Ein Friseurbesuch

Hallo,
mich würde ein frei erfundener Fall interessieren:

Jemand geht zum Friseur und erwartet von der Besitzerin bedient zu werden (färben und schneiden und telefonisch so vereinbart).
Diese Person x wird dann von einem Azubi bedient, was ihr jedoch nicht gesagt wurde und sie keine Ahnung davon hat.

Als ihr das klar wird, fragt sie nach und bekommt zur Antwort „Haben Sie ein Problem damit?“

Bezahlen muss sie dafür knappe 200 Euro.

Dürfen denn Azubis beim Friseur bei Kunden tätig werden, ohne dass man dies dem Kunden mitteilen muss?
Falls nicht, könnte man gegen so etwas vorgehen?
Oder sollte man konkret bei jedem Friseurbesuch nachfragen, ob man von Azubis bedient wird?

Bin gespannt auf Eure Ansichten und allen einen schönen Tag!

Tach,

Bin gespannt auf Eure Ansichten

wenn es keine Azubis gäbe, würden sämtliche Branchen irgendwann aussterben und man müsste alles selber machen.

Ich bin sicher, dass man sich aussuchen kann, ob man von einem Azubi bearbeitet wird oder nicht, aber wenn man kein Vertrauen in die nachfolgende Generation setzt, wo soll das hinführen?

Grüße,
-Efchen

wenn es keine Azubis gäbe, würden sämtliche Branchen
irgendwann aussterben und man müsste alles selber machen.

Da bin ich genau der gleichen Ansicht. Meinst du auch, dass man für ein Azubi den gleichen Preis wie für einen Meister verlangen kann?
Warum gibt es dann nicht nur Azubis und kein Meister mehr?
Was passiert dann mit den ausgelernten Kräften, die sitzen nur auf der Straße??? Darum ging es in meinem Artikel

-))

Hallo,

Meinst du auch, dass
man für ein Azubi den gleichen Preis wie für einen Meister
verlangen kann?

Ja. Man zahlt beim Frisör pro Haarschnitt und keinen Stundenlohn. Und wenn der Haarschnitt Mängel hat, kann man sich beschweren - ganz unabhängig davon, wer geschnitten hat.

Warum gibt es dann nicht nur Azubis und kein Meister mehr?

Weil man keine Azubis ohne Meister ausbilden darf.

Was passiert dann mit den ausgelernten Kräften, die sitzen nur
auf der Straße???

Das ist keine Rechtsfrage.
Gruß
loderunner (ianal)

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howdy,

Ich bin sicher, dass man sich aussuchen kann, ob man von einem
Azubi bearbeitet wird oder nicht, aber wenn man kein Vertrauen
in die nachfolgende Generation setzt, wo soll das hinführen?

ich wend das mal auf andere „Scherenkünstler“ an …

Ja, man kann sich auch im Krankenhaus aussuchen, ob man vom Chefarzt behandelt werden möchte… Wenn man bei Bewusstsein ist, kann man natürlich auch noch ablehnen, wenn anstattdessen ein „Azubi“ kommt. Nur … ob man auf dem OP Tisch unter Narkose tatsächlich auch vom Chefarzt „beschnippelt“ wird, wer weiss das schon …

Fakten: Chefarzt = hoher Preis, Leistung ungewiss. Arztazubi, theoretisch auf dem neuesten Stand der Kunst, aber vielleicht unerfahren … Was ist das kleinere Übel und wer liefert hier die bessere Leistung? :wink:

Gruss
norsemanna

Hi,

Meinst du auch, dass
man für ein Azubi den gleichen Preis wie für einen Meister
verlangen kann?

Ich finde das nicht. Und bei Vidal Sassoon z.B. gibt es ganz klar gestaffelte Preise für eine strenge Hierarchie auch über den Azubi-Status hinaus.

Gruß,
Anja

Ja, man kann sich auch im Krankenhaus aussuchen, ob man vom
Chefarzt behandelt werden möchte… Wenn man bei Bewusstsein
ist, kann man natürlich auch noch ablehnen, wenn anstattdessen
ein „Azubi“ kommt. Nur … ob man auf dem OP Tisch unter
Narkose tatsächlich auch vom Chefarzt „beschnippelt“ wird, wer
weiss das schon …

Interessant…nichts gegen Azubis, sollte ja jeder ausbilden, nur dass man für einen azubi, eine fachkraft und für einen meister jeweils den gleichen Preis bezahlt…hätte ich jetzt anders eingeschätzt. Denn oft liest man gestaffelte Angebote und die von Azubis sind günstiger als die eines Meisters.

Leider ist es ja bei uns nicht so wichtig, wer die bessere Leistung erbringt, es zählen ja eher die Fakten, sprich Ausbildung Fortbildung oder Zusatzqualifikation.

Fakten: Chefarzt = hoher Preis, Leistung ungewiss. Arztazubi,
theoretisch auf dem neuesten Stand der Kunst, aber vielleicht
unerfahren … Was ist das kleinere Übel und wer liefert hier
die bessere Leistung? :wink:

Und ob ich mich von einem Arztazubi operieren lassen würde…ich weiß nicht. Einerseits arbeiten sie vielleicht gründlicher als ein Chefarzt, der routiniert ist, auf der anderen Seite sollte auch hier das Preisverhältnis stimmen, denn der eine investiert in seine Ausbildung und bezahlt viel Geld.

Schönen Tag allen!

Hi Anja,
ich bin der gleichen Ansicht, auch wenn der Azubi sogar bessere Leistung erbringt. Aber sonst besteht ja das Problem, dass ein Salon wirklich nur noch Azubis beschäftigt, die voll abrechnet und die ausgelernten Kräfte keine Anstellung finden.
Ist zumindest meine Meinung, ich finde auch, es sollten Unterschiede gemacht werden.
Und in meinem Beispiel mit 200 Euro ist natürlich auch gut in die Tasche gelangt.
Danke und schönen Tag!

Moin

Hallo,

Meinst du auch, dass
man für ein Azubi den gleichen Preis wie für einen Meister
verlangen kann?

Ja. Man zahlt beim Frisör pro Haarschnitt und keinen
Stundenlohn. Und wenn der Haarschnitt Mängel hat, kann man
sich beschweren - ganz unabhängig davon, wer geschnitten hat.

Das mit dem Beschweren stimmt, aber ich glaube eher, das man für das Haare schneiden bezahlt, also das es eine Dienstleistung ist. Und da kann ich schon davon ausgehen, das es erheblich ist, wer diese Leistung erbringt.
Man zahlt ja auch nicht nur für die reine Tätigkeit sondern auch für die Beratung. Der Lehrling hat natürlich auch eine viel höhere Fehlerwahrscheinlichkeit und dieses Risiko trägt der Kunde mit.
gruß

Hallo,

Dürfen denn Azubis beim Friseur bei Kunden tätig werden, ohne
dass man dies dem Kunden mitteilen muss?

selbstverständlich. Als ich kürzlich in der Werkstatt meines Vertrauens Winterreifen aufziehen ließ, hat das auch der Azubi und nicht der Meister gemacht. Das Ergebnis war das gleiche und nur darauf kommt es doch an.

Oder sollte man konkret bei jedem Friseurbesuch nachfragen, ob
man von Azubis bedient wird?

Kann man natürlich machen und man kann auch einzelvertraglich vereinbaren, dass der Meister persönlich frisiert. Man muss dann aber auch damit rechnen, dass es teurer wird.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie man der Meinung sein kann, für den ausgerufenen Preis eines Haarschnittes automatisch von dem Höchstqualifiziertesten bedient zu werden.

Gruß

S.J.

Hallo,

Ja. Man zahlt beim Frisör pro Haarschnitt und keinen
Stundenlohn.

na ja, dass ist vielleicht beim Dorffriseur so: Topfschnitt a) 5,- €, Topfschnitt b) 6,-€ (mit Föhnen) usw.

Heute in den modernen „Salons“ wird da ganz klar nicht nur nach Topfschnitt, sondern ausserdem nach Meisterbehandlung bzw. Angestellte/Azubis unterschieden, also Topfschnitt a) Azubi 5,-€, Angestellte® 6,-€, Meister Proper 8,50 €.

Gruß
Nita

Hallo,

Oder sollte man konkret bei jedem Friseurbesuch nachfragen, ob
man von Azubis bedient wird?

Kann man natürlich machen und man kann auch einzelvertraglich
vereinbaren, dass der Meister persönlich frisiert. Man muss
dann aber auch damit rechnen, dass es teurer wird.

Man kann aber auch fragen ob der Azubi frisiert. Man würde dann aber auch damit rechnen, dass es erheblich billiger wird.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie man der Meinung sein
kann, für den ausgerufenen Preis eines Haarschnittes
automatisch von dem Höchstqualifiziertesten bedient zu werden.

Ich kann aber für den Stolzen Preis von 200€ auch erwarten, das man von einem Friseur bedient wird.

Ich kenne es eigentlich So das ein qualifizierter Meisterbetrieb den Kunden vorher fragt, ob es OK ist wenn der AZUBI testet. Meist wird dann auch ein besonderer Preis vereinbahrt. Der dann sicher nicht teurer ist.

Zumindest würde ich das von meinem Friseur erwarten. Sonst sieht der mich nie wieder.

Im übrigen werde ich immer vom Meister selber bedient und es kostet genau das, was in der Preisliste steht.

Ein Friseurmeister der seinen AZUBI Handanlegen lässt, ohne den Kunden vorher um Erlaubnis zu fragen ist unprofessionell.

Hallo,

Man kann aber auch fragen ob der Azubi frisiert. Man würde

ich habe nichts anderes behauptet.

dann aber auch damit rechnen, dass es erheblich billiger wird.

Würde „man“ oder würdest „Du“?

Ich kann aber für den Stolzen Preis von 200€ auch erwarten,
das man von einem Friseur bedient wird.

Nun ja. Für 200 Euro gehe ich 13 mal zum Frisör und es bleibt sogar noch ein kleines Trinkgeld über. Bei 200 Euro für einen Frisörbesuch würde ich erwarten, dass mich Frau Merkel oder der Papst bedient. Ist aber nur eine Dienstleistung vereinbart und nicht, wer genau diese vornimmt, kann man zwar viel erwarten, einen Rechtsanspruch hat man aber kaum.

Ich kenne es eigentlich So das ein qualifizierter
Meisterbetrieb den Kunden vorher fragt, ob es OK ist wenn der
AZUBI testet. Meist wird dann auch ein besonderer Preis
vereinbahrt. Der dann sicher nicht teurer ist.

Zumindest würde ich das von meinem Friseur erwarten. Sonst
sieht der mich nie wieder.

Im übrigen werde ich immer vom Meister selber bedient und es
kostet genau das, was in der Preisliste steht.

Ja, ja. Mag ja alles angehen. Das Ursprungsposting bezog sich aber, so vermute ich es zumindest anhand des gewählten Brettes, auf den rechtlichen Aspekt.

Gruß

S.J.

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Hallo,

ich wechsele auch ab und an die Haarstudios.

Bei der telef. Terminvereinbarung frage ich, was waschen, schneiden und färben kostet. Dabei gehe ich beim genannten Preis von 200 € stillschweigend davon aus, dass die Arbeit eine Gesellin oder die Meisterin durchführt.

Wenn eine Azubi den Haarschnitt und die Farbe ausführt, gehe ich davon aus, dass die Meisterin in jeder Sekunde dabeisteht. Ich kann erkennen, ob es sich um eine Azubi handelt.

Wenn ich bei 200 € für Färben und Schneiden das Gefühl hätte, eine Azubi macht sich ganz allein über mein Haar her, würde zuerst protestieren, wenn das nichts hilft, aufstehen und gehen - ganz egal, wenn mein Haar nass ist und ich beschissen aussehe. Ich fände das eine Abzocke und eine Unverschämtheit. Klar müssen Azubis lernen. Aber nicht zu denselben Kosten, die eine Meisterin verlangt.

Beste Grüße
Maralena

Guten Morgen Maralena,
ich denke mal, wir denken hier recht ähnlich:

in meinem Beispiel wurde der Termin ja vorher vereinbart, dass eine Meisterin am Werk ist, was dann nicht der Fall war und es wurde nicht abgesprochen, was nicht ganz kundenfreundlich ist.

ich wechsele auch ab und an die Haarstudios.

ich auch!

-))

Bei der telef. Terminvereinbarung frage ich, was waschen,
schneiden und färben kostet. Dabei gehe ich beim genannten
Preis von 200 € stillschweigend davon aus, dass die Arbeit
eine Gesellin oder die Meisterin durchführt.

ich auch!

Ich fände das eine Abzocke und eine Unverschämtheit.

ich auch!

Klar müssen Azubis lernen. Aber nicht zu denselben Kosten, die
eine Meisterin verlangt.

genau darum ging es in meinem Beispiel. Azubis sind wichtig, sollen lernen, aber bitte nicht zu solchen Preisen! Und wie schon erwähnt, dann hätten wir doch bald die Situation, dass Friseure überwiegend mit Azubis arbeiten, die haben 2 Kunden pro Tag und ihr Monatsgehalt ist reingearbeitet. Was wird dann aus den Fachkräften? Die sind dann zu teuer, obwohl sie so wenig verdienen.

Schönen Tag!

Hallo,

Ja. Man zahlt beim Frisör pro Haarschnitt und keinen
Stundenlohn.

na ja, dass ist vielleicht beim Dorffriseur so: Topfschnitt a)
5,- €, Topfschnitt b) 6,-€ (mit Föhnen) usw.

Osnabrück ist durchaus kein Dorf, trotzdem wird pauschal abgerechnet. Pro Haarschnitt, nicht pro Frisurenvariante. Zusatzkosten für Waschen, Fönen, Färben, Spezialshampoo, Gel etc. werden wohl auch beim Meisterfrisör verlangt werden.

Heute in den modernen „Salons“ wird da ganz klar nicht nur
nach Topfschnitt, sondern ausserdem nach Meisterbehandlung
bzw. Angestellte/Azubis unterschieden, also Topfschnitt a)
Azubi 5,-€, Angestellte® 6,-€, Meister Proper 8,50 €.

Ah so. Und dass andere „moderne Salons“ das auch anders machen dürfen, ist Dir nicht bekannt?
Und dass auch dann kein Stundenlohn draus wird und das ganze ein Werkvertrag ist, fällt Dir bei Deiner Schilderung auch nicht auf?
Und schließlich: es ist völlig Banane, was in Deiner großen Stadt Dein persönlicher Frisör verlangt, es ging um das UP. Und da spielte es offensichtlich keinerlei Rolle, wer da schneidet. Die Frage war, ob das legal ist und die Antwort lautet: aber ganz sicher doch! Wie auch haufenweise Frisöre beweisen, die das genau so handhaben, ohne auf Problem zu stoßen.
Gruß
loderunner (ianal)

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Man kann aber auch fragen ob der Azubi frisiert. Man würde

ich habe nichts anderes behauptet.

Hallo,

wenn ich das lese, dann klingt das etwas anders.

"Jemand geht zum Friseur und erwartet von der Besitzerin bedient zu werden (färben und schneiden und telefonisch so vereinbart).
Diese Person x wird dann von einem Azubi bedient, was ihr jedoch nicht gesagt wurde und sie keine Ahnung davon hat.

Als ihr das klar wird, fragt sie nach und bekommt zur Antwort „Haben Sie ein Problem damit?“"

Wer gern Recht hat, sollte schon auch lesen.

MfG

Canadier

Moin,

wenn eine Firma Software-Entwicklung anbietet, werden Kundenaufträge mitunter auch von Azubis oder ungelernten Kräften oder Anfängern umgesetzt. Die Fehlerwahrscheinlichkeit mag da auch höher sein. Trotzdem sehe ich dagegen nichts einzuwenden, weil sonst auch Anfänger keine Chance hätten und dann alle Branchen aussterben würden.

Grüße,
-Efchen

Tach,

Man kann aber auch fragen ob der Azubi frisiert. Man würde
dann aber auch damit rechnen, dass es erheblich billiger wird.

Nö. Wenn auf der Preisliste steht, der Haarschnitt kostet X Euro, dann würde ich damit rechnen, am Ende X Euro zahlen zu müssen, egal wer an mir rumschnippelt, zumal ich den Mitarbeitern auch nicht unbedingt ansehe, welchen Status sie haben.

Ich kann aber für den Stolzen Preis von 200€ auch erwarten,
das man von einem Friseur bedient wird.

Wenn ich vorher weiß, dass mein Haarschnitt 200€ kosten wird, dann erwarte ich nicht weniger und auch nicht mehr als dass er gut wird.

Zumindest würde ich das von meinem Friseur erwarten. Sonst
sieht der mich nie wieder.

Das steht Dir ja schließlich offen!

Grüße,
-Efchen

1 Like