DreiEiniger Gott

Welcher gott ist der gott von Jesus Christus, wenn Gott in Jesus Christus Mensch wurde?

Johannes 20,17
Jesus sagte zu ihr: Halte Mich nicht fest; denn Ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu Meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu Meinem Vater und zu eurem Vater, zu Meinem Gott und zu eurem Gott.

Hi,

Ich dachte Jesus ist der Sohn Gottes, geboren von der Jungfrau Maria.
Da Gott der „Vater“ ist, hat er eben seine „Superkräfte“ von ihm.

Und da Gott der Gott von Jesus und gleichzeitig „unser“ Gott ist, passt das alles soweit.

Das ist zum. eine Ansicht der Dinge. ^^

Gruß,

Hanzo

Mysterium fidei
Servus,

der Gott des Menschen und Gottessohnes Jesus Christus ist Gott.

Das hinderte ihn nicht daran, in Jesus Christus Mensch zu werden und auch nicht daran, dabei Gott zu bleiben.

Schöne Grüße

MM

Christlicher Selbstbetrug
Hi!

Vermutlich hat Jesus sich selber gar nicht als Gottes Sohn gesehen und auch seine Jünger haben zu Lebzeiten dies nicht geglaubt. Dieser Glaube entstand erst Jahre oder Jahrzehnte nach Jesu Tod, als der galiäische Wanderprediger immer stärker heroisiert und „vergottet“ wurde. Diese Hypothese wird zumindest bei Deschner („Abermals krähte der Hahn“) sehr plausibel entwickelt.

Aber im Urchristentum gab es dennoch noch lange viele verschiedene Vorstellungen davon, wie Gott und Jesus zueinander stehen, massive Streitereien wurden innerhalb der Christenheit geführt, bis sich die heutige Gottesvorstellung (weitgehend) durchsetzte (nicht zuletzt, indem andersdenkende Christen von ihren Glaubensbrüder umgebracht wurden).

Meiner Meinung nach ist die Trinitätslehre der untaugliche Versuch, zwei Probleme unter einen Hut zu bringen:

  1. Das Christentum will eine monotheistische Religion sein, Jesus und Gott Vater dürfen also nicht zwei Götter sein.

  2. Jesus war aber Mensch, hat gelitten, ist gestorben. Der allmächtige, ewige Gott kann aber ja nicht Angst gehabt haben und gestorben sein. (Abgesehen davon, dass Jesus nach Markus sagt: „Gott, lass den Kelch an mir vorübergehen!“ und „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“)

Diese nicht zusammenpassenden Vorstellungen werden durch viele hochintellektuelle Verrenkungen und den Verweis auf Gottes Weisheit, die höher sei als die menschliche Vernunft kaschiert.

Natürlich wird einem als Atheist schnell attestiert, dass man eben nicht in der Lage sei, diese „Weisheit“ zu erfassen…
Gruß!
Karl

Hi.

Natürlich wird einem als Atheist schnell attestiert, dass man
eben nicht in der Lage sei, diese „Weisheit“ zu erfassen…

Und das stimmt. Dafür können wir zumindest die Erkenntnistheorie vorantreiben.
Sie nicht.

Gruß!
Karl

Balázs

Vielleicht täusche ich mich ja, aber kann es sein, daß Sie ein Todoroff-Anhänger sind? Finden sie dort nicht genügend Antworten auf Ihre Frage?

In der christlichen Theologie wird sie für gewöhnlich (knapp gefaßt) so beantwortet: Daß Gott „drei-einig“ ist, heißt: Er ist immer zugleich der Schöpfer, der Sohn und der Heilige Geist. Mit Logik kommt man da nicht weiter, weil 1+1+1 kaum 1 ergeben kann, aber Theologie ist nicht logisch, wo sie bestimmten Prämissen folgt.

Martinus

Hallole,

ich zitiere mal aus

http://www.tectum-verlag.de/der-dogmenwahn.html

_ Die Trinitätslehre als Höhepunkt der Theo-Logik

Weil man aus dem Menschen Jesus langsam einen Gott gemacht hat, musste Gott schließlich dreieinig werden. Die Trinitätslehre stand am Ende einer langen Entwicklung, die mit der Apotheose des galiläischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth ihren Anfang nahm.

Er wurde von seinen Anhängern nach seinem gewaltsamen Tode nicht nur als vom Tode auferstanden verkündigt, sondern auch als Messias zum kommenden Gericht und zur Aufrichtung der Gottesherrschaft erwartet. Anfangs als Prediger, als Rabbi, für mansche vielleicht auch als ein Prophet angesehen, beförderte ihn die Gläubigkeit seiner Anhänger allmählich in immer luftigere Höhen. In Höhen, die bisher nur dem monotheistischen Gott selbst vorbehalten waren, und wo sich wegen Sauerstoff-mangels schon mal Halluzinationen einstellen können. Dennoch galt Jesus noch bis Mitte des vierten Jahrhunderts für viele Gläubige als Gott klar untergeordnet, als subordiniert. Nicht anders haben ihn Petrus und Paulus, die synoptischen Evangelien, die Apologeten und die frühkatholischen Väter verstanden. Und vor allem hat er sich auch selbst so verstanden. Man kann Jesus nicht dafür verantwortlich machen, dass seine Gläubigen sogar eine Aufweichung des Monotheismus in Kauf nehmen, nur um ihn, der ja inzwischen die Sündenvergebung und ein ewiges Leben auch für die Gläubigen garantieren sollte, auf eine solche Stufe zu stellen, dass er dies auch leisten konnte. Bei keinem anderen Religionsstifter (der Jesus nie war) können die Historiker die Gottwerdung so nachverfolgen wie bei diesem Jesus aus Nazareth.

Die ausgebildete Trinitätslehre war Reaktion und Abschluss in diesem Entwicklungsprozess der frühen Kirchengeschichte. Den immer phantastischer ausgeschmückten Glauben der Gläubigen (nicht den Glauben Jesu!) hat die Theologie in Dogmatik überführt. Sie musste nun beschreiben, wie das Verhältnis zwischen Gott und Jesus und dann auch zum Heiligen Geist zu verstehen sei. Und sie tat dies unter Zuhilfenahme der spätantiken Philosophie.
Von dieser findet sich in der Bibel bis auf ein paar Anleihen aus der Stoa so gut wie nichts.
das Wort Trinitas taucht überhaupt erst bei Tertullian um das Jahr 200 auf. Tertullian prägte auch andere Begrifflichkeiten oder christianisierte sie, spricht von
una substantia in tres personae,
einem Wesen in drei Personen. Im Folgenden unterschied man in der Christologie wesensgleich von wesenseins, gezeugt von geschaffen, sprach von Logos, Theos, Ousia und Hypostais.

Auf diese Weise meinte man damals, dem Wesen Gottes auf den Leib rücken zu können. Heutige Theologen sehen dies nüchterner. Selbst Hans-Martin Barth, der trinitarisches Denken für so wertvoll im Dialog mit den Religionen ansieht, meint: „Die so gefundenen Kunstbegriffe erklären nichts. Sie versuchen zu beschreiben, was sich nicht erklären lässt“ …_

Hier breche ich mal ab,

Schöne Grüße

vV

Hallo

Meiner Meinung nach ist die Trinitätslehre der untaugliche Versuch, zwei Probleme unter :einen Hut zu bringen…
Diese nicht zusammenpassenden Vorstellungen werden durch viele hochintellektuelle :Verrenkungen und den Verweis auf Gottes Weisheit, die höher sei als die menschliche :Vernunft kaschiert.

eine drei Gott Lehre,nur einer, viele andere oder gar keiner… alles ist heute wählbar…auch wenn die Bibel genau erklärt- ein Gott, grundlos sagte Jesus nie etwas aus… Joh.6,44…

Natürlich wird einem als Atheist schnell attestiert, dass man eben nicht in der Lage sei, :diese „Weisheit“ zu erfassen… Gruß!

Muss ein Atheist immer Atheist bleiben? nein ,wer das nicht will hat schriftlich was er tun kann, wie er auch das „Recht“ hat auf solche „Weisheiten“ zu verzichten- der freie Wille macht’s …wer meint er findet genug gute „Ersatz-Ratgeber“ die ihm alles erklären, z.B.wie aus einem Gott drei gemacht werden oder ob es gar keinen gibt, egal, manche „wissen“ eben schon und das Volk wird demgemäß „belehrt“…und „weiß“ dann doch nichts. Glaube ist „Stückwerk“- ist eben Glaube. So wäre zumindest schön wenn „wissende Ratgeber“ ihren „Schülern“ auch etwas Hoffnung anbieten und ihnen „liebevoll“ erklären würden – wisset eines - wer uns glaubt wird selig… Jesus sagt- ich und ´der Vater sind eins ( im Einverständnis) und der Hl. Geist ist ihre „Kraft“– Jesus, zwar auch ein Gott- der Messias- aber nicht allmächtig- das wussten schon seine Zeitgenossen - niemand kommt zum Vater-ausser durch mich…
speedytwo

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Adoption, Präexistenz, Trinität
Hi.

Welcher gott ist der gott von Jesus Christus, wenn Gott in Jesus Christus Mensch wurde?

Am historischen Anfang des Christusglaubens stand mit einiger Sicherheit nicht der Glaube an einen Mensch gewordenen Gott (Präexistenzlehre), sondern an einen zum Gott erhobenen Menschen (Adoptionismus).

Die Umwandlung der Jesus-Figur vom zum Gott erhobenen Menschen (Adoptionismus) zum seit Beginn der Zeiten existierenden (präexistenten) Sohn Gottes, der bei seiner (ersten) Ankunft vom Himmel kam, um durch Maria im Jungfrauenmodus als Mensch geboren zu werden, etablierte sich, wenn auch in Ansätzen schon früher vorhanden, als christliches Dogma im Kampf gegen den andersdenkenden Arianismus erst mit dem Konzil von Nizäa 325 CE. In Röm 1,3-4 z.B. heißt es noch ganz adoptionistisch:

… über seinen Sohn, der aus dem Samen Davids geboren wurde nach dem Fleisch, der bestimmt wurde zum Sohne Gottes in Kraft nach dem Geiste der Heiligkeit seit der Auferstehung von den Toten: Jesus Christus, unser Herr…

Eine präexistente Gottessohnschaft ist also nicht als ursprüngliche Lehre anzusehen. Sie hat sich vielmehr nachträglich in die Christologie hineingeschlichen, z.B. durch die Adaption der Logoslehre des Philon von Alexandria im Johannesevangelium. Durch die kaiserlich forcierten Entschlüsse des Konzils von Nizäa wird Jesus Christus nun endgültig als vollwertiger Gott etabliert, d.h. als Gott ´von Geburt´ her, nämlich durch den Vatergott, mit dem er nunmehr weseneins (homousios) ist. Erst das ermöglicht die Anbetung der Jesus-Figur als genuinen Gott, statt als zum Gott erhobenen Menschen.

Das Dogma der Trinität versucht zwei sich gegenseitig widersprechende Perspektiven auf die Jesusfigur unter einen konzeptuellen Hut zu bringen. Die Jesusfigur war in der ursprünglichen Lehre (z.B. bei den Ebioniten, die Ende des 2. Jh. als Ketzer verdammt wurden) ein Mensch, der nach seinem Kreuzestod von Gott ´adoptiert´ wurde. Geht man (hypothetisch) von der Historizität des Jesus aus, dann ist es ausgeschlossen, dass ein jüdischer Wanderprediger in einem Umfeld, das jede Menschenvergottung rigoros ablehnt, sich eine Anhängerschaft nennenswerten Ausmaßes zulegen kann, die von ihm als wirklichem, also vom Himmel gekommenen Sohn des Jahwe überzeugt ist. Mit einer solchen Lehre wäre dieser Jesus sicher gescheitert. Daraus folgt (seine Historizität, wie gesagt, vorausgesetzt), dass diese Anschauung erst nach seinem Tod aufkommen konnte. Ein wichtiges Vehikel für diese Modifikation war die Logoslehre von Philon von Alexandria.

Der wichtigste Teil der Trinität, die Binität, wurde nach langen, z.T. physisch brutalen Auseinandersetzungen zwischen Athanasiern und Arianern in Nicäa in eine Formel gepresst. Sie ist ein Produkt der Hellenisierung des Christentum durch die Adaption des Neuplatonismus von Plotin (der paradoxerweise ein Gegner des Christentums war). Plotin lehrte, angeregt durch Platon, das absolut Eine (Hen), aus dem stufenweise abwärts Emanationen hervorgehen, zunächst der Nous (Vernunft, Geist), dann die Weltseele und dann last and least das Materielle. Mehrere Kirchenväter, z.B. Ambrosius, Eusebius und Kyrill, hatten Plotin rezipiert, auch im Hinblick auf eigene trinitätstheoretische Spekulationen.

Unschwer ist zu erkennen, dass das Hen dem Gottvater, der Nous dem Christus und die Weltseele dem Heiligen Geist zugeordnet werden können, auch wenn das klassische Trinitätskonzept von dem neuplatonischen Muster etwas abweicht. Das Hen ist das Alleshervorbringende, der Nous ist die weltdurchspannenden Vernunft (im Sinne des Logos = Christus im Joh-Ev) und die Weltseele die Kraft, die das Göttlliche (das Hen) mit dem Materiellen in Beziehung setzt, also innerlich belebt. Letztere Funktion entspricht in etwa der des Heiligen Geistes, welcher freilich nicht, wie bei Plotin, alles materielle Leben durchdringt, sondern als erleuchtendes Eindringen des Göttlichen in das menschliche Bewusstsein zu verstehen ist.

Das Judentum kennt dieses Konzept unter dem Namen ´ruach´, was ´Gottesatem´ bedeutet, aber mit ´Wind´ konnotiert ist. Das bezieht sich eine Art der übernatürlichen Erfahrung, die sich zumeist in exzessiven Licht- und Farbwahrnehmungen äußerte, welche als Manifestion eines Gottes interpretiert wurden. Solche Erfahrungen ware im ganzen Alten Orient (und dem Rest der Welt) verbreitet und wurden entweder durch genetische Disposition, also ein angeborenes Vermögen, oder die gezielte Anwendung psychotroper Pflanzen ermöglicht. Die Experten auf diesem Gebiet bezeichnet man religionswissenschaftlich als ´Ekstatiker´. Allerdings umfasst das christliche Verständnis des Heiligen Geistes auch moderatere Phänomene wie religiöse Inspiration und das (vermeintliche) Gefühl der Gottesnähe. Die Formel des nicäanischen Konzils lautet, dass der Heilige Geist „aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“ und „durch die Propheten (gesprochen) (hat)“.

Die offizielle katholische Deutung der Trinität hat sich erst nach einer Korrektur der Binitätslehre von Nicäa herausgebildet, nämlich 382 auf der Synode von Konstantinopel. Bekanntlich hatte Konstantins Sohn und Nachfolger Constantius II. das nizäischen Dogma der Wesenseinheit von Vater und Sohn außer Kraft gesetzt, weil er an dessen Logik zweifelte. Nach seinem Tod wollte Kaiser Julian wieder die römische Religion einführen, was sein früher Tod auf einem Feldzug aber verhinderte. Ab 380 gelang es dem Athanasius-Anhänger Theodosius I., das alte nicäanische Modell durchzusetzen, freilich runderneuert: Die Trinitätslehre wurde verfeinert durch die Differenzierung zwischen Ousia und Hypostase. Ousia ist das Wesen Gott, also die Ganzheit des Göttlichen. Hypostasen sind die drei Aspekte, unter denen sich dieses Göttliche offenbart. Das stellt sich in etwa so dar:

´Gott´ ist das Ganze, das sich offenbart als: 1) Gott-Vater = Schöpfer, 2) Gott-Sohn = Erlöser und 3) Heiliger Geist = vom Vater und vom Sohn ausgehende Inspiration. Diese Formen sind von personhafter Individualität (theologisch abstrakter: sie sind Hypostasen) und zugleich untrennbar aufgehoben im Ganzen des Gottes.

Wie kann man sich das vorstellen? Ich versuche eine simple Analogie: Die drei Lichter einer Verkehrsampel sind klar voneinander unterschieden. Ihre Bedeutung (ihr Wesen) ergibt sich aus der ´Ganzheit´ des Systems, innerhalb dessen sie so definiert sind, dass das Wesen eines Lichtes mit dem Wesen der anderen Lichter untrennbar verbunden ist: Rot bedeutet nur deshalb Stop, weil Grün Fahren und Gelb Aufpassen bedeutet. Grün bedeutet nur deshalb Fahren, weil Rot Stop bedeutet usw. Die drei Lichter definieren sich wechselseitig. In diesem Sinne ist das Wesen jedes Lichtes im jeweiligen Wesen der anderen Lichter enthalten. Die drei Lichter bilden also eine Ganzheit (die Ampel), die in drei funktionale Aspekte zerfällt, die nur im Rahmen der Ganzheit Sinn machen. Die Lichter sind also relationale Größen, ihr Wesen besteht in ihrer wechselseitigen Bezogenheit.

Ob das nun die Trinität verstehbarer macht oder (vermutlich eher) nicht - die Binität innerhalb der Trinität ist und bleibt heikel, solange das Verhältnis zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn nicht geklärt ist. In Nicäa heißt es, dass Jesus aus dem Vater gezeugt wurde und daher das gleiche göttliche Wesen wie der Vater hat. Problematisch daran ist, dass Jesus von alles hervorbringenden Gott, bei gleicher Wesenhaftigkeit, nicht zu unterscheiden ist, was seiner Herkunft aus diesem Gott widerspricht, denn als Sohn ist er kein Alles-Erzeugender. Die Synode von Konstaninopel versucht dieses Dilemma durch die Hypostasenlehre zu lösen, indem die göttliche Ganzheit (ousia) das Wesen aller seiner Hypostasen (Vater, Sohn, Geist) bildet. Vater, Sohn und Geist haben als Hypostasen also teil am umfassenden Wesen Gottes (ousia).

Chan

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Die Umwandlung der Jesus-Figur vom zum Gott erhobenen Menschen
(Adoptionismus) zum seit Beginn der Zeiten existierenden
(präexistenten) Sohn Gottes, der bei seiner (ersten) Ankunft
vom Himmel kam, um durch Maria im Jungfrauenmodus als Mensch
geboren zu werden, etablierte sich, wenn auch in Ansätzen
schon früher vorhanden, als christliches Dogma im Kampf gegen
den andersdenkenden Arianismus erst mit dem Konzil von Nizäa
325 CE. In Röm 1,3-4 z.B. heißt es noch ganz adoptionistisch:

Präexistenz und Jungfrauengeburt haben **überhaupt nichts miteinander zu tun. Zudem ist die Präexistzenz ein Interpretationsmodell schon im Philipperbrief, und der ist entweder zwischen 57 und 59 oder zwischen 59 und 61 geschrieben worden, je nachdem, welchen Ort man als den der Abfassung ansieht. Der Hymnus in c 2, den Paulus zitiert, ist möglicherweise älter und nicht erst von Paulus verfasst worden. Aber Paulus erwähnt die Jungfrauengeburt nie und nirgends!

Die Präexistenz erscheint ebenfalls im Johannesevangelium, das nach Berger (und Metapher stimmt ihm zu; ich bin da immer noch unentschieden) das früheste Evangelium ist, noch vor Markus. Dass sie erst später dormatisiert worden ist, bedeutet nicht, dass sie nicht schon vorher allgemein geglaubt wurde. Der Logos-Begriff hat sich im 3. Jhdt als Grundlage für die weitere Entwicklung der Christologie durchgesetzt, nicht zuletzt durch Origenes. Übrigens hat auch Arius seine Christologie mit dem Logos begründet und dargestellt.

Gruß - Rolf**

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Ergänzung
Ich wollte gar nicht so schreien, ich hatte nur das Wort „überhaupt“ fett darstellen wollen - aber nicht einmal Computerprogramme hören auf mich.

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Hi.

Präexistenz und Jungfrauengeburt haben überhaupt nichts miteinander zu tun.

Das ist aber ein Minderheitenstandpunkt. Ein biologisch gezeugter Gottessohn macht christologisch keinen Sinn, außer ´Gott´ hätte in Zeus-Manier den biologischen Leib des Joseph angenommen, um seinen präexistenten, also geistigen Sohn zu materialisieren, was eine denkbar unchristliche Vorstellung ist.

Zudem ist die Präexistenz ein Interpretationsmodell schon im Philipperbrief, und der ist entweder zwischen 57 und 59 oder zwischen 59 und 61 geschrieben worden, je nachdem, welchen Ort man als den der Abfassung ansieht.

  1. In punctio Datierung steht da nichts fest. Der Philipperbrief trat wie einige andere Paulusbriefe erst kurz nach 140 in das Licht der Historie, herausgegeben vom Gnostiker Marcion.

  2. Du beziehst dich bei deiner Argumentation vermutlich auf Phil 2,5-11:

5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, 6 welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; 7 sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, 8 und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod. 9 Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

und glaubst, wie die meisten Interpreten, dass darin auf die Menschwerdung eines präexistenten Gottes Bezug genommen wird. Es spricht aber einiges gegen dieses Deutung:

  • In V. 9 wird Jesus „über alle erhöht“. Das impliziert, dass er vorher nicht erhöht war, was nicht für einen präexistenten göttlichen Status spricht, sondern dagegen.

  • Jesus wird in V. 11 „zur Ehre Gottes“ erhöht, was impliziert, dass er nicht „Gott gleich“ ist (so V. 6), wenn man diese Gleichheit als Identität versteht.

  • Gleicher Vers: „in Gottes Gestalt befand“. Im Original steht hier „morphe theou“ (Gestalt Gottes). „Morphe“ bedeutet Bild oder Aussehen oder Ähnlichkeit, was mit Identität, in diesem Fall also Gott-Gleichheit, nichts zu tun hat. Die „Gestalt Gottes“ zu haben, bedeutet hier eher, ein Bild von ihm zu sein oder ihm ähnlich zu sein.

  • Hinzu kommt, dass „morphe“ auch dort steht, wo vom Sklave-Sein des Jesus die Rede ist. Jesus hat einerseits die „Gestalt = Ähnlichkeit“ des Gottes und dann die Gestalt eines Sklaven. Das könnte so gedeutet werden, dass Jesus (egal ob historisch oder fiktional) sowohl im Geiste Gott nahe stand als auch zu dem Verhalten eines Sklaven fähig war. Er nahm, so gesehen, die Gesinnung eines Gottes und dann die Gesinnung eines Sklaven an. Das Postulat einer Präexistenz ist hierfür nicht erforderlich.

Der Hymnus in c 2, den Paulus zitiert, ist möglicherweise älter und nicht erst von Paulus verfasst worden. Aber Paulus erwähnt die Jungfrauengeburt nie und nirgends!

Und warum? Weil Paulus ein Verfechter des Adoptionismus war, nicht der Präexistenzlehre. Für den Adoptionismus war es kein Problem, Jesus einen menschlichen Vater zuzuordnen, da er in dieser Sicht keine göttliche Präexistenz hat.

Die Präexistenz erscheint ebenfalls im Johannesevangelium, das nach Berger (und Metapher stimmt ihm zu; ich bin da immer noch unentschieden) das früheste Evangelium ist, noch vor Markus.

Bergers Hauptargument soll die angeblich fehlende Bezugnahme auf die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 sein. Dagegen wird von einigen Autoren eingewendet, dass in Joh 11,48 sehr wohl auf dieses Ereignis angespielt wird.

Übrigens hat auch Arius seine Christologie mit dem Logos begründet und dargestellt.

Ich bezog mich auf Arius nicht als Verfechter einer Nicht-Präexistenzlehre (das war er ja nicht), sondern als Verfechter einer Nicht-Identitäts-Lehre. In der Auseinandersetzung damit entstand das nicäanische Trinitätsdogma.

Chan

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Hi Speedytwo,
solltest du irgend wann anfangen, in einen ernsthaften Dialog mit mir zu treten (dazu gehört allerdings mehr als ein gebetsmühlenartiges „In der Bibel steht alles drin“) werde ich dir auch antworten…
Karl

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solltest du irgend wann anfangen, in einen ernsthaften Dialog
mit mir zu treten (dazu gehört allerdings mehr als ein
gebetsmühlenartiges „In der Bibel steht alles drin“) werde ich
dir auch antworten…

Ja, die Hoffnung stirbt zu Letzt:smile:

Karl

Balázs

Hallo Karl

Hi Speedytwo,
solltest du irgend wann anfangen, in einen ernsthaften Dialog mit mir zu treten (dazu gehört :allerdings mehr als ein gebetsmühlenartiges „In der Bibel steht alles drin“) werde :ich dir auch antworten… Karl

„ernsthaft“ heißt was?.. ob ein Gott für das Leben zuständig oder drei in einem Gott lehrt die Bibel… die beantwortet diese Frage korrekt- nur Menschen sagen vieles.
falls man das „Lebensangebot“ schon entdeckt …muß man nicht so„leichtgläubig“ sein und erst andere darüber nachdenken lassen und denen dann alles glauben – Joh.17,3…da fällt (mir) z.B.auf-da ist nur von zwei Personen die Rede, besser man prüft selbst nach, will man wissen was Menschen so denken interessiert natürlich auch das was die Bibel sagt. Klar ist- wer keine Hoffnung hat bzw. keine braucht dem fehlt auch der Glaube, er stirbt genau so- das weiß er und glaubt dann halt nur an sich selbst, ohne Hoffnung, geht auch, wozu soll man sich im Leben da vielen Fragen stellen über einen Gott oder ob/warum es ein 3-einiger sein soll, wenn alles wissenschaftlich schon so gut wie geklärt ist? …
Ernsthaft herausfindbar ist daß die Bibel doch ziemlich klar zeigt wer/was Gott ist und was er will… anderen Göttern ist das egal, die müssen sich erst „beweisen“ können…sehr lange oder ewig Leben ist schwer vorstellbar, aber nicht mehr für alle- auch Wissenschafter denken um……aber auch
„Wissende“, eifrige Verfechter stellen sich ohne wenn und stark gegen die Bibel -es finden sich genug, sie „wissen“- schon- gibt Gott nicht- nein, auch nicht einen… siehe:

@ Balazs…Und das stimmt. Dafür können wir zumindest die Erkenntnistheorie :vorantreiben. Sie nicht.

na dann gute „Erkenntnis“…auf was wird gehofft?
Und Theorie? wissenschaftliche Erkenntnis ist gefragt…
Eckart Voland (63) ist Professor für Biophilosophie…wie:
…Weil der Tod nicht selbstverständlich ist. Zumindest, wenn man die ganze Vielfalt der Natur betrachtet. Das müssen Sie erklären, bitte. Alle Lebewesen sterben doch irgendwann.
Nein, nicht zwangsläufig. Ein Schwamm, den Forscher in der Antarktis entdeckt haben, lebt seit 10 000 Jahren. Einzeller wie das Pantoffeltierchen haben gar die theoretische Chance, Milliarden Jahre zu leben, weil sie sich immer wieder teilen…Viele Lebewesen sind potenziell unsterblich…
//www.tagesspiegel.de/wissen/tod-und-evolution-ewiges-…
…und die Schrift zeigt- ein Gott erschuf am Anfang den Menschen in „seinem Bild“… Tja, sinnvoll oder nicht…1.Mo.2,17… man erfährt:
…Nach der Bibel habe Gott den Menschen „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne daß der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen vermag“ (Koh 3,11 ELB, nach der Elberfelder Bibel, Ausgabe 1871).
Nebenbei:
An ein Leben nach dem Tod, eine zentrale Glaubenswahrheit des Christentums, glauben nur knapp zwei Drittel aller Katholiken und sogar kaum die Hälfte der Protestanten (in Deutschland) Wikip….ausserdem- ein „Leben nach dem Tod“ kann es auch erst dann geben, wenn Gott es zurückgibt… speedytwo

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Wer sich widerspricht, lügt. Logik bedingt Widerspruchsfreiheit! Ist Theologie nicht logisch, ist sie eine Lüge!
Die Schöpfung enthält keinen(!) Widerspruch In Gott existiert kein Widerspruch!
Wenn Gott sagt, daß Er kein Mensch ist, dann ist das so (für alle, die Gott und nicht dem Teufel glauben)! Wenn Jesus Christus sagt, daß Gott größer ist als Er, dann ist das so (für alle, die Gott und nicht dem Teufel glauben)!
Wenn Gott sagt, daß Er Jesus Christus gezeugt hat vor aller Schöpfung, also am ersten Schöpfungstag, dann ist das so (für alle, die Gott und nicht dem Teufel glauben)!
Wäre Gott in Jesus Christus Mensch geworden, was vollkommen unbiblisch ist und Gott zum Lügner, also zum Teufel macht, dann wäre Jesus Christus nicht der Messias, nicht der Christus, der von Gott zum Christus Gesalbte!

Die Frage lautet: Wie leugnet man, daß Jesus der Christus ist? Die Antwort lautet: Man behauptet die satanische Lüge, Gott Selbst sei Mensch geworden in Jesus Christus, also den vollkommen unbiblischen DreiEinigenGott (DEG). Und in welcher Kirche wird diese Lüge nicht verkündet?

1 Johannes 2,22-23
Wer ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet. Wer leugnet, daß Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, daß Er der Sohn ist, hat auch den Vater.

Die Lügen der Trinitarier = Antichristen
http://www.gott-wissen.de/forum/viewtopic.php?f=22&t…

Wir alle sind dazu verurteilt, ewig zu leben

Materie kann nicht leben. Sie ist vergänglich. Das Leben, Gott, ist unvergänglich.

Wir alle werden leibhaftig auferstehen. Jene, die Gott gehorsam
sind, das sind die wenigsten, werden in ein ewiges,
unvorstellbar schönes Leben auferstehen, in ein Leben voller
Freude und Liebe und Kraft, ohne Sorgen und Nöte, ohne Mühsal,
Hunger, Krankheit, Leid, Elend, Lüge und Betrug, in ein Leben,
das Gott wohl allen im Anfang ihres Lebens einmal näherungsweise
geschenkt hat, als wir über beide Ohren verliebt waren und die
ganze Welt hätten umarmen können.
Die große Mehrheit jedoch wird leibhaftig in die Hölle
auferstehen, in den ewigen Tod, genau den Tod, den sie hier
schon auf Erden ihr Leben lang leb(t)en. Dieses Leben in der
Hölle, in die auch der Tod und die Unterwelt geworfen wird,
weshalb es in der Hölle eine endlose Reinkarnationsschleife
gibt, unterscheidet sich prinzipiell nicht vom irdischen Sein
(Fressen, Saufen, Huren), gekennzeichnet von Not und Elend,
Krieg und Krankheit, Lüge und Betrug, Tod und Folter, Heulen
(Verzweiflung über das ungenutzte Leben auf Erden) und
Zähneknirschen (Wut auf sich selbst, sich nie Einsicht in die
Wahrheit gewährt zu haben, nur um Recht haben zu wollen).

Auch wenn Gott lehrt, daß eines Tages kein Mensch mehr in der
Hölle, sondern alle im Himmel sein werden, lehrt Er keinen
Ausweg aus der Hölle, in welcher nur der falsche Prophet, das
Tier und der Teufel für ALLE Ewigkeiten bleiben werden.

www.gtodoroff.de /hoelle.htm

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Hallo,

:Ausweg aus der Hölle, in welcher nur der falsche Prophet, das

Tier und der Teufel für ALLE Ewigkeiten bleiben werden.

wieso denn das Tier?

das hat ja nicht mal die Möglichkeit auf die Art und Weise böse zu sein, wie der Mensch, wie sollte es also die Hölle verdienen?

Erst wird es hier auf Erden nach allen Kräften physisch und psychisch ausgebeutet, malträtiert, unserem Sadismus und Gewinnstreben ausgeliefert und und … mir fehlen die Worte … und dann verbannen wir es auch noch AUF ALLE ZEITEN in die Hölle!?

Ich hab´s ja schon immer gewußt, aber seit ich dies gelesen habe, weiß ich es noch besser, der Mensch, im speziellen diese seine Religion, ist echt das letzte. Was bin ich froh, daß ich zum Termin meiner Taufe Mittelohrentzündung hatte und diese nie nachgeholt wurde!

Wenn ich jemals mit dieser Religion und /oder ihrer Kirche geliebäugelt hätte, allein diese Aussage wäre Grund genug mit quietschenden Reifen die Flucht zu ergreifen.

geschockte Grüße
MissSophie

PS: MissSophies Nachtgebet: Lieber Gott, bewahre mich vor Gläubigen aller Couleur, vor meinen Feinden hüte ich mich alleine.

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… als mit solchen Gläubigen und ihrem Gott im Himmel.

Hi Sophie,

… als mit solchen Gläubigen und ihrem Gott im Himmel.

du bist aber streng! Und wieso sollen grad solche Gläubige
in den Himmel kommen? :wink:

Gruß
Junktor

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