Noch ein Denkfehler: Für sein eigenes Verhalten ist jeder selbst verantwortlich. Wer sich auf eine Art und Weise äußert oder benimmt , die in seinem sozialen oder beruflichen Umfeld als unangemessen erachtet wird, nimmt damit implizit entsprechende soziale Sanktionen in Kauf und muss eben mit den Konsequenzen seines Verhaltens leben. Das ist in allen Lebensbereichen so, nicht nur im Zusammenhang mit Demonstrationen - wenn du in der Kneipe über deine Schwiegereltern vom Leder ziehst und deine Frau mit übelsten Schimpfwörtern belegst oder als Angestellter des nobelsten Hotels vor Ort in deiner Freizeit auf der Hoteltreppen mit Obdachlosen herumlungerst, musst du auch damit rechnen, dass dein Verhalten negative Konsequenzen für dein Leben hat.
Abgesehen davon: Den Kuchen zu essen und aufzubewahren, ist nicht möglich - genauso wenig, wie tapfer für seine Meinung zu demonstrieren und gleichzeitig feige den Schwanz einzuziehen.
Tut mir leid, dass du den Begriff so verstanden hast.
War von mir überhaupt nicht als Angriff auf deine Person gemeint, sondern sollte aussagen, dass du dich bei dieser Thematik für mein Empfinden einem bestimmten Gedanken verweigerst.
Übertreib doch nicht so.
Ich sprach von „nicht sicher sein können“.
Wie könnte man dafür Beispiele bringen? Gar nicht.
Ein Illustration will ich dir aber gar nicht schuldig bleiben. Ich wähle absichtlich ein kleines und sehr banales Beispiel.
Slutwalk Berlin, m.W. auch offiziell eine Demonstration.
Die Aufmachung des Herrn links außen ist völlig lächerlich, aber in dem Kontext irgendwo durchaus nachvollziehbar.
In der lokalen BZ erschien er unverpixelt.
Darunter meine verpixelte Version zum Vergleich.
Argument: Nein, sein Arbeitgeber und die Schulkameraden seines Sohnes müssen ihn nicht unverpixelt sehen, damit die Pressefreiheit gewahrt bleibt und die BZ die Öffentlichkeit über den Schlampenmarsch informieren kann.
Das ist alles.
Wer jetzt denkt „er hätte ja auch anders hingehen können“ hat zum einen recht, zum anderen nicht, weil er so wahrscheinlich nicht in die BZ wollte, und schon gar nicht ins wer-weiss-was, sondern so nur auf die Demo.
Wenn er ein bisschen mehr Pech gehabt hätte, wäre er vielleicht bei Stefan Raab oder irgendeinem anderen Sichüberanderelustigmacher gelandet. Immerhin werden ihn vielleicht noch seine Enkel so ergoogeln können.
Vielleicht ist es ihm auch wurscht, aber wir kennen ihn ja nicht und reden eh nicht über ihn, sondern übers Prinzip.
Eine willkürliche und in Hinblick auf die Eingangsfrage verzerrende Auswahl sowohl des Motives als auch der Person darauf. In noch dazu verunglimpfender Weise. Was hat Dich dazu veranlasst, in anbetracht Deiner nach eigenen Aussagen therapeutischen Fachkenntnisse?
Ich wurde um ein Beispiel gebeten, dieses Beispiel halte ich für geeignet, weil es hier nicht so sehr um politischen Extremismus geht, was die Diskussion schwieriger machen würde.
Es ging bei diesem Beispiel nicht mehr direkt um die Eingangsfrage. Mir ging es sogar nie um die komplette Eingangsfrage, sondern nur um den Grundsatz in der Merkel-Aussage. Der gilt für den Slutwalk halt nicht weniger wie für eine Pegida-Demo.
Diese Verunglimpfung prangere ich ja gerade an. Klar kann man sagen, warum postest du das BZ-Bild dann selbst? Wie soll ich denn aber sonst klar machen, worum es geht? Das Bild ist bereits im Netz (auf der Seite der BZ), da macht wer-weiss-was das Kraut nicht mehr fett.
Ja, ich habe erlaubt, auszudrücken, dass der Herr, wäre es nicht in diesem Kontext, mit einer lächerlichen Aufmachung rumläuft. Soviel Werturteil sei mir dann doch gestattet
Das Leben, an und für sich, besteht aus Chancen und Risiken. Die Bildung von Gemeinschaften hilft, Chancen und Risiken einzugrenzen. Dafür gibt es Regeln.
Der Kerngehalt ist, dass sich die Teilnehmer nicht darauf verlassen können, dass der Staat ihnen jedes Risiko abnimmt.
Warum hast Du nicht von Dir persönlich ein Bild ins Netz gestellt? Was Du hingegen getan hast, riecht stark verbrannt, nach einem äußerst lockeren Umgang mit dem Recht anderer auf informationelle Selbstbestimmung. Meinst Du vielleicht der Zweck heiligt die Mittel?
Begreife bitte, Du erliegst einem Mangel an Selbstreflexion. DU bist weder Vertreter der Presse noch hattest Du einen Auftrag. Darum möglicherweise gebeten worden zu sein, reicht nicht. Da könnte ja jeder kommen. Von daher bist Du zu keinerlei Veröffentlichung dieser Art (unverpixeltes Foto oben) LEGITIMIERT.
Bedenklich ist übrigens, das eigene Tun damit zu rechtfertigen, indem man auf andere verweiset. Wo bleibt hier die Eigenverantwortung?