Tach mattes,
Wie geht´s?
Naja, ging schon mal besser *g*
Naja, die Nazis von 39 haben ja 20 Jahre später auch in der
Regierung gesessen…und ?
Die einzige, wenn auch fadenscheinige Rechtfertigung hierfür
kann sein, daß man niemand anderen hatte.
Das war nicht der Punkt, auf den ich hinauswollte. Wenn jemand während der Nazi-Zeit ein Nazi war, aber nach dem Zusammenbruch des 3.Reiches erkannt hat, wie falsch und ablehnenswert seine damaligen Anschauungen und Taten waren, dann halte ich es durchaus für möglich, dass dieser Mensch dem Aufbau einer freiheitlichen Demokratie und einer liberalen Politk durchaus gute Dienste leisten kann, daher mein „na und“. Schlimm sind doch die Typen, die nichts erkannt haben oder versuchten zu verharmlosen.
Bin nur auf den Aufschrei gespannt, wenn in 20 Jahren die
ersten mehrfach vorbestraften heutigen Schläger im BT
sitzen…
Dann hole ich den Joschi aus dem Altenheim und werde
Steinewerfer!
Du scheinst nicht zu glauben, dass Menschen zur Einsicht ihrer Fehler fähig sind ?
Es ist rein moralisch der grösste Fehltritt, den sich ein
Politiker leisten kann (Thierses Aussage). Ich sehe es als
eine Legitimierung der Gewalt von oberster Stelle, frei nach
dem Motto: „Schlagt zu, in 20 Jahren düft ihr uns regieren und
keinen interessieren Eure Straftaten“"
Kann so interpretiert werden.
Nur bezweifle ich, daß Thierse das so sieht.
Bezweifele ich auch, aber die Interpretation stammt ja auch von Reiko.
Wer in der jetzigen Regierung ist vorbestraft ?
Die Frage muß lauten: wer in der jetzigen Regierung sollte
vorbestraft sein und wurde von findigen Kommunisten-Anwälten
rausgepaukt?
Meiner Meinung nach niemand. Aber vielleicht hast du ja irgendein Gerichtsverfahren gegen einen der Regierungspolitiker als anschauliches Beispiel parat, dass dessen Nichteignung als Politiker demonstrieren könnte ?
Wir hatten Nazis in der Regierung und nutzen dies als
Legitimation dazu, nun eine zweite Generation Verbrecher
dieses Land regieren zu lassen.
Ja hört das denn niemals auf, auch wirklich jeden Scheiß über
die Nazi-Vergangenheitsthematik zu legitimieren??
Wenn ich auch mit Reiko eigentlich nie politsch einer Meinung bin, dann hat er hier jedoch instinktiv einen inhaltlichen Zusammenhang erkannt, nämlich die Frage, ob Menschen in der Lage sind, sich bezüglich ihrer politischen Gesinnung so zu ändern, dass sie als Politiker für einen demokratischen Staat tragbar sind. Wenn du dies bezweifelst, musst du auch jeden ehemaligen DDRler als Politiker ablehnen.
Was mich an dieser ganzen Diskussion so aufregt ist die Selbsgerechtigkeit der „Sesselfurzer“, die zwar immer nur applaudieren oder schimpfen, sich aber NIEMALS für irgendwas engagieren würden, so ganz nach dem Motto: Wer nichts tut kann auch keine Fehler machen. Klar, der Spruch stimmt. Aber solche Typen muss ich auch nicht unbedingt in der Regierung eines Landes sehen, wo immerhin Entscheidungen gefragt sind.
Deutschland hat weitaus wichtigere Probleme, als ob sich
irgendwer von irgendwas was über 25 Jahre her ist in
irgendeiner Weise distanziert oder nicht.
Das ist ein Totschlag-Argument.
Andere Leute sind vielleicht der Ansicht, daß Deutschland
wesentlich wichtigere Probleme hat, als sich mit so einem
Scheiß wie der Gleichberechtigung der Faru aufzuhalten.
Mag sein. Nur: vielleicht sollte man sich auch mal einer gesamtgesellschaftlichen Konsequenz von Schlammschlachten bewußt sein. Wenn Fischer gehen muss, dann verliert Deutschland den besten Außenminister, den es seit Genscher hatte (gabs dazwischen überhaupt Außenminister ?).
Mir geht es bei der Geschichte darum, daß Deutschland
außenpolitisch das Bild abgibt, von exkommunistischen
Agitatoren regiert zu werden. Und das ist zweifelsfrei ein
wichtiges Problem.
Nicht die Tat an sich zählt jetzt noch, sondern rein die
Folgen. Und die reichen m.E. bereits für Neuwahlen aus.
Ach, jetzt gleich Neuwahlen ? *gg* Ach mattes, du würdest doch aus jedem Grund nach Neuwahlen schreien (vermutlich brauchst du nicht mal einen Grund) nur weil dir die derzeitige Regierung nicht passt. Und btw. ich bezweifele, dass Neuwahlen ein sooo anderes Ergebnis haben würden, als es schon besteht, und wenn die CDU nicht mal wieder konstruktive Oppositionspolitik betreibt, sehe ich für die CDU auf längere Sicht eher noch finsterer.
Ja, die Medien geben sich verzweifelte Mühe, alle
Hetzkampagnen kräftig mitzuschüren. Nur: die Saat geht nicht
auf. Fischer ist nach wie vor einer der beliebtesten Politiker
in D (und das wird auch so bleiben).
Das sehe ich nicht so.
Außerdem ist das wie ich oben sagte nicht mehr so wichtig. Es
ist ein Fehler, nur die Innenpolitik zu betrachten.
*lach* Ich verfolge regelmäßig die Kommentare der ernstzunehmenden englischsprachigen Presse bezüglich deutscher Politik und ich kann dir versichern, die Frage hat Fischer nun oder hat er nicht ist für das Ausland von eher untergeordnetem Interesse. Man amüsiert sich eher darüber in der Form, wie wir und über Bill Clinton amüsiert haben, als es hieß: hat er nun inhaliert oder hat er nicht. Insofern hast du aber recht, dass „wir Deutschen“ es immerhin schaffen, uns mit so einer Hetzkampagne gegen einen fähigen Außenminister weltweit lächerlich zu machen.
Denn: die Leute, die
jetzt über Fischer herfallen, konnten ihn vorher auch schon
nicht leiden und die anderen haben von seiner Vergangenheit eh
gewußt, aus der er ja auch nie einen Hehl gemacht hat, und
wovon Trittin sich distanziert oder nicht interessiert eh kein
Bioferkel.
Guter Spruch!
Ich habe meine hier genannte Meinung schon vor der letzten
BT-Wahl vertreten (und ich glaube mit Dir damals sogar schon
diskutiert) und kann mich daher aus dem reigen der Schreihälse
raushalten.
Warum tust dus dann nicht
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß es einem Land, das so
strukturiert ist wie unseres nicht ansteht, Extremisten in die
Regierung zu holen. Ich meine hiermit Rechts-/Links-/Mittel-
und sonstige Extremisten!
Dabei ist es mir völlig egal, wie lange eventuelle Anklagen
zurückliegen.
Jaja, für dich ist ja alles extrem was nicht DEINER Meinung entspricht. Aber du musst einsehen, dass das kein genereller Maßstab für politischen Extremismus sein kann.
Fakt ist, daß bestimmte Dinge, die man in seinem Leben tut
oder gar anstellt, einem eventuell bestimmte Karrierewege
verbauen können. Nur in der Politik - und hier insbesondere in
der deutschen Politik - ist das anders. Und das stört mich.
Und das akzeptiere ich nicht. Und ich akzeptiere dabei auch
nicht diese dümmliche Begründung, es habe ja schleießlich auch
schon Altnazis in der Bundesregierung gegeben. Das ist keine
Entschuldigung und kein Freibrief, jetzt Linksverbrecher an
die Spitze einer High-Tech-Industrienation zu setzen.
Ich glaube eher, dass dich einige Politiker stören, weil sie andere Standpunkte als deine eigenen vertreten, und daher bemühst du nun eine vermeintliche „Gerechtigkeit“ um diese möglichst loszuwerden. Wenn du deinen Sinn von „Gerechtigkeit“ nämlich pauschal ohne Ansehen der Parteizugehörigkeit anwenden würdest, düfte nach diesem Maßstab ein Großteil der CSU-Politker (hallo Amigos *winkwink*) arbeitslos werden. Solange ich bei dir nicht den Eindruck habe, dass deine vermeintliche „Empörung“ sich stark am Parteibuch orientiert, kann ich dein Argument ehrlich gesagt nicht ganz ernst nehmen.
*wink*
Drache