Deutsche Mark statt Euro

Hallo,

Gemeint war z.B. das hier Referierte:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,282…

[] Falsch, das eine bescheidene Entwicklung zu nennen?
[] Falsche Studie?
[] Falsche Zahlen?
[] Falsche Analyse?
[] Falsche Begriffe?
[] Sonstiges

zum Einen ging es ja - zumindest war das mein Verständnis - um Inflation und nicht um Realeinkommen. Zum Anderen ging es ja um die Frage, ob der Euro in der Hinsicht negative Auswirkungen hatte. Das ist auch in Bezug auf die Realeinkommen nicht der Fall, was ein Blick auf die Inflation nach Warengruppen schnell klärt (wie ich schon schrieb). Weiterhin wird ja auch im Artikel erklärt, daß die Entwicklung auch dadurch verursacht wurde, daß Leiharbeit und Minijobs zugenommen haben, was man ebenfalls schwerlich dem Euro zurechnen kann.

Nicht zuletzt wurde auch in diesem Artikelbaum schon mehrfach angemerkt, daß es neben den ganzen volkswirtschaftlichen Effekten und Durchschnittsbetrachtungen auch noch die höchstpersönliche Einkommensentwicklung gibt.

Gruß
C.

Vom 19. ins 21. Jahrhundert
Servus,

Vielleicht brauchen die ja auch noch eine Steuerfachangestellte.

ja, auch das. Aldi hängt nicht dem Glauben an, jeder in der Buchhaltung müsste BiBu sein, und auch nicht dem, ein Bätscheler mit irgendeiner WiWi-Ausprägung könnte alleine wegen seines Abschlusses buchen.

Aber mit „gutem Durchschnitt“ kann man da nicht landen - da sollte in Sachen Prüfungsergebnisse, Arbeitgeberzeugnisse und auch bei den legendären „soft skills“ schon alles ein bissle glänzen. Und wenn das passt, kann es passieren, dass man nicht bloß von Anfang an ein sehr ordentliches Salär hat, sondern auch einen Arbeitgeber, bei dem es wie früher im zwanzigsten Jahrhundert eine Belegschaft gibt, die zu ihm gehört und mit ihm wachsen und später mal alt werden kann.

So gesehen sind die Gebrüder Aldi ziemlich nahe bei Robert Bosch daheim.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

doppelter Lohn
Hallo,

zudem sollte man nicht vergessen, dass die Leute bei Aldi auch wirklich schaffen. Sie haben also neben dem vielen Geld auch noch die größere Befriedigung und atmen quasi Unternehmergeist.

Gruß
achim

Illusion des Lohnsteuerabzugs
Servus,

ich lebe dort, wo das EStG gilt, und ich habe eine vierstellige Zahl von Arbeitnehmerveranlagungen betreut. Dass bei Lohnsteuerklasse III/V der Ehegatte mit Klasse V für denjenigen mit Klasse III Vorauszahlungen mit leistet, und man dann erst mit Vorliegen des ESt-Bescheides bestimmen kann, wer von beiden wie viel zur gemeinsamen Kasse beigetragen hat, habe ich dabei sicherlich einige Dutzend Male erklärt - dabei allerdings den Eindruck gehabt, dass Eheleute mit zu versteuernden Einkommen unter 60 k€ diesen nicht sehr komplizierten Sachverhalt normalerweise schlicht nicht verstehen wollen.

Möglicherweise ist es Dir entgangen, dass die Lohnsteuerklassen nur dem Lohnsteuerabzug dienen, dass Lohnsteuer bei der Veranlagung zur ESt wie eine Vorauszahlung berücksichtigt wird, und dass Eheleute bei der Steuerklassenkombination III/V zur ESt-Veranlagung verpflichtet sind.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Du behauptest also, dass der Nettolohn nicht von der
Steuerklasse abhängt ???

Gegenfrage: was meinst Du, wieviele Steuertabellen zur Ermittlung der Einkommensteuer es gibt?

Hallo!

zum Einen ging es ja - zumindest war das mein Verständnis - um
Inflation und nicht um Realeinkommen.

Na, in diesem Teilthread wurde von der UP dann ja die ‚schlecht verdienende Lehrerin‘ nachgereicht.

Gerade der Lohnzuwachs ist ein wichtiger Preistreiber.
Wenn also in den Jahren ab ca. Mitte der 90er Jahre die Realeinkommen stagnieren oder sinken, dann ist die m.E. die Inflation auch ganz anders zu werten als, das war mein einziger Ausgangspunkt, zum Beispiel die (höheren) Raten der 70er Jahre, die aber unter dem Lohnzuwachs blieben.

Gruß
Tyll

Hallo,

Na, in diesem Teilthread wurde von der UP dann ja die
‚schlecht verdienende Lehrerin‘ nachgereicht.

die 1600 Euro bei 23 bzw. 27 Stunden pro Woche verdiente. Mal abgesehen davon, daß die Erhöhung der Stundenzahl irgendwie eigenartig anmutet, ist das ja nun ein Argument für alles und nichts. Wir wissen weder, was die Frau verdient hätte, wenn sie 2000 schon gearbeitet hätte noch was sie verdienen würde, wenn sie (immer noch?) Vollzeit arbeiten würde.

Gerade der Lohnzuwachs ist ein wichtiger Preistreiber.
Wenn also in den Jahren ab ca. Mitte der 90er Jahre die
Realeinkommen stagnieren oder sinken, dann ist die m.E. die
Inflation auch ganz anders zu werten als, das war mein
einziger Ausgangspunkt, zum Beispiel die (höheren) Raten der
70er Jahre, die aber unter dem Lohnzuwachs blieben.

Ich glaube, hier tut mal eine Übersetzung not: daß die Realeinkommen gesunken sind, heißt nicht zwangsläufig, daß das Realeinkommen einer bestimmten Person gesunken ist. Tarifabschlüsse, Kaufkraftausgleich und ähnliche Ereignisse hatten zumindest in meinem Berufsleben den geringsten Anteil an der Gehaltsentwicklung.

Hinsichtlich der Untersuchungen drängt sich allerdings sehr wohl die Erkenntnis auf, daß gerade im unteren Einkommensbereich Reallohnverluste hingenommen werden mußten - zumindest, wenn man die Statistik so nimmt, wie sie ist. Dabei unterschlägt man dann aber auch, daß es nun Einkommen gibt, die es früher gar nicht gegeben hätte. Ob sich eine Person mit Minijob nun mit ihrem Einkommen schlechter stellt als ohne, läßt sich ohne weitere Informationen nicht sagen und das gilt letztlich für den ganzen Einkommensbereich

Hallo!

Ich glaube, hier tut mal eine Übersetzung not: daß die
Realeinkommen gesunken sind, heißt nicht zwangsläufig, daß das
Realeinkommen einer bestimmten Person gesunken ist.

Das ist logisch.
Wir diskutieren bei dieser Frage aber doch nicht Einzelschicksale, sondern statistisch-aggregierte Daten. Zumindest ich.

Für mich war Barbaras „Lehrerin“ einfach nur ein Beispiel für etwas Allgemeines.

Hinsichtlich der Untersuchungen drängt sich allerdings sehr
wohl die Erkenntnis auf, daß gerade im unteren
Einkommensbereich Reallohnverluste hingenommen werden mußten -
zumindest, wenn man die Statistik so nimmt, wie sie ist. Dabei
unterschlägt man dann aber auch, daß es nun Einkommen gibt,
die es früher gar nicht gegeben hätte. Ob sich eine Person mit
Minijob nun mit ihrem Einkommen schlechter stellt als ohne,
läßt sich ohne weitere Informationen nicht sagen und das gilt
letztlich für den ganzen Einkommensbereich jedem Einkommensbereich (außer vielleicht im obersten Quintil) ist das Realeinkommen -grosso modo- bestenfalls stagniert.

Ansonsten stimme ich selbstverständlich zu, dass man sich solche Statistiken genauer anschauen muss.

Gruß
Tyll

Hallo,

zudem sollte man nicht vergessen, dass die Leute bei Aldi auch
wirklich schaffen. Sie haben also neben dem vielen Geld auch
noch die größere Befriedigung und atmen quasi
Unternehmergeist.

Naja, so gut ist der Lohn jetzt auch wieder nicht. Eben einem Unternehmen dieser Größe angemessen. Bei Audi oder Siemens kriegt man mehr.