Die gsunde Watschn

Das ist die gängige juristische Auslegung.

Was hatte man unter Züchtigung zu Zeiten der Bibel zu verstehen?

Meines Wissens kann die Bedeutung stark abweichen vom heutigen Verständnis, deshalb meine Frage.

Die Bibel wurde von Martin Luther um 1522 in die Frühneuhochdeutsche Sprache übersetzt. Seit damals hat sich die Bedeutung der wichtigsten Fachbegriffe des Prügelgewerbes nicht sonderlich verändert.

Hallo,

Überforderung in der Erziehung ist kein Freibrief für körperliche Gewalt!

Kinder sind Menschen…seinem Nachbarn, dem Chef oder seinem Freund haut man auch keine rein, nur weil er nicht macht, was man von ihm erwartet.

Wenn es Probleme gibt in der Erziehung die man selbst nicht zu lösen vermag, sucht man sich Hilfe zB bei der Beratungsstelle für „Eltern Jugendliche und Kinder“ der jeweiligen Gemeinde.

Grüße
Mau

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Ist bei mir genau so - das hängt einem ein Leben lang nach. Mir soll doch keiner erzählen, dass man es gut fand, geohrfeigt zu werden. Mal ganz davon abgesehen, dass das ernstliche, körperliche Folgen haben kann. Unser Ohr ist äußerst empfindlich, eine Ohrfeige ist keine Bagatelle. Ich habe, als mein Sohn noch klein war und ab und die Nerven verloren habe, mal eine auf den Hintern gegeben. Aber in weiß genau, dass es mir jedesmal hinterher leid getan hat und ich habe mich bei ihm entschuldigt und ihm erklärt, warum ich das gemacht habe. Schlagen ist ein Zeichen von Überforderung und Hilflosigkeit des Erwachsenen.

Was fragst Du eigentlich uns? Du scheinst ja völlig überzeugt zu sein, dass es richtig ist, jemanden ins Gesicht zu schlagen. Ich hoffe, Du bekommst eines Tages die Quittung dafür. Du musst Dich nicht wundern, wenn Dein Sohn Dich als Erwachsener meiden wird und Du musst Dich auch nicht wundern,wenn er eines Tages „auch mal die Nerven verliert“ und einfach zurückschlägt. Er kennt es ja nicht anders.

Ich würde Dich gerne „beliken“ :heart: , geht aber leider nicht.

merimies

Hallo Diva,

tatsächlich übersetzt die Neue Zürcher Bibel, die normalerweise sehr texttreu und genau ist, anders:

„Wer seinen Stock schont, hasst seinen Sohn, wer ihn aber liebt, sorgt für seine Unterweisung.“

Im Hebräischen steht „musar“. Ich habe ein bisschen nachgelesen, und es scheint so zu sein, dass es „Unterweisung“ oder auch „Disziplin“ bedeutet und dabei körperliche Strafen einschließt. Also: Es geht nicht darum, dass Schläge toll sind, sondern darum, dass Kinder Erziehung brauchen. Aber die Erziehung bedeutet nach damaligem Verständnis auch Schläge. Im ersten Teil des Satzes ist eindeutig vom Stock die Rede.

Ich denke, dass das im alten Orient gängige Praxis war und würde das Buch der Sprüche nicht als Erziehungsratgeber verwenden. Es ist ein Einblick in eine andere Zeit und Kultur. Auch die Strafen für Erwachsene bei Gesetzesbrüchen waren ja oft körperliche Strafen.

Viele Grüße,

Jule

wieso sollte es heute nicth mehr gelten aber in anderen ländern schon?

Hallo,

weil wir anders leben als die Menschen im Alten Orient. Damals waren z.B. auch Frauen fast völlig abhängig von einem Mann (Vater oder Ehemann) und waren ihm ausgeliefert. Ich bin sehr froh, dass das nicht mehr so ist.

Und genauso bin ich sehr froh, dass Kinder bei uns heute in der Regel nicht geschlagen werden (und gar nicht geschlagen werden dürfen!).

Übrigens sind Kinder, die geschlagen werden, dann oft die „schwierigen“ Kinder in Schulklassen o.ä.
Geschlagenwerden macht einen Menschen nicht freundlich und rücksichtsvoll. Es macht Angst, und es macht wütend.

Viele Grüße,

Jule

Walther von der Vogelweide (ca. 1170 – 1230) Lieder nach 1205

Nieman kan mit gerten kindes zuht beherten.
den man z’ êren bringen mac, dem ist ein wort als ein slac. dem ist ein wort als ein slac, den man z’ êren bringen mac. kindes zuht beherten nieman kan mit gerten.

Was Walther schon wusste:

Keiner kann mit Backpfeifen
Kinder wirksam reifen lassen.
Wer Sinn für Herzensbildung hat,
den trifft ein Wort schon wie ein Schlag. Den trifft ein Wort schon wie ein Schlag wer Sinn für Herzensbildung hat.
Keiner kann mit Backpfeifen
Kinder wirksam reifen lassen.

Jule

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Ach ja, eine Tracht Prügel sind also keine Prügel?

Hallo Gruber,

(2) Kinder haben ein
Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Zugleich wurde am 2. November 2000 an § 16
Absatz 1 des Achten Buches Sozialgesetzbuch folgende Ergänzung angefügt:
„Sie [Angebote zur Förderung der Erziehung] sollen auch Wege aufzeigen, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können.“

So steht das seit November 2000 im Gesetz, damit ist das Thema eigentlich durch! Bleibt noch die Frage wie Fachleute zu dieser Ansicht kommen. Sollte Dich das wirklich interessieren kannst du ja nachfragen. Aber ich denke Du willst ja nur eine Entschuldigung dafür, dass Du Deiner Gewalt fröhnen kannst.

LG Barney

In anderen Ländern haben sich halt die Wissenschaftler mit ihren neuen Erkenntnissen zur Gewaltforschung noch nicht durchgesetzt. Ganz einfach.

So So und wieso sind dort die Kinder braver ordentlicher folgsamer weniger rech und anders und besser als oft wir die wir nie Watschen?

Wieso sollte es falasch sein? jeder hat Kinder die einen nerven udn einen zur Weißglut bringen udn oft war das früher dass man eine Ohrfeige austeilte, ja und es hat denen nicht geschadet und viele sind heute noch froh eine bekommen zu haben.

Ich habe auch von meinem Vater, der manchmal recht aufbrausend werden konnte, Ohrfeigen bekommen.
Nein, ich bin nicht froh, diese bekommen zu haben, und diese Art der Erziehung beeinflusst noch heute die Beziehung zu meinem Vater.

Ja, Kinder können nerven und einen zur Weißglut bringen. Aber Schläge zeigen nur die Hilflosigkeit des Erwachsenen, der damit einfach nur Gewalt gegen einen Schwächeren ausübt, und die Erniedrigung des Kindes, das sich ja nicht wehren kann.
Wo soll die Grenze zwischen einer „normalen“ Ohrfeige und einer „Mißhandlung“ sein?
Und wenn die Ohrfeige nicht hilft, schlägt man dann härter zu, nimmt den Gürtel oder die Peitsche (ja, das war „früher“ auch üblich)?

Beatrix

Servus,

das ist (gegenüber den Erziehungsberechtigten) sehr wohlwollend interpretiert. Die Fälle „lieber eine Ohrfeige, als stundenlang auf der Kante eines Holzscheits knien müssen“, „… als kalt abgeduscht ins Freie ausgesperrt werden“, „… als nackt mit Haselruten blutig gepeitscht werden“ usw. gibt es in großer Zahl, und die, die überhaupt nicht darüber reden (können), wie „gesund“ sie malträtiert wurden, ebenfalls.

Schöne Grüße

MM

Hallo.

Meinst du das wirklich selber ernst, was du da zu schreiben versucht hast? I think you just wanted to test the audience!?

Gruß

Michael

Hallo Beatrix

Das ist auch meine Meinung!
Ein virtuelles Sternchen für Dich!

merimies

@Aprilfisch