Diskriminierung von Andersdenkenden (Patrioten)

Hallo,

in Deutschland wird niemand wegen Andersdenken diskriminiert.
Aber es ist verboten, diese Ansichten, sollten sie so extrem sein, als Hassparolen in die Welt zu posaunen, ob das auf einer Demo geschieht oder im Internet.
Also: Du kannst sagen, dass du dagegen bist, dass wir hier Flüchtlingen politisches Asyl gewähren. Das ist deine Meinung. Die kann man teilen oder nicht, aber es ist legitim diese Meinung zu vertreten.
Was du nicht kannst, ist diese Meinung mit Beleidigungen und Aufforderungen zur Gewalt zu schmücken. Was du auch nicht kannst, ist aktiv Flüchtlingen das Asylrecht zu verwehren.
Was du kannst, ist deine Meinung zivilisiert äußern.
Was du noch machen kannst, ist, dich in den politischen Prozess einbringen, um die Gesetze so zu verändern, dass sie dir gefallen. Dazu musst du dich an die politischen Spielregeln halten und eben eine Mehrheit zusammenkriegen.

Eine Firma kann Äußerungen im Internet, die von einem identifizierbaren Mitarbeiter getätigt werden, als geschäftsschädigend ansehen oder sie so interpretieren, dass sie den Arbeitsfrieden im Betrieb stören. Dann kann sie Maßnahmen gegen den Mitarbeiter ergreifen (Abmahnung oder Kündigung).

Und wie erwähnt: während der Probezeit kann eine Kündigung ohne Grund ausgesprochen werden. Auch das ist legal.

Siboniwe

Hallo!
Ich habe ein schwieriges Anliegen.

Ist es überhaupt noch mit den Grundsätzen - insbesondere GG Artikel 3 - einer freien und offenen Gesellschaft zu vereinbaren, dass eine massive Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung von Andersdenkenden betrieben wird?

Alleine in meinem „Bekanntenkreis“ kam es in den letzten Monaten diesbezüglich zu der einen oder anderen Ausgrenzung, d.h. einer Kündigung von betrieblicher Seite wegen „idiologischer Differenzen“. Und das wegen Äußerungen, welche als Privatperson getätigt wurden und außerhalb der Arbeitszeit (z.B. bei Facebook). Und auch zu welchen Demonstration und Veranstaltungen man als Arbeitnehmer nach Feierabend geht, hat den Arbeitgeber / Dienstherren nicht zu interessieren.

Beispiel ein Bekannter von mir: Schrieb vor einigen Wochen einen Beitrag bei Facebook und wurde deshalb innerhalb der Problezeit von seinem Ausbildungsbetrieb auf die Straße gesetzt, obwohl dieser Beitrag noch vor dem Beginn der Berufsausbildung verfasst wurde.

Aber was hier in Deutschland passiert ist eine massive Diskriminierung von andersdenkenden Patrioten, welche noch in der Lage sich eigene Gedanken zu machen und sich die eigene Meinung nicht von einer gleichgeschalteten Presse vordiktieren lassen.

Patriot zu sein, dass ist mittlerweile hierzulande verboten, man wird ausgegrenzt, aus dem Berufsleben und Vereinen gedrängt und gesellschaftlich vernichtet.

Gruß
Jan

Hallo Jan!

Verbundenheit mit der Nation/der Region des eigenen Lebensmittelpunkts/der eigenen Herkunft ist vollkommen in Ordnung. Nicht in Ordnung sind aber Volksverhetzendes, Gewaltaufrufe und sonstige Straftaten, die irrtümlich von manchen Leuten als patriotisch angesehen werden.

Gruß
Wolfgang

Ach Gottchen, die armen Hascherl! Kaum hetzen sie ein bisschen gegen Leute, die die Frechheit hatten, sich in einem anderen Land als Deutschland gebären zu lassen, werden sie auch schon gar schröcklich diskriminiert. Eine Runde Mitleid bitte!

:paw_prints:

Wobei ich noch nie kapiert habe, wie ich auf etwas stolz sein kann, auf dass ich keinen Einfluss hatte.

Also: ich kann stolz auf eine Leistung meinerseits sein (von mir aus meinen Schulabschluss, eine gelungene Theatervorstellung, dass ich 5 Meter weit springen kann), aber für meine Nationalität kann ich nichts, und was andere mit derselben Nationalität erreicht haben, das kann ich mögen, sogar lieben, aber stolz darauf sein, kann ich nicht.

Grüße
Siboniwe

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OOOOOOHHHHH!!!

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Aber du konntest deine Meinung doch sagen?
Hat dir es jemand verboten? Hat dir jemand das Posting gelöscht? Bist du deswegen diskriminiert worden? Von wem?

Nur weil ich deine Meinung nicht teile und vieles ganz anders sehe, ist das doch noch lange keine Diskriminierung.
Und wenn die Mehrheit deine Meinung nicht teilt und vieles anders sieht, ist das immer noch keine Diskriminierung.
Selbst dass ich dich, aufgrund deiner geäußerten Meinung, nicht zu meinen Freunden zählen möchte, ist keine Diskriminierung.
Das wird es erst, wenn du deine Meinung nicht mehr sagen darfst oder wenn du tatsächlich Nachteile durch das Äußern deiner Meinung hast.

Siboniwe

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Nichtsdestotrotz muß ich bei den Patrioten, insbesondere in der Spielart der Patridioten, immer an einen der größten Philosophen dieses Landesr denken:
„Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn
er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen
Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem
greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende
persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen
Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen.
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er
stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er
gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun
dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit
Händen und Füßen zu verteidigen.“

[Arthur Schopenhauer]

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Nur zu!

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Ist es nicht.

Wenn ich menschenverachtende Parolen auf meine Facebookseite stelle und da auch steht, dass ich bei der Firma XY arbeite, dann kann sich die Fa. XY sehr wohl verbitten, dass das geschieht.

Und wenn ich in jeder Arbeitspause diese Parolen gegenüber meinen Kollegen verbreite (und ich will gar nicht von Kunden reden), dann kann sich der Arbeitgeber das verbitten, es stört nämlich den Arbeitsfrieden.

Dass man in seiner Freizeit auf Demos gehen darf, habe ich nicht in Frage gestellt.

Siboniwe

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Wie formulierte es ein Teilnehmer in einem anderen Thread so schön? „Noch etwas Käse zum Whine?“

Es ist übrigens auffallend häufig, dieses sich "als Opfer hinstellen. „Das wird man doch noch sagen dürfen“, ein Klassiker. Eine gute Methode sich von inhaltlichen Auseinandersetzungen zu entfernen und um nicht feststellen zu müssen, dass einem einfach nicht alle zustimmen.

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Tja, die Sache mit der Meinungsfreiheit ist eben nichts sonderlich Exklusives. Sie gilt nicht nur für dich und Leute, die dir zustimmen, sondern auch für diejenigen, die ganz anderer Ansicht sind als du, und deine Meinung für falsch/menschenfeindlich/uninformiert/klischeebehaftet/was auch immer halten. Schon blöde, wenn diese Leutchen ihre Meinung dann auch noch äußern, nicht wahr? :smile_cat:

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Wer schämt sich denn?

Ich fremdschäme mich gelegentlich über Menschen und die Ansichten, die sie äußern. Das ist ein Reflex. Aber das ist nichts, was mich im Innersten wirklich als Scham berührt. Ich schäme mich auch nicht dafür, dass Deutschland (als Land) durch seine Politik nicht unschuldig am Chaos im Nahen Osten, am Elend auch in Afrika mitschuldig ist. Das gleiche gilt für Nazis und 2. Weltkrieg usw.

Aber: ich profitiere von den Folgen, oder habe davon profitiert. Ich profitiere, ohne eigenes aktives Zutun, von der Ausbeutung Afrikas, von der starken deutschen Wirtschaft (auch durch Waffenproduktion so stark). Dafür muss ich mich nicht persönlich schämen, aber es ist meine menschliche Aufgabe, dieses Profitieren nicht zu vergessen und zu sehen, dass es in Afrika, in Arabien Menschen gibt, die diese Privilegien, die ich habe, weil ich in einem reichen Land geboren bin, genauso „verdienen“ wie ich. Ich kann auf kleinste Weise versuchen, etwas dagegen zu tun. Anderer vielleicht auf größere Weise, ich versuche in meinen Verhältnissen zu bleiben.

Siboniwe

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Meine Rede: ich bin recht tolerant, was Meinungen angeht.
Nicht tolerant bin ich bei der Äußerung von rassistischen Vorurteilen, Pauschalisierungen und anderem menschenverachtenden Zeugs. (Ja, wo genau da die Grenze verläuft, darüber kann man sicher streiten)

Von mir aus kann man gegen den momentane Zulauf an Flüchtenden sein, auch, dagegen demonstrieren. Aber Menschen zu bedrohen, zu beschimpfen, zu verängstigten, Häuser anzuzünden (oder das gutzuheißen) - da ist Schluss.

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Leider gibt es inzwischen kübelweise braune Unerquicklichkeiten im Netz zu finden, und nur gelegentlich hat das für diejenigen welchen auch tatsächlich Konsequenzen. Wer über ein starkes Gemüt verfügt, kann das eine oder andere bei den Perlen aus Freital nachlesen.

:paw_prints:

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Herrlich. Darf ich das bitte ins Witze-Brett verschieben? Ich glaube, da passt es besser hin.
@Armin_Diedrich: Was denkst du?
Grüße
Matias

Das „Andersdenken“ wird nicht Bestraft. Es wird lediglich „bestraft“ wenn man jemanden anderen damit schaden zufügt oder etwas aufzwingt.
Manche Firmen kontrollieren Personen durch Facebook, Twitter und co. das ist auch indirekt deren Recht, da sie wenn diese Person bei ihnen arbeitet mit ihnen assoziiertz wird. Ich bin mit leider nicht sicher wie dies Gesetzlich geregelt ist, aber wärend der Probezeit ist der Arbeitgeber zu Kündigungen berechtigt. Ohne einen Grund für diesen zu nennen.
Grundsätzlich sollte man immer vorsichtig sein was man im Internet schreibt.

mfg Lukas

Patriotismus = die emotionale Verbundenheit mit einem Land.

Der Patriot liebt ein Land/das Land in dem er lebt, anerkennt dessen Leistungen, Werte und Traditionen. Patriotismus ist also per se etwas gutes. Und wir Deutschen beginnen endlich wieder ein wenig patriotisch zu denken. Seit dem Krieg wurde in unserem Land vieles richtig gemacht und auf die Folgen die wir derzeit erleben (z.B.Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Aufnahme von Flüchtlingen, Energiepolitik) können und sollten wir stolz sein.

Der TE benutzt zwar dieses Wort, meint damit aber etwas ganz anderes:

  • Chauvinismus (= die Überhebung seiner Gruppe/eines Landes über andere)
  • Nationalismus (= die Hervorhebung der Souveränität eines Landes) und
  • Nazismus (= Nationalsozialistische Gemengelage)

Das haben wir (zumindest weitestgehend) überwunden. Diese drei sind auch nicht kompatibel mit unseren Gesetzen und so ist es nur rechtens entprechende praktische Umsetzungen (in Wort, Schrift und Tat) zu ahnden.

Wenn ich mich für das Schlimme, was hier geschehen ist, schäme, möchte ich auch auf das Gute stolz sein dürfen.

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