nachtrag
ich hab jetzt ein bißchen gegooglet und einen ganz interessanten artikel gefunden (http://www.wissenschaft-online.de/abo/spektrum/archi…), in dem das problem ebenfalls behandelt wird. leider in etwas anderen formulierungen, und da dort besonders auch auf die wichtigkeit der genauen aufgabenstellung hingewiesen wird, steht die antwort auf unsere explizite frage nicht drin.
ABER: wichtig ist die unterscheidung zwischen den formulierungen „die nachbarn haben zwei kinder, von denen mindestens eines ein mädchen ist“ und „die nachbarn haben zwei kinder, und ich sehe, daß eines davon ein mädchen ist“.
im ersten fall ist die chance, daß das andere kind auch ein mädchen ist, tatsächlich 1/3 - da fällt nämlich von 4 gleich wahrscheinlichen kombinationen genau eines weg (J/J), und von den verbleibenden 3 ist nur eine die gesuchte.
im zweiten fall ist es bei zwei mädchen natürlich wahrscheinlicher, ein mädchen im garten spielen zu sehen, als bei einem gemischten geschwisterpaar. wie es volkers tabelle auch so schön zeigt.
Bei J/J ist die Chance, dass ein Mädchen draussen spielt 0%.
Bei M/J ist die Chance, dass ein Mädchen draussen spielt 50%.
Bei J/M ist die Chance, dass ein Mädchen draussen spielt 50%.
Bei M/M ist die Chance, dass ein Mädchen draussen spielt 100%.
zum vergleich:
bei J/J ist die „chance“, daß mindestens eines der kinder ein mädchen ist, 0%.
bei M/J ist die „chance“, daß mindestens eines der kinder ein mädchen ist, 100%.
bei J/M ist die „chance“, daß mindestens eines der kinder ein mädchen ist, 100%.
bei M/M ist die „chance“, daß mindestens eines der kinder ein mädchen ist, 100%.