Doch, sogar ganz explizit, nur mit anderen Worten.
Siehe auch mein erstes Posting, da habe ich es genau so
erklärt.
der einzige fall im artikel, der unserer aufgabenstellung gleich, ist der mit dem hund: ich sehe beide kinder, das eine ist ein mädchen und das andere kann ich geschlechtlich nicht einordnen. das ist äquivalent mit: ich sehe ein mädchen, das zweite sehe ich nicht, also kann ich keine aussagen über das geschlecht treffen. und dieser fall ist nicht explizit beantwortet, sondern da steht, manche sehen es so, manche anders, und die antwort sticht in ein wespennest…
die angabe von datafox ist ganz sicher nicht äquivalent mit der aufgabenstellung „die müllers haben zwei kinder, davon mindestens ein mädchen“.
Wenn man über das im Garten gesehene Kind etwas weiss, was es
zum anderen (ungesehenen) Kind klar differenziert, dann ist
die Chance 50%.
Diese klare Differenzierung geschieht z.B. durch Attribute wie
„das Ältere Kind“, „das grössere Kind“, usw.
die differenzierung geschieht dadurch, daß ich ein bestimmtes der zwei kinder sehe. wenn „mindestens eines der beiden kinder ein mädchen ist“, dann weiß ich ja nicht, welches, aber in diesem fall weiß ich es: das kind, das im garten spielt, ist ein mädchen.
Das bedeutet, dass man nicht weiss, welches Kind man da sieht.
man weiß es nicht, aber es ist dennoch ein bestimmtes von beiden…
Deshalb muss man J-M und M-J als gleichwertige Kombinationen
zulassen, und das Ergebnis ist 1/3.
ich habe dir alle möglichen fälle aufgelistet, volker hat die wahrscheinlichkeit, jeweils eines der beiden kinder zu sehen, angegeben. du behauptest trotzdem, man müsse die kombinationen als gleichwertig zulassen… dein einziges argument dafür ist, daß du nichts von dem kind weißt, und das ist hinfällig, da du weißt, daß es im garten spielt und ein mädchen ist.
Nein, das ist das Selbe. Bei beiden Formulierungen kommt 1/3
heraus.
Ob du es siehst oder nur weisst ist gleichgültig.
wenn du dir alle möglichen fälle anschaust, siehst du ja, daß es nicht 1/3 ist. wenn du willst, kannst du gern ein programm schreiben, das diese situation simuliert… du wirst sehen, was rauskommt.
1/2 kommt definitiv nur dann heraus, wenn ein klares
Abgrenzungskriterium existiert. Denn nur dann weiss man,
WELCHES der beiden Kinder da spielt.
beim abgrenzungskriterium geht es nicht darum, daß man weiß, welches der beiden kinder was tut, sondern das geschlecht mit einem der beiden kinder zu verbinden. das ältere, das blonde, das klügere, das kleinere, das sich dem meeresspiegel näher befindende, das im garten spielende… kind ist ein mädchen. das sind äquivalente aussagen.
überleg mal, du behauptest folgendes: du bist bei den müllers zu besuch, von denen du weißt, daß sie 2 kinder haben. ein kind kommt herein, es ist ein mädchen. die müllers stellen sie dir vor, sie heißt anna, ist blond und ca. 1,54 groß. zu diesem zeitpunkt beträgt die wahrscheinlichkeit, daß das andere kind auch ein mädchen ist, nach deiner überlegung nur 1/3. wenn die müllers aber sagen, anna sei die ältere oder die jüngere, ändert sich der wert plötzlich auf 1/2?