Hallo Zoelomat,
Engel gelten im Islam nicht einmal als Gott im Geringsten ähnlich, sondern der Islam wendet sich explizit gegen Vergöttlichung von Engeln, und der Koran bezeichnet sie ganz klar als Knechte Gottes, die für sich machtlos sind, deren Leben in der Anbetung Gottes besteht und die Ihn fürchten. Darüber hinaus sind sie sterblich. Unsichtbarkeit alleine macht noch keine Göttlichkeit aus, dann wäre ja selbst die menschliche Seele eine Gottheit.
Was die Rede von der Trinität anbetrifft, so wird sie von manchen Christen so aufgefasst, dass der Monotheismus einigermaßen erhalten bleibt, d.h. wenn nur drei Erscheinungsformen angenommen werden, während die dahinter stehende Wesenheit frei von Dreiheit ist. Spricht man aber klar von drei verschiedenen Wesen, die nicht miteinander identisch sind (darauf will ja der Spruch „Erster unter Gleichen“ hinaus), dann ist hier für den Laien eine Beimischung von Polytheismus klar festzustellen. Klar kann man in Elfenbeintürmen mit „intellektuellen Meisterleistungen“ das ganze versuchen, dennoch mit „Monotheismus“ in Einklang zu bringen, aber da diese „Meisterleistungen“ faktisch so gut wie nicht zur Allgemeinheit vordringen, darf man sich über den Polytheismus-Vorwurf nicht wundern.
Übrigens redet der Koran oft von „mushrikûn“ (Beigeseller, d.h. Polytheisten), bezeichnet damit aber nie die Christen, warnt sie aber vor „shirk“ (Beigesellung). So trägt er der Tatsache Rechnung, dass sich Christen durchaus als Monotheisten verstehen, weshalb es ja auch erlaubt ist, eine Christin zu heiraten, nicht jedoch einen von den „mushrikûn“.
Schöne Grüße,
Mohamed.