leute die die Grande Nation bereise, der Meinung sind, sich so zu benehmen wie es die Gepflogenheit im jeweiligen geboten wird. Sonder der Meinung sind in D zu sein!

Ich kenne D seit meiner Geburt und bin hier seit 1967. Nur, was ich immer vermisse, ist:
Anpassung, Freundlichkeit (naja Ausnahmen gibt es).

Habe die Leute als Touristen nicht verstanden das jedes Land andere Sitte hat und wollen die Leute /Land „Assimilieren“?

Von Auslandern wird es jedoch verlangt? In welcher Welt leben die?

Resumé: Freundlichkeit, auf die Leute zugehen, ein paar Wörter lernen und schon wird geholfen und alles ist leichter.Ist das so schwer?

Gruß und mit deinen Worten schließend: Et c’est ainsi qu’Allah est grand.
Anguille

1 Like

Moin,

überall freundlich behandelt auch ohne einen Satz Thai, Khmer,
Vietnamesisch, Koreanisch, Japanisch oder Laotisch zu
sprechen.

das ist sicher richtig so, aber als ich in Korea bei meinen dortigen Kollegen einige Phrasen in Koreanisch gestammelt hab, waren die Lacher auf meiner Seite, genauso wie die Sympathien. Es geht eben immer alles noch ein wenig besser :wink:

Und ein Adäquat von ‚Guten Tag, wie geht es‘ findet man in jedem Reise- oder Sprachführer.

So mach ich es und bin bisher auch immer gut damit gefahren.

Gandalf

1 Like