hallo liebe Eltern - Mütter wie Väter,
nachstehend habe ich einen Artikel aus unserer Tageszeitung eingesetzt. Was denkt ihr darüber?
"Eltern setzen Kinder zunehmend unter Leistungsdruck
Frankfurt/Main (dpa) - Eltern setzen ihre Kinder nach Einschätzung des Berufsverbands Hessischer Schulpsychologen zunehmend unter Leistungsdruck. Ein „befriedigend“ oder „ausreichend“ ist für viele Eltern inzwischen schon inakzeptabel", sagte die BHS-Vorsitzende Claudia Raykowski der dpa. In Folge des wachsenden Leistungsdrucks nähmen Depressionen bei Schülern zu. In der Pubertät reagierten die Jugendlichen mit starker Rebellion. Die Psychologin forderte die Eltern auf, ihre Erwartungen an den Nachwuchs zu überprüfen.
dpa/online vom 17.07.2003 07:54"
Es ist ja blöd damit zu kommen, so war es schon immer. In meiner Schulzeit wurde ich für jede 3 verprügelt, bei einer 4 gab es noch drakonischere Strafen. Als ich in der Pubertät nach einer wiederholten Kinderverschickung in 1 Fach absackte und gar eine 5 schrieb, hat mein Vater mich krankenhausreif geschlagen. - Das habe ich versucht bei meinen Kindern anders zu machen. Wissentlich habe ich - so meine ich - nie Druck gemacht. Für mich war das Seelenleben meiner Kinder das Wichtigste… der Druck der Lehrer war schon schlimm genug. Natürlich habe ich mich nicht gefreut, wenn mal eine 4 rauskam - gerade da beide Kinder Legastheniker waren. Wir haben uns dann zusammengesetzt und überlegt, wie wir was verbessern können. Allerdings war meine Einstellung als Alleinerziehende auch, die Kinder sind mir das Wichtigste, ihre Bedürfnisse an erster Stelle - und war es zum Abschalten ein kleiner Ausflug in den Tierpark. Es wurde musiziert, gesungen – dann gelernt, ne Runde gespielt - mit Klassenkameraden zusammen gelernt, gespielt. Beide Kinder hatten fast täglich Spielkameraden oder gingen zu ihnen. Nie habe ich die Akzeptanz meiner Kinder von den Noten abhängig gemacht.
Aber — es gab andere Eltern. Eltern, die selbst das Abitur vermasselt hatten - die ihre Kinder wahnsinnig unter Druck setzten. Jeden Tag 2 -3 Stunden Nachhilfe – ausgeglichener und fröhlicher waren diese Kinder jedoch nicht. Wir hatten sogar mit dem Suizidversuch einer Klassenkameradin meines Sohnes zu tun … das fand ich schon entsetztlich.
Ist der Trend wirklich so schlimm?
Doch wenn ich hier an die Postings zu den Hausaufgaben denke, an Diskussionen darüber, wie Kinder zu sein haben… ist es wirklich schon so schlimm?
Bei meiner Freundin merke ich den Druck auf ihre Tochter, die gerade die 1. Klasse beendet hat, auch schon jetzt. Jeden Tag muss (!!) das Kind wenn es mit Schulbus nachhause kommt (morgens um 8:00 weg, mittags um 14:00 zurück da der Bus soviele Haltestellen anfährt), essen und dann sofort 1 Stunde mindestens Hausaufgaben machen und üben. Kein Spielen, kein Abschalten – nein der Druck geht weiter und ich bekomme es am Telefon oft mit, welcher Ton dabei herrscht.
Und das in der 1. Klasse – himmel was machen Eltern dann für Stress, wenn es richtig losgeht?
Was denkt ihr - Schulkinder sind doch noch Kinder und - verdammt noch mal Eltern sollen ihren eigenen Frust, weil sie faul waren, nicht an ihren Kindern auslassen.
empörte Grüße kikut