Die Sogenannten und die Rechtspopulisten

Aha, ein Medienbrett. Was es hier nicht alles gibt. Dann wollen wir es auch mal nutzen:

Gerade eben in der 20:00 Uhr-Tagesschau wurde berichtet, dass der SWR nun doch ein Fernsehduell zu den Wahlen in Rheinland-Pfalz ausstrahlen wolle. Statt Dreyer habe irgend ein anderer sogenannter (sic!) Sozialdemokrat zugesagt. Die Ministerpräsidentin wolle nämlich - so wurde es berichtet - nicht mit der „rechtspopulistischen AfD“ in einer Runde diskutieren.

Die Eigenschaft „rechtspopulistisch“ wird der AfD also zugeschrieben, als sei dies eine feststehende Tatsache. Aber wer hat dies eigentlich unumstößlich festgestellt? Sich selbst dürfte die Partei so nicht bezeichnen. Auch sehe ich in der schwierigen Abkehr von den offenen Grenzen, die die AfD fordert, nicht unbedingt eine einfache Lösung. Wer dagegen Zuwanderung als Lösung für demografische Probleme postuliert, ist in meinen Augen viel eher ein Populist, da er eine einfache Lösung bevorzugt, ohne die Folgeprobleme zu thematisieren. Insofern könnte man aus diesem Blickwinkel sogar sagen, die AfD ist inzwischen mehr oder weniger die einzige Partei, die in diesem Punkt nicht populistisch agiert.

Eine andere Zuschreibung fällt auch immer wieder in den Nachrichten auf. Geht es um die Terrororganisation im Nahen Osten, ist stets vom „sogenannten islamischen Staat“ die Rede. Offenbar möchte man damit - wiederum - eine Art Wertung ausdrücken. Das, was der IS vertritt, werde nur als islamisch bezeichnet, es sei es in Wirklichkeit aber nicht. Dabei wissen wir doch, dass diese Religion alle möglichen Auslegungen zulässt (Im Koran findet jeder, was er will). Bei einer gemäßigten muslimischen Gemeinde wird man ja auch nicht von „sogenannten Muslimen“ sprechen.

Das ist also meine Medienkritik. Wer sich - meistens zurecht - gegen überspitzte Lügenpresse-Vorwürfe wehrt, sollte sich wenigstens einer sachlichen Diskussion nicht verschließen. Ihr werdet entgegnen, eine hundertprozentige Trennung zwischen Wertung und objektiver Beschreibung werde es nicht geben. Warum aber spricht man ebenso wie bei den Grünen, der CDU oder der SPD nicht einfach von „der“ AfD? Warum überlässt man die Frage, wie islamisch der IS wirklich ist, nicht einer offenen Debatte?

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Das Attribut rechtspopulistisch entstand doch in einer Zeit in der man sich noch nicht mal mehr traute zu sagen dass es einem beim Türken gestern abend nicht geschmeckt hat. Das kam von links/rot/schwarz und geisselte alles was rechts von denen stand. Nach Köln geht es aber nicht mehr so billig. Das hat der Bürger zwar vorher schon durchschaut, aber jetzt darf drüber geredet werden. Und jetzt sieht er solche „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder“ eben nicht mehr durch die rosarote Brille der „Rechtspopulist!!“ Schreier. Erst recht nicht wenn ein Sigmar Gabriel schon klingt wie einer.

Zum „sogenannten“ IS: Da wertet man die mit diesem Attribut eben ab. Würde man sagen „Der Islamische Staat hat gestern 3 Menschen enthauptet“ würde man ihm doch mehr Ehre geben als ihm gebührt und manch ein Medienkonsument könnte irritiert sein und sich fragen „Welcher denn? Saudi Arabien? Iran?“

My 2 cents

Das weiß ich auch nicht Ich habe auch die Schwierigkeiten im Verstehen, die Du beschreibst. Dein Sprachstil ist aber leider so, dass man wenig Lust hat, Deinen Beitrag zu lesen. Bei erstem Lesen „riecht“ Dein Beitrag nach böse rechts. Vielleicht änderst Du Deinen Stil?

Warum sollte er? Wenn du die Frage schon gar nicht verstehst, warum antwortest du dann?

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Lass mich mal kurz überlegen…

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Hallo

Ich habe eigentlich nur wenige Vertreter verschiedener Parteien gefunden, die postuliert hätten, Zuwanderung (im Zusammenhang mit der Massenflucht aus Syrien) sei im Wesentlichen eine Lösung des demografischen Problems. Wenn dann war wirklich Zuwanderung gemeint, und nicht Asyl.

Ich finde, du hast das Ganze eigentlich sehr vereinfacht dargestellt. Ich nehme die Standpunkte zur Flüchtlingskrise verschiedener Parteien sehr viel differenzierter wahr.

Wer die AfD warum zur rechtspopulistischen Partei erklärt hat, weiß ich nicht, aber ich hab am Sonntag ihre stellvertretende Vorsitzende diskutieren gehört, und demnach finde ich, dass sie froh sein müssen, wenn man die Partei nicht zum sinnlosen Quasselverein erklärt.

Übrigens, in jeder Sendung, in jedem Interview, in dem Vertreter der Obergrenze befragt werden (egal ob AfD, CSU oder sonst jemand), wird ihnen die Frage gestellt, was man denn konkret mit denjenigen Flüchtlingen machen soll, die diese Obergrenze überschreiten. Da kommt nie eine Antwort, ich hab jedenfalls noch keine gehört. Da wechseln die immer einfach das Thema.

Das haben Weltreligionen so an sich. In der Bibel findet auch jeder, was er will.

Absolut richtig, was diese Dame da von sich gegeben hat ist an geistiger Inkompetenz und Dummheit kaum noch zu übertreffen.

Stimmt nicht. Klar kann sich jeder seine eigene Auslegung zurechtlegen. Bezogen auf Christentum und Islam. Allerdings sind für mich auch Buddhismus und Hinduismus Weltreligionen und da ist das sicher nicht der Fall.

Ich frage mal so: Fährtst du 75 wo 70 erlaubt sind, was passiert? Richtig, du wirst sanktioniert. Alles und jedes ist hier reglementiert. Warum auch nicht das? Was man machen soll? Recht einfach, Konsequent zu noch beschließende Tatsachen durchsetzen.

Gut. Welche (dann konsequent durchzusetzenden) Konsequenzen schweben dir dabei z.B. konkret vor?

Angenommen, am 23. Mai ist die Obergrenze erreicht und am 24. Mai steht eine syrische Familie mit krankem Kleinkind an der Grenze - was soll dann mit diesen Menschen passieren? Internieren an der Grenze bis zum nächsten Jahr, um sie dann dem Folgekontingent zuzuteilen? Den Behörden des Landes auf der anderen Seite der Grenze übergeben? Und was, wenn dieses Land und die jeweiligen Nachbarländer auch eine Obergnenze haben - sollen die Menschen dann durchgereicht werden bis zurück nach Syrien? Oder sollen sie einfach nur nicht durchgelassen werden, egal was mit ihnen geschieht, egal, ob sie hinter dem Zaun verhungern oder das Kind stirbt? Wie will man verhindern, dass verzweifelte Menschen über die grüne Grenze kommen und in die Illegalität abtauchen? Dass alleine durch das Festlegen einer Obergrenze die überzähligen Flüchtlinge sich nicht in Luft auflösen, müsste eigentlich jedem klar sein.

:paw_prints:

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So ganz willkürlich ist derlei nicht:

Von den darin angesprochenen Merkmalen findest du bei der AfD eine üppige Menge. Lediglich die Angerenzung gegen die extreme Rechte ist nicht ganz so einfach.

:paw_prints:

Nun. Was man von der AfD zu halten hat, zeigt der Blick ins Parteiprogramm. CO2 ist kein Treibhausgas, der Klimawandel existiert nicht, aber der Kampf dagegen schädigt den deutschen Arbeitsmarkt. Kernkraft ist aber voll Super. Die Frau gehört an den Herd, Schwule und Lesben gibt es zwar, sie sollen aber nicht mehr in den Vordergrund treten. Achja und eine Ehe existiert nur zwischen Mann und Frau.

Ansonsten möchte die AfD gern das Fernsehprogramm beeinflussen (was schon eine ziemlich heftige Nummer ist), findet Zwangsarbeit unter dem Mindestlohn für Arbeitslose eine gute Idee und hält Datenschutz für Täterschutz.

Nur mal so um nen allgemeinen Eindruck zu bekommen, wo die ausserhalb von Flüchtlingsfragen so stehen. Und ja, dass sind rechte und populistische Positionen. Zu den Flüchtlingsfragen ist ja schon genug gesagt worden.

Hallo,

ich werde diese Logik wohl nie verstehen.

Erst lädt man die halbe Welt zu sich ein, dann merkt man, dass es vielleicht etwas viele sind und dann kann man aber leider nichts mehr dagegen machen???

Menschen sterben. Auch Kleinkinder. Die sind schon immer gestorben und werden das wohl in Zukunft leider auch noch tun.
Was denkst du denn, was in den wirklichen Armutsregionen der Welt los ist? In Afrika verhungert alle 30 Sekunden ein Kind (früher mal alle 2 Sekunden). Und wen juckt das?
Frau Merkel ist seit über25 Jahren politisch aktiv; seit 10 Jahren Kanzlerin. Die Ausgaben Deutschlands für Entwicklungshilfe sind weit von internationalen Vereinbarungen entfernt; juckt Merkel nicht. Bis Juli galt die Frau als empathieloses Etwas, und jetzt sehen sie manche schon auf einer göttlichen Mission. So ein Schwachsinn.

Die Frau hat schlichtweg die Folgen ihrer (damals populistischen) Entscheidung nicht bedacht und ist jetzt nicht in der Lage, diesen Fehler einzugestehen!

Es muss doch jedem klar denkenden Menschen bewusst sein, dass man die Welt nicht rettet, in dem man alle hierher holt.

Die Angst vor den (von dir beschriebenen) unschönen Bildern verhindert jetzt eine notwendige Lösung.

Die Regierigen finden es halt schöner, wenn abseits der Kameras gestorben wird.

Gruß
Tycoon

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Hallo Ultra,

die Wirklichkeit zeigt es, ob der AfD a) möglicherweise, b) wahrscheinlich oder ganz sicher ´rechtspopulistisch´ ist.

Dem Afd Rechtspopulismus zuzuschreiben ist zunächst Ansichtssache. Wenn dann aber noch andere namhafte Personen oder Institutionen (1. Bedinung) die Einschätzung UNABHÄNGIG (2. Bedingung) voneinander teilen, lässt sich wohl annehmen, dass die eigene kritische Anischt über den AfD (Vorwurf des Rechspopulismus) nicht völlig haltlos sein dürfte. Die beiden Bedingungen liegen hier vor, so dass es nicht nur möglich sondern sogar gut (!) wahrscheinlich ist, dass die Mitglieder des AfD allesamt rechtspopulistische Spinner sind. Also Fakt.

Gruß mki

So ist es, wenn man sich Gedanken machen würde über sichere Entsorgung der Abfallprodukte.

Auch richtig. Mein Glaube sagt das und ich bin kein Moslem.

Datenschutz ist Täterschutz. Hast du eine reine Weste, wo ist dann das Problem?

Dann definiere die mir doch mal. Was ist denn Rechts und Populistisch? Steht dir da ein Urteil zu?

Was sind denn für dich namhafte Personen und Institutionen? Ich kanns mir fast denken, aber verkneifs mir. Sollten es wirklich Karrikaturen ihrerselbst (Merkel, Gabriel, Dreyer etc) sein, dann gute Nacht.

„der“ AfD. Nur am Rande. Ist aber nicht schlimm. Und „den“ AfD? . Sollte eher „die“ haißsen.