Hi,
ich habe mir die Antworten, die bisher gegeben wurden, durchgelesen und bin erschrocken. Einem 13Jährigen zu erlauben (implizit oder explizit), solche Filme / Spiele etc zu konssumieren, kann nicht angehen.
Ja, es ist wichtig, das Vertrauen des Kindes zu den Eltern nicht zu zerstören.
Ja, man muss immer damit leben, dass man nicht immer entdeckt, wenn kinder verbotene Dinge tun.
Aber es gibt einen Grund für Altersfreigaben, und dabei geht es nicht darum, ob ein Kind / Jugendlicher sich beim Anblick von etwas erschreckt oder nicht. Es geht darum, ob der Betrachter das Gesehene verarbeiten und einordnen kann - ob er erkennen kann, dass man das, was man da sieht, tut oder nicht, wann man es tut bzw. welche Konsequenzen entstehen, wenn man etwas Verbotenes tut.
Pubertierende Jugendliche finden erstmal grundsätzlich alles cool, was die Eltern verbieten. Sie denken nicht darüber nach, ob es wirklich cool ist, z.B. gewalttätig zu sein - dafür sind sie noch nicht reif genug. Mit 13 haut man andere nicht, weil es verboten ist. Wenn man erwachsen ist, haut man andere nicht, weil es denen wehtut. Das nennt man Empathie, und auch die muss erlernt werden. Natürlich wird aus einem 13Jährigen, der gewaltverherrlichende Spiele spielt nicht gleich ein Massenmörder oder Amokläufer, das geschieht sogar sehr selten. Aber es wird daraus ein Erwachsener, der Gewalt als Lösung sieht - Schreien, die Ohrfeige, mit Tellern werfen, Türen knallen, … Möchtest Du so einen Menschen in die Welt setzen?
Aus ähnlichen Gründen guckt man mit Kindern auch keine Pornos. Wenn sie vor der Pubertät sowas zu sehen kriegen, dann denken sie „Meine Eltern finden das gut und sagen, dass man so Liebe zeigt und dsa Spaß macht“. Und dann wird Sex zum Ersatz für Kuscheln und die jungen Erwachsenen wundern sich, warum sie schwanger sind / Vater sind, wieso man plötzlich Verantwortung verlangt etc. … wir kennen alle die Fortsetzung.
Natürlich sollen Kinder keinen Alkohol trinken oder rauchen. Der jugendliche / kindliche Körper ist viel prägsamer als der erwachsene. Für Kinder und Jugendliche ist die Gefahr viel größer, abhängig zu werden und / oder Schaden zu nehmen, als für Erwachsene (Stichwort vernünftiger Umgang mit Alkohol).
(übrigens finde ich die MEthode aus früheren zeiten ganz gut, Kindern vor der Pubertät unter elterlicher aufsicht einen Rausch zu verschaffen / eine Zigarette zu geben, gar nicht so blöd: den Kindern wird furchtbar schlecht, und das Erlebnis ist so prägend, dass sie erstmal nichts mehr davon haben wollen. Funktioniert aber in der Pubertät nicht mehr, weil dann der GRuppendruck und dsa Verlangen, anders zu sein als die Eltern, größer ist)
Nun, zu Deiner konkreten Situation. Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie du deinen Sohn dabei überraschen kannst, dass er solche Sachen benutzt. Eltern haben da Mittel und Wege. Und dann hast Du auch die Gelegenheit, das anzusprechen, und das mit der Schublade neu zu organisieren. Dadurch, dass Du ihm die private Schublade zugesprochen hast, OBWOHL er bereits gegen Deiner Verbote verstoßen hat, hast Du ihn geradezu eingeladen, weiterhin gegen das Verbot zu verstoßen. Ich würde sie ihm zumindest für einige Zeit wegnehmen (= du darfst wieder reingucken), denn er hat ja Deine Regeln umgangen, und das mit der Privatsphäre anders organisieren. Wie wäre es mit klopfen, wenn du ins Zimmer willst und er drin ist? Oder noch besser, da er erst 13 ist, du machst die Tür auf, guckst rein und fragst, ob Du rein darfst. Wenn er meckert: er ist es, der die Regeln gebrochen hat.
Er muss lernen, dass das Brechen von Regeln Konsequenzen hat. Nicht nur für Kinder, auch - und vor allem - für Erwachsene. Und wenn er das als kleiner Mann nicht lernt, dann wird er es als ERwachsener ert recht nicht begreifen. Das hast du ja auch verstanden, so wie ich deinen Text lese.
die Franzi