Die Bioeier

Moin auch,

nach dem Pferdefleisch jetzt also gefälschte Bioeier. Das gibt zu denken, denn immerhin kann mn dem Pferdefleischskandal ja nachsagen, dass das nur möglich war, weil die Verbraucher nicht gewillt sind für anständiges Essen auch anständiges Geld auszugeben. Wer Bio kauft passt aber eben genau nicht in diese Schublade. Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den Herstellern?

Ralph

PS: Höchste Zeit für einen neuen nationalen 10-Punkte-Aktions-Plan von Frau Ankündigungsministerin Aigner.

Hi.

Überleg doch mal: Mehr Hühner -> Mehr Eier -> (dank Bio) mehr Umsatz.

Wenn ich jetzt einer von „denen“ wäre, die sowas besitzen würde ich jetzt sagen: „Ein tragischer Unfall. Wir fordern die brutalstmögliche Aufklärung dieser Sache!“ und werden danach so gut wie nie wieder davon hören.

Niemand hat die Absicht auf böse Art und Weise mehr Geld zu verdienen. Das wäre ja fast sowas wie „unmoralisch“. :wink:

Sei aber mal ehrlich: Kennst du deinen Kühlschrank/Speisekammer?
Weisst du über jedes Produkt in deiner Küche was da drin ist und wo es herkommt?
Alleine die „Magie“-Fertigtüten lassen mir Fragezeichen über den Kopf erscheinen.

Das einzigst beste was du machen kannst ist das Vieh von einem Bauer/Schlachter deines vertrauens zu besorgen und Gemüse/Obst, so weit es geht, selber anzupflanzen.

Mit bäuerlichen Grüßen :wink:

Hanzo

nach dem Pferdefleisch jetzt also gefälschte Bioeier. Das gibt
zu denken, denn immerhin kann mn dem Pferdefleischskandal ja
nachsagen, dass das nur möglich war, weil die Verbraucher
nicht gewillt sind für anständiges Essen auch anständiges Geld
auszugeben. Wer Bio kauft passt aber eben genau nicht in diese
Schublade. Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den
Herstellern?

Meiner Meinung nach hält sich die „kriminelle Energie“ bei so einer „Tat“ in Grenzen. Oder würde es dir schlaflose Nächte bereiten wenn du jemandem statt Rind - Pferd vorsetzen würdest?
Mir wäre das sowas von scheißegal…

Bei den Bioeiern ist es ähnlich. Viele Bauern haben für die Alnatura Städter mit ihren absurden Vorstellungen von Landwirtschaft nicht sonderlich viel übrig und haben kein schlechtes Gewissen denen mindere Qualität (die ja niemand schadet) vorzusetzen.

Ich finde es eher ekelhaft wie aus so einem Mist ein riesiger Skandal aufgebauscht wird… Sorry, aber die Leute haben scheinbar wirklich keine echten Probleme.

Meiner Meinung nach hält sich die „kriminelle Energie“ bei so
einer „Tat“ in Grenzen. Oder würde es dir schlaflose Nächte
bereiten wenn du jemandem statt Rind - Pferd vorsetzen
würdest?
Mir wäre das sowas von scheißegal…

Mit dieser betrügerfreundlichen Einstellung, die ich nicht verstehen kann, es sei denn, es wäre die eines Betrügers, bist du hoffentlich in der Minderheit.
Ich jedenfalls würde nicht so locker darüber hinweg sehen, wenn mir z.B. Ärzte Leistungen abrechnen würden, die sie nicht erbracht hätten, Servicetechniker, Ersatzteile berechnen würden, die sie nicht ausgetauscht hätten oder Hersteller/Erzeuger falsch deklarierte Waren verkaufen würden.

Bei den Bioeiern ist es ähnlich. Viele Bauern haben für die
Alnatura Städter mit ihren absurden Vorstellungen von
Landwirtschaft nicht sonderlich viel übrig und haben kein
schlechtes Gewissen denen mindere Qualität (die ja niemand
schadet) vorzusetzen.

Für die Vorstellungen der Verbraucher haben sie nichts übrig, wohl aber für Betrug. Seltsames Rechtsempfinden.

Ich finde es eher ekelhaft wie aus so einem Mist ein riesiger
Skandal aufgebauscht wird… Sorry, aber die Leute haben
scheinbar wirklich keine echten Probleme.

Und ich fände bedenklich, wenn Betrug nur noch als Kavaliersdelikt angesehen werden würde.
Aber offensichtlich signalisieren gerade das die viel zu geringen Strafen, so dass es sich für skrupellose Geschäftmacher auch noch dann lohnt zu betrügen, wenn sie erwischt werden.

Hallo,

nach dem Pferdefleisch jetzt also gefälschte Bioeier. Das gibt zu denken, denn immerhin kann mn dem Pferdefleischskandal ja nachsagen, dass das nur möglich war, weil die Verbraucher nicht gewillt sind für anständiges Essen auch anständiges Geld auszugeben.

Wer definiert denn sowas? Aus Sicht der Verkäufer geben die Deutschen vielleicht auch nur anständig Geld für Mist aus, wenn man Bonbon draufschreibt.

Wer Bio kauft passt aber eben genau nicht in diese Schublade.

Sondern in welche andere? In die: Ich fassle was von Bio und Natur, habe aber gar keine Ahnung und merke es nicht mal, wenn es was anderes ist. Da fühle ich mich sofort ganz stark an Leute erinnert, die gegen Strom aus Atom, Kohle und Wind gleichzeitig sein können und trotzdem erwarten, dass jederzeit das Licht angehet, wenn der Schalter betätigt wird. Eben ein bißchen von der Realität weg.

Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den Herstellern?

Oder Kreativität. Oder Dummheit von den Verbrauchern.

PS: Höchste Zeit für einen neuen nationalen 10-Punkte-Aktions-Plan von Frau Ankündigungsministerin Aigner.

Ach komm Renate hätte zwar sogar 11, würde daran aber auch nichts ändern. Einem Volk, dass Autos für 5.000€ auf den Müll schmeißt, um 2.500€ Prämie zu kassieren, kann man auch falsche Bio-Eier oder ein Pferd für eine Kuh verkaufen.

Grüße

Moin,

nach dem Pferdefleisch jetzt also gefälschte Bioeier. Das gibt
zu denken, denn immerhin kann mn dem Pferdefleischskandal ja
nachsagen, dass das nur möglich war, weil die Verbraucher
nicht gewillt sind für anständiges Essen auch anständiges Geld
auszugeben. Wer Bio kauft passt aber eben genau nicht in diese
Schublade.

Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den
Herstellern?

nein, die haben das gemacht, um die Verbraucher vor minderwertigem Rindfleisch und gesundheitsschädlichen Bio-Eiern zu schützen.
Und die höheren Erlöse für ihre Produkte mussten sie dafür zwangsläufig in Kauf nehmen.
Was können die dafür, wenn im Handel die Bio-Eier mehr als doppelt so teuer sind. :wink:

Gruß
Pontius

Hallo,

Oder Kreativität.

wenn du Kreativität mit Gewissenlosigkeit, Geldgier und Betrug übersetzt, dann stimmt das.

Oder Dummheit von den Verbrauchern.

Welcher selbst intelligente Verbraucher wäre denn in der Lage, bei sämtlichen Produkten die er kaufen möchte, Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen persönlich feststellen zu können.
Wärst du dazu in der Lage?

Gruß
Pontius

Moin auch,

Überleg doch mal: Mehr Hühner -> Mehr Eier -> (dank Bio) mehr
Umsatz.

Hm, ich bin zwar kein Mathematiker, aber deine Rechnung kann ich nachvollziehen.

Wenn ich jetzt einer von „denen“ wäre, die sowas besitzen
würde ich jetzt sagen: „Ein tragischer Unfall. Wir fordern die
brutalstmögliche Aufklärung dieser Sache!“ und werden danach
so gut wie nie wieder davon hören.

Und ich befürchte, dass genau das auch passieren wird. Allenfalls ein paar Ordnungsgelder werden bezahlt werden müssen, mehr nicht. Zugegeben, ich habe keine Ahnung, was das Strafgesetzbuch dazu sagt, aber durch Ordnungsgelder wird man das problem nicht in den Griff bekommen.

Niemand hat die Absicht auf böse Art und Weise mehr Geld zu
verdienen. Das wäre ja fast sowas wie „unmoralisch“. :wink:

Du meinst sowas wie 57 Millionen Franken Abfindung?

Sei aber mal ehrlich: Kennst du deinen
Kühlschrank/Speisekammer?

Ja!

Weisst du über jedes Produkt in deiner Küche was da drin ist
und wo es herkommt?

Nein!

Alleine die „Magie“-Fertigtüten lassen mir Fragezeichen über
den Kopf erscheinen.

Bei mir auch. Ich sag ja auch nichts gegen Pferdefleisch, wer 1,59 für eine Lasagne bezahlt, kann kein Rinderfilet erwarten. Und deswegen kaufe ich keine Fertiggerichte (naja, hin und wieder eine Pizza)

Das einzigst beste was du machen kannst ist das Vieh von einem
Bauer/Schlachter deines vertrauens zu besorgen und
Gemüse/Obst, so weit es geht, selber anzupflanzen.

Nur dumm, wenn man in einer Gegend wohnt, in der allenfalls Federvieh gezogen wird. Noch nicht mal Pferde gibts hier :smile: (wobei ich Pferdefleisch ja mag)

Ralph

Vor 2 Jahren wurden Bioeier mit Dioxin gefunden. Passiert ist anscheinend nicht viel.

Moin,

Bei mir auch. Ich sag ja auch nichts gegen Pferdefleisch, wer
1,59 für eine Lasagne bezahlt, kann kein Rinderfilet erwarten.

ein Rind besteht nicht nur aus Filet und nur die größten Deppen werden erwarten, dass das teuerste Teilstück eines Rinds in einer handelsüblichen Lasagne für 1,59€ verarbeitet wurde.
Schmecken muss die nicht, aber das mindeste, was der Verbraucher erwarten kann, ist, dass der Inhalt vorschriftmäßig deklariert wurde.
Eine Alternative für den Verbraucher wäre es, die Lasagne aus „echten“ Zutaten, die sogar locker weniger als 1,59€ kosten könnten, selbst herzustellen.

Gruß
Pontius

Hallo,

auszugeben. Wer Bio kauft passt aber eben genau nicht in diese
Schublade. Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den
Herstellern?

man kann davon ausgehen, daß die scheinbare Zunahme der Zahl der „Skandale“ daher rührt, daß es mehr Fehlverhalten gibt, oder aber auch daher, daß mehr aufgedeckt wird als früher. Ist vielleicht auch eine Typfrage, welche dieser Alternativen man sehen will.

Daß Geld dort - auch mit unlauteren Methoden - verdient wird, wo es verdient werden kann, ist jedenfalls keine neue Erkenntnis.

Was mich bei der Sache jedenfalls durchaus erheitert, ist der Umstand, daß niemand den Unterschied geschmeckt hat, obwohl manche Bio-logen darauf schwören, daß Bio-Futter besser schmeckt als normales Essen. So oft das auch schon widerlegt wurde.

Gruß
C.

Hallo

Ist es also doch nur kriminelle Energie bei den
Herstellern?

Ja. Denn es ist immer noch der schuld, der fälscht. Ob das Konsumentenverhalten dazu verführt hat, ist keine Entschuldigung - wer betrügt ist der Täter, nicht der, der sich durch Leichtfertigkeit betrügen lässt.

Meiner Meinung nach hält sich die „kriminelle Energie“ bei so
einer „Tat“ in Grenzen. Oder würde es dir schlaflose Nächte
bereiten wenn du jemandem statt Rind - Pferd vorsetzen
würdest?

Ja. Wenn ich etwas als Rindfleisch deklariere, darf ich es nicht mit Pferdefleisch strecken.

Mir wäre das sowas von scheißegal…

Damit outest du dich als jemand, der zum Betrug neigt. Das mag im privaten Rahmen angehen - im gesetzlich geregelten Umfeld bleibt Betrug einfach nur Betrug und wird strafrechtlich verfolgt.

Bei den Bioeiern ist es ähnlich. Viele Bauern haben für die
Alnatura Städter mit ihren absurden Vorstellungen von
Landwirtschaft nicht sonderlich viel übrig.

Das mag stimmen - den in der Werbung angepriessenen, schnuckligen Bauernhof mit Kuscheltieren auf der grünen Wiese gibt es nicht - viele Bauern machen sich darüber durchaus zu recht lustig.

und haben kein
schlechtes Gewissen denen mindere Qualität (die ja niemand
schadet) vorzusetzen.

Sich über die ahnungslosen Städter lustig zu machen ist das eine - diese aber bewusst zu betrügen ist etwas anderes und die meisten Bauern sind grundsätzlich ehrlich. Es gibt auch noch so etwas wie eine Berufsehre - und ein hochentwickeltes System der sozialen Kontrolle - Betrug ist nicht ganz einfach.

Was aber eine Rolle spielen mag: Landwirtschaft ist ein sehr hartes Brot - trotz Subventionen knappsen sehr viele Betriebe am Existenzminimum herum - da ein paar Rappen mehr durch eine vorübergehende Herdenvergrösserung einzunehmen mag verführerisch sein - Betrug bleibt es aber.

Ich finde es eher ekelhaft wie aus so einem Mist ein riesiger
Skandal aufgebauscht wird…

Das finde ich nicht ekelhaft. Die Lebendmittelindustrie - von der Scholle bis zum Ladenregal - ist sehr undurchsichtig und wird immer komplexer - es wird Zeit, dass da mal wieder ausgemistet wird.

Sorry, aber die Leute haben
scheinbar wirklich keine echten Probleme.

Ein Stück weit hast du Recht - in einem Land, in dem es keine Kriege gibt und selbt der Ärmste nicht Hunger leiden muss, hat man halt vergleichsweise kleine Probleme und somit spielen Lebensmittelsicherheit und Tierschutz eine vergleichsweise grosse Rolle.

Aber denoch lege ich Wert darauf, dass man mir die Wahrheit sagt: Ich habe nichts gegen Pferdefleisch, kaufge dies auch, aber nur dann, wenn ich will. Ich habe massiv was gegen Batterieeier und Bio-Betrüger und will diese nicht durch meinen Konsum unterstützen - sehr wohl aber die ehrlichen (Bio)bauern und ehrlichen Handelsunternehmen.

Wir haben in Mitteleuropa diese transparente Lebensmittel-Gesetzgebung - also soll man sich gefälligst auch daran halten udn nicht versuchen, diese mit Betrug zu umgehen.

Gruss, sama

Hallo

woher weisst du das?

das Dioxin wurde mit verseuchtem Futter auf die Höfe eingeschleppt - da hat der Futtermittelhändler nicht aufgepasst und verseuchtes Futter importiert. In einem anderen Dioxinskandal hat ein betrügerischer Verarbeiter verseuchtes Fett verwendet.

Was passiert ist? Einiges! Inzwischen werden Futtermittel vermehrt auf Rückstände untersucht und alte Lagerhäuser, bevor sie für Futtermittel verwendet werden, auf Altlasten (Nitrofen-Skandal 2002) untersucht.

Mit dem aktuellen Bioeier-Skandal hat das nichts zu tun.

Gruss, Sama

Moin,

Pointe bei diesem „Skandal“ war, dass die Eier nur deshalb so viel Dioxin hatten, weil die Hühner wesentlich mehr draußen waren als die aus dem Stall. Es ist nämlich ein Irrglaube, dass ein draußen lebendes Huhn weniger Schadstoffe aufnimmt als eines im Stall (Stichwort Umweltgifte).

Und Du fragst Dich wirklich, warum Du nichts mehr gehört hast?

Gruß

ALex
P.S.: Erinnert mich ein wenig an Tschernobyl 1986, als plötzlich holländische Treibhaustomaten wesentlich gesünder erschienen als die in freier Natur (vermeintlich) verstrahlten Gewächse.

hallo

man kann davon ausgehen, daß die scheinbare Zunahme der Zahl
der „Skandale“ daher rührt, daß es mehr Fehlverhalten gibt,
oder aber auch daher, daß mehr aufgedeckt wird als früher. Ist
vielleicht auch eine Typfrage, welche dieser Alternativen man
sehen will.

Sowohl, als auch:

  1. Wo Geld zu machen ist, wird betrogen - Bio ist längst aus der Körnerpicker-Ecke draussen und ein Riesengeschäft, das lockt udn verführt. Selbst das organisierte Verbrechen mauschelt da inzwischen mit.

  2. Inzwischen geht niemand mehr davon aus, das Biproduzenten und Händler grundehrliche Visionäre sind, sondern in erster Linie Geschäftsleute - dementsprechend wird die Qualitätssicherung immer besser und wo genauer geschaut wird, da findet man auch mehr…

Was mich bei der Sache jedenfalls durchaus erheitert, ist der
Umstand, daß niemand den Unterschied geschmeckt hat, obwohl
manche Bio-logen darauf schwören, daß Bio-Futter besser
schmeckt als normales Essen. So oft das auch schon widerlegt
wurde.

Ach, du sprichst mir aus der Seele. Ich kenne bis heute niemanden, der ein biologisches Rohprodukt geschmacklich eindeutig identifizieren kann - und doch wird es immer wieder behauptet.

Anders ist dies jedoch bei manchen nach Bio-Verarbeitungs-Richtlinien hergestellten Fertig-Produkten, zb Frucht-Jogurt: Weniger Zusatzstoffe und mehr natürliche Inhaltsstoffe schlagen sich logischerweise auf den Geschmack des Produkts nieder (ob besser, ist Geschmackssache) - aber das ist auch kein Garant für die Verwendung von Bio-Zutaten, sondern hat ausschliesslich etwas mit der Rezeptur zu tun.

Gruss, sama

Hallo!

Was mich bei der Sache jedenfalls durchaus erheitert, ist der
Umstand, daß niemand den Unterschied geschmeckt hat, obwohl
manche Bio-logen darauf schwören, daß Bio-Futter besser
schmeckt als normales Essen.

Ginge es nur um die von Geschmacksrezeptoren ans Gehirn geleiteten Signale, schmeckte womöglich mit Engerlingen gespickte Kanalratte vorzüglich. Beim Essen spielt aber offensichtlich das Kopfkino - so umschreibe ich hier der Einfachheit halber die komplexen Vorgänge - eine mindestens so große Rolle, wie der objektiv wahrgenommene Nervenreiz.

Wer von der Nahrungsmittelproduktion völlig entfremdet lebt, dem mag es egal sein, ob das Stück Fleisch oder das Ei unter tierquälerischen Umständen erzeugt wurde. Wer die Zustände aber aus eigener Anschauung kennt, hat es mit dem oben erwähnten Kopfkino zu tun und das Stück Fleisch vom bei vollem Bewußtsein abgebrühten Schwein wird ihm nicht mehr schmecken.

Wir sollten uns hüten, unter Mißachtung von Natur und Mitgeschöpfen hergestellte Lebensmittel als „normales Essen“ zu bezeichnen. Es sei denn, wir wollen Betrug und schiere ignorante Gier zum Normalfall machen.

Gruß
Wolfgang

Bio-Ei vs. Bio-Huhn; Bio-Wein vs. Bio-Schwein
Hallo Wolfgang,

Wir sollten uns hüten, unter Mißachtung von Natur und
Mitgeschöpfen hergestellte Lebensmittel als „normales Essen“
zu bezeichnen. Es sei denn, wir wollen Betrug und schiere
ignorante Gier zum Normalfall machen.

ob ich nun Anführungszeichen um das Wort normal setze oder nicht: Essen aus Massentierhaltung und Treibhäusern ist normal und wird es auch bleiben, wenn wir nicht ganze Bundesländer und Staaten für die tatsächlich artgerechte Erzeugung von Fleisch, Milchprodukten, Eiern und allen anderen Lebensmitteln weitgehend entvölkern wollen.

Deine Einschätzung was das Bewußtsein des Verbrauchers angeht, kann ich im übrigen nicht ansatzweise teilen. Die Zahlen belegen sehr eindrucksvoll, daß den Verbrauchern das Schicksal ihrer tierischen Lebensmittellieferanten herzlich egal ist und sie sich nur hinsichtlich der Hühnereier in den letzten Jahrzehnten haben massiv in ihrem Verhalten beeinflussen lassen.

Spaßeshalber hier mal der Umsatzanteil von Bio-Eiern am Gesamtmarkt:
11,42

Im Vergleich wird diese Zahl interessant:
Obst: 20,5%
Gemüse: 9,5%
Wein: 5,3%

Kommen wir zu den tierischen Produkten:
Rind: 6,0%
Milch: 2,9%
Geflügel: 1,8%
Schwein: 1,1%

So lange den Menschen die Herkunft einer Apfelsine um ein Mehrfaches wichtiger ist als die des Stücks Fleisch auf dem Teller, kann ich mich über den nun durch die Lande hallenden Aufschrei angesichts ein paar gerupfter Hühner nur wundern. Glauben die Leute ernsthaft, daß es den nicht-Biohähnchen auf dem Teller besser ging als den angeblich-Biohühnern, die nun kamerawirksam als nicht-Biohühner entlarvt wurden? Das ganze Theater ist an Bigotterie kaum zu überbieten.

Ganz davon abgesehen, daß man sich hätte schon länger überlegen können, woher die ganzen Bio-Eier auf einmal kommen.

Gruß
C.

Hallo,

Oder Kreativität.

wenn du Kreativität mit Gewissenlosigkeit, Geldgier und Betrug übersetzt, dann stimmt das.

Nö, ich sehe das ähnlich, wie mit Produkten, die sich lediglich in der Verpackung und eben im Preis unterscheiden. Es gibt da eben Leute, die bezahlen für einen identischen Inhalt einen Euro mehr als andere. Und wenn sich ein „Bio“-Ei nicht von einem „normalen“ unterscheidet, dann ist das für mich das Gleiche. Bio ist dann einfach eine Marke, für die jemand unabhängig von den Produkteigenschaften mehr bezahlt.

Oder Dummheit von den Verbrauchern.

Welcher selbst intelligente Verbraucher wäre denn in der Lage, bei sämtlichen Produkten die er kaufen möchte, Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen persönlich feststellen zu können.

Wenn ihn das wirklich interessiert, dann sollte er das können oder einfach den Schnabel halten.

Wärst du dazu in der Lage?

Nö, ich kaufe aber so einen Quatsch auch gar nicht erst. Ich kann da aber auch die große Fresse haben, ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe schon vor 20 Jahren in den Ferien den Bauern erst auf den Großmarkt und dann zum Wochenmarkt begleitet, um dort dann den Stadtmenschen „frisch vom Bauernhof“ zu verkaufen.
Dieser „Trick“ mit den Eiern ist also uralt und klappt nur, weil es die Leute nicht wirklich interessiert. Ich esse nur Eier ohne Stempel, da kenne ich die Hühner persönlich oder es gibt einfach mal keine. Letzteres würde Wirkung zeigen, aber der Bio-Eierabsatz wird bestenfalls eine kleine Delle erleben. Denn man will immer und überall alles. Und das wird bedient.

Grüße

Oder Kreativität.

wenn du Kreativität mit Gewissenlosigkeit, Geldgier und Betrug ::übersetzt, dann stimmt das.

Nö, ich sehe das ähnlich, wie mit Produkten, die sich
lediglich in der Verpackung und eben im Preis unterscheiden.
Es gibt da eben Leute, die bezahlen für einen identischen
Inhalt einen Euro mehr als andere.

Das ist ein sehr großer Unterschied. Wenn ein Verbraucher für ein Markenprodukt etwas mehr ausgeben will, ist das seine freie Entscheidung. Er hat ja die Möglichkeit die Zutatenangaben zu vergleichen und kann sogar feststellen, ob die Produkte im gleichen Betrieb hergestellt wurden. Ich kenne keine Verordnung oder ein Gesetz, dass den Herstellern vorschreiben würde, ein Produkt nur unter einem bestimmten Markennamen verkaufen zu dürfen. Wo ist da der Betrug? Es werden ja auch häufig gleiche Markenartikel im Einzelhandel zu sehr unterschiedlichen Preisen angeboten.

Und wenn sich ein „Bio“-Ei
nicht von einem „normalen“ unterscheidet, dann ist das für
mich das Gleiche. Bio ist dann einfach eine Marke, für die
jemand unabhängig von den Produkteigenschaften mehr bezahlt.

Da irrst du aber gewaltig. Bio ist nicht einfach eine Marke, sondern um die Eier als solche kennzeichnen zu dürfen, müssen bestimmte, in einer EG-Verordnung genau festgelegte Hühnerhaltungsformen eingehalten werden.
Und weil der informierte Verbraucher das - im Gegensatz zu dir - auch weiß und darauf vertraut, dass das so ist, kauft er diese Eier und nicht nur, weil „Bio“ auf der Verpackung steht.

Oder Dummheit von den Verbrauchern.

Welcher selbst intelligente Verbraucher wäre denn in der Lage, bei ::sämtlichen Produkten die er kaufen möchte, Inhaltsstoffe und ::stuck_out_tongue:roduktionsbedingungen persönlich feststellen zu können.

Wenn ihn das wirklich interessiert, dann sollte er das können
oder einfach den Schnabel halten.

Das ist Quatsch. Der Verbraucher ist dazu weder zeitlich in der Lage, noch hätte er eine rechtliche Handhabe, den Zugang zu Produktionsstätten zu erzwingen.
Und das ist ja auch gar nicht erforderlich, denn schließlich wird von ihm die behördliche Lebensmittelüberwachung finanziert, die mit fachlich besonders ausgebildetem Personal dafür zuständig ist.

Wärst du dazu in der Lage?

Nö, ich kaufe aber so einen Quatsch auch gar nicht erst.

Die Entscheidung sollte jedem Verbraucher selbst überlassen bleiben, ob er das für Quatsch hält oder mehr dafür ausgeben möchte.
Nur die Grundlage für seine Entscheidung muss stimmen.

Dieser „Trick“ mit den Eiern ist also uralt und klappt nur,
weil es die Leute nicht wirklich interessiert.

So wie der Bio-Eier-Skandal z.Z. dargestellt wird, wäre es kein „Trick“, sondern Betrug gem. StGB §263.

Die meisten Verbraucher, die Bio-Eier kaufen möchten, interessiert das sehr wohl, warum sie mehr als das Doppelte dafür bezahlen sollen.

Ich esse nur Eier ohne Stempel, da kenne ich die Hühner persönlich :oder es gibt einfach mal keine.

Ja, das wäre natürlich für alle anderen Verbraucher auch eine überaus praktikable Lösung.

Denn man will immer und überall alles. Und das wird bedient.

Sicher, der Betrüger ist das Opfer der Verbraucher.

Moin auch,

ein Rind besteht nicht nur aus Filet und nur die größten
Deppen werden erwarten, dass das teuerste Teilstück eines
Rinds in einer handelsüblichen Lasagne für 1,59€ verarbeitet
wurde.

Du wirst mich doch nicht etwa mistverstehen wollen? Das ist doch genau mein Punkt: Wenn ich eine Lasagne fuer nur 1,59 haben will darf ich mich nicht wundern, wenn der Hersteller alles moegliche tut, um das Ding immer billiger herstellen zu koennen.

Schmecken muss die nicht, aber das mindeste, was der
Verbraucher erwarten kann, ist, dass der Inhalt
vorschriftmäßig deklariert wurde.

Jepp, da stimme ich zu.

Eine Alternative für den Verbraucher wäre es, die Lasagne aus
„echten“ Zutaten, die sogar locker weniger als 1,59€ kosten
könnten, selbst herzustellen.

Da stimme ich auch zu, wobeo Lasagne zu machen ja sogar in „Arbeit“ ausartet. Ich werde aber nie verstehen, wie man sich fertigen Pfannkuchenteig aus der Plasteflasche kaufen kann.

Ralph