Hallo Koch und Küchenprofis! Habe Bärlauch als fantastische Würze endeckt, doch leider nur saisonal erhältlich. Kann man ihn für den Gebrauch zB. durch Tiefgefrieren oder andere Konservierungsarten für längere Zeit geniessbar halten. Sage Dank für Euren Tipp.
Also einfrieren wird den Bärlauch zu einer matschigen Masse werden lassen, wenn du ihn wieder auftaust. Für Pesto und Co mag es noch gehen…aber so richtig schön ist er dann nicht mehr.
was willst du denn damit machen? Bärlauchbutter könntest du ja aus dem frischen Bärlauch machen und dann einfrieren. Pesto hält bei richtiger Lagerung im Kühlschrank ein Jahr (getestet).
So reine Blätter würde ich nicht einfrieren, aber je nach Zweck vielleicht so halb vorbereitet, sozusagen.
Pesto ist ja nun für die allermeisten Verwendungen von Bärlauch die geeignete Konservierungsmethode: Wo Bärlauch ist, ist in der Regel auch irgendeine Form von Fett oder Öl, und wenn man ihn für Quark nehmen möchte, nimmt man halt Magerquark, das gleicht es auch wieder aus.
Das Anwelken zum Pesto nimmt ein wenig Wasser weg, das beim Einfrieren ziemlich sehr störend wirken könnte, wenn man den Schmadder auftaut und dann jede Menge Wasser heraussuppt.
wir essen Bärlauch in der Regel nur als Pesto oder Bärlauchbutter, jetzt hatte ich mir frischen auch mal in Frischkäse geschnitten, aber sonst kann ich mir keine andere Verwendung vorstellen, wenn Bärlauch schon zu Pesto verarbeitet wurde. Ich weiß nicht, wie du Pesto machst, wir machen das aus Bärlauch, Sonnenblumen- oder Mandelkernen, Parmesan, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Was soll ich DARAUS weiter machen?
Ich meinte ja auch nicht, dass man das Pesto einfrieren sollte, sondern dass es im Kühlschrank gut haltbar ist.
die gerösteten Pinienkerne (so viel Respekt vor dem Original muss sein!) kann man reintun oder es lassen, das ist für die Konservierung nicht entscheidend, und den Parmesan oder Grana Padano tut man besser erst unmittelbar vor dem Verbrauch dazu: Der fördert die Haltbarkeit nicht, im Gegenteil.
Pesto als Konservierungsform heißt nur: Anwelken, fein schneiden oder grob wiegen, stark salzen und satt in Öl einlegen (ob Olivenöl oder eines mit weniger Eigengeschmack ist für die Konservierung nicht entscheidend).
Auf diese Weise lässt sich mit Bärlauch eine Konserve herstellen, die für Quark, Joghurt, Füllen von Forellen und sonst alles Mögliche geeignet ist, was man halt mit Bärlauch so machen kann.
Ja, das hätte ich Dir auch nicht zugetraut. Ich wollte an dieser Stelle bloß den Vergleich mit dem angefragten Einfrieren ziehen, das ich für weniger günstig halte als das Einlegen in Salz/Öl nach Anwelken (um mal den Begriff „Pesto“ weniger zu strapazieren).
ich hab’s „befürchtet“. Wir hatten das auch mal mit Pinienkernen gemacht, aber wir fanden das ehrlich gesagt nicht SO toll, dass es den Preisunterschied gerechtfertigt hätte. Es hat auch geschmeckt, klar, aber es lagen keine Welten dazwischen.
Das war an dieser Stelle sicherlich nicht schlecht, es geklärt zu haben, da wir ja von zwei verschiedenen Sachen gesprochen haben.
Ja, was kann man halt damit so machen?? Wie gesagt, unsere Erfahrungen sind diesbezüglich sehr beschränkt, da es aber etwas ist, was uns tatsächlich allen dreien schmeckt, warum nicht auch mal etwas anderes probieren?
außer Quark und Joghurt z.B. auch ein Sößlein (lauwarm, Kochen ist finde ich meistens nicht so gut für den Bärlauch) aus Bärlauch mit Sauerrahm zu gekochtem Rind; Füllung von Ravioli, Maultaschen, Lasagne, Blätterteig (ist allerdings richtig Arbeit, weil er ja doch ziemlich klein zusammengeht); Lammschulter oder -haxe mit Bärlauchmus überzogen im Ofen; Forellen oder Saiblinge mit Bärlauch gefüllt und umhüllt im Ofen; grüne Soße mit anderen Kräutern zusammen gewiegt (es muss nicht immer die Frankfurter sein - jetzt grade z.B. Bärlauch - Sauerampfer - Schnittlauch - Pimpinelle). Suppe von klarer Brühe mit oder ohne Einlage vor dem Servieren mit (ziemlich viel) Bärlauch versehen, nicht mitgekocht.
Das sind so unsere Favoriten, aber ich schätze, dass es noch viel mehr Möglichkeiten gibt.
Etwas fällt mir noch ein: Schwiegermutter sagt immer, sie macht Spinat aus Bärlauch, das finde ich immer so lustig, dass ich mich kaum vor Lachen einkriege. Ich hatte ihr schon mal gesagt, dass sie das wie Spinat zubereiten kann, aber dass sie niemals Spinat aus Bärlauch machen kann, bin jedoch auf taube Ohren gestoßen.
Lamm klingt lecker, da streikt aber unser „Koch“, vielleicht traut er sich an Maultaschen, die mögen wir eigentlich auch alle, kennen die allerdings nur als Fertigprodukt.
als diplomierter Schwabe kann ich Dir ja noch zum Thema Maultaschen verraten, dass die übliche Form des Fertigprodukts (viereckige Nudelteig-Taschen wie sehr grobe Ravioli) nicht die eigentliche „Hausfrauenform“ ist - nicht bloß, weil sie von Hand ohne Hilfsmittel ziemlich fummelig ist, sondern auch, weil man dafür im Verhältnis zum Nudelteig eine Menge Füllung braucht (was dees wieder koschded!).
Maultaschen „maison“ gehen einfacher, man muss bloß viel Zeit nehmen - nämlich den Nudelteig sehr lange ruhen lassen, so dass er sich ohne Mucken und Pappen ganz dünn ausrollen lässt. Dann bestreicht man ihn mit der Füllung und rollt ihn auf, ungefähr wie eine Bisquitrolle (auf das Brett vor dem Ausrollen Backpapier oder das Brett gut bemehlen). Diese Rolle wird dann mit dem Messerrücken in Abschnitte geteilt; der Druck mit dem Messerrücken soll diese Abschnitte soweit verschließen, dass beim Garen die Füllung nicht im Wasser davonschmimmt. Ist halt, wie so vieles aus der schwäbischen Küche, eher „high carb“ - aber man gönnt sich ja sonst nichts, und man kann es dann ja auch wieder „verschaffen“.
vor allem habe ich die Namen der ungekrönten ‚Maultaschenkönige‘ Stuttgarts, das ist der Metzger Ergenzinger in der Hauptstätter Straße und der Metzger Bless in Möhringen, Obere Brandtstr. Bei beiden bekommt man die Maultaschen gerollt, nicht gefaltet.
Den Nudelteig mache ich mit transmontanen Anleihen - geht auch leicht, weil es in Mannheim viele Italiener gibt: 250 g italienisches Mehl Typ „00“ (ist weniger stark ausgemahlen als das deutsche 405er), 50 g doppelt gemahlener Hartweizengrieß (semola rimachinata di grano duro), 3 Eier, 1 knapper TL Salz, 1 EL (oder bei Bedarf bissel mehr) EL kaltes Wasser. Kneten 10 Minuten, Ruhezeit etwa drei Stunden kühl.
Du hast ja schon Ratschläge für Pesto und Bärlauchbutter bekommen - also keine Wiederholung.
Aber ein Lieblingsessen unserer ganzen Familie sind Bärlauch-Palatschinken ! Bärlauch ein wenig durchschneiden, in Butter Zwiebeln anlaufen lassen, dann den Bärlauch dazu, Salz,Pfeffer, etwas Muskat und überdünsten, so daß der Bärlauch zusammenfällt. Kalt werden lassen, in Becher füllen und einfrieren. Bei Bedarf dann eben wieder auftauen lassen und damit Palatschinken füllen, diese in eine leicht befettete Form schlichten, Joghurt ( oder Sauerrahm) darüber und dick mit geriebenem Käse, z.B. Emmentaler bestreuen und dann im Rohr überbacken bis alles warm ist und oben eine appetitlich braune Kruste hat-
Stuttgart ist von hier aus gesehen JOTTWEHDEH, und Italien erst recht. Dass 00er-Mehl gibt’s bei uns in der Metro, aber wo zum Kuckuck bekomme ich „doppelt gemahlenen Hartweizengrieß“?
Da sind die Versandkosten höher als der Preis.
Kann ich Hartweizengrieß kaufen und dann nochmal selbst mahlen?
Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass Metro auch Hartweizengrieß von De Cecco haben soll, ich halte beim nächsten Einkauf die Augen offen!
Viele Grüße
Christa
P. S. Bei uns verkaufen die Italiener leider nur Eis.
Keine Pizzeria da? Sonst könntest du den Italiener doch fragen, wo er einkauft – bestimmt beim Italo-Großhandel, und die sollte das Mehl haben.
Gruß
Claude
Es gibt ein italienisches Restaurant, aber das verkauft bestimmt kein Mehl. Wie gesagt, ich werde bei Metro nachschauen und hoffe, dass sie das auch haben. Wenn nicht, frage ich nochmal nach.
wenn der Hartweizengrieß wie in D üblich grob gemahlen ist, sollte das der Sache eigentlich keinen Abbruch tun; es könnte sein, dass der Teig dann ein bissle mehr Wasser braucht, das merkst Du beim Kneten; und lang genug Ruhe hat er sowieso. Vielleicht in zwei Schritten probieren: Zuerst einfache Bandnudeln (Teig dünn ausrollen, die ausgerollten Teigstücke auf die Wäscheleine hängen und etwas trocknen lassen (ja, früher gehörte zur Küche ein Küchenbalkon), dann schneiden und entweder direkt garen oder ganz trocknen lassen. Wenn das klappt, im zweiten Schritt die Maultaschen. Auf diese Weise kann nicht alles auf einmal schief gehen.
Es ist unglaublich, was man bei Metro alles findet! Nicht nur, dass ich Semola di grano duro rimacinata fand, nein, sie haben auch fertige gerollte Maultaschen. Gleich in 2 kg-Packungen!
Nein, die habe ich nicht gekauft, aber ich fand das witzig, weil mir die nie aufgefallen waren, gestern lese ich davon, heute schlendere ich da durch die Gänge und plötzlich fallen die mir im Kühlregal auf.
So, nach dem schönen Rezept für den Nudelteig, mit genauesten Maß- und Zeitangaben (so mag ich’s!), kannst du mir bitte auch nochmal genau schreiben, womit du den Teig für die Maultaschen bestreichst? Die Idee mit den Bandnudeln als Erstversuch für den Teig ist übrigens gar nicht schlecht!
au wei - das ist sowas wie nach dem einzigen echten Rezept für Frikadellen oder für Kartoffelsalat fragen: Da gibt es sicherlicht Dutzende von Alleinseligmachenden.
Noja, ich nehme jedenfalls:
250 g Hack (gemischt oder Rind)
250 g Brät (schon wieder sowas Exotisches - entspricht der Füllung von roher, grober Bratwurst; man kann auch Kalbsbrät nehmen)
250 g Bärlauch (das ist die Stelle, wo sonst Spinat steht)
1 Ei
2 EL Semmelbrösel, damit das zusammenhält
Pfeffer, Salz, und ganz wichtig: Muskat