Die MORGIGE Wissens - und Informationsgesellschaft

Die Informationsfuelle, diese Info-Lawinen, Info-Fluten…

Bevor sie uns ertraenken, filtern wir also fleissig.

Jeder filtert - ja „kultiviert“ - seine Informationspraeferenzen.
Ist doch sehr begruessenswert eigentilich.
Jeder hoert und liest, was er/sie will.
Sein Interessensgebiet wird „kultiviert“ - anderes ausgeblendet.

Kein Wunder, dass am Ende
jede/r auch denkt,
was er/sie will.
So denkt er/sie.

Aber in Wahrheit denkt er/sie auf der Basis (Input) der Informationen,
die schon - wenngleich auch von ihr/ihm selbst - vorgefiltert wurde.

So scheint die (meinungs/informations-) freie Gesellschaft gut, fair,
ja nachgerade „objektiv“ informiert.

Wir manipulieren uns letztlich nach unserem Gutduenken, merken es aber gar nicht mehr.

Nun also hoere ich gerade im Radio (Podcasts etc), was mich so interessiert. Von Berlusconi bis Kommunikation der Jugend heute und v.a.m. - Toll! Und ich hoere NICHT, was mich nicht interessiert, aber andere…
Ich hoere, was MICH interessiert.

Das Angebot ist ja RIESIG! Alles wird nachhoerbar verfuegbar.
Analog gilt das fuer TV und Presse mehr oder weniger.

„Ich lese, hoere, was ich will“ >>> „Ich will ja sowieso nur denken, was i c h will“

Das Problem duerfte aber langfristig sein, dass, wenn das jeder so macht, jeder nur noch „SEINE WELT“ hoert und studiert. Wir leben alle hochinformiert NEBENEINANDER her. Ist das nicht langfristig gesellschaftsschaedigend?

Der eine weiss nur noch was ueber Kultur oder Sport, der andere ueber Musik u.s.w. - und auch bei gesellschaftlich relevanten Themen gibt es quasi eine Fragmentierung.
Die zerplitternde „Info-Gesellschaft“…

Die Zeiten, wo das Violk vorm Bildschirm sass und REPORT oder Monitor ansah
sind vorbei.

Es gibt dann spezialisten, hochgebildet, aber eben nur noch Spezialisten.

Ich denke, Ihr merkt, worauf ich abziele.

Ich jedenfall will ja immer „Multi“ sein - und „Vista“ moeglichst mit weiter Perspektive, aber ich vermute mal, dass „im Volk da draussen“ eher die Fokussierung auf einzelne „Was mich interessiert“ - Themen vorherrscht.

ALLGEMEIN-Bildung Adieu?

Immer mehr leben wir dann aneinander vorbei.

MultiVista

Das Problem duerfte aber langfristig sein, dass, wenn das
jeder so macht, jeder nur noch „SEINE WELT“ hoert und
studiert. Wir leben alle hochinformiert NEBENEINANDER her. Ist
das nicht langfristig gesellschaftsschaedigend?

Schaust du, was Hillary Putnam, ein amerikanischer Sprachphilosoph und Pragmatist sagt! Er sagt, dass das freie verfügbare Mehr-Wissen aller Individuen und Gruppen in der freien Welt nicht gesellschaftsschädigend, sondern gesellschaftsbereichernd ist (außer du glaubst an die strenge Regelung von Menschen des Kommunismus, Sozialismus und Nationalismus). Die zunehmende Vielfalt an Wissen ergibt einen Mehrwert zum Nutzen der ganzen Menschheit, zumindest in der Sicht Putnams.

Der eine weiss nur noch was ueber Kultur oder Sport, der
andere ueber Musik u.s.w. - und auch bei gesellschaftlich
relevanten Themen gibt es quasi eine Fragmentierung.
Die zerplitternde „Info-Gesellschaft“…

Zersplitterung ist das nicht, sondern freie Wissensenfaltung und Wissensvermehrung, auf der einen Seite eine immer größere Wissensvertriefung, auf der anderen Seite größere Wisssensbreite, also Tiefe einerseits und Breite andererseits, Spezialisierung versus Generalisierung.

Immer mehr leben wir dann aneinander vorbei.

Ist das so? Wenn’s denn so wäre, würde ich ja gar kein Interesse haben, deine Postings zu lesen (und ich nehme ja realistisch voll total an, dass ich nicht die Einzige bin, die das tut).
Punk-Evchen

Ja gut. Ich bin ja auch froh, dass soviel Wissen abzurufen ist, welches man dann auch gut vernetzen kann.

Aber ich dachte bei meiner „Kritik“ / „Befuerchtung“ eher an den „Otto Normalverbraucher“.

P.S.

"Das Wasser des Wissens wird erst zur geistigen Nahrung, wenn nicht nur der Verstand, sondern der Mensch selber da ist, der jenes Wissen denkend aneignet.
Die reine Luft des Philosophierens wird zur Kraft nur durch die Wirklichkeit der Existenz, die in ihr atmend lebt.“

Jaspers

„Medienkompetenz ist heute in der Info-Gesellschaft wichtiger als je zuvor. Die Menschen werden von Infos und Medieninhalten geflutet. Wie waehlen sie aus? Subjektiv. Natuerlich. Aber was passiert gegebenenfalls. Jeder nimmt sich seine Angebote aus den Medienangebot heraus. Filtert und so sind alle am Ende zwar hochinformiert, aber unterschiedlich. Keiner weiss genau mehr, was der andere weiss und man kann gar nicht mehr einen halbwegs vernuenftigen Konsens beanspruchen. alles ggf. Experte - aber auf IHREM Gebiet. > Zersplittterung der informierten Gesellschaft.“

MultiVista

http://berlinergazette.de/medienkompetenz-heute-knip…

Weiter frage ich:

Beherrschen wir die Medien und deren enorme Vielfalt… oder beherrschen sie uns?

Struktur- und Gestaltung des Medienangebots ist ein sich selbst tragendes, lernfaehiges System?

Oder gilt: Wir unterliegen einer Logik der Zerstreuung!

Medienangebote, Informationsangebote haben enorm zugenommen. Doch wir haben immer nur 24 Stunden taeglich zur Verfuegung (- 8 h fuer den Schlaf).

„Haben lange Zeit unsere Gesellschaften – so oder so – funktioniert, sofern sie den individuellen wie kollektiven Lebensprozessen einen verbindlichen Rhythmus, einen vorhersehbaren Takt verpassten, so ist diese soziale Zeitressource nun geschwaecht…“

aus: http://berlinergazette.de/lackmustest-fur-subjektres…

MultiVista

Oh, oh, oh…
Eines der besten Zitate, wo gibt, hinsichtlich Existenzphilosophie, Existentialismus, Pragmatismus, Neo-Existentialismus, Realismus und Postmoderne.
Punk-Evchen

Hallo,

ALLGEMEIN-Bildung Adieu?

also meine Allgemeinbildung ist im Gegenteil ganz immens gestiegen.
So wie sich meine Durchschnitts-Geschwindigkeit mit Hilfe des Autos, sich um ca. das 24-fache gesteigert hat, ist meine Allgemeinbildung mit Hilfe von Google, Wikipedia und Smartphone ins unermessliche gestiegen …

Grüße
K.

Es wird immer einfacher

Die Informationsfuelle, diese Info-Lawinen, Info-Fluten…

Ich lese ca. alle 2 Wochen ein Buch (Fachbuch, populärwissenschaftlich) und seit ca. 5 Jahren wird es immer einfacher, weil sich alles auf wenige Regeln zusammen fassen lässt.

Bevor sie uns ertraenken, filtern wir also fleissig.

Nein verstehen und abstrakt nach wiederverwertbaren Regeln durchsuchen und damit vereinfachen.

Ich lese z.B. gerade dieses Buch zur Unterhaltung:
http://lachsdressur.de/krieg-und-frieden-in-der-welt…
Für Andere mag da auf jeder Seite viel Neues drin stehen. Für mich nur eine Sammlung von Beispielen, wie ich Evolution und Soziobiologie bereits verstanden habe.

Gruß

Stefan

Weitere evolutionäre Selektionen

So wie sich meine Durchschnitts-Geschwindigkeit mit Hilfe des
Autos, sich um ca. das 24-fache gesteigert hat, ist meine
Allgemeinbildung mit Hilfe von Google, Wikipedia und
Smartphone ins unermessliche gestiegen …

Super-Analogie mit dem Auto! „Unermesslich“ bezogen auf humanistische Bildung zur Selbstentwicklung heißt ja wörtlich übersetzt, es ist zu groß, zu unfassbar, um es mit Worten zu vermitteln (man vergleiche Manfred Franks Sprachanalyse „Das Sagbare und das Unsagbare“). Gemessen zur freien Wissensvermehrung, ohne politische Blockierung der Menschen, wie in Diktaturen, könnte das global zum „grenzenlosen“ Fortschritt der Menschheit werden, zu weiteren evolutionären Selektionen, sowohl materiell als auch geistig.
Punk-Evchen

Hallo,

ALLGEMEIN-Bildung Adieu?

also M E I N E Allgemeinbildung ist im Gegenteil ganz immens :gestiegen.
So wie sich M E I N E Durchschnitts-Geschwindigkeit mit Hilfe des :Autos, sich um ca. das 24-fache gesteigert hat, ist

M E I N E Allgemeinbildung mit Hilfe von Google, Wikipedia und

Smartphone ins unermessliche gestiegen …

Grüße
K.

Schoen fuer Dich. Fier mich „MULTI - VISTA“ auch.

Bei diesem Thema ging es mir aber darum, ob nicht "aneinander vorbei allgemein gebildet " wird…

V.a. in Bezug aufs Volk der Otto Normalverbraucher draussen an den
Bildschirmen (TV/PC)

Hallo Mike,

Ich denke, Ihr merkt, worauf ich abziele.

Nein, ich bin mir nicht ganz sicher… Ich sehe zwei Aspekte. Bisher ist hier mehr oder weniger nur auf den einen eingegangen worden. Und zwar das hier:

Es gibt dann spezialisten, hochgebildet, aber eben nur noch
Spezialisten.

ALLGEMEIN-Bildung Adieu?

Immer mehr leben wir dann aneinander vorbei.

Das seh ich eigentlich auch nicht so sehr als Problem an. Dass jemand Spezialist auf einem bestimmten Gebiet ist und sich nicht überall so gut auskennen kann, ist nicht negativ. Und ich glaube auch nicht, dass die Spezialisierung auf einem bestimmten Gebiet zu einer geringeren Allgmeinbildung führt, als wenn weniger Informationen und Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stünden. Zumindest nicht pauschal.

Ich finde aber den anderen Gedanken, den ich bei dir auch rauszulesen meine, interessanter. Ich hab mal einige Sätze von dir, die das deutlich machen, rauskopiert:

Sein Interessensgebiet wird „kultiviert“ - anderes
ausgeblendet.

Kein Wunder, dass am Ende
jede/r auch denkt,
was er/sie will.

Aber in Wahrheit denkt er/sie auf der Basis (Input) der
Informationen,
die schon - wenngleich auch von ihr/ihm selbst - vorgefiltert
wurde.

Wir manipulieren uns letztlich nach unserem Gutduenken, merken
es aber gar nicht mehr.

Und ich hoere NICHT, was mich nicht
interessiert, aber andere…
Ich hoere, was MICH interessiert.

Das Angebot ist ja RIESIG! Alles wird nachhoerbar verfuegbar.
Analog gilt das fuer TV und Presse mehr oder weniger.

„Ich lese, hoere, was ich will“ >>> „Ich will ja sowieso nur
denken, was i c h will“

Ich denke, das was du da beschreibst, kann tatsächlich bei manchen Menschen zu einem Problem führen. Nämlich dazu, dass sie hängenbleiben im Karussell ihrer eigenen Ansichten und Meinungen. Man holt sich ganz gezielt Informationen, die die eigene Meinung stützen. (Was eben bei der Vielfalt in den allermeisten Fällen möglich sein dürfte.) Alles andere interessiert einen gar nicht und man fühlt sich bestätigt und absolut im Recht. Aber ich denke, der Unterschied zu früher, als es noch nicht so leicht war, sich jede Information zu besorgen, die man will, ist nicht sehr groß. Über den eigenen Tellerrand zu schauen, kostet immer eine gewisse Anstrengung und oft auch Mut. Der Unterschied ist der, dass man sich früher vielleicht eher bewusst war, dass man nicht groß über den Tellerrand schaut. (es wohl einfach nicht für nötig hielt) Heute ist man so „informiert“, dass man gar nicht merkt, wie einseitig die Informationen sind, die man sich besorgt.

Wir leben alle hochinformiert NEBENEINANDER her. Ist
das nicht langfristig gesellschaftsschaedigend?

Das befürchte ich eigentlich nicht. Ich denke, im Großen und Ganzen ist es ein voranbringendes MITEINANDER und INEINANDER verschiedenster Wissensbereiche und Informationen.

Gruß
M.

Cooler Gedanke (owt)
Gruß
M.

DU hat verstanden ! :smile:

Ueber „Medienkompetenz“ bei Jugendlichen wird zurecht viel (wenngleich auch nicht ausreichend) diskutiert - aber was ist mit den Erwachsenen ueber 20 /30 ? (Zu denen ich mich zaehlen darf :smile:)

Hallo Multivista,

was hast Du denn genommen? Das möchte ich auch mal probieren. Intelligentes Medienverhalten zeichnet sich (unter Anderem) gerade dadurch aus, daß der Rezipient sein selektives Verhalten (in der präkommunikativen, der kommunikativen und der postkommunikativen Phase) durchschaut und sich aktiv auch Inhalten aussetzt, die seinen
Interessen aber ganz besonders seinen Meinungen nicht entsprechen.

Das gehört übrigens zum Hauptschulabschluß-Basiswissen.

Viel Spaß bei weiteren tiefgründigen Beiträgen!

Hans-Jürgen Schneider

Loslasen, mehr Abstand gewinnen gegenueber der Infoflut?

Loslassen - Der Weg zum Neuanfang - 28.08.2013

Loslassen, aufhören, zum richtigen Zeitpunkt gehen: Wir können uns schlecht verabschieden von Gewohnheiten und Menschen, die uns nicht gut tun - hängen oft viel zu lange an alten Verletzungen und Wünschen. Dabei wird Loslassen auch als Befreiung gepriesen…

Muesst Ihr iden podcast googlen…

schoene Sendung (20 Minuten)

Hoi,

So scheint die (meinungs/informations-) freie Gesellschaft
gut, fair,
ja nachgerade „objektiv“ informiert.

Wenn man sich objektiv über Dinge informieren will, müsste man an die Primärquellen gehen. Wer macht das heute noch?
Wir können Zeitung lesen und erfahren nur die Ansicht eines Journalisten. Ob das, was der Journalist auch schreibt richtig ist, ist auch wieder so eine Sache (siehe z.B. Hier (nein Bildblog ist ein Watchblog für Medien und nicht Teil des Springerkonzerns)).
Somit muss man selbst bei den Quellen hinterfragen: „Kann das sein? Ist das richtig?“.

Wir manipulieren uns letztlich nach unserem Gutduenken, merken
es aber gar nicht mehr.

Wenn man sich einer Meinung annimmt, dann ja. Wenn man mehrere Meinungen durchliest und am besten noch zur Primärquelle durchschlägt, kann man ein objektiveres Bild schaffen. Nur wer nimmt sich heute noch die Zeit dafür?

Toll! Und ich hoere NICHT, was mich nicht
interessiert, aber andere…
Ich hoere, was MICH interessiert.

Joa, mach Ich auch. Ansonsten wäre das ja auch sinnlos. ^^

„Ich lese, hoere, was ich will“ >>> „Ich will ja sowieso nur
denken, was i c h will“

Würde Ich nicht sagen. Nur weil man hört/liest was man will, heißt das noch lange nicht, das man auch so denkt.
Wenn Ich eine gewisse Zeitung „SpiegelBild“ (nur ohne Spiegel, wobei das wohl jetzt auch nicht mehr lange dauert) lese, dann denke Ich noch lange nicht so. Ich rege mich dann auf, das Leute so einen Schund lesen und denken, dass sie jetzt lüger wären.
Danach vernichte Ich die Zeitung und bin froh über meine kreative Umgestaltung des Inhaltes. =)

Also, Ich kann mich zwar über Quellen informieren, aber das bedeutet nicht, dass Ich auch so denke.

Das Problem duerfte aber langfristig sein, dass, wenn das
jeder so macht, jeder nur noch „SEINE WELT“ hoert und
studiert. Wir leben alle hochinformiert NEBENEINANDER her. Ist
das nicht langfristig gesellschaftsschaedigend?

Ist das nicht schon immer so gewesen? Gut früher war die Anzahl der Quellen geringer, aber trotzdem.
Die Frage ist nur, ob man auch gewillt ist, seine „Welt“ auf den Prüfstand zu stellen mit anderen „Welten“. Das nennt man dann Diskussion/Debatte. Und wer dann noch klug ist erkennt, ob er mit seiner „Welt“ richtig oder falsch liegt, kann sich seine „Welt“ so anpassen.

Der eine weiss nur noch was ueber Kultur oder Sport, der
andere ueber Musik u.s.w. - und auch bei gesellschaftlich
relevanten Themen gibt es quasi eine Fragmentierung.
Die zerplitternde „Info-Gesellschaft“…

Wenn du dich über alles grob informieren willst, brauchst du Zeit. Viel Zeit. Die Themengebiete sind groß und wenn du für einge Sachen erstmal eine „Grundkenntnis“ brauchst, schaffst du das alles heute nicht mehr.
Früher konnte man das sicherlich, aber heute? AUßerdem, wo willst du die „Grenze“ ziehen, wann etwas „alg. bildend“ und wann etw. „fachbildend“ ist?

ALLGEMEIN-Bildung Adieu?

Naja, die Frage ist, wo die Grenze der alg. Bildung liegt. Selbst wenn man nicht alles weiss, ist das noch lange kein Grund zur Panik.

Gefährlicher ist es eher sich „passives Wissen“ anzueignen (also nur wissen, wo das Wissen steht). Das ist m.M.n. die größere Gefahr der heutigen Zeit.

Gruß,

Hanzo

Klar! Die verfuegbare Zeit ist ein Problem… immer gewesen.
Doch heute hat man noch weniger Zeit…

Ich sag mal so: Vor 20 Jahren waren die Infoquellen ausser Buechern folgende: 2 TV Kanaele, Tageszeitung und darueber hinaus noch Die zeit oder Spiegel oder FAZ.
Internet gab es ja noch nicht.

Man hatte quasi ein relativ klar umrissenes Medien-Forum aus denen man (und zwar die vielen) ihre Inputs bezog.

Heute ist das extrem viel mehr an potentiellen Input.

Ich finde das gut… fuer MICH. Aber ich dnek, die meisten informieren sich deshalb aneinander vorbei. Ganz abgesehen davon, dass auch zuviele nur noch „ihr“ Medium zeitraubend nutzen > Von PC Spiele bis RTL gucken.

Mike

DU hat verstanden ! :smile:

Dafür versteh ich jetzt nur Bahnhof…

Ueber „Medienkompetenz“ bei Jugendlichen wird zurecht viel
(wenngleich auch nicht ausreichend) diskutiert - aber was ist
mit den Erwachsenen ueber 20 /30 ? (Zu denen ich mich zaehlen
darf :smile:)

Was hat Medienkompetenz zu tun mit dem, was ich geschrieben habe?

Wenn du glaubst, dass „Medienkkompetenz“ hilft, dass das nicht eintritt, was ich geschrieben habe, Hängenbleiben im Karussell der eigenen Meinung, dann glaub ich bist du auf dem Holzweg.

Ob man Gefahr läuft, nicht über den eigenen Tellerand blicken zu können, obwohl man doch scheinbar „bestens“ informiert ist, hängt m. E. nicht daran, welchen Umgang man mit den Medien gelernt hat. Es ist etwas viel grundsätzlicheres. Hanzo hat das sehr schön geschrieben:

Die Frage ist nur, ob man auch gewillt ist, seine „Welt“ auf den Prüfstand zu stellen mit anderen "Welten"

Ich denke, das ist tief in der Persönlichkeit verwurzelt, ob man das kann.

In der Schule einen bestimmten Umgang mit Medien beigebracht zu bekommen, hilft da nur sehr bedingt.

Gruß
M.

1 Like

Während vor einigen Jahrhunderten vor allem Gelehrte und der Klerus
die öffentlichen Diskurse bestimmten, kann man heutzutage kaum noch
von „einer öffentlichen Meinung“ sprechen.
Zwar laesst sich via Demoskopie ermitteln, welche Themen eine Gesellschaft
bewegen, doch der weitgehende Konsens wurde angesichts der zahllosen
Vermittlungskanäle in der modernen Mediengesellschaft durch eine
Pluralität unterschiedlichster Meinungsbilder ersetzt.

„Müssen wir uns eine Fiktion von kritisch urteilender ‚öffentlicher
Meinung‘ zurechtlegen, weil die wirklichen Kräfte, die eine
menschliche Gesellschaft zusammenhalten können sich mit unserem
Ich-Ideal nicht vertrügen?“

Der Historiker Christoph Stölzl.
„Dann kam die Forschung und sagte: ‚Na ja, da gibt es aber
auch ganz unkluge, da gibt es Bauchmeinungen, da gibt es Volkswitz,
da gibt es Untergrundmeinungen‘, und seitdem weiß man, dass es
Sektoren gibt. Ich würde nicht nur sagen, Geschichte von ganz unten
bis ganz oben, sozusagen…
unten die ungeformte Meinung der Leute ohne Namen, dieses Pyramidensystem
stimmt nicht mehr, sondern in der pluralistischen Gesellschaft gibt es viele ‚Inseln‘
von Meinungen nebeneinander.“

Leinemann, Der Spiegel:
„Eigentlich gibt es keinen Konsens mehr über das, was
geschieht. Ab und zu passiert etwas, was allgemein eingeordnet werden
muss und dann fängt der Kampf um die Deutungsmacht an und das ist
dann der Kampf um die Herstellung der öffentlichen Meinung.“

alles aus:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/56…

„Wenn man den Maßstab für die Bedeutung der einzelnen Teilgebiete der menschlichen Kultur in erster Linie ihrer Wirksamkeit entnimmt, so ist kaum ein Zweifel daran erlaubt, dass die Technik im Aufbau unserer gegenwärtigen Kultur den ersten Rang behauptet. Selbst die stärksten Gegenkräfte der Technik scheinen ihre Leistung nur noch dadurch vollbringen zu können, dass sie sich mit ihr verbinden und dass sie sich ihr unmerklich unterwerfen.“ [Ernst Cassirer, Form und Technik, 1930]

Eine Radiosendung zu Cassier und sein Verhaeltnis zur Technik bzw. das der Menschheit zu dieser http://www.ardmediathek.de/swr2/swr2-wissen?document… schien mir doch schoene Parallelen zu meiner Befuerchtung aufzuweisen, wie es um das Verhaeltnis der Medienflut und uns steht…
"Durch Technik werden wir bequemer, reduzieren unsere Kontakte auf die für uns indirekte und damit ungefährlichere technische Ebene. Der Mensch begegnet sich nicht mehr direkt – icht sich selbst und anderen auch nicht. Will die Philosophie ihrer Mission treu bleiben, will sie ihr Vorrecht behaupten, gewissermaßen das logische Gewissen der Kultur zu bedeuten, so wird sie auch nach den Bedingungen der Möglichkeit des technischen Wirkens und der technischen Gestaltung fragen müssen.

Ernst Cassirer geht es nicht um eine Verteufelung der Technik. Ihn interessiert, ob und wie sie Auswirkungen auf das menschliche Denken, seine Verhaltensweisen, hat. Der Homo sapiens, so Ernst Cassirer, ist ein symbolbildendes Wesen. Als solches schuf er immer Mechanismen, mit denen er sich seine Welt erklären konnte und sie zu beeinflussen suchte: Magie, Religion oder auch die Kunst.

Bei all diesen Errungenschaften, die uns das Leben so ungemein erleichtern, bleibt die Frage bestehen, die Ernst Cassirer aufwarf: Laufen wir Gefahr, hinter der Technik zu verschwinden, sie nicht mehr kontrollieren zu können, uns ihr auszuliefern? Hinzu kommt: Technische Katastrophen haben schlimmere Folgen als die der Natur.

Das Ich, die freie Subjektivität, hat diese Sachordnungen geschaffen. Aber es weiß sie nicht mehr zu umspannen und nicht mehr mit sich selbst zu durchdringen. Die Bewegung des Ich bricht sich an seinen eigenen Schöpfungen. "

War ne nette und interessante Radiosendung…

Gruss
MultiVista

Hallo!

Ich schrieb ja schon von meiner „Sorge“, dass die Informationslawinen und deren allgemeine Verarbeitung ihre Grenzen hat und ggf. zu einem „Nebeneinander her“ fuehren kann. Da fand ich jetzt folgendes:

„Digitale Parallelwelten ---- Sieht man einmal von der Geschwätzigkeit des Internets und der täglichen E-Mail-Kaskade ab, konzentrieren sich die Lobpreisungen der Internetkommunikation auf Chats, Blogs und Internetspiele, die ihre militärische Herkunft nicht leugnen können, weil sie zur Simulation von Kampfeinsätzen entwickelt wurden und erst danach als Ego-Shooter in die Kinderzimmer eindrangen. Für gewöhnlich distanzieren sich die Enthusiasten der Internetkommunikation jedoch von individuell zu bespielenden Gewaltplattformen und loben die virtuellen Räume des Internets, die scheinbar einen kaum vorstellbaren Kommunikationsreichtum anbieten…“ aus: http://www.harald-werner-online.de/index.php?id=49

Interessant scheint auch das zu sein:

C.Fuchs ueber den Zusammenhang von Kapitalismus und Informationsgesellschaft in Bezug auf Marcuses „Der eindimensionale Mensch“

http://fuchs.uti.at/wp-content/uploads/Krise_Kritik.pdf