Hallo Carlos!
Über welche Drogen reden wir hier? Cannabis, Cannabinoide, LSD, Opium, Heroin, Koka-:Blätter, Kokain, Crack, Amphetamine, Designerdrogen, Betelnuß, Psylocybin, Absinth usw.?
Vermutlich gibt es noch weit mehr und immer wieder neue Drogen. Den Punkt sehe ich durchaus kritisch. Bei der von mir befürworteten Legalisierung von Drogen dachte ich an Cannabis und auf Rohopium basierende Stoffe. Ohne Zahlen nennen zu können, gehe ich davon aus, dass der größte Teil des illegalen Handels und der Beschaffungskriminalität mit diesen Stoffen in Verbindung zu bringen ist. Sind diese Drogen qualitativ einwandfrei, billig und legal zu haben, wird dadurch – so die Überlegung – der gesamte Drogenmarkt betroffen sein und der illegale Teil weitgehend ausgetrocknet.
Wir haben alleine mit den klassischen legalen Drogen Nikotin und Alkohol schon erkennbare :gesellschaftliche Probleme.
Ja, lässt sich nicht leugnen. Zudem gibt es etwa beim Nikotin einen Zusammenhang von Preis und Konsum dergestalt, dass steigende Preise den Konsum drücken. Man kann aber Suchtpotential und Leidensdruck bei Entzug von Nikotin und z. B. Heroin nicht vergleichen. Will ein Raucher das Rauchen aufgeben, wird er kein wirklich ernsthaftes Problem damit haben. Bei Heroinabhängigen hat der Entzug eine andere, nicht vergleichbare Qualität.
Das Problem mit Alkohol und Nikotin wird von einer Generation an die nächste weitergereicht. In vielen Familien mit Kindern liefert mindestens ein Elternteil das rauchende und Alkohol konsumierende Vorbild. Der Konsum dieser Drogen galt lange Zeit als Zeichen des Erwachsenseins und der Geselligkeit. Auf einem Bein kann man nicht stehen … aller guten Dinge sind drei … ein richtiger Mann muss etwas vertragen können - jeder kennt solche Sprüche. Solche breite gesellschaftliche Akzeptanz gibt es bei Hanf- und Opiumprodukten nicht. Es ist vermutlich eine seltene Ausnahme, dass Eltern ihren Sprößlingen zur Konfirmation eine Heroinspritze anbieten. Bei Alkohol und Tabak ziehen sich solche Beispiele durch ganze Schichten. Nur aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen (ich bin aber Ingenieur, kein Soziologe und kein Drogenfachmann) zur gesellschaftlichen Akzeptanz glaube ich nicht an die größere Verbreitung von Heroin & Co durch Legalisierung.
Wenn neue härtere Drogen legal und kostengünstig werden, kannst Du darauf wetten, dass :sie in unserer stark konsumorientierten Gesellschaft beworben, vertrieben und konsumiert :werden.
Werbung für harte Drogen lässt sich unterbinden und der Vertrieb muss kanalisiert werden, Abgabe z. B. nur in Apotheken.
Ein Suchtpotential ist doch ein Qualitätssiegel für ein erfolgreiches Produkt.
Diese Behauptung halte ich für unzutreffend. Niemand konsumiert was auch immer, weil er/sie unbedingt süchtig werden möchte. Einsteiger glauben zunächst, die Sache im Griff zu haben.
Die Zahl von schwer Drogenabhängigen hält sich in diesem Land in Grenzen. Die Zahl von :Nikotin- und Alkoholabhängigen geht in die Millionen. Die Legalisierung einer jegliche
rogen wird die Zahl von Nutzern und Abhängigen drastisch in die Höhe treiben. Bezweifelt :das jemand ernsthaft?
Ja, ich bezweifle das. Aber mir ist das Risiko eines Irrtums bewusst. Es darf nicht passieren, erst harte Drogen zu legalisieren, um dann festzustellen, dass zwar der illegale Handel ausgetrocknet wurde, wir aber plötzlich so viele Heroinabhängige wie Alkoholiker haben. Eine Legalisierung müsste etwas vorsichtiger geschehen. Die Abgabe von Ersatzstoffen wie Methadon ist so ein vorsichtiger Ansatz. Um aber an Methadon zu kommen, muss ein Süchtiger einen langen Leidensweg hinter sich haben. Es ist kontraproduktiv, Süchtige erst jahrelang auf die schiefe Bahn zu schicken und an die Drogenmafia zu verweisen, um dann an wenige Auserwählte mit einem Haufen Bürokratie einen Ersatzstoff heraus zu rücken. Es muss ein unkomplizierterer Weg gefunden werden, Süchtigen auch ohne jahrelangen Leidensweg den Stoff in kontrollierter Menge zu geben, damit sie nicht auf Banditen angewiesen sind. Damit wäre bereits ein entscheidender Schritt gegen den illegalen Handel und gegen die Beschaffungskriminalität getan.
Nicht mal Viagra …bekommt man rezeptfrei.
Zu Viagra fehlt mir jede Erfahrung. Falls Du eine „Dröhnung“ mit genau gegenteiliger Wirkung kennst, wäre ich ein guter Kunde 
Gruß
Wolfgang