Hallo Diva,
Ratschlage, dass Du keine DSLR kaufen solltest, hast Du ja schon zur Genüge bekommen. Darum möchte ich auf die eigentliche Frage eingehen.
Die einfachste und schwierigste Frage zuerst. Du kannst für einige wenige Hundert Euro eine DSLR mit zwei Objektiven kaufen, hast aber nur wenige Vorteile gegenüber den schon erwähnten Bridge-Kameras. Du kannst aber auch das Äquivalent eines Kleinwagen ins Material investieren und hast dann eine Ausstattung, deren technische Grenzen evtl. weit über Deinen Ansprüchen und Deinem Anwendungszweck liegen. Überlege also vielleicht als erstes, wie viel Geld Du „übrig“ hast, bzw. wie viel Geld Dir die Gerätschaften wert sind.
Wenn man sich ansieht, worin sich hochpreisige und preiswerte DSLRs unterscheiden (aus meiner Sicht am wichtigsten: Größe des Sensors (ich meine mechanische Größe), Empfindlichkeit und Rauschfaktor des Sensors, Geschwindigkeit der Serienauslösungen, Funktionsumfang), und worin sich Objektive mit ähnlichen Brennweiten unterscheiden (Abbildungsqualität, Lichtdurchlässigkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit des Autofokus) bietet es sich aus meiner Sicht an, eher etwas weniger Geld für den Body auszugeben und statt dessen etwas mehr Geld in Objektive zu stecken.
Objektive mit Brennweiten sind in der Regel besser in der Abbidungsleistung, dafür unflexibel. Zoom-Objektive wiederum sind flexibler, dafür leidet die Abbildung - meist an beiden Enden der Brennweiten. Je Lichtempfindlicher ein Objektiv ist, umso teurer wird es im Vergleich. Ein sehr schlechter Kompromiss sind aus meiner Sicht die „Reise-Zooms“. Dies sind recht kleine, leichte Objektive mit einem sehr großen Brennweitenbereich. Deren optische Qualität ist aber nur mäßig.
Du siehst, es gibt wahnsinnig viele Faktoren, die es bei der Wahl einer DSLR samt Objektiven abzuwägen gilt. Daher ein paar Gegenfragen:
- gehst Du davon aus, dass Du eher die Berge und das Wasser fotografierst? (hier wäre eine kleine Brennweite ergo ein Weitwinkelobjektiv die richtige Wahl)
- oder hoffst Du Tiere im Wasser und an Land zu entdecken, und möchtest diese „nahe heran holen“? (Dann wäre ein Teleobjektiv sinnvoll)
- wirst Du eher ein Objekt auswählen, in Ruhe auslösen oder wirst Du „draufhalten“ und 100 Bilder in Serie ausnehmen?
- wirst Du nur bei gutem Tageslicht aufnehmen oder ist Dir eine große Empfindlichkeit für Aufnahmen im Schummerlicht wichtig?
Grüße
P.S.: ich hatte meine erste Spiegelreflex-Kamera vor 30 Jahren, zwischendurch hatte ich mal je eine Bridge-Kamera mit Film und digitalem Sensor, habe mit dann eine „kleine“ Canon DSLR mit billigen Gläsern gekauft und besitze inzwischen eine einstellige Canon mit 2 Zooms für Weitwinkel und Tele, sowie eine recht große Tele-Festbrennweite. Eine große Dummheit war damals (aus heutiger Sicht) dass ich Geld in die billigen Objektive gesteckt habe - sowohl finanziell, als auch von der optischen Qualität. Stets dabei für ungeplante Schnappschüsse habe ich mein Smartphone. Die Qualität hat sich in den letzten Jahren extrem gesteigert - mit der DSLR kann das Smartphone aber in keiner Beziehung mithalten.
P.P.S.: rechne vor Deinen Urlaub Zeit ein, um Dich mit der Kamera und den Objektiven zu beschäftigen.
P.P.P.S.: nicht zu vernachlässigen beim Gewicht einer solchen Kamera ist auch das Zubehör. Eine Reise, wie Du sie vor hast, würde ich nicht ohne Stativ unternehmen. Das muss für eine DSLR deutlich stabiler sein, als für Bridge- oder Kompaktkameras. Wenn mein Rucksack voll gepackt ist, wiegt er knapp 10 kg. Achso, selbst der Rucksack sollte etwas besonderes sein. Fotorucksäcke sind in der Regel deutlich stabiler als Wanderrucksäcke und schützen das wertvolle Glas gegen Stöße besser.
P.P.P.P.S.: Du solltest Dich auch mit digitaler Bildbearbeitung beschäftigen. Nichts ist aus meiner Sicht schlimmer, als sich eine teure Kamera zu kaufen und dann einfach nur Bilder in JPEG abzuspeichern und völlig unbearbeitet vom Mediamarkt entwickeln zu lassen.
… aus meiner Sicht ist die Fotografie ein tolles, aber auch sehr aufwendiges Hobby, wenn man sich mal hinein steigert.