Diskrimierung

Stimmungsmache via rhetorischer Fragen, oder was soll das?

Bei uns (und ich kann halt nur über meine konkreten Erfahrungen sprechen, aber ich nehme an, wie Bufo Bufo schreibt, dass das woanders nicht viel anders ist) wird das genauso so gemacht. Warum auch nicht?

Vielen Flüchtlingen ist langweilig udn sie freuen sich etwas zu tun. Bei uns hat sich einer, in seiner Heimat ein, bei uns würde man sagen, ungelernter Tischler (der um Asyl bittet, weil das Regime in seiner Heimat über die Hälfte seiner Familie verhaftet und getötet hat, und er außerdem auf verschiedenen Websites wohl etwas zu aktiv war), gerade zu um den „Job“ des Hausmeisters der Flüchtlingsunterkunft gedrängt. Was halt so anfällt und was er machen kann, macht er.

In unserer lokalen Zeitung war ein Bericht, das es auffallend sei, wie sauber und ordentlich die Küchen in der Unterkunft sind. Das kann damit zusammenhängen, dass es bei uns derzeit keine Überbelegung gibt und die Anzahl der Flüchtlinge generell überschaubar ist. Über die Toiletten wurde nicht geschrieben.

Grüße
Siboniwe

Hallo

wäre es eine Diskriminierung, verächtlichmachung, wenn man die Asylanwärter ihre Unterkünfte, samt Sanitäreinrichtungen, selber putzen ließe? Würde das evtl. ihre Menschenrechte verletzen?

gruß
micki4

Moin micki!

Natürlich müssen die sich ihre Menschenrechte erst verdienen. Das wäre ja noch schöner, wenn die einfach hierher flüchten könnten und gelernte Deutsche müssten deren Toiletten putzen, wo kämen wir denn da hin?

Wäre es nicht sinnvoll, jeder Deutsche bekäme einen Asylanten, der ihm die Wohnung schrubbt? Wäre das nach deinem Geschmack?

Gruß, Fo

Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten

Moin,

nun der Unterschied hierbei ist Dir doch eigentlich klar oder? Den eigenen Dreck weg machen oder für andere Koffer tragen! Ob eine Bezahlung der Arbeitszeit für das erstere überhaupt notwendig ist erscheint zumindest fragwürdig. Mir zahlt auch keiner was dafür, allerdings teile ich mein Badezimmer und meine Küche auch nicht mit Fremden.

Gruß
Grin

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Beides in Kombination vielleicht…

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Tach,

„Seitdem vor einigen Wochen die Sanierung des Gmünder Bahnhofs begann, liefen regelmäßig Klagen von Fahrgästen über die provisorische Überführung zwischen den Gleisen ein. Arnold reagierte und fragte in der Sammelunterkunft für Asylanten in Gmünd an. Schnell waren einige Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, Afghanistan und Pakistan gefunden, die freiwillig helfen wollten.“

Ich finde das Verhalten der Kritiker hier viel bedenklicher. Keiner hat anscheinend die Asylbewerber, die sich ja freiwllig gemeldet haben, gefragt ob sie weitermachen wollen. Man hat einfach entschieden dass sie das nicht mehr dürfen weil das an Kolonialzeiten erinnert. Also „Wir entscheiden schon was „gut“ für euch ist, braucht ihr nicht selbst machen“. Wie damals zu Kolonialzeiten…

Gruss
K

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Hallo

schön dass du die Keule nicht ganz aus dem Sack gezogen hast

bei uns ist das ebend nicht so, zumindest im Zeltlager Bremer Str. und in Freital ebenso, dort machen sie jetzt ein Modelprojekt und die Asylanwärter dürfen das für 1,05€ nun selber machen. Auf der Bremer str. haben die auch schon mal gestreikt, weil es so dreckig ist. Dazu gabs ja mal ein selbstgedrehtes Video eines Syrer im MDR. Im neuen Zeltlager hinter dem Hauptbahnhof wird es sicher nicht anders sein, da fahr ich heute nachmittag mal hin.

du hast nicht verstanden, was ich gemeint habe. In anderen Kulturkreisen gilt es durchaus als nicht gerade ehrenhaft als Mann zu putzen. „Putzen“ sind aus dem Kreis ja relativ selten mit hier. Das wird ja dann gerne von den Protagonisten als Menschenrechtsverletzung oder Verletzung religiöser Gefühle gebrandmarkt

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Du wirst Dich vielleicht wundern: Das wird vielerorts schon längst so gemacht.

Kannst du das bitte seriös belegen?

Meine Tochter war mehrmals in der Flüchtlingsunterkunft in Freital und hat dort mit echten, real existierenden Kindern zu tun gehabt - und sie ist weit entfernt davon, so etwas wie „Politprominenz“ zu sein.

Das funktioniert hier so nicht. Wenn du hier etwas postet, musst du damit leben, dass du auch Antworten bekommst, in denen dir widersprochen wird oder dir sachliche Fehler nachgewiesen werden.

:paw_prints:

PS:

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Hallo Ramses,

käme mir auch, aber ich frage mich dann immer, warum es woanderswo klappt. Es ist ja nun nicht so, dass wir irgendeine bessere Art Flüchtlinge bei uns abgekriegt haben, sondern genauso einen Querschnitt (allerdings, ist es bei uns sehr gemischt, was Nationalitäten angeht, und auch einzelne Männer und (wenige) einzelne Frauen und etliche Familien). Ich betone immer wieder, dass bei uns keine Überbelegung ist, jedenfalls noch nicht, und die Flüchtlinge ein angemietetes, ehemaliges Hotel bewohnen, also im Vergleich zu anderen Unterkünften sehr luxuriös. Aber ich glaube, es ist die Ansprache. Meine Erfahrung ist: wenn man die Menschen mit Respekt behandelt und wenn die Kommunikation stimmt, dann respektieren sie sich selbst und ihr Umfeld ebenso.

Grüße
Siboniwe

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Hallo

Das war vor nicht allzu langer Zeit auch noch in Deutschland der Fall, bestimmt bis in die 70er Jahre hinein. Ich glaube, diesen Dünkel gibt es immer noch hier und da, nur eben nicht zwischen den Geschlechtern, sondern zwischen den Gesellschaftsklassen. Die Zeit mancher Leute ist eben zu wertvoll, um sie mit so etwas zu verbringen. Sowas sollen Leute mit weniger wertvoller Zeit tun. -

Ich persönlich habe es übrigens immer (auch heute noch) für ehrenrührig gehalten, für Menschen mit so einer Einstellung zu putzen.

Viele Grüße

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Wieso Stimmungsmache?
Das geht auch anders.
Jedoch arbeitet mein Ziehsohn als Springer bei solchen „Unternehmen“ und wird dafür bezahlt diese „Unterkünfte“ zu reinigen.
Er musste unterschreiben,dass er keine Fotos macht usw.,bei der Polizei!
LG Oscara

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Oh und vergessen habe ich: als die Flüchtlinge, vor knapp zwei Monaten eingezogen sind, war unter den Spendenaufrufen an oberster Stelle, die Bitte um Staubsauger, Besen und Bürsten. Reinigungsmaterial wurde zumindest als „Erstausrüstung“ von einer lokalen Reinigungsmaterialfirma gestellt.

Hallo,

https://kreis-borken.de/fileadmin/internet/downloads/fe53/Publikationen/Merkblaetter/Hygiene/Rahmen-Hygieneplan_Muster.pdf Siehe hier Anlage 2.

Mutmaßlich geht es Dir darum, ob es diskriminierend wäre, das Wort Personal überwiegend zu streichen.

Einmal abgesehen davon, dass es auch gewerbl. tätige Küchen in einigen Einrichtungen gibt, in denen die
Flüchtlinge sicher nicht die Arbeitsgeräte putzen sollten/dürfen, sehe ich keine diskriminierende Forderung darin, von den arbeitsfähigen Flüchtlingen die Reinigung (im Rahmen eines Wochenplanes) in den Gemeinschaftsräumen zu verlangen. In BW-Kasernen war das ebenfalls so, weswegen es auch per se keine Entwürdigung darstellen kann.

Ich bin aber sicher, dass es bei solcherart Forderung einige Empörte geben würde. Es gibt evtl. rechtliche Hindernisse, die eben zuvor ausgeräumt werden müssten, sofern dies rechtlich möglich wäre.

Für die Zimmer sind die Flüchtlinge ja ohnehin eigenverantwortlich eingespannt.

Gruß
vdmaster

Hallo,

hast Du ein Problem mit einer sachlich gestellten Frage? Oder nur mit micki?

vdmaster

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Hallo,

wieso braucht es für eine koordinierte Reinung bezahlte Kräfte? Es braucht einen Plan und die Verpflichtung, diesen zu erfüllen, aber keine Bezahlung. Das kann natürlich nur für solche Heime/Lager gelten, in denen nicht alle 48 Stunden ein erheblicher Teil der Belegschaft wechselt.

Gruß
vdmaster

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Ha, ich wurde direkt hierhin geführt. Du hast recht: braucht es nicht, aber ich habe versucht die „Denke“ der professionellen Organisierer darzustellen. Es ist wahrscheinlich einfacher, Reinigungsfirma XY zu beauftragen, als einen Plan aufzustellen und den in 10 Sprachen zu vermitteln.

Grüße
Siboniwe

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Bei dieser Schlußfolgerung stimme ich zu. Es mag anfänglich bequemer sein, sowas auszulagern. Aber mit einem vernünftigen Konzept ist das leicht eingelernt und kann von Alt-Flüchtling zu Neu-Flüchtling weiterkommuniziert werden. Auch eine Art der Integration.

Gruß
vdmaster

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Na ja, ich finde mickis Frage durchaus berechtigt.
Bei uns werden die Asylunterkünfte geputzt.
1 Tag später sieht Küche u. WC schlimm aus, vorsichtig ausgedrückt.
Daraufhin wurden, in nur von Männern bewohnten Heimen, diese angesprochen, dass man nach dem Kochen und nach dem WC seine Reste bitte wegputzen soll.
Die Antwort darauf war wortwörtlich: „wir Männer, wir nix putzen, Frauen müssen putzen“.
Mit Verlaub aber da kommt z.B. mir der spichwörtlich „kalte Kaffee“ hoch. ramses90

Vor ewigen Zeiten, als ich selbst noch studierte, sprang ich einige Wochen für eine Bekannte ein, die eine Putzstelle in dem Gästehaus eines Instituts für internationales Strafrecht hatte. Wie die jeweils von nur maximal vier bis fünf Gaststudenten genutzten Räume, insbesondere Küche und Bad, nach nur einer halben Woche bereits aussahen, spottet - vorsichtig formuliert - jeder Beschreibung.

Als ich die Herren Gäste einmal bat, wenigstens übergekochtes Essen vom Herd abzuwischen, damit sich bis zum nächsten Mal nicht eine nahezu unentfernbare Kruste bildete, meinten sie zu mir, dass dafür doch schließlich ich als „Putze“ zuständig sei.

Sagt diese Anekdote nun genauso viel Allgemeingültiges über Strafrechtler aus wie deine über Flüchtlinge?

:paw_prints:

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