Drogen

Guten Morgen liebes Forum,

folgende Frage geistert mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herum:

Wie hoch ist eigentlich der tägliche / wöchentliche / monatliche Verbrauch an Drogen in Deutschland? Gibt es hierzu Schätzungen für die einzelnen Substanzen?

Hintergrund meiner Frage sind die regelmässig zu lesenden Meldungen, dass die Polizei irgendwo zentnerweise Drogen beschlagnahmt hat.
Ich möchte diese einfach besser einschätzen können. Stellen solche Funde, einen wirklichen Schlag gegen die Drogenmafia dar oder sind sie nur einen Tropfen auf den heißen Stein?

Zumindest habe ich noch nie gehört, dass durch das Ausheben einer Bande eine bestimmte Region Deutschlands zeitweise unversorgt geblieben ist. Daher vermute ich, dass sobald irgendwo ein Dealer nicht mehr liefern kann sofort ein anderer für ihn einspringt.

Ist das realistisch?

Danke für Eure Antworten!

Charlie80

Hallo,

Wie hoch ist eigentlich der tägliche / wöchentliche /
monatliche Verbrauch an Drogen in Deutschland? Gibt es hierzu
Schätzungen für die einzelnen Substanzen?

Dazu kann niemand eine fundierte Aussage treffen.

Hintergrund meiner Frage sind die regelmässig zu lesenden
Meldungen, dass die Polizei irgendwo zentnerweise Drogen
beschlagnahmt hat.
Ich möchte diese einfach besser einschätzen können. Stellen
solche Funde, einen wirklichen Schlag gegen die Drogenmafia
dar oder sind sie nur einen Tropfen auf den heißen Stein?

Ein Schlag kann es schon sein - wenn z.B. größere Mengen Gift vom Markt gezogen oder der Geldspeicher vom Boss eingesackt wird.
Insgesamt ist es aber immer nur der „Tropfen auf den heißen Stein“.

Zumindest habe ich noch nie gehört, dass durch das Ausheben
einer Bande eine bestimmte Region Deutschlands zeitweise
unversorgt geblieben ist. Daher vermute ich, dass sobald
irgendwo ein Dealer nicht mehr liefern kann sofort ein anderer
für ihn einspringt.

Da vermutest Du völlig richtig. Der Hydra wachsen die Köpfe sehr schnell nach.

Danke für Eure Antworten!

Bitteschön

Dachsgruß

Hallo,

das siehst du richtig…solche Meldungen sind
Opium für das Volk

Das einzig wirklich wirksame Mittel gegen dies Banden ist nur die
Freigabe aller Drogen auf Krankenschein…denn nur damit wird der
enorme Profit
dieser Gangster auf einen Schlag beendet…
Alle anderen Maßnahmen bringen überhaupt nichts…außer einer vielleicht…Atom-Bomben-Angriffe auf die Produktionsländer…aber das ist genau so illusorisch…

Hallo

Das einzig wirklich wirksame Mittel gegen dies Banden ist nur
die

Verurteilung zu lebenslänglichem Gefängnis ohne Aussicht auf Entlassung für alle Dealer.

Gruß Michael

Hallo,

das:

Das einzig wirklich wirksame Mittel gegen dies Banden ist nur
die
Verurteilung zu lebenslänglichem Gefängnis ohne Aussicht auf Entlassung :für alle Dealer

Schau einmal in die Geschichte…Stichwort Prohibition in den USA…

Solange man in so einem Geschäftsbereich
Milliarden €
verdienen kann…kommst du an die wirklichen Macher nicht heran…

Oder glaubst du ernsthaft, der bekloppte Dealer um die Ecke hätte die Kontakte nach den Anbauländern ???..

Um diesen Sumpf wirklich trocken zu legen,gibt es nur ein
Probates Mittel… Legalisieren

Das mussten die Leute in den USA ja auch am Schluß bei der Prohibition
eingestehen…denn damit fallen die SUPERGEWINN-Margen weg…

Warum sollte ein Drogensüchtiger denn dann noch 15 € für ein paar
Gramm an seinen Dealer zahlen,wenn er es in der Apotheke auf Kassenrezept für (fast umsonst) bekommt…die 2 € Rezeptgebühr
zahlt der doch lieber…

Wobei ich persönlich für absolute Kostenfreiheit wäre…denn dann ist das ganze nämlich für Neueinsteiger absolut uninteressant…

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Warum sollte ein Drogensüchtiger denn dann noch 15 € für ein
paar
Gramm an seinen Dealer zahlen,wenn er es in der Apotheke auf
Kassenrezept für (fast umsonst) bekommt…die 2 €
Rezeptgebühr
zahlt der doch lieber…

Nebenbei wär es noch sauber, d.h. ohne Streckmittel.

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Nur Abschreckung hilft!!!
Du meinst also Diebstähle, Morde usw. gäbe es nicht mehr, wenn man sie legalisieren würde???

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Du meinst also Diebstähle, Morde usw. gäbe es nicht mehr, wenn
man sie legalisieren würde???

Hallo,
sicher nicht alle. Aber wenn die Verbrechen wegfallen, die zur Beschaffung der Drogen verübt werden, dann wäre es doch schon ein ganze Menge.

Und die Drogensüchtigen müssten nicht unter menschenunwürdigen Umständen sich für das Zeug prostituieren.

Ich bin auch für die Legalisierung
Gruß
PW

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Abschreckung hilft WEM???
Hallo Michael

es gab eine Zeit, wo in unserer Gesellschaft mehrere heute als sehr gefährlich eingestufte so legal waren, dass für sie in Zeitschriften geworben wurde. Konsumenten waren nicht zuletzt anerkannte Exponenten der Bildungsschicht.

Das Ächten dieser harten Drogen fällt nach meiner Beobachtung zeitlich (und wohl auch moralisch) zusammen mit der Alkohol-Prohibition und den USA. Das Verbot weicher Drogen erfolgte einiges später. Zuvor waren sie wohl während Jahrhunderten Genussmittel (in einem Roman von Jeremias Gotthelf ist die Rede von „Sonntagspfeiffe stopfen“ = Hanf, der Ausdruck „starker Tobak“ meint dasselbe).

Die Prohibition hat der Mafia einen solchen Schwung mit riesen Finanzmittel beschert, dass das Unheil in fast 100 Jahren nicht rückgängig gemacht werden konnte. Die um Mehrfaches grösseren dank Drogen-Prohibition generierten Finanzmittel korrumpieren nicht nur Gesellschaftsteile, sondern Staaten. Die Spitze dieses Eisberges ist in Zentral- und Südamerika offensichtlich.

Prohibition ist nur mit Abschreckung möglich. Und Abschreckung treibt nicht primär die Produktionskosten, sondern den erzielbaren Gewinn in die Höhe.

Dass Abschreckung zur Verbrechenskämpfung nicht das bringt, was der Masse weis gemacht wird, ist weigehend anerkannt. Diese Erkenntnis ist einer der Gründe, weshalb in weiten Teilen der Welt die Todesstrafe abgeschafft wurde.

Ich erinnere mich an einen vor 40 Jahren besuchten Vortrag eines Poilzeikommissärs. Zu meinem Erstaunen forderte dieser den staatlich kontrollierten Drogenverkauf zur Verbrechensbekämpfung und zum Austrocknen der Finanzflüsse zu organisiertem Verbrechen. Er erklärte aber auch, dass die Gesellschaft bereits so vom organisierten Verbrechen durchdrungen sei, dass dies wahrscheinlich (nicht zuletzt wegen vielen irregeführten gutmeinenden Politikern und Bürgern) nicht mehr möglich sei.

Zum Schluss noch eine Feststellung: In Zürich findet der grösste Teil des Kokain-Konsums in unauffälligen Kreisen der hochgestellten Finanzwelt statt. Unauffällig, weil sie über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, dass sie sich ohne Beschaffungskriminalität Drogen in nicht krank machender Reinheit leisten können.

Ich gehe mit Dir einig: Abschreckung hilft - aber leider nicht denen, die Hilfe benötigten.

Urs Peter Hinnen

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Es gibt 2 Arten Verbrechen

  1. Beschaffungskriminalität: Alle Arten von Verbrechen die nötig sind sich das Gift zu besorgen. (Einbrüche, Diebstähle, Prostitution, Üerfälle) und die daraus folgende Kriminalität: Hehlerei, Zuhälterei, Drogenhandel
  2. Folgekriminalität: Autounfälle, Gewalttaten im Drogenrausch etc.

DIe Verbrechen aus 1) würden weg fallen. Die aus 2) nicht.

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Hallo!

Du meinst also Diebstähle, Morde usw. gäbe es nicht mehr, wenn
man sie legalisieren würde???

Mit an der Sache vorbei gehenden Analogien und unzulässigen Umkehrschlüssen kommt man an den Problemkern nicht heran. Manchmal habe ich den Eindruck, einigen Verfechtern polizeilicher Maßnahmen gegen Drogenhändler und -Konsumenten geht es weniger um den Schutz von Menschen und nicht um die Bekämpfung von Beschaffungskriminalität. Drogen sind der Aufhänger für andere Ziele, die aber von braven Bürgern nicht so gerne genannt werden.

Das mit verunreinigten Drogen verbundene Elend, Beschaffungskriminalität sowie komplette Gangsterstrukturen wären mit einer Legalisierung, verbunden mit sehr billiger Abgabe reiner Drogen augenblicklich verschwunden. Warum sollte ein Konsument horrendes Geld für fragwürdiges Zeug ausgeben, wenn es die Droge vom Feinsten in der Apotheke für den Preis billiger Hustenbonbons gibt? Welche Sperren in den Köpfen verhindern so ein vernünftiges Tun? Nur die Leute, die illegalen Drogenhandel betreiben, würden auf diese Weise hart getroffen. Ansonsten gäbe es nur Gewinner.

Klar gäbe es im Vorfeld die warnenden Stimmen, das Volk, insbesondere die Jugend, würde im Drogensumpf versinken. Solche Faseler tauchen bei allen möglichen Gelegenheiten auf. Aber keine polizeiliche Maßnahme kann verhindern, dass junge Menschen alles Mögliche ausprobieren, auch Drogen. Das ging mir vor ungefähr 40 Jahren nicht anders. Bei der ersten herumgehenden „Tüte“ spürte ich keine Wirkung. Völlig uninteressant. Ein paar Jahre später meinte eine Freundin, ein Joint gäbe hinterher extrageilen Sex. Klar war ich dabei. Die Folge war aber keineswegs geil, sondern derart üble Panikattacken und Albträume, dass ich Ähnliches nie mehr erleben wollte. Natürlich probieren Jugendliche auch Alkohol aus. Ich wurde aber nicht besonders locker und lustig, ich spürte nur Müdigkeit und irgendwann wurde mir speiübel. Unkontrollierte und sich übergebende Leute fand ich nicht witzig, Geschmack und Geruch von Kotze auch nicht. Aber in keinem Augenblick interessierten Verbote. Es waren nicht Verbote, die verhinderten, zum Alkoholiker oder Junkie zu werden.

Hinsichtlich der Verbote ähnlich verhielt es sich früher mit der Sexualität. Kirchen, Vermieter, Lehrer, sogar Staatsanwälte interessierten sich für das Sexualleben junger, unverheirateter Menschen. Trotzdem machte jeder seine Erfahrungen und wusste sehr bald, was für ein verlogen-prüder Haufen sich an idiotische Verbote klammerte. Statt zu denken, wurde auf Verbote gepocht.

Was würde nach Legalisierung von Drogen und billiger Abgabe reiner Stoffe mit der Dealerszene am Spielplatz geschehen? Falls Du nicht selbst darauf kommst: Die Dealerszene würde sich nicht anderweitig verteilen. Sie würde gar nicht mehr existieren. Und wie schlau ist es, die Hydra statt dessen mit Polizeieinsätzen und harten Strafen bekämpfen zu wollen?

Gruß
Wolfgang

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Hallo,

Mord war schon immer (außer unter Adligen im Mittelalter und der Frühzeit) ein Verbrechen und wurde mit den härtesten Strafen bedroht…

Gab es deswegen keine Morde ???..Nein…

Das ist aber mit der Drogenkriminalität nicht vergleichbar…

Bei Mord hat man es immer mit der „dunklen Seite“ der Seele zu tun,
die aufgrund verletzter Gefühle zum äußersten schreitet (von der oben erwähnten Machtgier mal abgesehen…).

Daher sind die Aufklärungsquoten da so gut…:smile:

Die Konsequenzen einer Legalizierung
Hallo Wolfgang,

alle Argument, die hier für eine Legalizierung vorgebracht wurden stimmen erst mal. Die Sache hat aber Konsequenzen, die Bedacht werden sollten.

Über welche Drogen reden wir hier? Cannabis, Cannabinoide, LSD, Opium, Heroin, Koka-Blätter, Kokain, Crack, Amphetamine, Designerdrogen, Betelnuß, Psylocybin, Absinth usw.?

Wenn einige Drogen legalisiert werden, warum nicht die Anderen?

Wir haben alleine mit den klassischen legalen Drogen Nikotin und Alkohol, schon erkennbare gesellschaftliche Probleme. Seit jahrzehnten bemühen sich die europäischen Regierungen in langsamen mühsamen Schritten den Konsum der relativ harmlosen Droge Nikotin zu verringern und da soll man neue Schlachtfelder eröffnen?

Die Verbreitung neuer härterer Drogen gehen immer mit massiven Konsequenzen einher. Dies kann man sich wunderbar an der Verbreitung des Branntweins in Europa im 16ten bis 18ten Jahrhundert ansehen oder am Opium-Konsum im China des 19ten Jahrhunderts.

Wenn neue härtere Drogen legal und kostengünstig werden, kannst du darauf wetten, dass sie in unserer stark konsumorientierten Gesellschaft beworben, vertrieben und konsumiert werden. Ein Suchtpotential ist doch ein Qualitätssiegel für ein erfolgreiches Produkt.
Die Zahl von schwer Drogenabhängigen hält sich in diesem Land in Grenzen. Die Zahl von Nikotin- und Alkoholabhängigen geht in die Millionen. Die Legalisierung einer jegliche Drogen wird die Zahl der davon Nutzern und Abhängigen drastisch in die Höhe treiben. Bezweifelt das jemand ernsthaft?

Ein anderer Punkt ist die pharmzeutische Bewertung.
Wäre Nikotin, nicht der Bestandteil einer althergebrachten Dorge, glaubst du, Nikotin wäre in jeder Apotheke rezeptfrei zu bekommen? Nicht mal Viagra oder Cialis bekommt man rezeptfrei.
Sollten dann Substanzen mit deutlicher pharmakologischer Wirkung, deren alleiniger Zweck sein soll, sich zuzudröhnen, ohne jede Beschränkung zugänglich sei?

Gruß
Carlos

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Hallo,

mit Verlaub gesagt ist das Quatsch…

Die moderne Hexenjagd auf Raucher entbehrt jeder Grundlage…
Wenn es dem Staat wirklich um die Gesundheit seine Bürger gehen würde,
müsste er als erstes nämlich einmal den Schichtdienst reformieren…
Solange Arbeitszeiten bis zu 15 Stunden
gesetzlich erlaubt sind, ist diese Antir-Raucher-Kampagne ein Witz…

Von anderen Sachen mal gar nicht erst zu reden…siehe der PCB-Skandal über Jahre in Dortmund oder der Dioxin in Duisburg…

Und zur Alkohol-Problematik…auch das ist wieder Nonsens…
So wie heute noch in vielen Osteuropäischen Staaten Schnaps selber gebrannt wird,war das auch hier in D mal üblich…deswegen sind aber weniger Menschen gestorben als durch unsinnige Kriege
auf einen Schlage und in viel kürzerer Zeit…

Wie Wolfgang schon richtig geschrieben hat…die Jugend reizt generell allles Verbotene…:smile:
Aber genauso schnell war man davon früher auch wieder weg…ich habe damals auch mal gezogen…aber das war überhaupt nix…außer
Übelkeit hatte ich nix und somit fortan die Finger davon gelassen…

Und Heutzutage vershcließen sowohl die Politiker als auch viele Eltern ihre Augen davor,das es Jugendlichen an Perspektiven fehlt…

Denn der gravierendste Unterschied zwischen der Generation der 1950er-Jahre und der der 1990-Jahre ist doch der, das es für uns damals
noch „vorwärts“ ging…man war motiviert alleine durch seine
Clique…in der ja immer Ältere schon aus der Schule waren und im Berufsleben…man sah das sich die Schulnoten und der
Abschluß auch in „Talern“ niederschlugen…schon von daher strengte man sich an…man wollte ja schließlich mithalten…

Aber heutzutage…wofür sollte ich mir denn noch die Mühe machen und einen Abschluß ergattern ???..
Ist doch ehh egal…wenn es den Aktionären einfällt,wird der Betrieb zugemacht…

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Hallo Carlos!

Über welche Drogen reden wir hier? Cannabis, Cannabinoide, LSD, Opium, Heroin, Koka-:Blätter, Kokain, Crack, Amphetamine, Designerdrogen, Betelnuß, Psylocybin, Absinth usw.?

Vermutlich gibt es noch weit mehr und immer wieder neue Drogen. Den Punkt sehe ich durchaus kritisch. Bei der von mir befürworteten Legalisierung von Drogen dachte ich an Cannabis und auf Rohopium basierende Stoffe. Ohne Zahlen nennen zu können, gehe ich davon aus, dass der größte Teil des illegalen Handels und der Beschaffungskriminalität mit diesen Stoffen in Verbindung zu bringen ist. Sind diese Drogen qualitativ einwandfrei, billig und legal zu haben, wird dadurch – so die Überlegung – der gesamte Drogenmarkt betroffen sein und der illegale Teil weitgehend ausgetrocknet.

Wir haben alleine mit den klassischen legalen Drogen Nikotin und Alkohol schon erkennbare :gesellschaftliche Probleme.

Ja, lässt sich nicht leugnen. Zudem gibt es etwa beim Nikotin einen Zusammenhang von Preis und Konsum dergestalt, dass steigende Preise den Konsum drücken. Man kann aber Suchtpotential und Leidensdruck bei Entzug von Nikotin und z. B. Heroin nicht vergleichen. Will ein Raucher das Rauchen aufgeben, wird er kein wirklich ernsthaftes Problem damit haben. Bei Heroinabhängigen hat der Entzug eine andere, nicht vergleichbare Qualität.

Das Problem mit Alkohol und Nikotin wird von einer Generation an die nächste weitergereicht. In vielen Familien mit Kindern liefert mindestens ein Elternteil das rauchende und Alkohol konsumierende Vorbild. Der Konsum dieser Drogen galt lange Zeit als Zeichen des Erwachsenseins und der Geselligkeit. Auf einem Bein kann man nicht stehen … aller guten Dinge sind drei … ein richtiger Mann muss etwas vertragen können - jeder kennt solche Sprüche. Solche breite gesellschaftliche Akzeptanz gibt es bei Hanf- und Opiumprodukten nicht. Es ist vermutlich eine seltene Ausnahme, dass Eltern ihren Sprößlingen zur Konfirmation eine Heroinspritze anbieten. Bei Alkohol und Tabak ziehen sich solche Beispiele durch ganze Schichten. Nur aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen (ich bin aber Ingenieur, kein Soziologe und kein Drogenfachmann) zur gesellschaftlichen Akzeptanz glaube ich nicht an die größere Verbreitung von Heroin & Co durch Legalisierung.

Wenn neue härtere Drogen legal und kostengünstig werden, kannst Du darauf wetten, dass :sie in unserer stark konsumorientierten Gesellschaft beworben, vertrieben und konsumiert :werden.

Werbung für harte Drogen lässt sich unterbinden und der Vertrieb muss kanalisiert werden, Abgabe z. B. nur in Apotheken.

Ein Suchtpotential ist doch ein Qualitätssiegel für ein erfolgreiches Produkt.

Diese Behauptung halte ich für unzutreffend. Niemand konsumiert was auch immer, weil er/sie unbedingt süchtig werden möchte. Einsteiger glauben zunächst, die Sache im Griff zu haben.

Die Zahl von schwer Drogenabhängigen hält sich in diesem Land in Grenzen. Die Zahl von :Nikotin- und Alkoholabhängigen geht in die Millionen. Die Legalisierung einer jegliche :smiley:rogen wird die Zahl von Nutzern und Abhängigen drastisch in die Höhe treiben. Bezweifelt :das jemand ernsthaft?

Ja, ich bezweifle das. Aber mir ist das Risiko eines Irrtums bewusst. Es darf nicht passieren, erst harte Drogen zu legalisieren, um dann festzustellen, dass zwar der illegale Handel ausgetrocknet wurde, wir aber plötzlich so viele Heroinabhängige wie Alkoholiker haben. Eine Legalisierung müsste etwas vorsichtiger geschehen. Die Abgabe von Ersatzstoffen wie Methadon ist so ein vorsichtiger Ansatz. Um aber an Methadon zu kommen, muss ein Süchtiger einen langen Leidensweg hinter sich haben. Es ist kontraproduktiv, Süchtige erst jahrelang auf die schiefe Bahn zu schicken und an die Drogenmafia zu verweisen, um dann an wenige Auserwählte mit einem Haufen Bürokratie einen Ersatzstoff heraus zu rücken. Es muss ein unkomplizierterer Weg gefunden werden, Süchtigen auch ohne jahrelangen Leidensweg den Stoff in kontrollierter Menge zu geben, damit sie nicht auf Banditen angewiesen sind. Damit wäre bereits ein entscheidender Schritt gegen den illegalen Handel und gegen die Beschaffungskriminalität getan.

Nicht mal Viagra …bekommt man rezeptfrei.

Zu Viagra fehlt mir jede Erfahrung. Falls Du eine „Dröhnung“ mit genau gegenteiliger Wirkung kennst, wäre ich ein guter Kunde :smile:

Gruß
Wolfgang

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oder am Opium-Konsum im China des 19ten
Jahrhunderts.

Hallole,

Opium wurde von den Engländern nach China gebracht, um das viele Geld, das in China sich angesammelt hatte durch den Handel mit Tee usw. wieder aus dem Land herauszubekommen.

Als die Chinesen den Stoff verbrannten, weil sie meinten, es sei für das Volk nicht gut, gab es Krieg.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg

Opium war hier Mittel zum Zweck, ein Kriegsmittel.

Bei unserer Diskussion geht es ja nicht darum, Menschen absichtlich kaputt zu machen, sondern darum, die Menschen, die oft schon kaputt sind, nicht auch noch auf den Strich zu schicken und sich durch Kriminalität die Drogen beschaffen zu lassen.

Gruß
PW

Hallo!

Prinzipiell bin ich Deiner Meinung, aber …

Man kann aber
Suchtpotential und Leidensdruck bei Entzug von Nikotin und z.
B. Heroin nicht vergleichen. Will ein Raucher das Rauchen
aufgeben, wird er kein wirklich ernsthaftes Problem damit
haben.

Das sagt sich so leicht, ist aber vermutlich eine von Generation zu Generation tradierte Lüge. Fakt ist, dass Heroin-Entzug körperliche Entzugserscheinungen auslösen können, die in diesem Ausmaß bei Nikotin nicht bekannt sind.

Allerdings legen Studien nahe, dass Nikotin durchaus ein vergleichbares Suchtpotenzial wie Heroin hat. Das liegt zum einen daran, dass das Suchtpotenzial von Heroin von der Gesellschaft überschätzt wird (Verwendet man Heroin z. B. in der Schmerztherapie unter ärztlicher Aufsicht, macht es nicht zwangsläufig süchtig), und dass das Suchtpotenzial von Nikotin unterschätzt wird. Seien wir mal ehrlich: Fast jeder Erwachsene konsumiert mehr oder weniger regelmäßig Alkohol. Die wenigsten entwickeln eine Sucht. Wie ist es beim Rauchen? Es gibt Gelegenheitsraucher, ja, aber die allermeisten, die ich kenne, sind mehr oder weniger süchtig. Und wie viele Raucher haben es geschafft, sich tatsächlich vom Nikotin zu entwöhnen und lebenslang Nichtraucher zu bleiben? Die Rückfallquote beim Rauchen würde ich auf mindestens 90% schätzen.

Bei Heroinabhängigen hat der Entzug eine andere, nicht
vergleichbare Qualität.

Dem will ich trotzdem nicht widersprechen.

Michael

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Hallo Polweiler,

Als die Chinesen den Stoff verbrannten, weil sie meinten, es
sei für das Volk nicht gut, gab es Krieg.

Als die chenische Regierung das Zeug verbrannte, weil sie meinte, es sei nicht gut fürs Volk, hat sie sich da geirrt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg

Opium war hier Mittel zum Zweck, ein Kriegsmittel.

Nein, Opium war ein Produkt welches von skrupellosen Kapitalisten vermarktet wurde.

Bei unserer Diskussion geht es ja nicht darum, Menschen
absichtlich kaputt zu machen, sondern darum, die Menschen, die
oft schon kaputt sind, nicht auch noch auf den Strich zu
schicken und sich durch Kriminalität die Drogen beschaffen zu
lassen.

Hier fiel das Stichwort Legalisierung. Legalisierung heißt nicht, schwer Drogenabhängen Methadon zu geben oder unter starker reglementierung reinen Stoff abzugeben. Beides gibt schon heute.
Legalisierung heißt, dass DU in die Apotheke oder Coffeeshop gehen kannst, um dir schwarzen Afghanen, eine Linie oder einen Trip zu besorgen.

Gruß
Carlos

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Hallo Wolfgang,

ich habe gerade auf deinen Beitrag geantwortet, weil deinen Beiträge normalerweise gut durchdacht sind.
Zitat:

Welche Sperren in den Köpfen verhindern so ein vernünftiges Tun?
Nur die Leute, die illegalen Drogenhandel betreiben, würden auf
diese Weise hart getroffen. Ansonsten gäbe es nur Gewinner.

Und damit hast du bei der Leserschaft gepunktet.
Das ist so ähnlich, wie bei der Stammtischaussagen alá „Alle Politiker lüge und wirtschaften in die eigene Tasche“ oder „Die Steuern sind zu hoch“. Die begeisternde Zustimmung ist dir gewiß.

Die Wahrheit bei dem Thema Harte Drogen ist, dass es egal ist, wie es die Politiker machen, sie machen es auf jeden Fall verkehrt. Man kann bei dem Thema nur verlieren.

Es ist kontraproduktiv, Süchtige
erst jahrelang auf die schiefe Bahn zu schicken und an die
Drogenmafia zu verweisen, um dann an wenige Auserwählte mit
einem Haufen Bürokratie einen Ersatzstoff heraus zu rücken. Es
muss ein unkomplizierterer Weg gefunden werden, Süchtigen auch
ohne jahrelangen Leidensweg den Stoff in kontrollierter Menge
zu geben, damit sie nicht auf Banditen angewiesen sind.

Sicher ist das alles Mist und welche Lösung schwebt dir vor?
In der Apotheke auf Rezept? Nur an Volljährige im Coffeeshop?
Wer soll mit welcher Begründung Harte Drogen bekommen dürfen?

Bei der von mir
befürworteten Legalisierung von Drogen dachte ich an Cannabis
und auf Rohopium basierende Stoffe.

Cannabis ist praktisch halblegal. Es macht nicht physisch süchtig, es ist überall zu bekommen, nicht zu teuer, so dass sich sogar Schüler es sich leisten können und es gibt keine Beschaffungskriminalität.
Du willst aber auch Opium, Heroin und Morphium legalisieren.
Substanzen, die dein Leben für eine Weile wunderbar machen und dummerweise auch stark süchtig.
Wenn jemand heute jemand weder besseres Wissens mit dem Rauchen anfängt, warum sollte er dann nicht Heroin schnupfen, was 1000 mal besser wirkt, als Alkohol?

Ich habe mich früher mit dem Thema auseinandergesetzt und festgestellt, wann immer wirksame Drogen neu in einen Kulturraum reinkommen sind die Folgen verherrend.
Dagegen sind dann die bisherigen prügelnde Alkoholiker, Komasaufen und Lungenkrebs harmlos.

Mein Vorschlag: Unterhalte dich mal im Brett „Sucht und Prävention“ mit den Leuten.

Gruß
Carlos

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Hallo Carlos,

Als die chenische Regierung das Zeug verbrannte, weil sie
meinte, es sei nicht gut fürs Volk, hat sie sich da geirrt?

Nein, natürlich nicht.

Nein, Opium war ein Produkt welches von skrupellosen
Kapitalisten vermarktet wurde.

Genauso wie heute eigentlich. Nur waren die Dealer früher Staaten oder wenigsten unter dem Schutz von Staaten. Aber wenn ich so nachdenke … heute vielleicht auch …

Legalisierung heißt, dass DU in die Apotheke oder Coffeeshop
gehen kannst, um dir schwarzen Afghanen, eine Linie oder einen
Trip zu besorgen.

Ja genau. So wie ich es jetzt bei einem Dealer für viel Geld und möglicherweise schmutzig kaufen kann.

Sag mal, Du hast dich doch mit dem Thema beschäftigt: wie hat sich das Alkoholproblem eigentlich nach der Prohibition weiter entwickelt? gab es dann mehr oder weniger Alkoholiker?

Schönen Tag wünscht

PW

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