Die bundeswehr, was für ein verein?!

Deshalb ist es den Jungs nicht zuzumuten in einer Kaserne zu
übernachten? Was für ein Unsinn! Wenn alles glatt gelaufen
wäre, dann hätten sie sogar in einem Rohbau ohne Fenster und
Türen übernachten müssen. So sieht das Gebäude nämlich aus, in
dem sie in Kabul untergebracht sind. Wenn eine solche
Unterbringung also ohnehin geplant war, dann wird wohl
offiziell für zumutbar gehalten und dann besteht auch kein
Grund ersatzweise ein Hotel zu wählen.

[Sarkasmus:open_mouth:N]
Natürlich können unsere Fallschirmjäger Afghanistan auch im Fußmarsch erreichen. Die Alpen hat Hanibal ja sogar mit Elefanten bezwungen…
[Sarkasmus:open_mouth:FF]

Ich versuche es jetzt noch einmal:

  1. Du kannst nicht einfach innerhalb von ein paar Stunden eine Kasernenunterkunft bei den türkischen - oder anderen - Streitkräften in Anspruch nehmen. Dazu bedarf es einiger - tagelanger - Verhandlungen auf diplomatischem Weg.

Hinzu kommen - immer - noch finanzielle Interessen (besonders bei den Aufnahmestaaten). Oder glaubst Du wirklich im Ernst, daß die Bundeswehr (und somit der Steuerzahler) kostenlos in mazedonischen, kosovarischen Kasernen bzw. zivilen Gebäuden untergebracht ist???

  1. Selbst wenn es diplomatisch gelungen wäre, eine Aufenthaltserlaubnis für diese türkische AirBase zu bekommen (entweder eine Truppenunterkunft, oder einen leerstehenden Hangar), hätte dieses bezahlt werden müssen. Und ich hoffe, du kannst Dir vorstellen, welche Preise die „arme“ Türkei dem „reichen“ Deutschland da in Rechnung gestellt hätte.
    Ich schätze mal, das eine leere Halle/Hangar so im Monat schlappe 100.000 Euro kostet…

Die Jungs hätten noch nicht einmal ihren Schlafsack nehmen können und sich ausserhalb der Basis auf einer Wiese niederlassen können. Die ist nämlich Privatbesitz von Bauer Yussuf. Würdest Du irgendwelchen Streitkräften Deinen Privatbesitz für umsonst überlassen…

  1. Sämtliche anderen Möglichkeiten (z.B. Beschaffen und Transport von wintertauglichen Zelten etc.) wären WESENTLICH teurer geworden als drei Tage Hotel.

Stell doch mal eine Rechnung auf:
Doppelzimmer im Hotel, Vollpension, mitten in einem armen Landstrich der Türkei (war kein Touristenzentrum), so 15-20 Euro pro Mann, macht bei 40Mann = 800 Euro/Tag * 3 = 2.400 Euro.

Jetzt rechnest Du allein mal das Nachführen der Zelte, dagegen. Was meinst Du kostet eine Flugstunde mit Transall??? Plus den Ankauf winterfester Zelte, Ankauf von Verpflegung auf der türkischen AirBase…

Die Hotelunterkunft widerspricht zwar dem „hart-wie-Krupp-Stahl, flink-wie-wiesel-, zäh-wie-Leder-Image“, war aber die einzige ökonomisch richtige Entscheidung. Sie hat dem deutschen Steuerzahler mal ganz einfach richtig gutes Geld gespart.

Und was diese Unterkunft für die Motivation der Truppe, Einsatzbereitschaft (weniger Grippe-Kranke) etc, getan hat, drüber möchte ich in diesem Forum nicht „philosophieren“.

Hätte nicht gedacht dass du das so stehen lässt aber gut , es entspricht immer noch meiner Meinung.

SAN

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

  1. Du kannst nicht einfach innerhalb von ein paar Stunden eine
    Kasernenunterkunft bei den türkischen - oder anderen -
    Streitkräften in Anspruch nehmen. Dazu bedarf es einiger -
    tagelanger - Verhandlungen auf diplomatischem Weg.

Ich hätte erhlich nicht gedacht, daß es So traurig aussieht. Im Warschauer Pakt war das kein Problem. Ein echtes Armutszeugnis für die NATO.

Hallo,
die Bw ist verbürokratisiert. Ich habe selbst häufig an Wettkämpfen im Ausland teilgenommen, man musste Anmeldefristen von bis zu 90 Arbeitstagen beachten(90:5= 18 Wochen ist gleich viereinhalb Monate. Teilweise mussten VKK, VBK und WBK nur Unterschrift und Stempel druntersetzen und beim SKa wurden dann die namen weitergereicht. Die meiste Arbeit hatte noch das VKK, jetzt VBK, die mussten nämlich prüfen ob genug Reisekostengeld verfügbar war, wenn nicht konnte man auf Dienstfahrzeug ausweichen(anderer Titel) oder Militärfahrkarte(DB)(wieder ein ganz anderer Titel) oder ist privat dahin unter Verzicht auf jede Erstattung der Unkosten gefahren. So sah und sieht es bei der BW aus.
Gruss
Rainer

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich hätte erhlich nicht gedacht, daß es So traurig aussieht.
Im Warschauer Pakt war das kein Problem. Ein echtes
Armutszeugnis für die NATO.

Doch leider. Du darft aber nicht vergessen, daß der WP ein „totalitär“ gesteuertes System war. Das macht viele Entscheidungsprozesse einfacher. Die NATO dagegen ist ein Bündis vieler „eigenständiger“ Demokratien. Mit all seinen Vor- und in diesem Fall auch Nachteilen. Wenn Du Dir vorstellst, wie lange es allein in Deutschland dauert, eine einfache Gesetztesänderung durchzuführen, dann kannst Du dir bestimmt ansatzweise vorstellen, wie lange es dauert, eine einfache NATO-Vorschrift zu ändern, wo Abstimmungsprozesse in jedem einzelnen Staat vorher stattzufinden haben… Geh einfach mal auf den NATO-Server und schau Dir eine x-beliebige Vorschrift an. Irgendwo gibt es da einen Punkt „Ratifizierung“ oder Einschränkung. Da wirst Du überrascht sein, wieviele Nationen da Ihre nationalen Bedenken einbringen…

die Bw ist verbürokratisiert. Ich habe selbst häufig an
Wettkämpfen im Ausland teilgenommen, man musste Anmeldefristen
von bis zu 90 Arbeitstagen beachten(90:5= 18 Wochen ist gleich
viereinhalb Monate. Teilweise mussten VKK, VBK und WBK nur
Unterschrift und Stempel druntersetzen und beim SKa wurden
dann die namen weitergereicht. Die meiste Arbeit hatte noch
das VKK, jetzt VBK, die mussten nämlich prüfen ob genug
Reisekostengeld verfügbar war, wenn nicht konnte man auf
Dienstfahrzeug ausweichen(anderer Titel) oder
Militärfahrkarte(DB)(wieder ein ganz anderer Titel) oder ist
privat dahin unter Verzicht auf jede Erstattung der Unkosten
gefahren. So sah und sieht es bei der BW aus.

Das geht aber am Thema vorbei! Die Bürokratisierung der Bundeswehr ist ein ganz eigener Themenbereich und hat mit der Hotelunterkunftsproblematik nichts zu tun. Die Anmeldefrist von 90 Tagen ergibt sich allerdings auch aus NATO-/Diplomatischen-Anforderungen und ist nicht allein eine Ausgeburt von Bundeswehrbürokratie!

Ich gebe Dir aber grundsätzlich recht. Wenn ich allein an das Thema „Parkausweise“ denke, „kocht mir der Blut…“ :smile: Das ist mal wieder typisch deutscher Gründlichkeitsfimmel… Und das Dienstreiserecht ist auch nicht allein soldatischen Ursprungs. Das haben wir unseren Verwaltungen zu verdanken. Aber auch da tut sich einiges. Nur halt sehr langsam.

Du darft aber nicht vergessen, daß der WP ein
„totalitär“ gesteuertes System war.

Das sollte ein Militärbündnis auch sein.

Die NATO dagegen ist ein
Bündis vieler „eigenständiger“ Demokratien.

Sie ist in erster Linie ein Militärbündnis und im Militär gibt es keine Demokratie. In einer hirarchischen Befehlsstruktur sollte es eigentlich kein Problem sein, die Aufstellung von ein paar dutzend Feldbetten in einem ungenutzten Hangar o.ä zu befehlen. Ich würde ja einsehen, daß es Bei hunderten oder tausenden unterzubrinmgenden Soldaten probleme gibt, aber für die paar Hanseln ist immer Platz.

dann kannst Du dir
bestimmt ansatzweise vorstellen, wie lange es dauert, eine
einfache NATO-Vorschrift zu ändern, wo Abstimmungsprozesse in
jedem einzelnen Staat vorher stattzufinden haben…

Wenn es Vroschriften gibt, die eine kurzfristige Einquartierung explizit verhindern, dann sollten man sich die Zeit nehmen sie zu ändern. Geschwidigkeit und Flexibilität gehören schließlich zu den wichtigsten Komponenten der Wehrfähigkeit. Nur der Angreifer kann sich langwierige Vorbereitungen leisten und die NATO ist nicht zum Angriff sondern zur Verteidigung da - oder etwa nicht?

Ich würde vorschlagen, Du meldest Dich freiwillig zur
Fremdenlegion. Dort kannst Du dann den harten Jungs von DEINER
„Armeezeit“ erzählen…

-)))))))

Richtig. Wenn im Warschauer Pakt nicht gleich gespurt wurde, wie der grosse „Vorarbeiter“ im Osten es wollte, dann wurde naemlich nicht verhandelt, sondern gleich besetzt und niedergeschlagen
(17. Juni…Tscheslowakei, Polen). Muss ja ein ganz toller Orga-Club gewesen sein…Dein WP.

Du darft aber nicht vergessen, daß der WP ein
„totalitär“ gesteuertes System war.

Das sollte ein Militärbündnis auch sein.

Quatsch. Die NATO entfernt sich absichtlich vom Totalitarismus.
Sogar die Bundeswehr hat sich schon vor geraumer Zeit von
der Befehlstaktik abgewandt - zugunsten der Auftragstaktik, was
sich uebrigens nicht unwesentlich positiv auf die schnell Kampfqualitaet einer Streitkraft auswirkt, da die langwierige Befehlskette fehlt. Dies hat vielfache Gruende, die dem militaerischen Kenner durchaus bekannt sind. Es ist nachweisbar, dass eine totalitaere Befehlsgebung in den Streitkraeften gaenzlich falsch ist. Entscheidungskompetenz vor Ort ist angesagt!! Nicht von ganz oben nach ganz unten befehlen und dann den ganzen Weg zurueck melden. Die Befehlstaktik (wie im WP) ist der Auftragstaktik (NATO) in wichtigen Bereichen unterlegen.
Die Auftragstaktik setzt auf das denkende, handelnde Individuum vor Ort. Die Befehlstaktik auf einen Besserwisser an der Spitze und gehorchende Horden am Ende der Befehlskette.

Die NATO dagegen ist ein
Bündis vieler „eigenständiger“ Demokratien.

Sie ist in erster Linie ein Militärbündnis und im Militär gibt
es keine Demokratie. In einer hirarchischen Befehlsstruktur
sollte es eigentlich kein Problem sein, die Aufstellung von
ein paar dutzend Feldbetten in einem ungenutzten Hangar o.ä zu
befehlen.

Das hat die Soviet Union vielleicht so gemacht. Die NATO ist in erster Linie ein Militaerbuendnis SOUVERAENER, DEMOKRATISCHER Staaten. Militaerliegenschaften sind noch immer Eigentum ihres Volkes. Da wird gefragt. Die NATO ist ein System gegenseitiger Sicherheitsgewaehr. Der WP wurde dominiert von der Soviet Union, un ihre „Vertragspartner“ waren lediglich ihre Satelliten, die einzig und allein dafuer da waren, die Soviet Union zu schuetzen. Das Recht, diesen Pakt zu verlassen, bestand NUR auf dem Papier. Das hoert sich hart an…aber DDR und Freunde, waren nur Schutzwaelle fuer die Soviets. Jeder militaerische Schritt, jeder Regierungsschritt wurde von Moskau gelenkt.

dann kannst Du dir
bestimmt ansatzweise vorstellen, wie lange es dauert, eine
einfache NATO-Vorschrift zu ändern, wo Abstimmungsprozesse in
jedem einzelnen Staat vorher stattzufinden haben…

Wenn es Vroschriften gibt, die eine kurzfristige
Einquartierung explizit verhindern, dann sollten man sich die
Zeit nehmen sie zu ändern. Geschwidigkeit und Flexibilität
gehören schließlich zu den wichtigsten Komponenten der
Wehrfähigkeit. Nur der Angreifer kann sich langwierige
Vorbereitungen leisten und die NATO ist nicht zum Angriff
sondern zur Verteidigung da - oder etwa nicht?

Wortspielerei, aber realitaetsfern. Wenn Du darin keine
Probleme siehst, dann ruf doch mal bei der NATO an. Die
haben das bestimmt noch gar nicht gewusst, dass sie so schlecht
sind. Kannst ja bescheid sagen, dass Du Dich da auskennst.

Sorry…Wortspiel…Ende

Hallo Rainer,

das laesst sich jetzt aber schlecht vergleichen. Verbuerokratisiert ist die Bundeswehr sehr wohl, aber Du kannst doch nicht in der Tuerkei auftauchen und befehlen, dass Dir jetzt mal ´n bisschen Platz gemacht wird. Ich moechte mal wissen, wie sich hier so mancher beklagen wuerde - jetzt nicht Du Rainer - wenn die USA aufeinmal vor einer deutschen Kaserne mit hundert Soldaten auftauchen und befehlen wuerden, dass man absofort dort zwei Blocks in beschlag nimmt.

Diese Diskussion ueber uns…laecherlich

Viele Gruesse, tigger

Hi San,

Deine Meinung schoen und gut. Aber mal ehrlich. Was soll man
darauf antworten? Zynisch sein kann doch jeder. Und „Schlimm, schlimm, schlimm“ ist schon irgendwo zynisch.

tigger

Bravo!
Sehr gut.

Gruss, tigger

Du darft aber nicht vergessen, daß der WP ein
„totalitär“ gesteuertes System war.

Das sollte ein Militärbündnis auch sein.

Zum Glück ist es das nicht. Jeder Mitgliedsstaat der NATO bewahrt - zum Glück - seine nationale Souveränität. Nur so kann man verhindern, daß andere Staaten einem ihren Willen aufdrängen.

Die NATO dagegen ist ein
Bündis vieler „eigenständiger“ Demokratien.

Sie ist in erster Linie ein Militärbündnis und im Militär gibt
es keine Demokratie.

Du vermischt hier ganz verschiedene Fakten. Natürlich ist Militär befehlsgebunden. Aber die Befehle werden durch den politischen Souverän erteilt und nicht durch militärische Befehlshaber. Diese haben die Vorgaben der Politk umzusetzen!

In einer hirarchischen Befehlsstruktur
sollte es eigentlich kein Problem sein, die Aufstellung von
ein paar dutzend Feldbetten in einem ungenutzten Hangar o.ä zu
befehlen. Ich würde ja einsehen, daß es Bei hunderten oder
tausenden unterzubrinmgenden Soldaten probleme gibt, aber für
die paar Hanseln ist immer Platz.

Innerhalb des eigenen Landes ist das auch kein Problem. Wenn ein Kompaniechef/Kommandeur möchte, daß seine Leute auch im normalen Dienst den Winterkampf üben, dann schlafen die halt in Zelten (solange das zumutbar ist). Aber nicht in anderen souveränen Staaten).

Ich entnehme aber Deinen Aussagen, daß Du nie mit der Führung von Menschen beauftragt warst. Dann würdest Du dir nämlich arge Gedanken machen, WAS Du DEINEN Untergebenen WIE lange zumuten kannst. Wir reden hier nicht von KRIEG! Da muß man seinen Leuten alles abverlangen können. Und dafür wird aber auch geübt. Heute mußt Du dir aber auch Gedanken machen, wie Du die Einsatzfähigkeit Deiner Untergebenen auf lange Zeit erhältst. Da nützt es Dir nix, wenn Du sie mitten in Sibirien auf Feldbetten in ungeheizten Hangars pennen lässt und sie Dir im Einsatzland dann mit Lungenentzündung ausfallen…

Quatsch. Die NATO entfernt sich absichtlich vom
Totalitarismus.

Ich hatte gehofft, daß Du zwischen der zivilen und der militätischen Komponente der NATO unterscheiden kannst. Natürlich ist die NATO ein bündnis demokratischer Staaten, aber sie ist auch ein Bündnis von Armeen die alles andere als demokratisch sind. Um zu zeigen, daß ich letzteres meinte habe ich extra von Militär bündnis gesprochen.

Sogar die Bundeswehr hat sich schon vor geraumer Zeit von
der Befehlstaktik abgewandt - zugunsten der Auftragstaktik

Das bedeutet aber nicht, daß es keine Befehle mehr gibt oder daß Entscheidungen durch Mehrheitsabeschluß gefällt werden.

Es ist
nachweisbar, dass eine totalitaere Befehlsgebung in den
Streitkraeften gaenzlich falsch ist. Entscheidungskompetenz
vor Ort ist angesagt!!

Das schließt sich doch nicht aus. In der NVA wurde von den unteren Befehlsrängen genausoviel Eigeninitiative erwartet wie in der Bundeswehr und umgekehrt wird in der Bundeswehr genauso wie in der NVA erwartet, daß Befehle ausgeführt werden.

Beispielsweise besaß ein Objektkommandant die Autorität befreundete Truppen kurzfristig in eigener Regie in seinem Objekt unterzubringen, wenn ihn dies nicht in der Ausübung seiner sonstigen Plichten nicht behindert. Dazu war kein Befehl vom verteidigungsminister nötg.

Die Auftragstaktik setzt auf das denkende, handelnde
Individuum vor Ort.

Die Befehlstaktik auch.

Die Befehlstaktik auf einen Besserwisser
an der Spitze und gehorchende Horden am Ende der Befehlskette.

Heißt das, daß in der Auftragstaktik jeder machen kann, was er für richtig hält? Auf diese Weise ist kein Krieg zu gewinnen.

Militaerliegenschaften sind noch immer
Eigentum ihres Volkes.

Im WP galt das nicht nur für Militärliegenshaften.

Das hoert sich
hart an…aber DDR und Freunde, waren nur Schutzwaelle fuer
die Soviets.

Glaubst Du ernsthaft die BRD war etwas anderes? Es gab eine Reihe vom Planspielen für den Erstfall und in keinem dieser Szenarien hat Deutschland länger als ein paar Tage überlebt.

Jeder militaerische Schritt, jeder
Regierungsschritt wurde von Moskau gelenkt.

Wurden die Schritte der NATO-Streitkräfte im Kosovokrieg etwa demokratisch zwischen den NATO-Partnern abgestimmt?

Wenn im Warschauer Pakt nicht gleich gespurt wurde,
wie der grosse „Vorarbeiter“ im Osten es wollte, dann wurde
naemlich nicht verhandelt, sondern gleich besetzt und
niedergeschlagen

Und wer hat mit Besetzung und Niederschlagung gedroht, wenn es um Dinge ging, mit denen die Russen garnichts zu tun hatten?

Muss ja ein ganz toller Orga-Club gewesen sein…Dein WP.

Mein WP? Du überschätzt mich.

Jeder Mitgliedsstaat der NATO
bewahrt - zum Glück - seine nationale Souveränität.

Nationale Souveränität und militärische Befehlsrhirarchie schießen sich nicht aus weil militärische und zivile Bereiche getrennt sind. (siehe Antwort an tigger).

Aber die Befehle werden durch den
politischen Souverän erteilt und nicht durch militärische
Befehlshaber.

Militärische Befehlshaber erteilen keine Befehle? Seltsam!

Diese haben die Vorgaben der Politk umzusetzen!

Lies mal den Beitrag von tigger. Der hat ganz richtig geschrieben, daß die Befehlshaber nicht nur Befehle von oben weiterzugeben, sondern auch selbständige Entscheidungen zu treffen haben (er wußte nur nicht, daß das auch im Warschauer Pakt so war) und die kurzfristige Unterbringung von Soldaten wäre eine solche Entscheidung.

Ich entnehme aber Deinen Aussagen, daß Du nie mit der Führung
von Menschen beauftragt warst.

Ich war zwar nur Unterfeldwebel, aber da hat man auch Menschen zu führen.

Heute mußt Du dir aber auch Gedanken machen, wie
Du die Einsatzfähigkeit Deiner Untergebenen auf lange Zeit
erhältst. Da nützt es Dir nix, wenn Du sie mitten in Sibirien
auf Feldbetten in ungeheizten Hangars pennen lässt und sie Dir
im Einsatzland dann mit Lungenentzündung ausfallen…

Erstens geht es um die Türkei und nicht um Sibirien und zweitens braucht man Sensibelchen, die sich bei 10°C Außentemperatur im Schlafsack eine Lungenentzündung holen, garnicht erst nach Kabul schicken, wo die Bedingungen schließlich auch nicht besser sind.

Und wer hat mit Besetzung und Niederschlagung gedroht, wenn es
um Dinge ging, mit denen die Russen garnichts zu tun hatten?

Wer denn? Moechtest Du jetzt den sogenannten „Lumpenbeweis“ ausstellen, indem Du das Unrecht auf „Deiner Seite“ durch das Unrecht auf „meiner Seite“ zu relativieren versuchst?

Ausserdem habe wir davon ja auch gar nicht gesprochen. Es ging doch darum, wie der Umgang der einzelnen Staaten innerhalb beider Militaerbloecke war. Und auf der NATO-Seite sind eigentlich alle freiwillig eingetreten, was auch dadurch bewiesen werden kann, dass sich noch heute manche Staaten geradezu in die NATO hineindraengeln. Ausgetreten ist noch keiner. Aus dem WP aber alle - und die meisten sind jetzt NATO-Draengler.

Mein WP? Du überschätzt mich.

Achso…ich dachte, es waere Deiner. Du machst so schoen Werbung :smile:

Quatsch. Die NATO entfernt sich absichtlich vom
Totalitarismus.

Ich hatte gehofft, daß Du zwischen der zivilen und der
militätischen Komponente der NATO unterscheiden kannst.
Natürlich ist die NATO ein bündnis demokratischer Staaten,
aber sie ist auch ein Bündnis von Armeen die alles andere als
demokratisch sind. Um zu zeigen, daß ich letzteres meinte habe
ich extra von Militär bündnis gesprochen.

Ja, nur jeder Staat entscheidet selbst, in welchem Masse er sich militaerisch beteiligt. Jeder Staat KANN einen Teil seiner Streitkraefte der NATO zur Verfuegung stellen - muss er aber nicht. Er kann auch auf eine militaerische Praesenz in der NATO GANZ verzichten und nur politisches Mitglied sein (siehe Frankreich ueber lange Zeit). Diese Option war im WP nicht vorgesehen.

Sogar die Bundeswehr hat sich schon vor geraumer Zeit von
der Befehlstaktik abgewandt - zugunsten der Auftragstaktik

Das bedeutet aber nicht, daß es keine Befehle mehr gibt oder
daß Entscheidungen durch Mehrheitsabeschluß gefällt werden.

Mehrheitsentscheidungen werden (da wir ueber die NATO reden) im NATO-Rat gefaellt. Diese Entscheidungen ergeben sich aus den Beurteilungen der einzelnen Mitgliedsstaaten, wo - sie Beitrag Behrendt - eine souveraen ziviler Entscheidungsprozess stattfindet. Dieser Prozess ist unabhaengig von der Befehlsgebung, wirkt sich aber am Ende aehnlich aus, da er als NATO-Ratsbeschluss auf die Militaers uebergeben wird.

Milit. def. Auftrag: Ein Auftrag beinhaltet einen Befehl. Jedoch
entscheided der Befehlsausfuehrende ueber Art und Weise der Ausfuehrung. Motto: nicht sofort, aber unverzueglich und nicht genau so, sondern, wie es bestmoeglich ist.

Es ist
nachweisbar, dass eine totalitaere Befehlsgebung in den
Streitkraeften gaenzlich falsch ist. Entscheidungskompetenz
vor Ort ist angesagt!!

Das schließt sich doch nicht aus. In der NVA wurde von den
unteren Befehlsrängen genausoviel Eigeninitiative erwartet wie
in der Bundeswehr und umgekehrt wird in der Bundeswehr genauso
wie in der NVA erwartet, daß Befehle ausgeführt werden.

Es gibt hier grundlegende Unterschiede, was auch die Struktur der WP-Streitkraefte verdeutlicht. Diese waren den NATO-Streitkraeften in nahezu allen Bereichen quantitativ uerberlegen.
Aus gutem Grund:
Gab es im WP den Befehl, eine Bruecke einzunehmen, dann wurde an dieser Bruecke solange auf den Gegner eingehaemmert, bis dieser geschlagen war. Selbst dann, wenn die Erfuellung dieses Befehls die eigenen Kraefte ueberproportional beanspruchte. Die Fuehrungs- und Befehlsstruktur des WP sah vor, dass jeder einzelne Schritt „von oben“ befohlen wurde. Also: „Verlegen sie von A nach C, dabei gehen sie ueber B.“. Jedes Verhalten der oertlichen Truppe wurde von oben genau festgelegt. Wenn es also das eigentlich zu erreichende Ziel „C“ war, so musste „B“ eingehalten werden, obwohl „B“ unwichtig ist. Wenn jetzt aber „B“ heftigen Widerstand verursachte, dann musste „B“ erst niedergeschlagen werden, bevor man nach „C“ weiterruecken konnte.
Gleichzeitig musste jeder Schritt gemeldet werden, um auf neue Befehle zu erwarten.

Bei der NATO - mit Auftragstaktik - wurde lediglich gesagt: "Laufen sie bei A los und sehen sie zu, dass sie bei „C“ heil ankommen. Wie, ist uns egal. Zeitaufwaendige Befehls- und Meldeketten fehlen hierbei. Das meine ich mit „Kompetenz vor Ort“. Dieses schnellere Verhalten erlaubt ein wesentliche schnelleres „kriegen“, als die des WP. Beide Punkte erklaeren teilweise den konventionellen Kraefteunterschie zwischen NATO und
WP. Gleichzeitig ergaben mehrere Planspiele - ich verweise hierbei u. a. auf die Doku „Der Dritte Weltkrieg“ von Guido Knopp - dass dem WP es vermutlich niemals gelungen waere, weiter als 250km in Westdeutschland voran zu kommen. An dieser Doku beteiligte sich nicht nur ein ehem. westdeutscher Geheimdienstchef und ein ehem. Generalinspekteur der Bundeswehr, sondern auch zwei fuehrende Generaele der ehem. Soviet Armee, zwei ehem. Chefs der NVA, ein ehem. Mitglied des Obersten Soviet und ein ehem. KGB-Chef. Unter „phoenix.de“ wirst Du Informationen darueber einholen koennen. Auch beziehen sich diese Fachleute auf den Unterschied zwischen der Befehlstaktik im WP ud der Auftragstaktik der NATO.

Beispielsweise besaß ein Objektkommandant die Autorität
befreundete Truppen kurzfristig in eigener Regie in seinem
Objekt unterzubringen, wenn ihn dies nicht in der Ausübung
seiner sonstigen Plichten nicht behindert. Dazu war kein
Befehl vom verteidigungsminister nötg.

WENN sie ihn nicht behindern. Dazu bleibt anzumerken, dass Soldaten eigentlich niemals behindern, wenn sie irgendwo in einer heruntergekommenen Werkzeughalle schlafen muessen.
Klar ist doch wohl, dass alle WP-Armeen ausschliesslich von
Moskau gefuehrt wurden. Dass zentralistisch, diktatorische Systeme dann einen Vorteil haben, ist doch wohl klar. Was waere wohl los gewesen, wenn die polnische Armee in Moskau angerufen haette, mit der Beschwerde, die Bruderarmee der NVA waere nicht bereit, unklompizierte Hilfe zu leisten…

Jedem Kasernenoffizier, jedem Kommandeur ist es erlaubt, wen auch immer er will, in seiner Kaserne zu beherbergen. Wenn ploetzlich fuenfzig US-Soldaten vor einer deutschen Kaserne auftauchen und um kurzfristige Unterkunft bitten, ist hierfuer kein diplomatischer Akt notwendig. Wenn aber ein „Vorauskommando“, das sich eigentlich auf ganz anderen Wegen befinden sollte, nun in der Tuerkei auftaucht, dann geht es hierbei tatsaechlich um einen diplomatischen Akt, da es sowas wie einen „NATO-Marschbefehl“ gibt, der fuer jeden Soldaten den Weg zum Einsatzziel genau definiert. Dieser Marschbefehl wird nicht mal eben vor Ort geaendert.

Die Auftragstaktik setzt auf das denkende, handelnde
Individuum vor Ort.

Die Befehlstaktik auch.

Nein. Sie setzt einen Soldaten voraus, der lediglich gehorcht.
Das Denken uebernehmen die Befehlsgeber. Ich weiss nicht, in wie fern Du die mit Fuehrungsstrukturen auskennst, oder ob Du jemals militaerische Fuehrungsverantwortung hattest. Aber dies stellt einen erheblich markanten Unterschied dar. „Es darf im Handeln der Kommandeure und Kompaniechefs vor Ort keinen eigenen Ermessensspielraum geben!“ [Juri Andropev / Andropow].

Die Befehlstaktik auf einen Besserwisser
an der Spitze und gehorchende Horden am Ende der Befehlskette.

Heißt das, daß in der Auftragstaktik jeder machen kann, was er
für richtig hält? Auf diese Weise ist kein Krieg zu gewinnen.

Dies habe ich soeben erlaeutert. Siehe oben.

Militaerliegenschaften sind noch immer
Eigentum ihres Volkes.

Im WP galt das nicht nur für Militärliegenshaften.

Im Warschauer Pakt galt dies nicht nur nicht fuer Militaerliegenschaften, sondern fuer ganze Staaten.

Das hoert sich
hart an…aber DDR und Freunde, waren nur Schutzwaelle fuer
die Soviets.

Glaubst Du ernsthaft die BRD war etwas anderes? Es gab eine
Reihe vom Planspielen für den Erstfall und in keinem dieser
Szenarien hat Deutschland länger als ein paar Tage überlebt.

Das ist ebenfalls Quatsch. Sie oben. Das von mir genannte Beispiel beinhaltet sogar, dass es eine Zurueckdruecken der
WP-Streikraefte bis zur Oder-Neisse-Linie gab. Weitere Beispiele - eigens von sowjetischer Seite - lassen diese geben dieser Vermutung ebenfalls Nachdruck:

„The Journal of Slavic Military Studies“ by Marshal Sergeyev
„The Warsaw Pact: A Distortion of Power“ by General Caminev

In seinem Buch „Taking Action“ erlaeutert Michael Gorbatschow
selbst, dass es dem WP zu keiner Zeit moeglich gewesen waere,
den Westen erfolgreich anzugreifen. „Unsere staerkste Waffe war das Vortaeuschen einer unbesiegbaren Militaermacht, die jedoch zu keiner Zeit eine erfolgversprechende Effektivitaet fuer sich hatte und uns im Ernstfall in die Selbstzerstoerung gefuehrt haette.“.

Zwar waeren „beide Deutschlands“ militaerisches Schlachtfeld
gewesen, aber Westdeutschland war kein Schutzschild der USA,
da Premier Chrustschev beiden deutschen Staaten von in den 50ern die Wiedervereinigung + Neutralitaet anbot, wenn sich Westdeutschland aus der NATO heraustrennen wuerde. Die USA stellten dem Deutschen Bundestag die Entscheidung frei, wie dies alle anderen Westbesatzer taten. Der Bundestag entschied sich dagegen, da man dem sowjetischen Angebot nicht ueber den Weg traute. Zurecht, wie sich herausstellte, als der spaetere Praemier Tschernenko gegenueber Helmut Schmidt zugab, dass es sich híerbei um eine militaersche Finte handelte.

Westdeutschland kann auch deshalb nicht als Schutzstaat angesehen werden, da Praesident Johnson schon in den Sechzigern gegenueber der USSR anmerkte, sollte sich nur ein Fuss eines WP-Soldaten auf Hamburg zu bewegen, wuerde dies die Vernichtung Moskaus zur Folge haben. Selbst wenn die USA hierfuer Chicago opfern muessten und eine direkte militaerische Bedrohung fuer die USA nicht bestuende (Monroe Doktrin) [Edward Hume].

Ausserdem hat Stalin es waehrend der Potsdamer Konferenz nicht verheimlicht (meine: offen ausgesprochen), dass sich die Soviet Union gedenkt, sich nunmehr nach zwei zermuerbenden Kriegen, einen Schutzwall aus Satellitenstaaten zuzulegen. Dies legte er als Begruendung bei, als er von Churchill erfolglos forderte, den nordwestdeutschen Raum an die Soviet Union abzutreten.

Jeder militaerische Schritt, jeder
Regierungsschritt wurde von Moskau gelenkt.

Wurden die Schritte der NATO-Streitkräfte im Kosovokrieg etwa
demokratisch zwischen den NATO-Partnern abgestimmt?

Ja. Wurden sie. Es gab einen NATO-Ratsbeschluss, bei welchem die militaerischen Vorgehensweisen zwischen den Ratsmitgliedern abgestimmt werden. Diesen Beschluss kannst Du im Internet einsehen.

In seinem Buch „Taking Action“ erlaeutert Michael Gorbatschow
selbst, dass es dem WP zu keiner Zeit moeglich gewesen waere,
den Westen erfolgreich anzugreifen. „Unsere staerkste Waffe
war das Vortaeuschen einer unbesiegbaren Militaermacht, die
jedoch zu keiner Zeit eine erfolgversprechende Effektivitaet
fuer sich hatte und uns im Ernstfall in die Selbstzerstoerung
gefuehrt haette.“.

Westdeutschland kann auch deshalb nicht als Schutzstaat
angesehen werden, da Praesident Johnson schon in den
Sechzigern gegenueber der USSR anmerkte, sollte sich nur ein
Fuss eines WP-Soldaten auf Hamburg zu bewegen, wuerde dies die
Vernichtung Moskaus zur Folge haben. Selbst wenn die USA
hierfuer Chicago opfern muessten und eine direkte
militaerische Bedrohung fuer die USA nicht bestuende (Monroe
Doktrin) [Edward Hume].

Woher weißt Du, dass die Monroe-Doktrin nicht eine Lüge der USA war? Ebenso wie die von Gorbatschow angesprochene UdSSR-Lüge? Der Unterschied ist doch nur, dass die USA keinen Grund haben, dies - sollte es eine Lüge gewesen sein - zu bekennen.

Es war für die USA halt wichtig, dass die Sowjets glaubten , dass die USA bereit gewesen wären, Chicago für Hambur zu opfern. Ob sie hierzu wirklich bereit gewesen wäre, hätte man nur erfahren, wenn es zu einem „Testfall“ gekommen wäre. Kam es nie, daher wird das niemals einer sagen genau sagen können.

Ausserdem hat Stalin es waehrend der Potsdamer Konferenz nicht
verheimlicht (meine: offen ausgesprochen), dass sich die
Soviet Union gedenkt, sich nunmehr nach zwei zermuerbenden
Kriegen, einen Schutzwall aus Satellitenstaaten zuzulegen.
Dies legte er als Begruendung bei, als er von Churchill
erfolglos forderte, den nordwestdeutschen Raum an die Soviet
Union abzutreten.

Jeder militaerische Schritt, jeder
Regierungsschritt wurde von Moskau gelenkt.

Wurden die Schritte der NATO-Streitkräfte im Kosovokrieg etwa
demokratisch zwischen den NATO-Partnern abgestimmt?

Ja. Wurden sie. Es gab einen NATO-Ratsbeschluss, bei welchem
die militaerischen Vorgehensweisen zwischen den
Ratsmitgliedern abgestimmt werden. Diesen Beschluss kannst Du
im Internet einsehen.