Lieber Siegfried,
Freunde von mir, die seit etwa zehn
Jahren in Australien leben, halten
mehrere Dingos (die Tiere sind in
bestimmten Bundesstaaten Australiens als
Haustiere erlaubt - der Export der Tiere
steht aber unter Strafe)
Aha…und warum steht der Export unter Strafe und die Haltung ist nur in bestimmten Staaten erlaubt? Dafür gibt es doch sicherlich einen Grund. Aber in gewisser Weise hast Du sogar Recht: Es gibt auch Länder,in denen man Hunde als Delikatesse vernascht und in Anderen wiederum gelten sie als Ungeziefer, so wie bei uns die Ratten. Am Ende alles Ansichtssache??
und sind damit
sehr zufrieden. Die Tiere erweisen sich
als außerordentlich intelligent und sind
- erstaunlicherweise -
familienfreundlich, d.h. sozial
orientiert.
Was sind ihre Aufgaben, dort, was tun sie den ganzen Tag, immerhin ist alles was mehr ist als zwei ein Rudel mit allen sozialen Strukturen? Wie ist die Umgebung dort?
Mir persönlich ist ein „ehrlicher“ Dingo
lieber als ein „krankgezüchteter“
Deutscher Schäferhund, ein
„nervenzerrütteter“ Yorkshire oder ein
„degenerierter“ Pudel. Wenn ich sehe, wie
Deutsche Schäferhunde sich mit
Hüftdysplasie herumquälen, Boxer,
Rottweiler und Dobermänner an Schwanz und
Ohren kupiert werden oder Bassets mit dem
Bauch auf dem Boden schleifen, wird mir
immer ganz anders. Aber das sind ja alles
„normale“ Hunde.
das Kupieren ist in Deutschland verboten und es sind Bewegungen im Gange, kupierte Hunde auf keiner Ausstellung die dem FCI angehört mehr zuzulassen…aber was den Rest der Rassen betrifft, gehe ich mit Dir konform, kein Hund braucht Lefzen die bis zum Boden hängen…
Aber mal eine andere Überlegung…was glaubst Du, wie lange würde es dauern, bis man den Dingo in einen sog. Rassestandard zwängen wollte, sollte er als neues Haustier entdeckt werden? Fellfarbe und weiße Schwanzspitze…Korrektheit des Gebisses u.ä.? Hm, was denkst Du?
Leute wie Deinesgleichen sind es, die dafür grundlegend verantworlich sind, wenn es den Tieren heute so schlecht geht. Wo keine Nachfrage, da kein Markt. Den Hunden mit dem Ridge auf dem Rücken erging es seinerzeit ähnlich…und heute mausert er sich zum Modehund und die Züchter „produzieren“ wahllos, weil eben die Nachfrage da ist. Schade, war er doch wirklich mal ein „unverbrauchter“ Hund.
Was einen anderen Kommentar angeht, der
Dingo sei ein Wolf und damit für
Beziehungen zu Menschen ungeeignet, kann
ich nur Aussagen von Aboriginees
dagegenstellen, die mit Dingos
zusammenleben, eine seit Jahrhunderten
bestehende Tradition.
Du solltest meine Antwort nochmals durchlesen, ich habe mit keinem Wort behauptet, der Dingo sei ein Wolf. Richtig ist, der Dingo ist ein Canide, wie Hund **und Wolf. Aber ich vermute, Du hast meine Anwort nur halbherzig durchgelesen, weil Du vom ersten Satz an erkannt hast, daß ich eine Contra Einstellung habe. Du wärst wahrscheinlich mit dem Kopf durch die Wand und hättest Dir, wenn möglich, doch einen Dingo besorgt…aber nur, weil Du es wolltest…und dann früher oder später wahrscheinlich doch festgestellt, daß die Tiere schöner aussehen, als sie zu halten sind.
kann
ich nur Aussagen von Aboriginees
dagegenstellen, die mit Dingos
zusammenleben, eine seit Jahrhunderten
bestehende Tradition.
Eben, Du sagst es! Sie leben mit ihnen zusammen, und darauf liegt auch die Betonung meines letzten Satzes in meiner ersten Antwort an Dich, aber scheinbar hast Du das wirklich nicht so gesehen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Gruß Maja
PS. Wenn Du wirklich Dein Leben mit einem Hund teilen möchtest, dann suche Dir einen aus, der Deinen Charaktereigenschaften schmeichelt, denn es bringt Dir nichts, wenn Du Bsp. Afghanen toll findest, mit ihrer Reserviertheit aber überhaupt nicht klar kommst…oder Du gerne Sport treibst, dann wähle nach Möglichkeit keinen Molosser. Und wenn Du Überraschungen liebst und eine echte Wundertüte suchst, dann schau in das Tierheim, bei Euch um die Ecke.**