Was uns übrigens auch wieder zu Reagan zurückführt. Der trat an mit dem Versprechen, die Haushalte zu konsolidieren und produzierte dann Rekorddefizite.
Du hast sowohl meine Frage als auch den Kontext der Frage ignoriert. Wenn du da kein Problem siehst, ist das eben so. ¯\ __(ツ)_/¯
Ich denke, dass wir dafür alle arg weit weg sind.
Ich kann diesen Artikel spontan nicht einschätzen, aber ich glaube, dass er recht hat, dass es diese „stille Veränderung“ der USA auch auf der Ebene der Gesetzes-Kleinarbeit gibt.
Und es gibt sie sicher auf der „großen“ rhetorischen Ebene des Agenda-Setzens: gegen Einwanderung, Klimaskepsis, gegen Minderheitenpolitik, gegen politische Korrektheit, gegen Obama-Maßnahmen, pro Nationalismus (z.B. gegen die Football-Hurensöhne), gegen „Europa“, für Waffenbesitz usw.
Dazu vergleichsweise „große“ Dinge wie das Einsetzen der Obersten Richter Gorsuch und Kavanaugh, die Steuerreform, die außenpolitischen Kraftmeiereien mit dem Iran, Nordkorea, Nahostpolitik usw.
Ich kann daher schon nachvollziehen, dass ein Teil seiner Wähler das aus deren jeweiligen Sicht heraus durchaus goutieren kann, was Trump in der vergleichsweise kurzen Zeit umgesetzt oder zumindest immer wieder angesprochen und versucht hat. Ich meine mit „versucht“ zum Beispiel, dass der bisher verlorene Kampf gegen „Obamacare“ ja zu Recht nicht Trump angelastet werden kann. Da wird nachvollziehbarerweise schon der Versuch der Abschaffung als „Arbeitsnachweis“ honoriert.
Dass ich eine anderen Teil seiner Wähler, z.B. den kleinen Stahlarbeiter aus Minnesota, gar nicht verstehen kann, weder warum er ihn gewählt hat noch warum er das Umgesetzte gut findet, ist eh klar.
Gruß
F.
Diese Veränderung in der Gesellschaft sehe ich auch. Vielleicht fällt sie einem nicht so schnell auf, weil sie nicht zur lauten Art von DT passen möchte.
Auch das sehe ich, aber für einen Präsidenten, dessen Partei beide Kammern beherrschen, finde ich ‚Agenden setzen‘ einfach viel zu wenig.
Hierzu muss ich sagen, dass das Einsetzen eines Obersten Richters kein großes Ding ist, wenn ich im Kongress Mehrheiten habe. Im Fall von Gorsuch bzw. Garland ist es aber so, dass die GOP hier sehr viel Prozellan zerbrochen hat und sich nicht wundern darf, dass bei den Dems kaum ein Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit hat.
Von der Steuerreform hat kaum jemand profitiert und sie kostet den Steuerzahlen im Gegenzug in den nächsten Jahren bis zu 1,3 Billionen Dollar.
Außenpolitisch sehe ich ehrlich gesagt nichts Handfestes. Bei Nordkorea gibt es gar nichts vorzuweisen, beim Irandeal hat er sich bei der den wichtigsten Ländern der Welt ziemlich unbeliebt gemacht und die Verlegung der Botschaft war ein PR Stunt, der die USA aber jede Glaubwürdigkeit bei den Palästinensern gekostet hat.
Es geht ja nicht nur um Obamacare und ich habe bei der Frage die GOP ja bewusst inkludiert. Andere große Versprechen wie die Mauer (wird ziemlich sicher nie gebaut werden) oder der Schuldenabbau (die steigen im Verlaufe seiner Amtsszeit um geschätzte 8,3 Billionen $) sind genauso spektakulär implodiert.
Wie soll man denn einen Präsidenten verorten, der sich wie eine lame duck verhält, obwohl seine Partei den Kongress hält? Wann will die GOP ihre Projekte denn umsetzen, wenn nicht jetzt??
schadenersatzzahlungen deutscher bürger mittels vw?
aufdecken von betrugsaffären?
pasquino
schadenersatzzahlungen deutscher bürger mittels vw und betrugsaffärenaufdeckung.
pasquino
Ja, seh ich auch so und gilt insbesondere für den europäischen Blick auf die USA.
Ich will hier übrigens um Gottes Willen nicht pro-Trump argumentieren, aber ich seh es eben nicht so, dass er nichts weiterbringen würde. Das sind aus unserer Perspektive nicht „Erfolge“, aber unsere Perspektive ist ja nicht der springende Punkt bei deiner Frage.
[quote][quote=„FBH, post:28, topic:9442271“]
Und es gibt sie sicher auf der „großen“ rhetorischen Ebene des Agenda-Setzens: gegen Einwanderung, Klimaskepsis, gegen Minderheitenpolitik, gegen politische Korrektheit, gegen Obama-Maßnahmen, pro Nationalismus (z.B. gegen die Football-Hurensöhne), gegen „Europa“, für Waffenbesitz usw.
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Auch das sehe ich, aber für einen Präsidenten, dessen Partei beide Kammern beherrschen, finde ich ‚Agenden setzen‘ einfach viel zu wenig.
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Das ist ja nur ein Baustein, wenn auch eben der „laute“ Baustein.
[quote]Es geht ja nicht nur um Obamacare und ich habe bei der Frage die GOP ja bewusst inkludiert. Andere große Versprechen wie die Mauer (wird ziemlich sicher nie gebaut werden) oder der Schuldenabbau (die steigen im Verlaufe seiner Amtsszeit um [geschätzte 8,3 Billionen $][2]
) sind genauso spektakulär implodiert.
Wie soll man denn einen Präsidenten verorten, der sich wie eine lame duck verhält, obwohl seine Partei den Kongress hält? Wann will die GOP ihre Projekte denn umsetzen, wenn nicht jetzt??
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Wie gesagt, das Fettmarkierte kann ich nicht so richtig nachvollziehen.
Ich find ihn persönlich unterm Strich auch unglaublich scheiße, aber man muss seine „Erfolge“ ja letztlich aus Sicht seiner Wähler verstehen.
Da wird kaum einer den Mauerbau wirklich wortwörtlich genommen haben und kaum einer wird erwartet haben, dass er die, das muss ihm fraglos zugestehen, sehr dicken Bretter, die er im Wahlkampf aufgehäuft hat, wirklich richtig bohren kann.
Für die Republikaner hat der die Richter geliefert und hat die Steuerreform geliefert. Neben anderen kleineren Sachen.
Für die Trumpisten hat er viel Krawall geliefert, u.a. den Kampf gegen Obamacare oder auch den Muslim Ban, auch wenn er beide nicht durchsetzen konnte.
Die Trumpisten wollten aber eben einen, der alle aufmischt, darum hat von denen wohl auch keiner ernsthaft erwartet, Trump würde die Republikaner-Mehrheit allzu sehr nutzen können. Gegen das Republikaner-Establishment soll er ja eben genauso vorgehen.
Insofern führt er m.E. aus deren Sicht einen gar nicht so erfolglosen Zweifronten-Kampf und ist keineswegs einer, der aus der Republikaner-Mehrheit nichts machen würde. Es sind aus der Sicht eher die Republikaner (und natürlich alle möglichen anderen), die ich nicht genug machen lassen.
Gruß
F.
Mir geht es um die Diskrepanz von dem was möglich ist und was daraus gemacht wurde. Wenn eine Partei den Präsidenten stellt und Mehrheiten in beiden Kammern halten, dann ist bzw. wäre einfach richtig viel möglich.
Ich denke, dass wir uns einig sind, dass die Abschaffung von Obamacare (on day one!) das große Wahlversprechen war. Hier versagte die Partei (weniger Trump) einfach auf ganzer Linie und ich glaube nicht, dass sich hier noch großartig was tun wird.
Das sehe ich ganz anders. Natürlich ist die Mauer als Symbol zu verstehen, aber ich denke schon, dass viele Trumpwähler sehr wohl davon ausgehen, dass sie gebaut wird. Es ist ja nicht so, als ob es keinerlei Vorbereitungen und Pläne in diese Richtung gegeben hätte. Vor ein paar Tagen wurde auch der erste Abschnitt der Mauer (ok, schaut wirklich wie ein Zaun aus) feierlich eröffnet und der Kongress machte immerhin 1,6 Mrd locker. Laut einer aktuellen CBS Umfrage (Seite 8) schaut es in der Bevölkerung zu dem Thema so aus:
- Do you think a wall along the U.S. Mexico border is…
A good idea that can probably be completed 32%
A good idea that should be tried, even if it can’t be completed 19%
A bad idea 48%
Klingt für mich schon, dass Trump hier durchaus wörtlich genommen wurde, zumal bei den pro Stimmen sicher eine sehr große Mehrheit von seiner Wählerschaft kommt.
Das ist aber imho auch ein schönes Beispiel. Für die meisten von uns hier ist der Gedanke an so eine Mauer wohl absurd. In den USA schaut es offenbar anders aus.
Hier möchte ich wirklich nochmals anmerken, dass ich keinerlei Leistung von Trump sehe. Er hatte Null Einfluss darauf, dass ein Posten frei war bzw. wurde und die Wahl war bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen aufgelegt. Natürlich spricht es aber für sich, wenn ausgerechnet das hier als große Errungenschaft Trumps gilt und in dem Kontext bin ich auch bei dir mit deiner Bewertung.
Eh nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass er bei den großen legislativen Projekten wie der Abschaffung von Obamacare keinen Anteil hatte. Ich hatte beim Wahlkampf auch nicht das Gefühl, dass Trump aus innerer Überzeugung für die Abschaffung gewesen wäre. Das müssen sich schon die Herren aus der zweiten Reihe ankreiden lassen und die stehen ja auch heute (großteils) zur Wahl.
Es ist ja schon fast eine kleine Entschädigung zu sehen, wie Ted Cruz neben Trump auf einer gemeinsame Bühne steht. Fast
Äh, ich weiß nicht, ob du es wusstest, aber die Zeiten, in denen irgendwelche Länder beliebig Menschen aufnehmen konnten, sind vorbei. Man könnte sagen, die Welt ist voll. Das System ius soli ist ein Relikt aus alten Zeiten. Wendet man es heute weiter an, fördert das nur die weitere Masseneinwanderung.
Klar, bei den Vorfahren Trumps und aller weißen Amerikaner war das anders. Diese vermeintliche Ungerechtigkeit wird aber dadurch relativiert, dass sich die Grundvoraussetzungen geändert haben. Die heutigen komplizierten Arbeits- und Sozialsysteme benötigen Abgeschlossenheit. Daher ist das, was Trump in dem von dir genannten Punkt macht, absolut richtig.
Er hat sich offen gegen die Masseneinwanderung gestellt.
Mehr braucht es nicht. Es relativiert auch Fehler an anderer Stelle.
Für so groß halte ich diese Diskrepanz nicht.
Trump hat sich nicht komplett, aber von vorn herein teilweise quer zum Parteienspektrum aufgestellt. In beiden Kammern gibts keine Mehrheit an „Trumpisten“, sondern nur an Republikanern. Zum Beispiel am Kampf um Obamacare kann man ja schön sehen, dass Trump die Republikaner nicht annähernd so hinter sich hat, wie er das bräuchte, um diese Mehrheiten nutzen zu können. Dabei ist der Kampf gegen Obamacare sogar noch ein durch und durch „republikanisches“ Thema.
Das war m.E. nicht Trumps größtes Versprechen, aber ja, wir sind uns einig.
Das mit dem Mauerbau wäre wirklich mal ein eigenes Thema hier wert.
Umfragen hin oder her, ich kann mir nicht vorstellen, allzu viele haben wirklich geglaubt, da käme die ganze Grenzlinie entlang eine richtige Mauer hin und die Mexikaner zahlen dafür. Die Zustimmung in den Umfragen wiederholen vielleicht einfach nur die Kraftmeierei aus Trumps Wahlkampf.
Ich glaube, da müsste man tiefer einsteigen als mit Umfragen. Ich will mich jetzt aber auch nicht billig rausreden. Vielleicht hast du auch schlichtweg recht.
Das sehe ich nicht so, denn es ist doch sehr wohl ein beträchtlicher politischer Erfolg, seinen Wunschkandidaten durch die Wahl zu bringen, gerade bei einem so polarisierenden Kandidaten wie Kavanaugh. Zudem unter Zeitdruck noch rechtzeitig vor den anstehenden Kongresswahlen, und zudem bei sehr knappen Mehrheitsverhältnissen, so dass eine Demokraten-Stimme den Ausschlag gegeben hat.
Gruß
F.
Hm. Hätte das ma George Washington damals auch gemacht, dann hätten die eigentlichen Einwohner Amerikas heute vielleicht einen besseren Stand, nicht wahr?
Wahnsinn! Politik kann so einfach sein!
Gruß,
Kannitverstan
Deiner Ansicht macht Rassismus also alles andere (inklusive völliger Erfolglosigkeit) wett - na, das nenne ich einmal eine Aussage!
Du solltest dir einmal ein paar der Rallys und Interviews mit Trump-Fans anschauen. Und immerhin hat Trump mit großem Getöse Prototypen der Mauer vorgestellt.
Und damit unterscheidet es sich wie genau vom Rest der (teilweise) 229 Jahre alten US Verfassung? Dir ist sicher auch die historische Bedeutung des 14. Zusatzartikels bekannt und welche Auswirkungen er auf die US Gesellschaft (zB Brown v. Board of Education) hatte, oder?
Wobei das eher eine gewagte These ist, denn zumindest die Arbeitsmärkte in vielen Industrieländern sind auf Zuwanderung dringend angewiesen. Inzwischen klagt man nicht mehr nur über Fachkräftemangel, sondern schon allgemein über Arbeitskräftemangel. Die Sozialsysteme werden vielleicht durch Zuwanderung zunächst eher belastet, aber auch das müsste man langfristig betrachten, denn auch die Sozialsysteme in alternden Gesellschaften werden ohne Zuwanderung von jungen Menschen nicht unbedingt stabiler.
Wobei natürlich der Altersaufbau der amerikanischen Gesellschaft anders ist als bei uns.
Nun, ich denke, dass damals die Grundvoraussetzungen ein bisschen anders waren. Wobei das schon kennzeichnend für die Migrationsverfechter ist, so zu tun, als lebten wir in der Vergangenheit und nicht auf einer komplett überbevölkerten Erde, in der es nichts mehr zu besiedeln gibt.
Sagen wir es mal so: Gegen die Masseneinwanderung zu sein ist heutzutage (ob in den USA oder den hier nicht behandelten europäischen Staaten) notwendige Bedingung für eine gute Politik, jedoch noch keine hinreichende. Wenn aber nur eine politische Kraft (wie etwa Trump im Vergleich zu nahezu allen anderen Kandidaten der Republikaner und Demokraten, oder die hier nicht behandelte AfD im Vergleich zu allen sonstigen deutschen Parteien), dann alea iacta est.
Die Überlegung ist ganz klar: Man kann über Trump so viel meckern, wie man will. Wenn er als einziger ernstzunehmende politische Maßnahmen gegen die Masseneinwanderung erwarten lässt, dann kann man ja sonst keinen wählen. Ist das Trumps Schuld?
Gegen die Masseneinwanderung zu sein, ist für dich also Rassismus? Ich nenne das das legitime Recht souveräner Staaten auf Kontrolle ihrer Grenzen und der Einwanderung.
Ich sehe überdies bei Trump keinen Rassismus.
Es ist - so ähnlich wie das Waffenrecht - schlicht überholt. Die Systeme der USA können es nicht verkraften. Warum also daran festhalten? Aus reiner Tradition? Dann müsste man auch Schwule am Galgen baumeln lassen und als Mann mit einer Flagge drei Meter vor der Kutsche herlaufen, falls eine Frau die Pferde antreibt.
Wie bitte? Hierfür gibt es keinerlei Beleg. Im Gegenteil, es gibt so gut wie kein empirisches Beispiel dafür, dass Zuwanderung aus dem Ausland die heimische Wirtschaft nachhaltig stützt. Man sollte lieber nicht auf vermeintlich einfache Lösungen hereinfallen und temporäre Lücken an Arbeitskräften durch Zuwanderer schließen, sondern den schwierigeren Weg gehen und auf die eigene Bevölkerung setzen.
Wer, so wie du, das Gegenteil suggeriert, ist womöglich an solchen einfachen Lösungen interessiert, weil er Arbeitgeberinteressen vertritt oder weil er irgendwelche privaten Interessen hat, die eigentlich negative Zuwanderung in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Bist du in dieser Hinsicht neutral?