Den Artikel finde ich weitgehend Unfug
- das Gesabbele vom "Christlich-Jüdischen Abendland… Ich
kanns nicht mehr hören oder lesen, ohne meine Wohnung knietief
mit Breche zu füllen.
Dann solltest du aber mal sagen, wo du das her hast. Ich habe
jetzt extra den verlinkten Artikel erneut durchgelesen und den
Begriff gar nicht entdeckt.
Vieleicht nicht Wortwörtlich *g*
Zitat: „Kurz vorher hatte sie eingeräumt: „Natürlich stehen wir auf dem Fundament der christlich-jüdischen Traditionen.““
- Was der Christlich-Muslimische Gegensatz mit der
gegenwärtigen Lage zu tun hat, ist mir ehrlich gesagt
schleierhaft. Tatsächlich handelt es sich um einen Konflikt
zwischen Liberalismus und Totalitarismus. Unser heutiger
westlicher Lebenstil und Lebensgefühl ist im wesentlichen
Liberal geprägt und nicht christlich, da das Christentum
ebenfalls totalitäre Ansprüche stellt. Die westliche Kultur
entstand ja im Konflikt mit dem Christentum und nicht als
logische Entwicklung daraus.
Ja, das würde ich im weitesten Sinne so unterschreiben. Ist
jedoch nicht so immens wichtig. Es geht um die Aufklärung und
um die damit verbundenen Werte (iwS Abkehr vom Gottesstaat,
Etablierung persönlicher Freiheiten). Diese westlichen Werte
fehlen in der muslimischen Welt - oder siehst du sie irgendwo
nennenswert vertreten?
Was mich an dem Verlinkten Artikel massiv stört, ist die Assage, dass Aufklärung und Christentum zusammenhängen, und nicht einen fundamentalen Gegensatz bilden!
Die liberale Gesellschaft wurde nicht mit dem Christentum erreicht, sondern in langen Kämpfen DAGEGEN!
- Das einzige, was der Artikel halbwegs korrekt darstellt,
ist die Schädlichkeit des Kulturrelativismusses. Die
Menschenrechte (die Grundlage des Liberalismus) sind unteilbar
und nicht verhandelbar! In dieser Frage MUSS sowohl der Staat
als auch die Gesellschaft hart bleiben.
Ja, und beide müssen nicht vor dem Islam halt machen, weil
irgendwelche Ängste mitspielen.
In dieser Hinsicht stimme ich dir zu, es darf keine Sonderrechte und Sondervorschriften für irgendwelche Glaubensgemeinschaften geben!
- Leider stehen diese Menschenrechte jetzt von beiden Flanken
her unter Feuer: Die radikalen Islamisten wollen einen
Gottesstaat (der prinzipiell abzulehnen ist) und die
radikalen Antiislmisten wollen mehr oder weniger allen
Muslimen Teile der Menschenrechte entziehen. Das widerum würde
unser Gesellschaftssystem korrumpieren (Was ja auch von den
Terroristen beabsichtigt ist)
Hast du für diese These über die angeblichen „Antiislamisten“
mal einen Beleg? Vielmehr berufen sich die Islamkritiker auf
Ralph Giordano, Alice Schwarzer oder Necla Kelek. Da kann ich
nichts radikales drin erkennen.
Alice Schwarzer (die die Unschuldsvermutung bei gewissen Verbrechen abschaffen will und ganz groß darin ist, anderen menschen vorzuschreiben, wie sie sich gefälligst zu verhalten haben) bewegt sich schon seit längerem sehr am Rande des Grundgesetzes.
Ansonsten kommen doch immer wieder Forderungen „Die Muslime müssen dem Islam abschwören“ (Stürzenberger) oder „Solange in Saudi-Arabien keine Kirchen gebaut werden dürfen, dürfen in D auch keine Moscheen errichtet werden“
usw usfort. Brauchst nur mal bei Dügida vorbeischauen…
Es gibt Konstruktive Islamkritiker und eben auch Die radikalen, destruktiven Islamkritiker
- es ist ja auch nicht unintressant, dass die heftigste
Ablehnung des Islam bzw der Muslime auch aus Ecken kommt, die
alles andere als liberal und demokratisch gesinnt sind,
sondern auch gerne dem rest der Bevölkerung ein mehr oder
weniger repressives Regime nach ihren Vorstellungen aufdrücken
möchte.
Du verkennst, dass es auch eine demokratische,
verfassungstreue Rechte geben kann. So, wie auch nicht alle
Linken Stalinisten sind.
Wieso verkenn ich das? Hast Du eventuell das Wörtchen „auch“ überlesen? Übrigens kommt Islamkritik und-phobien auch aus der „linken“ Ecke.
- sehen wir es realistisch: 95% oder so
Wie viele sind es denn? Und wieso sind es in Frankreich oder
Belgien, wo weniger türkisch- als arabischstämmige Menschen
wohnen, plötzlich weniger? Du kannst nicht einfach eine
gefühlte Zahl in den Raum werfen.
Och, warum eigentlich nicht *lach* macht ja der Säulenheilige der Islamophoben (nicht der Islamkritiker) auch die ganze Zeit…
Aber mal im Ernst: die Politische Partei die dem Islamismus nahesteht, bekommt bei Wahlen in D einen Stimmanteil, der nicht mal für ein Fahrverbot ausreichen würde, wenn es ein Alkoholwert wäre. Der Verfassungsschutz schätzt, dass die islamistische Szene in D wenige 10 000 Personen umfasst (also Gewaltbereite + Unterstützer) … siehe VS-Bericht. (Gut, Verfassungsschutz… *schiefgrins*) das macht bei 3 bis 4 Mio Muslime in D nur wenige % aus…
Das eine ganze Reihe persönliche Überzeugungen über das Gesetz stellen, ist bei Nichtmuslimen ja ganz genauso. Bestes Beispiel ist der Exkanzler Kohl…
etwas konterkariert, es sollte mal diskutiert werden, ob
derartige Auswüchse ursächlich auf „Den Islam“ zurückgeführt
werden können oder ob doch eher komplexere und eventuell auch
ganz andere Ursachen für diese Strukturprobleme verantwortlich
sind.
Für Extremismus sind immer mehrere Faktoren verantwortlich.
Ein Faktor allein wird da nicht reichen. Aber schau dir
beispielsweise die Attentäter von 9/11 an. Die waren nicht in
sozialen Nöten, hatten zum Teil einen Hochschulabschluss usw.
Das ist ein bekanntes Phänomen, schau dir die RAF an…
Wobei deine Formulierung ja noch richtig gewählt ist. Es ist
nicht alles auf „den Islam“ zurückzuführen, es gibt auch
andere Faktoren. Das heißt aber nicht, dass „der Islam“ kein
Faktor wäre.
Bestreite ich das irgendwo?
Fazit: Mit falschen oder ungenügenden Vorraussetzungen an die
Lösung existierender Probleme heranzugehen, führt
üblicherweise nicht dazu, dass die Probleme gelöst werden.
Aha, es sollen also Probleme gelöst werden. Das ist schon
einmal eine richtige Erkenntnis. Wer aber immer nur sagt, das
habe alles „mit dem Islam nichts zu tun“, der trägt auch nicht
zur Problemlösung bei.
Natürlich gibt es Probleme (was schreibe ich hier eigentlich die ganze Zeit?) Man muss ja komplett verblödet sein, wenn man keine Probleme erkennen kann.
Natürlich gibt es zum einen diejenigen, die sich die Problem schönsaufen, zum anderen aber halt auch diejenigen die die Lösung aller Probleme darin sieht, die Anzahl der Muslime in D drastisch zu verringern.
Beides ist Unsinn und wohl darauf zurückzuführen, dass es eine einfach Lösung für komplexe Probleme darstellt.
Die Frage bleibt aber, was die URSACHE dieser Probleme ist, warum es so starke strukturelle Unterschiede zwischen z.B. Frankreich und Deutschland gibt, oder auch zwischen Berlin und München.
Wir sind uns anscheinend darin einig, dass eine Monokausale Fixierung auf den „Islam“ dies nicht erklären kann.
Mir persönlich stellt sich auch die Frage, in wie weit die Hinwendung einzelner zu einem terroristischen Verhalten (es sind immer noch einzelne und keine ganzen Bevölkerungsgruppen) das durch „den Islam“ begründet wird, inhärent religionsspezifisch ist oder nur eine Folge anderer sozio-ökonomischer Umstände…
Zugleich existieren ja auch große Unterschiede zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen muslimischen Glaubens.
Es gibt meiner Meinung nach bei diesen Problemen noch sehr sehr viel Klärungsbedarf.
Da helfen diejenigen, die diese Probleme negieren, uns genausowenig weiter wie diejenigen, die bereits die Lösung gefunden haben. Beides ist leicht infantiles Denken.
LG
Mike