Deutschland ein 'Bananenstaat'?

Ugh.

schon weit früher da. In meiner Kindheit und Jugend (70er) war
die „Dritte Welt“ bereits nicht mehr die blockfreie, sondern
die arme, sozusagen reduziert auf die Sahelzone.

Genua - so kenne ich das auch.

Ich hab mir das aber noch mal durch den Kopf gehen lassen - auch, weil es in Wikipedia anders steht - kann es sein, dass die Bedeutung außerhalb des deutschen Sprachraums ursprünglich die dort beschrobene war, während „bei uns“ Dritte Welt sich eben auf Entwicklungsländer bezog? Oder vielleicht jenseits des Atlantiks eine andere Begriffsbedeutung als bei uns? Oder peng? Oder bei Obi?

AGa,
CBB

Hallo,

Sorry, ich meinte natürlich einen Terroranschlag auf den Reichstag mit entsprechendem bodycount.

Schon mal gesehen, wieviele wirklich da sind? Dann muss man schon mal auf eine spannende Debatte warten oder sonstwie dafür sorgen, dass auch wirklich alle da sind.
Der Bundeskanzler kann notfalls auch ohne Parlament. Und das Parlament kann sich notfalls einen neuen Kanzler wählen. Wieviel Nachrücker haben eigentlich die einzelnen Parteien? Reicht das für einen beschlussfähigen Bundestag? Oder werden die auch alle zum Terroranschlag eingeladen?
Achja, und falls jemand einen Krieg anzettelt oder per Terroranschlag das Parlament samt Regierung auslöschen will und damit auch noch Erfolg hat, dann hat der möglicherweise nicht die Absicht anschließend eine demokratische Wahl abzuhalten.
An solchen Formalien wird man sich da nicht aufhalten. Und nach 1945 ging es ja auch irgendwie. Regierungswechsel gehen also notfalls auch ohne Wahl.
Dieses ungültige Wahlgesetz ist also nicht geeignet, sich allzu große Sorgen zu machen. Bis zur nächsten Wahl wird schon noch eins gebastelt. Am besten man lässt diese Zweitstimmengeschichte weg ud es gibt nur noch Direktmandate.

Grüße

Hallo!

Man sollte ein Land nicht nur an seinen Politikern messen.

M.

Hallo,

Man sollte ein Land nicht nur an seinen Politikern messen.

Da hast du Recht. Man sollte es an seiner sozialen Situation messen:

"UN fordern stärkere Armutsbekämpfung in Deutschland

Berlin (dpa) - Die Vereinten Nationen kritisieren die soziale Lage in Deutschland. Viele Kinder und Migranten würden benachteiligt, es fehle an einem umfassenden Armutsbekämpfungsprogramm.

Das sind zwei zentrale Kritikpunkte in einem vorläufigen Bericht, aus dem zuerst der Berliner „Tagesspiegel“ (Mittwoch) zitierte, und der auch der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Das Bundessozialministerium wies die Kritik als „in weiten Teilen nicht nachvollziehbar“ zurück.

Der zuständige UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte bemängelte, dass in Deutschland jedes vierte Kind ohne Frühstück zur Schule geht. Nachdrücklich fordern die UN-Experten „konkrete Maßnahmen“, damit „Kinder, besonders aus armen Familien, richtige Mahlzeiten erhalten“, ohne dass die Kinder „stigmatisiert“ werden.

Der Ausschuss registriert „mit Sorge“, dass 13 Prozent der deutschen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt - darunter 2,5 Millionen Kinder - und 1,3 Millionen Menschen trotz Arbeit staatliche Unterstützung benötigen. Notwendig sei ein nationales Programm gegen Armut.

Die UN-Experten beklagen zudem, dass sich Migranten nach wie vor großen Hindernissen bei Bildung und Beschäftigung gegenübersähen. Asylsuchenden würden sogar ausreichende Sozialleistungen versagt, dabei müssten sie „im Einklang mit internationalen Normen“ den gleichberechtigten Zugang zu sozialen Sicherungssystemen, zur Gesundheitsversorgung und zum Arbeitsmarkt erhalten.

Besorgt ist das UN-Gremium auch, dass die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland immer noch doppelt so hoch ist wie im Westen. Positiv hervorgehoben werde in dem Bericht, dass die Arbeitsmarktreformen den niedrigsten Stand der Arbeitslosen in den vergangenen 20 Jahren ermöglicht hätten. Beim Zugang zu Jobs sehen die UN Frauen wegen „klischeehafter Vorstellungen der Geschlechterrollen“ benachteiligt.

Erheblich ausgebaut werden müssten in Deutschland Angebote für Kinder, Behinderte, Ältere und Kranke. So würden in Pflegeheimen viele Bewohner „in menschenunwürdigen Bedingungen leben“. Viele frühere Empfehlungen seien nicht umgesetzt worden, moniert der UN-Ausschuss.

Das Bundessozialministerium wies die Kritik als „nicht durch wissenschaftliche Fakten belegt“ zurück. Deutschland habe in den vergangenen Jahren auch im Sozialbereich eine positive Entwicklung genommen, die weltweit hoch anerkannt sei, sagte eine Sprecherin in Berlin. „Es ist schade, dass der UN-Unterausschuss nahezu keine Fakten aus der umfangreichen Stellungnahme der Bundesregierung im Bericht berücksichtigt hat.“

Der Sprecher des Erwerbslosen Forums Deutschland, Martin Behrsing, kritisierte: „Die Bundesregierung gaukelt seit Jahren den Menschen eine soziale Gerechtigkeit vor, die in Wahrheit eine dramatische Verarmung und Diskriminierung von Menschen ist.“

Memet Kilic, Sprecher für Migrations- und Integrationspolitik der Grünen, erklärte: „In Deutschland gibt es keine Integrationsmisere, sondern eine Bildungs- und Chancengleichheitsmisere.“
Der UN-Ausschuss wurde 1985 eingerichtet, um die Umsetzung der Konvention über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte zu überwachen. Die Unterzeichnerländer müssen dem Ausschuss alle fünf Jahre Bericht erstatten. Zweimal jährlich - im Frühjahr und Herbst - tagen die 18 Experten für mehrere Wochen in Genf, zuletzt im Mai. Auch der UN-Menschenrechtsrat hatte in früheren Jahren schon die unzureichende Schulbildung für Kinder aus armen und ausländischen Familien kritisiert.

Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de, 06.07.2011

Link zu dem Bericht: http://www2.ohchr.org/english/bodies/cescr/cescrs46.htm

Gruß,

MecFleih

Man sollte ein Land nicht nur an seinen Politikern messen.

Naja, jedes Land hat die Politiker, die es verdient.

Da hast du Recht. Man sollte es an seiner sozialen Situation
messen:

Nein, man sollte es am Engagement, Problembewusstsein, Ehrgeiz und Veränderungswillen der Menschen messen, die darin leben.

UN fordern stärkere Armutsbekämpfung in Deutschland

Das ist eine herzige Einstellung, die da durchscheint und bei der man immer noch glaubt, alle Probleme der Welt einschließlich der originär deutschen ließen sich allein damit beseitigen, dass Deutschland nur wieder mit genug Geld um sich schmeißt.

smalbop

Naja, jedes Land hat die Politiker, die es verdient.

Hast du neben Plattitüden auch Sachliches beizutragen?

Nein, man sollte es am Engagement, Problembewusstsein, Ehrgeiz
und Veränderungswillen der Menschen messen, die darin leben.

Weil man 82 Millionen Menschen ja auch perfekt über einen Kamm scheren kann - und sich die Mehrheit der Deutschen deiner Meinung nach durch mangelndes Engagement, Problembewusstsein, Ehrgeiz und Veränderungswillen auszeichnet?

Das ist eine herzige Einstellung, die da durchscheint und bei
der man immer noch glaubt, alle Probleme der Welt
einschließlich der originär deutschen ließen sich allein damit
beseitigen, dass Deutschland nur wieder mit genug Geld um sich
schmeißt.

Der Knackpunkt ist die Verteilung, nicht ein Mehr an Ausgaben.

Gruß,

MecFleih

Nein, man sollte es am Engagement, Problembewusstsein, Ehrgeiz
und Veränderungswillen der Menschen messen, die darin leben.

Weil man 82 Millionen Menschen ja auch perfekt über einen Kamm
scheren kann - und sich die Mehrheit der Deutschen deiner
Meinung nach durch mangelndes Engagement, Problembewusstsein,
Ehrgeiz und Veränderungswillen auszeichnet?

Die Rede war doch nur von den 13%, also versteh ich diese Äußerung wiederum nicht…
Man muss aber auch sehen, dass viele dieser 13% sich einfach nicht bemühen mehr zu bekommen. In schneid hier nur kurz das Beispiel des Bildungspakets in Berlin an. Weniger wie 10% der Menschen, die darauf ein Anrecht haben, haben es bis heute auch beantragt…

Der Knackpunkt ist die Verteilung, nicht ein Mehr an Ausgaben.

Stimm ich dir im Grunde zu aber:
Wie soll man es gerechter Verteilen wenn ein großer Teil dieser 13% ihr Anrecht auf diese Hilfsmittel nicht beantragt?
du kannst ja kaum hin gehen und ihnen das Ganze aufdrängen…

MecFleih

Man muss aber auch sehen, dass viele dieser 13% sich einfach
nicht bemühen mehr zu bekommen. In schneid hier nur kurz das
Beispiel des Bildungspakets in Berlin an. Weniger wie 10% der
Menschen, die darauf ein Anrecht haben, haben es bis heute
auch beantragt…

„Man soll Fische nicht mit Erdbeeren und Schlagsahne ködern, bloß weil man selbst gern Erdbeeren mit Schlagsahne isst.“
Andrew Carnegie

Man kann sogenannten „bildungsfernen Schichten“ nicht mit einem Antrag auf Bildungsgutscheine kommen, sowas MUSS scheitern! Ich kann nicht glauben, dass man das nicht vorher geahnt hat, insofern unterstelle ich hier sogar eine gewisse Absicht.

Was soll überhaupt der Schwachsinn, erstmal einen Bildungsgutschein beantragen zu müssen, anstatt direkt in das Bildungssystem zu investieren und die Segnungen damit ALLEN Schülern zukommen zu lassen?

Wie soll man es gerechter Verteilen wenn ein großer Teil
dieser 13% ihr Anrecht auf diese Hilfsmittel nicht beantragt?
du kannst ja kaum hin gehen und ihnen das Ganze aufdrängen…

Doch, man „drängt“ den Menschen ja z. B. auch eine allgemeine Schulpflicht auf… Wieso wird das Bildungssystem nicht so aufgestellt, dass alle Kinder gleichermaßen profitieren? dann würde sich gar nicht erst das Problem ergeben, dass prekäre Schichten durch wieder einen Antrag mehr, den sie stellen sollen, drangsaliert werden. Das Angebot wäre einfach da, würde flächendeckend von allen Schülern genutzt und die aus den unteren Schichten wären wie selbstverständlich dabei.

Obendrein verkennt die offizielle Betrachtung, dass prekäre Lebensverhältnisse nicht nur ein finanzielles Problem sind. Es geht da auch um soziale Fragestellungen. Menschen sind niedergeschlagen, weniger leistungsfähig, ängstlicher, haben existentielle Sorgen. Der Mut, der Elan, sich zustehende Rechte zu nehmen, wird schon durch die soziale Situation sehr gebremst. Und in den Jobcentern wird sogar systematisch versucht, Menschen ihre zustehenden Rechte nur dann zu gewähren wenn sie sie massiv eingefordert werden. Offiziell liegt es natürlich nur daran, dass Menschen ihre rechte nicht beantragen - de facto eher daran, dass die Berater selber unter Sparzwängen stehen und gedrängt werden zu sparen. Beispiele dafür gibt es wie Sand am Meer, man muss sich nur mal die entsprechenden Quellen durchlesen.

Offiziell hört man da freilich wenig drüber, die meisten Medien schreiben heute die Tickermeldungen ab und verbreiten die offizielle Propaganda. Selbst hinterfragt und journalistisch aufbereitet wird ja immer seltener…

Anders ist nicht zu erklären, wie im Volk das Image der Hartzer als Drückeberger entsteht und Transferleistungsbezieher immer nur als saufende, rauchende, Playstation spielende Assis verstanden werden.

Dass es einen gewissen Anteil an Leuten dieser Art gibt, ist systemimmanent unvermeidlich. Dass aber alle so wäre ist Demagogie, die von den meisten Bürgern (Systemschafen) so geglaubt und weitergeplappert wird.
Gruß,

MecFleih

Hallo

Man muss aber auch sehen, dass viele dieser 13% sich einfach
nicht bemühen mehr zu bekommen. In schneid hier nur kurz das
Beispiel des Bildungspakets in Berlin an. Weniger wie 10% der
Menschen, die darauf ein Anrecht haben, haben es bis heute
auch beantragt…

„Man soll Fische nicht mit Erdbeeren und Schlagsahne ködern,
bloß weil man selbst gern Erdbeeren mit Schlagsahne isst.“
Andrew Carnegie

Man kann sogenannten „bildungsfernen Schichten“ nicht mit
einem Antrag auf Bildungsgutscheine kommen, sowas MUSS
scheitern! Ich kann nicht glauben, dass man das nicht vorher
geahnt hat, insofern unterstelle ich hier sogar eine gewisse
Absicht.

Das lass ich dann mal so im Raum stehen…

Was soll überhaupt der Schwachsinn, erstmal einen
Bildungsgutschein beantragen zu müssen, anstatt direkt in das
Bildungssystem zu investieren und die Segnungen damit ALLEN
Schülern zukommen zu lassen?

Hey dann müsstest du ja auch erstmal ein allgemeines Bildungssystem hier zu Lande einführen…

Wie soll man es gerechter Verteilen wenn ein großer Teil
dieser 13% ihr Anrecht auf diese Hilfsmittel nicht beantragt?
du kannst ja kaum hin gehen und ihnen das Ganze aufdrängen…

Doch, man „drängt“ den Menschen ja z. B. auch eine allgemeine
Schulpflicht auf… Wieso wird das Bildungssystem nicht so
aufgestellt, dass alle Kinder gleichermaßen profitieren? dann
würde sich gar nicht erst das Problem ergeben, dass prekäre
Schichten durch wieder einen Antrag mehr, den sie stellen
sollen, drangsaliert werden. Das Angebot wäre einfach da,
würde flächendeckend von allen Schülern genutzt und die aus
den unteren Schichten wären wie selbstverständlich dabei.

Ich hab ja das ganz große Hindernis an deinen Plänen oben schon genannt…

Anders ist nicht zu erklären, wie im Volk das Image der
Hartzer als Drückeberger entsteht und
Transferleistungsbezieher immer nur als saufende, rauchende,
Playstation spielende Assis verstanden werden.

Das hab ich so nie gesagt und vertrete auch diese Meinung nicht…
Ich sage nicht, dass man all diese Leute über einen großen Kamm kehren kann. Viele von ihnen sind unverschuldet in ihre eigenen prekäre Situationen gelangt. Aber…

Dass es einen gewissen Anteil an Leuten dieser Art gibt, ist
systemimmanent unvermeidlich. Dass aber alle so wäre ist
Demagogie, die von den meisten Bürgern (Systemschafen) so
geglaubt und weitergeplappert wird.

…der gewisse Anteil (^) wird hier zu Lande immer größer. Und ganz ehrlich sind doch die armen Bürger von denen du hier sprichst doch nur arme Opfer gewisser Medien und ihrer selbst. :smile: Schau dir doch bitte nur mal das Nachmittagsprogramm des Senders mit den drei großen Buchstaben an…
Da sollte man meiner Meinung mal ansetzen um dieses Bild zu ändern. Das ganze Volksverdummungskonzept mancher Sender sollte mal rausfliegen…

Aber jetzt wieder zum eigentlichen Thema zurück.
Was ich tag täglich hier, in meinem Dorf oder in der Stadt, in der ich zur Schule gehe, sehe bestätigt diese Ansicht. Immer mehr junge Menschen die irgendwo rum lungern und nicht wissen, was sie mit ihrem Leben anstellen wollen…
Komischerweise kommt der Großteil von ihnen aus eben diesen Familien, die du oben angesprochen hast. De facto bekommen sie also nichts anderes vorgelebt…

Im Grunde hast du aber Recht wenn du sagst, dass in Deutschland noch eine Menge passieren muss.

gruß

Naja, jedes Land hat die Politiker, die es verdient.

Hast du neben Plattitüden auch Sachliches beizutragen?

Wieso, die ersten Plattitüden hast doch du geliefert - mit dem UN-Zitat.

Nein, man sollte es am Engagement, Problembewusstsein, Ehrgeiz
und Veränderungswillen der Menschen messen, die darin leben.

Weil man 82 Millionen Menschen ja auch perfekt über einen Kamm
scheren kann - und sich die Mehrheit der Deutschen deiner
Meinung nach durch mangelndes Engagement, Problembewusstsein,
Ehrgeiz und Veränderungswillen auszeichnet?

Nein, es zeichnet sich nur eine Minderheit damit aus, die jedoch überproportional häufig zur 13% - Klientel gehört.

Das ist eine herzige Einstellung, die da durchscheint und bei
der man immer noch glaubt, alle Probleme der Welt
einschließlich der originär deutschen ließen sich allein damit
beseitigen, dass Deutschland nur wieder mit genug Geld um sich
schmeißt.

Der Knackpunkt ist die Verteilung, nicht ein Mehr an Ausgaben.

Nein, der Knackpunkt ist, dass man Gleichheit nicht kaufen kann - und auch Ehrgeiz nicht.

Menschen sind verschieden geboren, und, Gott sei’s geklagt, es gibt auch dumme faule Menschen, die dann eben überproportional häufig keinen brauchbaren Bildungsabschluss schaffen und am unteren Ende der sozialen Leiter stehen. Umgekehrt gibt es ab und zu auch dumme faule Menschen, die reich geerbt haben.

Was es in Deutschland aber praktisch nicht gibt, sind kluge fleißige Menschen, die es trotzdem nicht schaffen, ihren Schulabschluss zu machen und für sich selbst zu sorgen und nebenher maßgeblich den Abgabenstaat zu finanzieren.

Und ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass in Deutschland ein dummer Mensch, der auch keine reichen Eltern hat, aber zumindest fleißig ist, der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegen muss und durchaus in der Lage ist, seinen vielleicht klügeren Nachwuchs einem Schulsystem anzuvertrauen, von der die Mehrheit aller Kinder dieser Welt nur träumen kann.

smalbop

Hallo

Hey dann müsstest du ja auch erstmal ein allgemeines
Bildungssystem hier zu Lande einführen…

Nee, ich muss es nicht weil ich einen anderen Job habe. Aber es gibt in den Parlamenten Leute, deren Aufgabe das wäre.

Ich hab ja das ganz große Hindernis an deinen Plänen oben
schon genannt…

Es sind nicht „meine Pläne“. Ich habe aber die Erwartung, dass gut bezahlte Verantwortliche ihre Aufgabe erfüllen und es nicht zu Lasten der sowieso schon Gebeutelten der Gesellschaft geht. Dass es so läuft ist ja das Ergebnis der UN-Studie und auch die OECD hat sich in der Vergangenheit schon in vergleichbarer Weise geäußert.

Anders ist nicht zu erklären, wie im Volk das Image der
Hartzer als Drückeberger entsteht und
Transferleistungsbezieher immer nur als saufende, rauchende,
Playstation spielende Assis verstanden werden.

Das hab ich so nie gesagt und vertrete auch diese Meinung
nicht…
Ich sage nicht, dass man all diese Leute über einen großen
Kamm kehren kann. Viele von ihnen sind unverschuldet in ihre
eigenen prekäre Situationen gelangt. Aber…

Dass es einen gewissen Anteil an Leuten dieser Art gibt, ist
systemimmanent unvermeidlich. Dass aber alle so wäre ist
Demagogie, die von den meisten Bürgern (Systemschafen) so
geglaubt und weitergeplappert wird.

…der gewisse Anteil (^) wird hier zu Lande immer größer.
Und ganz ehrlich sind doch die armen Bürger von denen du hier
sprichst doch nur arme Opfer gewisser Medien und ihrer selbst.

-) Schau dir doch bitte nur mal das Nachmittagsprogramm des

Senders mit den drei großen Buchstaben an…
Da sollte man meiner Meinung mal ansetzen um dieses Bild zu
ändern. Das ganze Volksverdummungskonzept mancher Sender
sollte mal rausfliegen…

Erst schreibst du, dass es nicht deiner Meinung entspricht, dann kommst du wieder mit diesem stereotypen Thema „Unterschichtenfernsehen“ um die Ecke - und reproduziert damit genau das Klischee, was öffentlich weit verbreitet wird: die Abgeschlagenen der Gesellschaft seien im Grunde selber schuld weil sie sich selber nicht anstrengen und nur vor der Glotze hängen.

Dabei finden sich unter ALG I und II-Beziehern auch viele Menschen mit allemal ausreichender Bildung, zum Teil sogar Akademiker. Allein, dass beim Thema Hartz IV immer gleich das RTL Fernsehprogramm hervorgekramt wird befördert die ständig lancierte Behauptung man habe es regelmäßig mit arbeitsunwilligen Minderqualifizierten zu tun.

Wenn das nicht deine Meinung ist dann bringe doch auch nicht wieder nur den Blick auf die Minderheit der provokanten Aufreger, und das wieder mal mit dem jedes Mal bemühten Verweis auf das RTL Nachmittagsprogramm.

Aber jetzt wieder zum eigentlichen Thema zurück.
Was ich tag täglich hier, in meinem Dorf oder in der Stadt, in
der ich zur Schule gehe, sehe bestätigt diese Ansicht. Immer
mehr junge Menschen die irgendwo rum lungern und nicht wissen,
was sie mit ihrem Leben anstellen wollen…
Komischerweise kommt der Großteil von ihnen aus eben diesen
Familien, die du oben angesprochen hast. De facto bekommen sie
also nichts anderes vorgelebt…

Und das ist eine Aufgabe der Gesellschaft, genauer gesagt der Politik, nicht die der einzelnen Bürger. Unsere Eliten in Politik und Wirtschaft geben keine Antwort auf die Frage, wie wir in der immer anspruchsvolleren, komplexeren, mobileren Welt diejenigen integrieren / mitnehmen können, die keine höheren Ansprüche an Intelligenz, Bildung, Motivation und Leistungsfähigkeit bedienen können.

In einer sozialen Gesellschaft, einer sozialen Marktwirtschaft, gibt es eine Verantwortung der Politik und der Wirtschaft auch schwächere Individuen „mitzunehmen“. Die Realität ist aber, dass sich auch in unserem reichen Land eine Spaltung in arm und reich ausbreitet. Es etablieren sich in vielen Städten verrufene Stadtviertel, im Straßenbild zeigen sich Menschen, die der bürgerlichen Gesellschaft entgleiten. Vor ein paar Jahren waren Flaschensammler unbekannt, man sah sie bestenfalls im Fernsehen in Reportagen aus Entwicklungsländern. Inzwischen begegnen sie einem auch in Deutschland überall. Sobald man in die Stadt und / oder auf einen Bahnhof geht wird man mit Menschen konfrontiert, die im Müll wühlen. Offensichtlich ist auch das reiche Deutschland inzwischen so weit, dass sich diese beschämdende Situation flächendeckend ausbreitet.

Im Grunde hast du aber Recht wenn du sagst, dass in
Deutschland noch eine Menge passieren muss.

Stattdessen diskutiert die FDP Steuersenkungen. Volker Pispers sagte treffend, es sei schon komisch, dass die Wissenschaft noch diskutiert wann man eigentlich hirntot sei…

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Man sollte ein Land nicht nur an seinen Politikern messen.

Da hast du Recht. Man sollte es an seiner sozialen Situation
messen:

Einverstanden.

"UN fordern stärkere Armutsbekämpfung in Deutschland

Die UN fordern so einiges, was dann auf nationaler Ebene nur schwer nachzuvollziehen ist.

Deutschland als eine Nation mit einem extrem freigiebigen Sozialsystem,weltweit sicherlich unter den ersten 5, mit einer solchen Forderung zu belegen zeigt, dass hier ein paar UN-Bürokraten gewaltig auf dem Holzweg sind. Mehr aber auch nicht.

In D muss niemand hungern oder frieren. Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau ist für jeden verfügbar. Womit die meiner Schätzung nach maximal 500.000 wirklich(!!) Armen hierzulande deutlich besser dastehen als die schätzungsweise 2 Mrd. wirklich (!!) Armen im rest der Welt, z.B. in indien, Afrika…

Es ist eben alles relativ.

Gruß,
M.

Ich darf dich beruhigen
… die anderen (Ver-)Führungskräfte sind meist auch nicht besser.

Du weisst doch, es gibt 2 Arten von Chefs und sie gleichen ihren Stühlen:

  • die Einen drehen sich ständig im Kreis

  • und die Anderen fallen leicht um

Gruß

Stefan

Hilfe um jeden Preis
Hallo,

"UN fordern stärkere Armutsbekämpfung in Deutschland

das sind nicht die UN, sondern ein Komittee des Hochkomissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen. Ban Ki-Moon hat damit genauso wenig zu tun wie die Vollversammlung oder der Sicherheitsrat.

Weder das Komittee noch der Hochkomissar selber hat das geringste Interesse daran, über irgendein Land auf dem Planeten zu schreiben „alles im Lack, wir kümmern uns ab jetzt um die anderen“. Da geht es um Geld, Macht, Außenwirkung, Übernachtungen in Adlon und Kempinski usw.

Darüber hinaus ist die vierte Spalte interessant; da stehen die Organisationen, bei denen man über die Regierungsberichte hinaus noch Informationen eingeholt hat. Für die gilt das obengesagte erst recht - vorsichtig formuliert.

Der Ausschuss registriert „mit Sorge“, dass 13 Prozent der
deutschen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt

Deren Definition ist doch bekannt. Die 13% dürften in Mosambik oder Papua-Neuguinea zu den Besserverdienenden zählen.

  • darunter
    2,5 Millionen Kinder

Wie berechnet man eigentlich das Einkommen eines Kindes und wozu setzt man das ins Verhältnis, um die Armutsgrenze zu ermitteln?

  • und 1,3 Millionen Menschen trotz Arbeit
    staatliche Unterstützung benötigen. Notwendig sei ein
    nationales Programm gegen Armut.

Das nationale Programm gegen Armut heißt „Hartz IV“.

Das Komittee gibt übrigens diese Empfehlung ab:
The Committee calls on the State party to adopt and implement a comprehensive anti-poverty programme taking account of the aspects of poverty as identified by the various qualified analyses undertaken by the State party. The Committee recommends that a review of the social security benefits levels be included in such strategies.

Das Problem ist, daß unsere großartige Definition von Armutsgrenze zwangsläufig Armut erzeugt, weil sie sich auf das Durchschnittseinkommen bezieht. Selbst wenn wir die Grundsicherung auf 2000 Euro im Monat erhöhten, gäbe es Armut in Deutschland, weil dadurch die Armutsgrenze drastisch anstiege.

Will sagen: das ganze Konvulut ist stümperhaft, oberflächlich und tendenziös. Ein Ausschnitt, der das vielleicht ganz gut wiederspiegelt:

  1. The Committee notes with concern that domestic violence does not constitute a specific criminal offense in the State party’s legislation. The Committee is also concerned at the increase of violence against women from some ethnic groups.

Die zeigt den ganzen Aberwitz der Veranstaltung. Wieso ist das Komittee der Ansicht, für häusliche Gewalt müsse es einen eigenen Straftatbestand geben? Man mußte halt was zu meckern haben.

In Deutschland gibt es ein Sozialsystem, das seinesgleichen sucht. Es gibt kostenlose Kinderbetreuung, Schulen und Hochschulen. Egal, was man macht, wird es am Ende immer noch Eltern geben, die ihren Kindern nicht alles an Möglichkeiten erschließen, die es hier gibt. Es gibt Migranten, die sich nicht integrieren lassen wollen und die auch von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung nicht viel halten. Es wird Menschen geben, die lieber arbeitslos sind als arbeiten zu gehen und sich die staatlichen Zahlungen durch sozialabgabenfreie Gelegenheitsarbeiten aufbessern.

Es ist wie in allen Bereichen im Leben: die Kosten steigen auf dem Weg zu einem 100%igen Erfolg überproportional an. Wir können es uns schlicht nicht leisten, jedem, der nicht arbeiten oder sich nicht integrieren will, einen Sozialarbeiter und Deutschlehrer zur Seite zu stellen, damit jeder arbeitet und Deutsch spricht - ob er will oder nicht.

Die Angebote und Möglichkeiten sind heute schon da. Wer sie nicht nutzt, ist selber schuld und braucht sich anschließend nicht zu beklagen. Die staatliche Fürsorge hat ihre Grenzen und die ist aus meiner Sicht da, wo man anfängt, die Menschen zu ihrem Glück zu zwingen.

Man kann nicht jedem helfen wollen, der eine Papierphobie hat und deswegen Anträge nicht ausfüllen kann, der Angst hat, seine deutschsprechenden Nachbarn zu fragen, ob sie ihm helfen können, oder der täglich zwar gerne 5 3/4 Stunden arbeiten möchte, aber nicht zwischen 12:41 und 14:28 Uhr, nie vor 8 Uhr und erst recht nicht nach 18 Uhr, jeden dritten Dienstag außer bei Vollmond und ansonsten aber völlig flexibel ist.

Wer vom Staat erwartet, daß er sich um alles und jeden kümmert, will letztlich Sozialismus - auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist.

Gruß
Christian

HEy
Nein, nein und nochmals nein.
Wenn du mein Artikel genau gelesen hättest, hättest du gesehen, dass ich eben nicht dieses Klischee reproduziere. Ich habe diese Sendungen deswegen sogar verurteilt. Du hast vollkommen Recht, wenn du sagst, dass es eine Menge Leute gibt, die nicht gleich assozial sind nur weil sie Hartzer sind…

gruß

Hallo,

Deren Definition ist doch bekannt. Die 13% dürften in Mosambik
oder Papua-Neuguinea zu den Besserverdienenden zählen.

Das ist aber kein valider Vergleich. Jeder muss in seinem Umfeld zurecht kommen. Es wäre genauso unsinnig wie ein Vergleich mit den Bewohnern von Monaco, wo 95% unserer Bevölkerung plötzlich als arm gelten müssten.

Der Vergleich kann nur das eigene soziale Umfeld sein und die Möglichkeit, sich dort a) mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen und b) sozial integriert zu sein. Beides ist in Deutschland nicht gegeben und bevor wir lange Statistiken und Warenkörbe bemühen: die Existenz der Tafeln überall im Land, Flaschensammler, das Image von Transferleistungsbeziehern („die sitzen alle besoffen vor der Playstation oder dem Unterschichten-Fernsehen“) oder die Tatsache, dass die Höhe des als Existenzminimum angesehene ALGII nicht an die Inflationsrate angepasst wird, dokumentieren, dass da etwas im Argen liegt und der Bericht, selbst wenn man ihn im Einzelnen kritisieren kann, tendentiell richtig liegt.

Wie berechnet man eigentlich das Einkommen eines Kindes und
wozu setzt man das ins Verhältnis, um die Armutsgrenze zu
ermitteln?

Indem man sämtliche Einkünfte der Eltern durch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen teilt? Oder indem man, wie bei Erwachsenen auch, von bestimmten Bedarfen ausgeht und schaut ob die erfüllt werden?

  • und 1,3 Millionen Menschen trotz Arbeit
    staatliche Unterstützung benötigen. Notwendig sei ein
    nationales Programm gegen Armut.

Das nationale Programm gegen Armut heißt „Hartz IV“.

Da hast du nun aber die Aufstocker vergessen…

Das Komittee gibt übrigens diese Empfehlung ab:
The Committee calls on the State party to adopt and implement
a comprehensive anti-poverty programme taking account of the
aspects of poverty as identified by the various qualified
analyses undertaken by the State party. The Committee
recommends that a review of the social security benefits
levels be included in such strategies.

Was gefällt dir daran nicht?

Das Problem ist, daß unsere großartige Definition von
Armutsgrenze zwangsläufig Armut erzeugt, weil sie sich auf das
Durchschnittseinkommen bezieht. Selbst wenn wir die
Grundsicherung auf 2000 Euro im Monat erhöhten, gäbe es Armut
in Deutschland, weil dadurch die Armutsgrenze drastisch
anstiege.

Stimmt, man kann die Definition von Armut variieren und damit den Kreis der Betroffenen beliebig weit stecken. Anstatt die Sache „schlecht zu rechnen“ (im Sinne von: auch unseren Armen geht es sehr gut) könnte man sie aber auch „gut rechnen“: die Anzahl der Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen steigt immer weiter. Das wird statistisch durch immer exorbitantere Zugewinne der reichen 5% kaschiert.

Natürlich hinkt die Definition und es ist auch falsch sie nur an einen finanziellen Aspekt zu koppeln. Würde man aber eher von sozialen Gesichtspunkten ausgehen sähe es noch weit katastrophaler aus - und genau deswegen wird es vermieden, Armut unter genau diesem Aspekt zu betrachten. Dann käme nämlich heraus, dass „gesellschaftliche Teilhabe“ für sehr viele Menschen immer unmöglicher wird und es neben der finanziellen Situation auch eine flächendeckende soziale Ächtung gibt, die den Betroffenen noch viel mehr zusetzt als ihre monetäre Situation.

In Deutschland gibt es ein Sozialsystem, das seinesgleichen
sucht. Es gibt kostenlose Kinderbetreuung, Schulen und
Hochschulen. Egal, was man macht, wird es am Ende immer noch
Eltern geben, die ihren Kindern nicht alles an Möglichkeiten
erschließen, die es hier gibt. Es gibt Migranten, die sich
nicht integrieren lassen wollen und die auch von
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung nicht viel
halten. Es wird Menschen geben, die lieber arbeitslos sind als
arbeiten zu gehen und sich die staatlichen Zahlungen durch
sozialabgabenfreie Gelegenheitsarbeiten aufbessern.

Du betrachtest das Problem untere rein finanziellen Gesichtspunkten. Das wird der sache aber nicht gerecht weil die täglichen Probleme der Menschen nicht nur rein finanziell sind, sondern weit mehr umfassen. Ihre psychische Belastung ist das viel wichtigere Problem - und da zieht Deutschland alle Register um es den Menschen schwer zu machen.

Selbst in der nicht armen Bevölkerung ist das ein massives Problem. Hast du dir mal die Zahlen bei berugsbedingtem Burnout angesehen, die Auswandererzahlen gerade gut Qualifizierter, das Image von Transferleistungsbeziehern? Da gibt es noch ganz, ganz viel zu tun und Deutschland rangiert hier hinter vielen 3.-Welt-Ländern.

Es ist wie in allen Bereichen im Leben: die Kosten steigen auf
dem Weg zu einem 100%igen Erfolg überproportional an. Wir
können es uns schlicht nicht leisten, jedem, der nicht
arbeiten oder sich nicht integrieren will, einen
Sozialarbeiter und Deutschlehrer zur Seite zu stellen, damit
jeder arbeitet und Deutsch spricht - ob er will oder nicht.

Wir sollten dann aber auch die Lebensverhältnisse so einrichten, dass die meisten Leute alleine über die Hürde springen können. Das ist offensichtlich Vielen nicht mehr möglich.

Die Angebote und Möglichkeiten sind heute schon da. Wer sie
nicht nutzt, ist selber schuld und braucht sich anschließend
nicht zu beklagen. Die staatliche Fürsorge hat ihre Grenzen
und die ist aus meiner Sicht da, wo man anfängt, die Menschen
zu ihrem Glück zu zwingen.

Man kann nicht jedem helfen wollen, der eine Papierphobie hat
und deswegen Anträge nicht ausfüllen kann, der Angst hat,
seine deutschsprechenden Nachbarn zu fragen, ob sie ihm helfen
können, oder der täglich zwar gerne 5 3/4 Stunden arbeiten
möchte, aber nicht zwischen 12:41 und 14:28 Uhr, nie vor 8 Uhr
und erst recht nicht nach 18 Uhr, jeden dritten Dienstag außer
bei Vollmond und ansonsten aber völlig flexibel ist.

Es ist ökonomisch sinnvoll und deswegen niemandem vorzuwerfen wenn er nicht für das gleiche Geld, das ihm als Existenzminimum sowieso zusteht, nicht arbeiten geht - noch dazu in sehr unbequemen, anstrengenden und unsicheren Arbeitsverhältnissen, in denen derjenige entsprechend behandelt wird.

Der Gesetzgeber macht sich hier einen schlanken Fuss anstatt beispielsweise mit einem flachendeckenden Mindestlohn eine ganz klare Grenze am unteren Ende zu ziehen - und die müsste schon etwas über der Grundsicherung liegen wenn es irgendeinen Sinn haben soll.

Ebenso könnte man 80% der deutschen Bürokratismus einfach wegsprengen und das Land würde nicht schlechter, sondern besser funktionieren. Die überbordende Bürokratie überfordert die Menschen, insbesondere die Einfachen. Gerade die sind nämlich noch weniger als Otto Normalverbraucher in der Lage (sowohl intellektuell wie auch ihrem Selbstbewusstein) sich zustehende Leistungen abzurufen.

Man kann das sowohl beim Bildungspaket, das grandios scheitert, wie auch allgemein bei möglichen Leistungen für Schwache beobachten: die Hürden werden so hoch angesetzt, dass Leistungen nur mit einem überdurchschnittlichen Einsatz erlangt werden können - anstatt den Menschen das ihnen Zustehende ohne lange Antragsverfahren zur Verfügung zu stellen. „Natürlich“ fliegen dann viele aus der Kurve weil ihnen die intellektuelle und kämpferische Möglichkeit fehlt sich dagegen zu wehren. Anschließend wird dann seitens der Bundesregierung und ihrer gleichgeschalteten Medienkohorte verbreitet, man habe tolle Programme aufgelegt, aber die Menschen seien nicht daran interessiert…

Wer vom Staat erwartet, daß er sich um alles und jeden
kümmert, will letztlich Sozialismus - auch wenn er sich dessen
nicht bewußt ist.

Der Staat soll sich nicht um jeden kümmern. Aber er muss Verhältnisse sicher stellen, die allen gesellschaftlichen Schichten Teilhabe ermöglichen. Das hat nichts mit Sozialismus zu tun.

Was nun die integrationsunwilligen Migranten angeht: auch hier obliegt es dem Staat eine funktionierende Einwanderungs-Gesetzgebung zu schaffen. Wenn der deutsche Gesetzgeber hier (aus historischen Gründen) keine klare Kante zeigt ist das sein eigenes Verschulden.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Deutschland als eine Nation mit einem extrem freigiebigen
Sozialsystem,weltweit sicherlich unter den ersten 5, mit einer
solchen Forderung zu belegen zeigt, dass hier ein paar
UN-Bürokraten gewaltig auf dem Holzweg sind. Mehr aber auch
nicht.

Du stellst hier nur auf die finanzielle Situation ab. Der noch wichtigere Aspekt ist aber die soziale, gesellschaftliche Positionierung der als arm geltenden Bevölkerung - und da dürfte Deutschland unter den letzten 5 Ländern der Welt sein. Selbst in vielen Bananenrepubliken ist der soziale Verband um Längen besser als hier.

Deutschland tendiert gerne zu der Denke, man könne alles mit Geld regeln - und irrt dabei.

In D muss niemand hungern oder frieren. Medizinische
Versorgung auf höchstem Niveau ist für jeden verfügbar.

Wir haben eine 2-Klassen-Medizin und die bestmögliche Versorgung ist selbst normal integrierten Menschen oft nicht mehr zugänglich. Jeder Kassenpatient kann ein Lied davon singen. Man muss gar nicht erst arm sein um zu erfahren, dass bestmögliche Versorgung nur für Vermögende problemlos erreichbar ist.

Womit
die meiner Schätzung nach maximal 500.000 wirklich(!!) Armen
hierzulande deutlich besser dastehen als die schätzungsweise 2
Mrd. wirklich (!!) Armen im rest der Welt, z.B. in indien,
Afrika…

Ja, und bis auf ein paar hundert Superreiche stehen Millionen Deutsche schlechter da als die Einwohner von Monaco. Will sagen: Vergleiche mit anderen Teilen der Welt sind uninteressant weil man im eigenen sozialen Umfeld integriert sein muss und nicht nur virtuellen Vergleichen mit irgendwelchen aus dem Rest der Welt herbeigezogenen Ländern standhalten muss.

Gruß,

MecFleih

OT Gesundheitswesen

In D muss niemand hungern oder frieren. Medizinische
Versorgung auf höchstem Niveau ist für jeden verfügbar.

Wir haben eine 2-Klassen-Medizin

Das wird zwar immer behauptet, aber der Beweis steht noch aus. Das einzige, was etwa ein Privatpatient möglicherweise eher bekommt als ein gesetzlich Versicherter, ist ein früher Behandlungstermin, und das aus gutem Grund: Weil er für sich allein dem Gesundheitssystem für seine Behandlung das 2,3-fache dessen bezahlt, was ein gesetzlich Krankenversicherter für sich und seine nicht berufstätige Frau und alle minderjährigen Kinder zusammen bezahlt. Ohne Privatpatienten wären die vielen Arztpraxen gar nicht überlebensfähig.

So ist das halt im Gesundheitswesen wie überall: Wer mehr zahlt, bekommt auch mehr. Zumindest in der Hinsicht. Und auch ich durfte mir heute beim Zahnarzt den nächsten Behandlungstermin im Kalender wie jeder andere da aussuchen, wo halt noch einer frei war, es gab keine PKV-Extrawurst.

und die bestmögliche
Versorgung ist selbst normal integrierten Menschen oft nicht
mehr zugänglich.

Ich kann dazu nur sagen, dass meine lieben gesetzlich versicherten Kollegen wegen jedem Mist zum Arzt rennen, wo ich es mir eher einmal zu oft verkneife und dafür besser selber auf mich achte. Ich bekomme von meiner Versicherung nämlich über die gestrichene Prämienrückgewähr eine direkte Rückkopplung über die von mir verursachten Gesundheitskosten…

Jeder Kassenpatient kann ein Lied davon
singen.

Wohl kaum, weil ihm in aller Regel der Vergleich mit der Situation als Privatpatient fehlt. Er weiß also gar nicht, in welcher Tonlage er singen kann.

Man muss gar nicht erst arm sein um zu erfahren, dass
bestmögliche Versorgung nur für Vermögende problemlos
erreichbar ist.

Das ist doch ebenfalls Humbug. Wenn in D. ein unversicherter Obdachloser auf der Straße kollabiert, kommt der Sankra angerast und der Patient erhält die selbe Intensivpflege wie jeder privat versicherte Großverdiener - wenn’s sein muss, monatelang.

smalbop

Was habt Ihr denn gegen Bananen?

Wenn jemand gegen Tabak ist, kann ich das ja verstehen, auch Mohn oder Hanf kann man ruhig verbieten, aber warum unbedingt die Bananen?

Gut, wenn man das Innere der Bananenschale abkratzt und leicht anröstet, kann man das auch rauchen und die Alkaloide machen angeblich high, aber ich habe noch niemanden kennengelernt, der Bananensüchtig wäre.

Oder ist es einfach ein diffuses Angstgefühl? So alles was aus dem Ausland kommt ist erst mal verdächtig, wie z.B. BSE, EHEC und nur die rrrichigen deutschen Saumägen, Erdinger und berliner Currywurst darf man essen?

Ich bin jetzt wirklich nicht links, aber Bananen esse ich trotzdem sehr gerne!

Nick

Bananenrepublik Deutschland?

Manche Staatsanwaltschaft tut sich schwer, hierzu ein eindeutiges „Nein“ vernehmen zu lassen
http://www.welt.de/politik/article2991680/Bananenrep…

Durch den Aufdruck der Banane werde “nicht die Flagge selbst empfindlich geschmäht oder besonders verächtlich gemacht„, sondern “allenfalls die Bundesrepublik Deutschland konkludent als ‚Bananenrepublik‘ bezeichnet„, heißt es juristisch spitzfindig in der Begründung. Diese Bezeichnung sei weder eine üble Beschimpfung noch eine böswillige Verächtlichmachung, argumentiert die Staatsanwaltschaft weiter.

Hmmm…klingt ganz schön resigniert ;o)