Hallo Leute,
Euch wird die Entwicklung d. Ölpreises in der letzten Zeit nicht entgangen sein! Leider kommt es mir so vor, dass der hohe Preis seine Berechtigung hat, umso mehr, je mehr ich recherchiere!
So langsam glaub ich nicht mehr an die „böse OPEC“, vielmehr kommt es mir so vor, als ob es ECHT langsam knapp wird!
Wie seht Ihr das? Meinungen zu folgendem Text sind erbeten… mfG
"Zur Weltkonferenz der Energieressourcenexperten der Association for the
study of peak oil and gas (ASPO) erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher
für Technologie und Forschung der grünen Bundestagsfraktion.
Die Ölkrise ist da; erzählen Sie es nicht weiter; denn die Welt
will davon nichts wissen. Genau wissen wollen es hingegen die
Wissenschaftler der Vereinigung für die Erforschung des Öl- und
Gasmaximums (ASPO) auf ihrer aktuell stattfindenden Weltkonferenz in
Berlin. Für die Wissenschaftler der ASPO steht fest, dass die Ölkrise
schon da ist und sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen
wird.
Die ersten Warnzeichen gab es in den Siebzigern. Doch mit fallenden
Ölpreisen fiel auch das Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressource.
Die Welt hat seither 30 Jahre verschlafen. Die eilig erschlossenen
Ölquellen in der Nordsee sind bereits zum Großteil leer gepumpt und den
meisten Ölfeldern weltweit geht es nicht anders. Derzeit wird in
Saudi-Arabien und Russland sprichwörtlich mich Hochdruck das Öl aus den
Poren gepresst, um die steigende Nachfrage aus China, Indien, Thailand
und den USA zu bedienen und den Rückgang anderer Förderländer
auszugleichen. Das OPEC-Land Indonesien ist bereits zum Ölimportland
geworden. Andere Länder werden ebenso folgen wie die Abwertungen der
Ressourcenschätzungen der Ölkonzerne. Shell hat bereits vier Mal in
diesem Jahr abgewertet. Die anderen Ölkonzerne haben dies noch nicht
getan, obwohl sie z.T. an den gleichen Ölfeldern beteiligt sind wie
Shell.
Die Probleme sind zudem nicht auf das Öl begrenzt. In Nordamerika
besteht bereits seit zwei Jahren Gasknappheit und man wird sich schon bald
nicht mehr mit eigenem Gas versorgen können. Förderrückgänge gibt es
hier bereits in Großbritannien, den Niederlanden und Neuseeland.
Wie reagiert die Welt? Sie versucht, das Problem zu ignorieren.
Dauerhaft steigende Öl- und Gaspreise " das darf nicht sein. Und
was nicht sein darf, das kann auch nicht sein" .
" Glücklicherweise" gibt es die Experten der großen
Ölkonzerne, die täglich versichern, dass die Ressourcen noch Jahrzehnte
kostengünstig zur Verfügung stehen werden. Dabei wird auf moderne neue
Technologien und neue Funde hingewiesen. Dass die Funde bei genauem
Hinsehen winzig bis klein sind und die neuen Technologien kaum ein
älteres Ölfeld daran gehindert hatten, immer weniger zu produzieren,
wird dabei " vergessen" .
Saudi-Arabien dreht jetzt den Ölhahn auf. Doch das kann nur dazu
reichen, den Energiehunger Asiens für 1-2 weitere Jahre zu stillen und
letztlich wird das nur dazu führen, dass die Felder Saudi-Arabiens
schneller leer gepumpt werden.
Wir können diese kurze Zeit nutzen oder wir können das Problem weiter
verdrängen. Eines sollten wir nicht tun, und darauf hoffen, dass das Öl
irgendwie für immer kostengünstig bleiben wird. Und wir sollten auf
bessere Ratgeber als die Ölkonzerne hoffen. Das Büro für
Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages hatte schon vor über
3 Jahren vor Ressourcenproblemen gewarnt. Aber auch damals wollte
niemand zu hören.
Über 40 Prozent des Weltenergiebedarfs, 60 Prozent der Textilien- und
30% der Nahrungsmittelproduktion beruhen direkt oder indirekt auf der
Ressource Erdöl. Sowohl im stofflichen als auch im energetischen
Bereich stehen Alternativen bereit. Dies sind vor allem: Nachwachsende
Rohstoffe im stofflichen und energetischen Bereich, die sonstigen
Erneuerbaren Energien sowie der sparsamere Umgang mit Energie.
Erdgas hingegen wird schon bald ähnliche Probleme wie Erdöl haben. Kohle ist
einerseits zu teuer für die Erdölanwendungen und wäre zudem eine
Katastrophe für das Klima. Uran hat übrigens, kaum bekannt, ein noch
größeres Rohstoffproblem als Erdöl und ist die limitiertste
Energieressource überhaupt. Es stünde nur rund zehn Jahre zur
Verfügung, wenn weltweit jährlich soviel Energie aus Uran wie aus Erdöl
gewonnen würde.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Hans Josef Fell"