Die Ölkrise ist da; erzählen Sie es nicht weiter!

Hallo Leute,

Euch wird die Entwicklung d. Ölpreises in der letzten Zeit nicht entgangen sein! Leider kommt es mir so vor, dass der hohe Preis seine Berechtigung hat, umso mehr, je mehr ich recherchiere!

So langsam glaub ich nicht mehr an die „böse OPEC“, vielmehr kommt es mir so vor, als ob es ECHT langsam knapp wird!

Wie seht Ihr das? Meinungen zu folgendem Text sind erbeten… mfG

"Zur Weltkonferenz der Energieressourcenexperten der Association for the
study of peak oil and gas (ASPO) erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher
für Technologie und Forschung der grünen Bundestagsfraktion.

Die Ölkrise ist da; erzählen Sie es nicht weiter; denn die Welt
will davon nichts wissen. Genau wissen wollen es hingegen die
Wissenschaftler der Vereinigung für die Erforschung des Öl- und
Gasmaximums (ASPO) auf ihrer aktuell stattfindenden Weltkonferenz in
Berlin. Für die Wissenschaftler der ASPO steht fest, dass die Ölkrise
schon da ist und sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen
wird.
Die ersten Warnzeichen gab es in den Siebzigern. Doch mit fallenden
Ölpreisen fiel auch das Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressource.
Die Welt hat seither 30 Jahre verschlafen. Die eilig erschlossenen
Ölquellen in der Nordsee sind bereits zum Großteil leer gepumpt und den
meisten Ölfeldern weltweit geht es nicht anders. Derzeit wird in
Saudi-Arabien und Russland sprichwörtlich mich Hochdruck das Öl aus den
Poren gepresst, um die steigende Nachfrage aus China, Indien, Thailand
und den USA zu bedienen und den Rückgang anderer Förderländer
auszugleichen. Das OPEC-Land Indonesien ist bereits zum Ölimportland
geworden. Andere Länder werden ebenso folgen wie die Abwertungen der
Ressourcenschätzungen der Ölkonzerne. Shell hat bereits vier Mal in
diesem Jahr abgewertet. Die anderen Ölkonzerne haben dies noch nicht
getan, obwohl sie z.T. an den gleichen Ölfeldern beteiligt sind wie
Shell.
Die Probleme sind zudem nicht auf das Öl begrenzt. In Nordamerika
besteht bereits seit zwei Jahren Gasknappheit und man wird sich schon bald
nicht mehr mit eigenem Gas versorgen können. Förderrückgänge gibt es
hier bereits in Großbritannien, den Niederlanden und Neuseeland.

Wie reagiert die Welt? Sie versucht, das Problem zu ignorieren.
Dauerhaft steigende Öl- und Gaspreise " das darf nicht sein. Und
was nicht sein darf, das kann auch nicht sein" .
" Glücklicherweise" gibt es die Experten der großen
Ölkonzerne, die täglich versichern, dass die Ressourcen noch Jahrzehnte
kostengünstig zur Verfügung stehen werden. Dabei wird auf moderne neue
Technologien und neue Funde hingewiesen. Dass die Funde bei genauem
Hinsehen winzig bis klein sind und die neuen Technologien kaum ein
älteres Ölfeld daran gehindert hatten, immer weniger zu produzieren,
wird dabei " vergessen" .

Saudi-Arabien dreht jetzt den Ölhahn auf. Doch das kann nur dazu
reichen, den Energiehunger Asiens für 1-2 weitere Jahre zu stillen und
letztlich wird das nur dazu führen, dass die Felder Saudi-Arabiens
schneller leer gepumpt werden.

Wir können diese kurze Zeit nutzen oder wir können das Problem weiter
verdrängen. Eines sollten wir nicht tun, und darauf hoffen, dass das Öl
irgendwie für immer kostengünstig bleiben wird. Und wir sollten auf
bessere Ratgeber als die Ölkonzerne hoffen. Das Büro für
Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages hatte schon vor über
3 Jahren vor Ressourcenproblemen gewarnt. Aber auch damals wollte
niemand zu hören.

Über 40 Prozent des Weltenergiebedarfs, 60 Prozent der Textilien- und
30% der Nahrungsmittelproduktion beruhen direkt oder indirekt auf der
Ressource Erdöl. Sowohl im stofflichen als auch im energetischen
Bereich stehen Alternativen bereit. Dies sind vor allem: Nachwachsende
Rohstoffe im stofflichen und energetischen Bereich, die sonstigen
Erneuerbaren Energien sowie der sparsamere Umgang mit Energie.
Erdgas hingegen wird schon bald ähnliche Probleme wie Erdöl haben. Kohle ist
einerseits zu teuer für die Erdölanwendungen und wäre zudem eine
Katastrophe für das Klima. Uran hat übrigens, kaum bekannt, ein noch
größeres Rohstoffproblem als Erdöl und ist die limitiertste
Energieressource überhaupt. Es stünde nur rund zehn Jahre zur
Verfügung, wenn weltweit jährlich soviel Energie aus Uran wie aus Erdöl
gewonnen würde.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Hans Josef Fell"

hi timekiller,

meiner meinung kommt die ölkrise deswegen, da du versuchst uns diese die ganze zeit einzureden

klingt ja ein bisschen wie „the day after tommorrow“ :smile:

gruß

rasta

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Erneuerbare Energien?
Hallo,
prüfen kann ich das nicht, ich vermute mal, daß das so stimmen wird.
Was mich dabei interessiert, wie sieht das mit den Alternativen aus?

Vermutlich werden die Benzinpreise ja weiter steigen.
Bei ausreichender Verfügbarkeit und einem Preisvorteil wird sicher ein Umstieg auf Biodiesel stattfinden. Ist dann eine ausreichende versorgung mit Biodiesel möglich? Wird man so viel davon produzieren können, daß Biodiesel den jetzigen Benzinverbrauch ersetzen kann? … Oder fahren wir dann alle mit dem Fahrrad, weil Treibstoff unbezahlbar wird?

cu Rainer

Erdöl - Spielball der Macht
Hallo,

Wie seht Ihr das? Meinungen zu folgendem Text sind erbeten…

stammt übrigens von einem Bundestagsabgeordneten der Grünen:
http://www.hans-josef-fell.de/main.php

Dies nur zur Einsortierung. Der Text weist keinerlei inhaltliche Fehler auf, über die Schlußfolgerungen kann man diskutieren. Das Problem bei Öl ist, daß das Zeug mehr oder minder einfach so aus der Erde kommt, d.h. man investiert die ein oder andere Milliarde und rollt der Rubel, unabhängig von wesentlichen laufenden oder Folgekosten. Beim Ölmarkt trifft eine starre Nachfrage auf größtenteils kartellmäßig organisierte Anbieter, die teilweise hochverschuldet sind und bei denen die Öleinnahmen praktisch den kompletten Staatshaushalt ausmachen. Die wirtschaftliche Situation dieser Länder ergibt sich also aus zwei Faktoren: Fördermenge * Verkaufspreis.

Hinzu kommt, daß einige der größten Ölfelder in Saudi-Arabien ihren Zenit schon längst überschritten haben (und das Öl mit Wasser aus den Quellen gedrückt werden muß, wie sehr richtig im Artikel vermerkt) und dem Land weite Teile der Öleinnahmen durch Korruption der Königsfamilie verloren gehen. Insofern braucht das Land, wie einige andere OPEC-Staaten, jetzt dringend Geld. Daß aufgrund der Unsicherheit der Preis hoch liegt, kommt den Saudis usw. schon sehr recht: So kann man die Förderung erhöhen, ohne daß das den Ölpreis reduziert. Und wie rein zufällig hat Saudi-Arabien angekündigt, die Förderung um 2 Mio. Barrel täglich zu erhöhen. Die VAE melden heute, sie würden auch noch 400.000 Barrel drauflegen:
http://www.activest.de/de/home/index.jhtml?pageId=10…

Und warum das alles? Warum nicht einfach noch mehr verdienen, also weniger produzieren bei höheren Preisen? Erstens braucht man das Geld jetzt und zweitens würde bei höheren Preisen die Entwicklung von Alternativen lohnenswert, und das kann ja nicht im Interesse derjenigen sein, die nicht viel mehr haben, als ÖL.
Hab ich übrigens schon einmal geschrieben:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Dazu noch ein schöner Kommentar:
Die OPEC-Länder verfügten nur über eine «sehr schmale» ungenutzte Förderkapazität und täten «bereits ihr Äußerstes», um den Ölmarkt zu versorgen, sagte Abdullah Al-Attiya.
http://de.news.yahoo.com/040521/3/41jtg.html

Und die Förderkapazität nimmt tendenziell eher ab.

Was also passiert hier: Der Supertanker Saudi-Arabien nimmt Fahrt auf: Man erhöht die Produktion und die angestrebte Preisspanne, gleichzeitig steigt aber trotzdem die Verschuldung weiter. Die Ölvorräte nehmen ab, die innere Unruhe wächst, Öl für Waffen und Blut für Öl. Al Kaida bombt die Königsfamilie so oder so aus dem Amt, das Land destabilisiert sich und die Ausfuhr von Öl an nicht-islamische Länder wird gestoppt, die Auslandsverschuldung nicht mehr anerkannt. Die Folgen kann man sich selber ausrechnen.

Noch ein bißchen Futter:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… (inkl. Artikelverweise, insbesondere http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…)

Das Spiel beginnt…

Gruß,
Christian

Hallo!

Die Diskussion um die Ölvorräte wiederholt sich nach immer gleichem Muster: Irgend ein Ereignis läßt die Ölpreise steigen. Viele Leute stimmen dann die alte Leier von den raffgierigen Konzernen an und vom Fiskus, der die Autofahrer schröpft. Eine andere Fraktion streitet, ob die Ölvorräte der Erde noch 20 Jahre oder länger reichen, meint aber tatsächlich, wie lange wir das Thema noch verdrängen können. Bald darauf fällt der Ölpreis auf nicht mehr ganz so spektakuläres Niveau und die Sache gerät wieder in Vergessenheit bis zum nächsten Ereignis.

Die Problematik ist in den Köpfen vieler Menschen noch nicht angekommen. Immer noch werden ganze Neubaugebiete mit Ölheizungen geplant. Bei uns im Dorf werden gerade mit viel Aufwand Gasrohre bis in den letzten Winkel verlegt. Etliche Leute steigen von ihrer altertümlichen Holzheizung mit Einzelöfen auf eine Ölheizung um, obwohl wir hier mitten im Wald leben. Die Alternativen erscheinen im Moment zu teuer und das einschlägige Handwerk hat von den möglichen Alternativen nur Kenntnis vom Hörensagen.

Ein Blick ins Brett Vier- und Mehrräder offenbart die Befindlichkeit etlicher Zeitgenossen. Da wird von schnellen Autos und Tuning geträumt, Kosten scheinen wenn überhaupt nur am Rande eine Rolle zu spielen. Sollte der Spritpreis wieder um ein paar Cent fallen, denken viele weiterhin an Spaß jetzt und nach uns die Sintflut.

Ich hoffe, daß die Spritpreise weiter steigen, damit die erschöpften Ressourcen ins Bewußtsein der Menschen kommen. Dabei sind wir in Europa noch gut dran, denn überall sind Mineralölprodukte mit hohen Steuern belastet. Viel schlimmer sind die Bürger der USA dran, die an den Rohstoff zu Spottpreisen gewöhnt sind und sich in ihrer Lebensweise darauf eingerichtet haben. Wir haben „nur“ technische Probleme der Substitution zu lösen und wenn wir jetzt nicht einschlafen, sind die Probleme lösbar. Aus den ölhungrigen USA sehe ich ein weit schlimmeres Problem auf uns zukommen, nämlich eine akute Bedrohung des Friedens. Die Bereitschaft wird steigen, buchstäblich über Leichen zu gehen, um noch etwas länger das Öl nach Belieben verfeuern zu können.

Gruß
Wolfgang

Hi

  1. Natürlich wird der Ölpreis tendenziell weiter steigen. Kurzfristiger Grund ist der weitgehende Ausfall des Iraks als Lieferant.
    Lt der Eia http://eia.doe.gov/
    liegt der Export durch den Irak heute etwa bei 50 % der Vorkriegsleistung. (tendenz aber steigend) das heisst das 1 Mio Barrel/d schlicht fehlen.

  2. Die einfach auszubeutenden Lagerstätten werden innerhalb der nächsten 20 Jahre weniger werden (logisch) Man wird bei der Förderung also auf technolgisch anspruchsvollere Methoden zurückgreifen müssen (Experimente mit dem Auslaugen der Lagerstätten durch Chemikalien laufen, sind aber wahnsinnig teuer), Lagerstätten in geologisch anspruchsvolleren Gebieten ausbeuten (kleinräumigere Lagerstätten, tiefere Lagerstätten, komplexere Lagerstättengeometrie = mehr Bohren bei geringeren Erfolgschancen = höhere Kosten) und man geht in klimatisch anspruchsvollere Gebiete, insbesondere Arktische Bereiche.

  3. Was bedeutet „knapp“?
    Die Reserven an KW werden wohl noch bis in das nächste Jahrhundert reichen, nimmt man Ölschiefer, Ölsande und Chlathrate (feste Wasser-Erdgas- verbindungen, die in Tiefseesedimenten gefunden werden können) hinzu, wohl noch bis in das Übernächste. Die Frage ist nur, zu welchem Preis das Zeug gefördert werden kann. Und ab ungefähr 100 Euro/Barrel wird so schön langsam auch die Kohleverflüssigung wieder interessant.
    Das „billige Erdöl“ wird allerdings innert der nächsten 20 Jahre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Vergangenheit angehören.

  4. Der Text stammt von einem Politiker einer Partei, die sich der Erneuerbaren Enegien verschrieben hat. Diesem Zweck folgt dieser Text. Insofern ist er imho weit übertrieben. Was ihn ausserdem wenig glaubwürdig erscheinen lässt, ist die Aussage zum Uran als Energiequelle der Zukunft. Die Aussage, dass es nur noch Reserven für 10 Jahre gäbe, ist sachlich in dieser Form nicht haltbar und zeigt dass der Autor von Rohstoffwirtschaft wenig Ahnung hat (vorsichtig ausgedrückt)
    Er übersieht darin auch das Th-U233 Brüten und das Plutoniumbrüten als potenzielle Energiequelle (Gut, das macht andere Probleme, aber wir reden ja von der Energiewirtschaft)

  5. Meines Erachtens ist der Energiehunger der Welt nicht mit erneuerbaren Energien alleine zu lösen, zum nicht solange ein technologischer Durchbruch erzielt wird. Die derzeit aussichtsreichste Möglichkeit zur langfristigen Energiesicherung sehe ich in der Kernfusion. Wenn man da blos einen Bruchteil der Mittel investieren würde, die für die Uranwirtschaft aufgewendet wurden…

Gruß
Mike

Fachmann für langweilige Felsformationen

hallo rainer,

bitte richte dein augenmerk eher auf solar, wind, biomasse, kraftwärmekopplung,geothermie, brennstoffzellen und wiederverwertung.
natürlich eher langfristig.
der erste us-präsident der erkennt, welche vorteile es hätte, von den arabern unabhängig zu werden ist aber noch undenkbar.

strubbel
m:open_mouth:)

Hi,

Die derzeit
aussichtsreichste Möglichkeit zur langfristigen
Energiesicherung sehe ich in der Kernfusion. Wenn man da blos
einen Bruchteil der Mittel investieren würde, die für die
Uranwirtschaft aufgewendet wurden…

da bist du viel zu weit bei science fiction.
Wie wäre es mit Holz? Holz ist:

  • in Massen großflächig, überall schnell nachwachsend
  • keinerlei neg. Umweltbilanz nach Verbrennung
  • pyrolysierbar („Holzöl“)
  • kein giftiger Abfall
  • heute schon machbar

Wo ist das Problem?

Gruß
Frank

hanf?
hallo frank,

wie wäre es mit hanf?
die selben eigenschaften wie holz, evtl. besser UND schnellst nachwachsender rohstoff der welt(jedenfalls was in die holz-richtung geht…)

gruß

rasta

da bist du viel zu weit bei science fiction.
Wie wäre es mit Holz? Holz ist:

  • in Massen großflächig, überall schnell nachwachsend
  • keinerlei neg. Umweltbilanz nach Verbrennung
  • pyrolysierbar („Holzöl“)
  • kein giftiger Abfall
  • heute schon machbar

Wo ist das Problem?

Gruß
Frank

Hallo Frank!

Wie wäre es mit Holz? Holz ist:

  • in Massen großflächig, überall schnell nachwachsend
  • keinerlei neg. Umweltbilanz nach Verbrennung
  • pyrolysierbar („Holzöl“)
  • kein giftiger Abfall
  • heute schon machbar

Nachwachsende Rohstoffe sind ein wichtiger Teil der Problemlösung, bieten aber nicht die Möglichkeit, Öl (und Erdgas) vollständig ersetzen zu können. Die Anbaufläche ist begrenzt und zu viele großflächige Monokulturen tun der Natur gewiß nicht gut.

Zumindest für Deutschland gibt es Schätzungen der jährlich nachwachsenden Holzmenge. Das ist also die entnehmbare Holzmenge, mit der kein Raubbau getrieben würde (bei Interesse kann ich gerne Zahlen und Quelle liefern). Bisher wird die entnehmbare Menge nur zu einem kleinen Bruchteil genutzt. Da schlummert also noch Potential.

Obwohl Holz vermutlich der älteste Brennstoff der Menschheit ist, ist seine Nutzung überwiegend noch nicht sehr weit über ein „Lagerfeuer im Gehäuse“ hinaus gekommen. Holzverflüssigung per Flash-Pyrolyse ist ein Weg, um aus Holz einen universell einsetzbaren flüssigen Brennstoff zu machen. Für wirtschaftlichen Betrieb der Pyrolyse ist Mineralöl noch zu billig. Außerdem wäre es widersinnig, mit viel Aufwand einen Ölersatz zu schaffen, um ihn in Verbrennungsmotoren zu verheizen, die reichlich 60% des Brennwerts in Abwärme umsetzen. Das gleiche Problem taucht bei der Stromerzeugung in Wärmekraftwerken auf; der Wirkungsgrad ist eher ein Vernichtungsgrad.

Man könnte Holz vergasen, um mit dem entstehenden Gasgemisch Brennstoffzellen zu betreiben. Das aber ist alles andere als trivial und über erste Ansätze noch nicht hinaus gekommen. Will sagen: Vom heute noch vorherrschenden Lagerfeuer im Gehäuse bis zu einer wirtschaftlich und technisch sinnvollen Nutzung ist es noch ein weiter Weg. Ich bin davon überzeugt, daß dieser Weg lohnenswert ist und investiere in einige Details der Problematik der Holznutzung seit längerer Zeit etwas Hirnschmalz.

Gruß
Wolfgang

Alles schon mal dagewesen
Hi

Die derzeit
aussichtsreichste Möglichkeit zur langfristigen
Energiesicherung sehe ich in der Kernfusion. Wenn man da blos
einen Bruchteil der Mittel investieren würde, die für die
Uranwirtschaft aufgewendet wurden…

da bist du viel zu weit bei science fiction.


Fusion ist keine Science Fiction.
Kernfusion ist bereits im Labormaßstab geglückt

Wie wäre es mit Holz? Holz ist:

  • in Massen großflächig, überall schnell nachwachsend

Dies ist ein Irrtum.
Wie ein kleiner Blick in die Geschichtsbücher zeigt, war am Ende des Mittelalters Europa weitgehend entwaldet, es gab damals tatsächlich weiger wald als heute, insbesondere in der Umgebung der größeren Städte.
Denn:
Mit Holz wurde geheizt, mit Holz wurde verhüttet (insbesondere mit Buchenholzkohle, besserer Brennwert) mit Holz wurde Salz gesiedet (Oder was glaubst Du, woher die Lüneburger Heide kommt?.. da wurde abgeholzt um die Sole einzudampfen) usw usw usw.
Deshalb gab es zum Ende des Mittelalters tatsächlich eine Energiekrise, weil das Holz knapp wurde. Und da waren es viel weniger Menschen als heutzutage.

  • heute schon machbar

Leider nur sehr begrenzt. Holzpelletheizungen mit pelletisiertem Sägemehl gibt es bereits. funktioniert ganz ausgezeichnet, erfordert allerdings einen mehrere cbm grossen Lagerraum für die Pellets.

Wo ist das Problem?

Siehe oben, zu langsame Biomassenbildung. Bis eine Buche schlagreif ist, dauert das ca 100 Jahre, Fichte geht etwas schneller (50 - 75 Jahre).
Ausserdem ist Holz zum verheizen viel zu wertvoll. Erstes Einschlagholz geht in die Papierherstellung,stärkere Durchmesser als 5,20 M Holz in die Sägewerke (haupts. Bretter), und Langholz geht als Konstruktionsholz auch in die Sägewerke. Gute Buchen und Eichen, Robinien etc pp werden entweder als Möbelholz oder als Furnier verwendet.
das was als Brennholz weggeht, ist eigentlich Abfallholz, für das keine bessere Verwendung möglich ist. Oder eben das Sägemehl und Säge/Hobelspäne

Insgesmt ist die verwendung von Biomasse zur Energiegewinnung nur begrenzt möglich. allerdings könnte durch Pflanzenoptimierung für spezielle Erdölprodukte durchaus qualitativ gleichwertiger Ersatz geschaffen werden, wie es ja beim Dieselkraftstoff aus Raps bereits der Fall ist.

Gruß
Mike

hanf?
was ist deine meinung zum posting eins weiter unten?

was ist deine meinung zum posting eins weiter unten?

Dann werden wir alle glücklich, zufrieden und total gleichgültig, insbesondere wenn wir das alles rauchen…
*GRINSEL*

Aber jetzt mal ernsthaft:
Im Prinzip ist das alles möglich. Es kommt auf einen Intelligenten Mix an.

Allerdings muss man immer bedenken: Großflächiger Anbau von einer Pflanzensorte zum Zweck der Energiegewinnung kann nur auf Flächen stattfinden, die nicht für anderes verwendet werden. Und „hübsch“ wird das dann auch nicht mehr. Von der Umweltbilanz sind Monokulturen (die sich am besten wirtschaftlich rechnen) auch nicht so ganz optimal.

Eine Patentlösung gibt es halt nicht.

Gruß
Mike

Hallo Wolfgang,

Zumindest für Deutschland gibt es Schätzungen der jährlich
nachwachsenden Holzmenge. Das ist also die entnehmbare
Holzmenge, mit der kein Raubbau getrieben würde (bei Interesse
kann ich gerne Zahlen und Quelle liefern). Bisher wird die
entnehmbare Menge nur zu einem kleinen Bruchteil genutzt. Da
schlummert also noch Potential.

genau das meinte ich. Mal nicht Holz allgemein sehen, sondern Bioabfälle. Diese reagieren ALLE exotherm.
Man muß kein neues anbauen, es recht das, was auf den Müll fliegt, kompostiert wird u.ä… Das Zeug verwest sowieso, nur nutzen sollte man es. Und es ist nutzbar - mehr, alsman sich im allgemeinen vorzustellen vermag.

Mehr Energie als hier nachwächst, können wir langfristig eh nicht verpulvern. Die Reserven sind da aber gigantisch und es braucht keiner Atomkraftwerke oder Ölpesten.

Gruß
Frank

Für
wirtschaftlichen Betrieb der Pyrolyse ist Mineralöl noch zu
billig.

das stimmt definitiv nicht. Nur gibt es leider einen einzigen, der weiß, wie. Ein Liter für 10ct mit 80% des Heizwertes von Diesel ist doch OK.

Gruß
Frank

Hallo!

Nur gibt es leider einen :einzigen, der weiß, wie.

Dann soll er doch bitte (nur mir) verraten, wie’s geht…
Sag ihm, bei mir ist das Verfahren in den besten Händen, er bekommt etwas vom Gewinn ab und einen sicheren Platz im Himmel mit ganz vielen Jungfrauen, die ihm jederzeit jeden Wunsch erfüllen. Äährlich…

Gruß
Wolfgang

das stimmt definitiv nicht. Nur gibt es leider einen einzigen,
der weiß, wie. Ein Liter für 10ct mit 80% des Heizwertes von
Diesel ist doch OK.

Warum ist der Mann noch kein Millionär?

Hallo Mike,

man sollte noch ergänzen, dass noch ein Grund für die schwindenden Reserven auch bei den Ölkonzernen liegt, die um höhere Erträge an ihre Aktionäre auszuschütten kaum noch Exploration betreiben.

Ansonsten wäre noch anzumerken, dass die Kosten für die Ölproduktion sich in den letzten Jahrzehnten auf 1/3 pro Barrel reduziert haben - moderner Technik sei dank. Die Ölindustrie ist nicht umsonst einer der größten Abnehmer der EDV-Branche.

Gruß Ivo

Holz als Lösung??
Hi,
unser örtlicher Förster hat vor 2-3 Jahren hier einen Waldlehrpfad installiert, und ich habe die Schilder korrektur gelesen. Interessant was da manchmal so hängenbleibt:

Nachwachsende Rohstoffe sind ein wichtiger Teil der
Problemlösung, bieten aber nicht die Möglichkeit, Öl (und
Erdgas) vollständig ersetzen zu können. Die Anbaufläche ist
begrenzt und zu viele großflächige Monokulturen tun der Natur
gewiß nicht gut.

Zumindest für Deutschland gibt es Schätzungen der jährlich
nachwachsenden Holzmenge. Das ist also die entnehmbare
Holzmenge, mit der kein Raubbau getrieben würde (bei Interesse
kann ich gerne Zahlen und Quelle liefern). Bisher wird die
entnehmbare Menge nur zu einem kleinen Bruchteil genutzt. Da
schlummert also noch Potential.

Obwohl Holz vermutlich der älteste Brennstoff der Menschheit
ist, ist seine Nutzung überwiegend noch nicht sehr weit über
ein „Lagerfeuer im Gehäuse“ hinaus gekommen. Holzverflüssigung
per Flash-Pyrolyse ist ein Weg, um aus Holz einen universell
einsetzbaren flüssigen Brennstoff zu machen. Für
wirtschaftlichen Betrieb der Pyrolyse ist Mineralöl noch zu
billig. Außerdem wäre es widersinnig, mit viel Aufwand einen
Ölersatz zu schaffen, um ihn in Verbrennungsmotoren zu
verheizen, die reichlich 60% des Brennwerts in Abwärme
umsetzen. Das gleiche Problem taucht bei der Stromerzeugung in
Wärmekraftwerken auf; der Wirkungsgrad ist eher ein
Vernichtungsgrad.

Unter anderem auch, dass in Deutschland momentan so viel Wald gibt, wie schon seit mehreren hundert Jahren nicht mehr (die genauen Zahlen müsste ich erst raussuchen - auf Anfrage mache ich es). Die Gründe bekomme ich so ad hoc auch nicht mehr auf die Reihe, aber ich glaube die Umstellung der Industrie auf fossile Brennstoffe hat nicht unerheblich dazu beigetragen.

Gruss, Julia

PS: irgendwo hier habe ich auch gelesen, dass die kalte Fusion wohl in den nächsten Jahren perfekt sein soll!?

Die Ölkrise ist da und weiter??
Hallo
Wenn dann die ganze Welt endlich eingesehen hat, dass das Öl und andere fossile Brennstoffe auch einmal zur Neige gehen können, kommt das nächste Problem, das bestimmt auch nicht leicht zu lösen sein wird:
die weltweite Knappheit von Trinkwasser!
Heute schon kann man es in einigen, vor allem afrikanischen Staaten, beobachten, wenn man dann vor die eigene Haustür schaut, kann man feststellen, dass der normale 1. Welt-Bürger (ich bin jetzt so dreist und schere alle über einen Kamm), unheimlich viel kostbares sauberes Wasser verplempert, z. B. beim samstäglichen Autowaschen oder (ganz aktuell) giessen des Gartens.

Wie lange dauert es noch, bis jeder kapiert hat, dass auch Wasser in Trinkwasserqualität nicht unbeschränkt zur Verfügung steht??

Grüsse, Julia