Deutschlands freundliches Gesicht

Vor einiger Zeit verkündete unsere Kanzlerin in gekünstelter Trotzigkeit: „Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“

Und weiter: Merkel bezog sich damit auf Kritik an ihrer Entscheidung, mehrere Tausend Flüchtlinge mit einer spontanen Entscheidung ins Land zu lassen. Und sie stellte sich damit vor Menschen, die Flüchtlinge an Bahnhöfen jubelnd und mit Blumen empfangen. Diese Bilder seien um die Welt gegangen und hätten international einen positiven Eindruck hinterlassen: „Da hat die Welt gesagt, das ist aber eine schöne Geste. Und das kam aus dem Herzen der Menschen.“


Erinnern wir uns doch an dieser Stelle mal an das Attentat von Würzburg. Es ist noch nicht mal ein halbes Jahr her, als ein minderjähriger unbegleiteter Flüchtling vier Menschen mit einem Beil und einem Messer in einer Regionalbahn schwer verletzte. Vom Schicksal der Verletzten - es waren Angehörige einer Familie aus Hongkong, die damals Deutschland besuchte - hörte man wenig. Nun wird berichtet, nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit seien in dieser Woche die letzten Opfer des Attentats von Würzburg wieder nach Hause nach Hongkong gereist.

Ist das das angeblich freundliche Gesicht Deutschlands? Oder muss man zynisch fragen, was den Opfern denn fehlte, um die Aufmerksamkeit von Politikern, Medien und den sogenannten Helfern zu erlangen? Was fehlte ihnen denn?

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Warte mal… hatte sich da nicht eine Bürgerinitiative neu gegründet und eine Lichterkette und ein Benefizkonzert organisiert? Gab es nicht auf politischer Landes- und Bundesebene sowie von Prominenten Vorschläge wie man dieser Art der Gewalt begegnen muss?

Ach nee, war was anderes…

Hallo Ultra,

auf die Frage nach Deutschlands freundlichem Gesicht, frage ich Dich, an die wie vielte Stelle würdest Du dich platzieren?

Die Gegenfrage ist erlaubt, weil ich wissen will mit wem ich es bei Dir zu tun habe.

Grüße und schönes WE mki

Was wäre denn deiner Ansicht nach der angemessene Umgang mit diesen Opfern gewesen? Hätte Frau Merkel sie im Bundeskanzleramt unterbringen sollen? Oder hätte über ihr Leben und Streben mit ausführlichen Home Stories in sätmlichen Medien berichtet werden sollen?

:paw_prints:

Der „richtige“ Täter. Wäre er ein sächsischer Neonazi gewesen, dann hätte es mindestens eine wegbegleitende Doku vom WDR gegeben.

Weißte, ich bin gerade am Flüchtlingsheim vorbeigefahren. An der Straße, wo den Zeitungsbildern zufolge der erstochene Flüchtling lag und auch sonst öfter mal Polizei und Krankenwagen parken, prangt immer noch ein großes „Willkommen“-Transparent. Es geht indes nicht um einen Mindeststandard an Entgegenkommen oder Berichterstattung über die Betroffenen. Das hat ohnehin nur Sinn, wenn es ernst gemeint ist.

Aber vielleicht ist das ja gerade der Punkt. Es kam nicht von Herzen, man hatte kein Interesse. Künstliches Interesse wäre geheuchelt gewesen. Und das in einem Land, in dem die Bahnhofsklatscher und Teddybärenwerfer gefeiert wurden und man in typisch deutscher Überheblichkeit Vergleiche zwischen 2006 und zehn Jahren später (Weltmeister der Menschenfreundlichkeit oder so ähnlich) zog.

Man betrachtet es offenbar als eine Art Wettkampf. Stell’ dich mit einem „Refugees Welcome“-Schild an den Bahnhof und du wirst gefeiert. Es heißt, man tue etwas für das Ansehen Deutschlands. Bei den Opfern von Würzburg fehlt dagegen die Möglichkeit, Prestige zu erlangen. Also interessiert es keinen.

Nun ja, die Flüchtlinge wollen weit überwiegend bleiben, stellen Ansprüche, sehen oftmals ihre Religion als Zielvorstellung für die Gesellschaftsordnung auch bei uns. Die Touristen aus Hongkong wollten von Anfang an nur als Gast behandelt werden und nach wenigen Wochen wieder zurückkehren. Ich weiß, welche Gruppe von Einreisenden der Gesellschaft mehr nutzt. Doch diese Überlegung ist wohl nicht gewollt in diesem Wettkampf, wer sich nach außen als moralisch höherstehender präsentiert.

Die Flüchtlinge eignen sich offenbar als Objekt dieser scheinbaren Menschlichkeit. Mit ihnen kann man den erhofften Blumentopf gewinnen. Mit Touristen aus Hongkong nicht.

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„Deutschlands freundliches Gesicht“

Zumindest kann man ausschließen:

Den Merkel-Watchtower mit seinen Insassen. Die Ausgeburt der Alternativlosigkeit. Und der Perspektivlosigkeit für die Betroffenen, die zwangsläufig mit einher gegangen ist. Nicht unerwartet, aber bis heute vehement geleugnet.

Der 30+x-%ige Wählerdunstkreis des Watchtowers. Beamtentum und obere Mittelschicht. Behütet. Altersversorgt. Ausgesorgt. Im Sinne des Wortes, was insbesondere die Sorge um andere betrifft.

Die herrschende Familiendynastien und Groß-AGs, die weniger Flüchtlinge direkt in Arbeit und Brot gebracht haben, als sie selbst zahlenmäßig darstellen. Das reicht nicht einmal für einen Trostpreis.

Einschließen würde ich:

Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Die sich persönlich engagieren. Sei es über Vereine, Iniativen, und das seit Monaten.

Tafeln. Grundsätzlich.

Alle politischen Randbereiche außerhalb des Watchtowerdunstkreises. Weil und sofern sie sich wehren.

Franz

Und wenn morgen die 4. Amtsperiode der Kanzlerin angekündigt wird, ist das ein deutliches Zeichen deutschbürgerlicher und parteilicher Alternativ- und Perspektivlosigkeit. Die bürgerliche Angst im Absolutismus.

Aus anderem Grunde habe ich gestern „Flüchtlingsunterkunft Razzia“ in die Suchmaschine meines Vertrauens eingegeben.

Franz

Ich habe deinen Beitrag jetzt mehrmals durchgelesen, aber trotzdem darin keine Antwort auf meine Frage gefunden. Also noch einmal: Was wäre denn deiner Ansicht nach der angemessene Umgang mit diesen Opfern gewesen?

:paw_prints:

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Darum geht es doch Ultra gar nicht, auch wenn er so tut. Bald sind doch Wahlen, da muss man doch noch ein wenig Propaganda machen, ohne konkret etwas zu sagen, nur mit Andeutungen etc.

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Das spricht nicht gerade für dich. Kein kritisches Bewusstsein für die eigenen Positionen?

Erinnere dich mal ein wenig zurück. Denk’ mal an Bilder wie:

http://static2.fnp.de/storage/scl/importe/fnpartikel/rhein-main/frankfurt/1152601_m3w605h320q75v37631_fff_dpa_148E4C0040E9B8B1_4c_1.jpg?version=1441692246
http://zeitjung.de/wp-content/uploads/2015/08/Refugees_Titelbild.jpg

Ist es nicht so, dass du derartiges verteidigt hast? Und merkst du nicht, dass da etwas nicht zusammenpasst, wenn man sich gleichzeitig anschaut, wie die Betroffenen dieses Wahnsinns alleine gelassen werden? Wobei man das konkretisieren muss, denn eigentlich passt das schon zusammen, solange man die wahren Motive für das Handeln berücksichtigt und nicht die scheinbaren.

Bevor du jetzt etwa falsch verstehst: Ich sähe es nicht als angemessenen Umgang, wenn man den Betroffenen von Würzburg in ähnlicher Art und Weise gegenübergetreten wäre wie auf den Fotos. Doch wenn diejenigen, die diesen Irrsinn losgetreten haben, Verantwortungsbewusstsein besäßen und zu ihren Fehlern stünden, dann hätte es einen anderen Umgang geben können. Dann hätte etwa eine Kanzlerin, anstatt Selfies mit den Flüchtlingen zu machen oder in die Türkei zu reisen, um RTE Zugeständnisse zu machen, durchaus demonstrativ die Familie im Krankenhaus besuchen können und danach vielleicht eine bayerische Abschiebeeinrichtung.

Warum tut sie dies nicht? Offenbar raten ihre Berater ihr von einem Kurswechsel ab. Das würde nur den politischen Gegner stärken. Also bleibt sie bei ihrem Kurs, auch wenn sie selbst weiß, dass dieser falsch ist. Hierin spiegelt sich die Angst vor dem Tocqueville-Effekt wider:

Wurden sie denn wirklich alleine gelassen? Erhielten sie keine erstklassige medizinische Versorgung? Haben sich nicht zahlreiche ehrenamtliche Helfer um sie gekümmert? Wurden nicht Spenden für sie gesammelt? Wurden sie nicht von Politikern wie z.B. Präsidentin des Bayerischen Landtags besucht?

Das ist ungefähr so, als würde der Landwirtschaftsminister zunächst jemand besuchen, der von einem ausgebrochenen Bullen verletzt wurde, und danach einen Schlachthof.

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Ich halte diese Dame - wenngleich Mitglied in einer der etablierten Parteien - kaum für unmittelbar verantwortlich für 2015.

Nein, eher so, als würde der Landwirtschaftsminister zunächst jemand besuchen, der von einem ausgebrochenen Bullen verletzt wurde, und danach eine staatliche Institution, die Maßnahmen zur Verhinderung von Tierunfällen entwickelt.

Das wäre auch völlig richtig so. Die Rechte in Deutschland ist für unsere Demokratie eine noch größere Gefahr als der Islam.

Was hast Du davon Demokraten durch die Blumen pauschal als doof und einseitig zu verunglimpfen?

Grüße mki

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Also die Verbindung von Attentaten und Flüchtlingen finde ich etwas weit her geholt.
Viele hunderttausend Füchtende sind hier im letzten Jahr angekommen. Ein Attentat ist grausam, wird aber durch Abschottung nicht verhindert. Man erhöht nicht das Risiko eines Anschlags, wenn man Flüchtende aufnimmt. Ich sehe das selbst auch sehr kritisch, wenn man Fremde in Ghettos packt und viele auf engem Raum etwas abseits der Gesellschaft unterbringt.
Ich glaube auch nicht, dass jeder dieser Leute die besten Absichten hat. Aber man sollte nicht vergessen, dass diese Werte für die wir angeblich einstehen, die im Grundgesetz verankert sind, gelten. Opfer als Argument anzuführen, um sich abzuschotten, finde ich etwas unpassend.

Ich bin schon für Hilfe für Bedürftige, aber auch für klare Grenzen, die gezogen werden müssen. Man kann sich nicht auf der Nase rum tanzen lassen, von Leuten die glauben, an der Titte des Sozialstaats darf jeder nuckeln.

Das mache ich nicht. Ich bin schliesslich kein Hillaryfan auf beginnendem Bürgerkriegspfad :smirk:.

Du meintest btw wohl den Islam-ismus. Ich empfehle zur Einordnung aufgrund Erkenntnissen einen wohlgefälligen Blick auf https://www.verfassungsschutz.de/download/vsbericht-2015.pdf zu werfen.

Personenpotential, rechts: 22.600 (nach langer Periode des Rückgangs nun eine Zunahme)
Personenpotential, links: 26.700 (leichter Rückgang)
Personenpotential, islamistisch: 15.000 zzgl. weiterer Gruppen, zu denen keine gesicherten Zahlen vorliegen. incl. IMG, die in 2013 noch mit 31.000 zu Buche schlug.

Von daher halte ich Deine Behauptung für mehr als wackelig.

Gruß
vdmaster

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Nö vdmaster,

lege mir keine absoluten Zahlen vor. Es sind DEINE Zahlen. VON DAHER mit wacklig.

Sämtliche Extremisten, allesamt nur die Spitze des Eisbergs ihrer jeweiligen Unterstützerschaft), also alle 64.600 sind, aber das weißt Du doch besser als ich (?!) politisch unterschiedlich mit dem Deutchen Staatswesen involviert. Die sogenannten Islamisten sind nur mit den muslimischen Gemeinden mehr oder weniger (wer weiß das wirklich?) vernetzt. Die Links- wie Rechtsextremisten haben Verbindung in die Parteien und in die bundesdeutschen Wählerschaft. hinein.

Von daher ist der politische Extremismus für unsere Demokratie problematischer als der religiöse Extremismus.

Aber noch zu Deiner Frage, ob ich Islam oder Islamismus gemeint haben könnte. Dazu sage ich Dir, ES GILT DAS GESAGTE. Darum ja! Ich sagte bei der Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus was ich meinte: Der Islam ist dabei das eigentlich Problem für unsere Demokratie. Hinter dem Islam verstecken sich die Islamisten zu gerne und die gemäßigten Muslime jagen diese A*********** nicht endlich einfach zum Teufel. Gläubigen die mit Islamisten sympatisieren eine Abfuhr zu erteilen. Und zwar richtig wie es sich gehört! Es ist nicht sache Außenstehender, den Muslimen zu sagen wie, Die Muslime haben endlich zu liefern! Das was für mich einzig und allein nur zählt sind ERGEBNISSE.

Ständig erwarten die Muslime von den Andersgläubigen dass sie bitteschön differenzieren. Mit der sch*** Kopftuchdebatte spielen die Muslime mit der Öffentlichkeit das Hase und Igel Spiel. Es liegt an den Muslimen, die Debatte zu beenden und endlich einen säkulären und demokratischen Islam zu bilden. Oder eben nicht. Aber dann bitte wieder zurück zu Erdogan. Zur Erklärung: Meine Wut gründet auf die letzte samstägliche Talksho Meischberger. Da haben Muslime nur gezeigt, wie sie sich wieder mal nur um ihre Recht auf freie Religionsausübung sich sorgten. Islam, Islam, Islam!!! Die Sorgen der anderen wurden durch die Reihe als immer nur allgemein nicht Übertragbar verunglimpft („Einzelfälle“). Dafür fehlt bei mir JEDES VERSTÄNDNIS.

Aber! Das eigentliche Problem für unsere Demokratie sind die verkc** Extremisten im rechten und selbstverständlich auch im linken Lager.

Grüße und schönen Start in die Woche mki

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Jetzt mal Butter bei die Fische:
Wo lag denn der erstochene Flüchtling?
Dazu fallen mir nur drei Dinge ein:
a) du wohnst neuerdings in Bayern
b)du hast den Text nur abgeschrieben und verbreitest ihn weiter (wofür auch der Duktus spricht)
c)du erzeugst hier Fake-news mit der unterschwelligen Botschaft: Die Flüchtlinge (besondrs die Muselmänner) erstechen sich eh alle und überall gegenseitig.
Nun?

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Hallo Ultra,

Hand auf Herz! Hatte nicht auch die Möglichkeit bestanden, anzuhalten und aus Deinem VOLVO (stimmts?) auszusteigen um zu fragen: Kann ich helfen?

Aber statt dessen hast Du gut möglich völlig sinnfrei CO2 in die Welt geblasen um Dir aus der DISTANZ ein Flüchtlingsheim anzusehen. WIE MUTIG. Tolle Leistung!

Ganz im ernst, wie mein´st ´n das ("…ernst gemeint…") ?

Ja?! Und wenn schon! Was glaubst Du, wie sehr das wirklich kratzt? Und was du für Ansprüche stellst möchte ich gar nicht wissen. Warum nicht auch die Flüchtlinge? Sind doch genau so Menschen wie Du auch. Wobei Ausländer können im Unterschied zu Dir niemals politisch mitbestimmen. Also über welches Problem reden wir hier? Ach ja, Du kriegst nicht alles was Du dir für Dein Leben wünschst. Ja aber das ist eben nicht alles. Pardon: Es geht hier ums Große GANZE!
DIE Flüchtlinge. Wenn ich das höre!!! Da fall ich echt vom Glauben (an Dich) ab. Zählt das Pauschalieren zu den Grundzügen eines freundlichen Deutschen? Dann sage ich: Nein Danke!

Die bisher Dir zugeteilten vier Likes geben Hoffnung, dass die überwiegende Mehrheit sich unter einem freundlichen Detuschland doch noch etwas völlig anderes vorstellt: Braveharts are wellcome!.

Grüße mki

Okay!