Nicht der eigentliche Kern
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Hallo Hannes.
Nach ursprünglicher christlicher Lehre, später katholischer und orthodoxer, ist die Eheschließung ein „Sakrament“ (lassen wir bitte weg, was das bedeuten möchte, denn es würde nur vom eigentlichen ablenken).
In dieser theologischen Auffassung sind die Braut/Eheleute die sacerdotalen Vollzieher des Sakramentes, nicht der Priester. Er ist lediglich so etwas wie ein Zeuge und Notar der Gemeinde, der festhält, daß die Braut/Eheleute das Sakrament vollzogen haben.
Deswegen kann in den „Missale“-Kodifizierungen die Formel nur in der Vulgär/Vernakularsprache gefordert werden.
Zu der Zeit als noch in solchen Zeremonien in einigen Gebieten Vulgärlatein verwendet wurde, als tatsächlich von den Brautleuten gesprochene Sprache, gab es auch keine schriftliche ritualisierte Fixierungen des vulgärlateinischen Wortlautes, der selbstverständlich seinerseits je nach Zeitraum und Gebiet verschieden in Form und Aussprache geraten konnte.
abifiz