Hallo!
Meine Hoffnung, Du würdest bei Versuchen, Tiere mit Strom zu töten, selbst zu Schaden kommen, hat sich offenkundig nicht erfüllt.
Dein Vorschlag erinnert mich an Ideen aus den 60ern, als es die Supermächte für nötig hielten, sich selbst und den Gegner soundsoviele Male auslöschen zu können und naiv-bescheuerte Zeitgenossen ernsthaft darüber diskutierten, dass man im Fall der Unbewohnbarkeit der Erde kurzerhand Mond und Mars besiedeln könne.
Menschen flüchten in ein sicheres Land. Nicht in die Weiten der Arktis, nicht in die Sahara, sondern in Länder mit funktionierender Infrastruktur und Rechtssicherheit. Für diese Menschen werden nun massenhaft Unterkünfte gebraucht, aber das ist nur Kurieren am Symptom. Abgesehen davon: Was (bitte ganz genau) wäre mit der wie auch immer gearteten Beschaffung unbewohnter Gegenden/Inseln gewonnen?
Wenn nicht nur an Symptomen herumgebastelt werden soll, müssen wir die Flüchtlingsströme auslösenden Ursachen benennen, angehen und zukünftig vermeiden. Dabei kommt womöglich heraus, dass massenhafter Bombenabwurf nicht unbedingt geeignet ist, Menschen an ihrem Wohnort zu halten. Womöglich kommt auch heraus, dass die Beseitigung manchen Regimes kein Grund zum Jubeln ist. Alles ist besser als Anarchie.
Für/gegen einen beträchtlichen Teil aller ins Land strömenden Menschen mit dem nachvollziehbaren Wunsch nach wirtschaftlich besseren Lebensbedingungen gibt es zügig wirksame Maßnahmen, weil solcher Wunsch nichts mit Art. 16a GG und nichts mit der Genfer Flüchtlingskonvention zu tun hat. So ist schwer einsehbar, Menschen aus als sicher eingestuften Herkunftsländern erst einmal über die Republik zu verteilen, bis sich Beamte im Laufe von Monaten oder Jahren bequemen, die Aussichtslosigkeit des Asylwunsches festzustellen. Warum dauert solche simple Feststellung bei den aus sicheren Herkunftsländern kommenden Menschen einschließlich Rückführung länger als wenige Tage? Und nein, für solche Feststellung muss man kein Personal erst monatelang ausbilden, sondern bekommt jeder Zoll-Azubi binnen Minuten auf die Reihe.
Für die Menschen, die unter Art. 16a GG oder Genfer Flüchtlingskonvention fallen könnten, brauchen wir keine unbewohnten Inseln, sondern zügig durchgeführte Asylverfahren. Sodann haben wir ihnen gefälligst zu helfen, damit sie zukünftig ohne Verfolgung in Frieden leben können. Für die Akzeptanz in der Bevölkerung wäre es hilfreich, würden wegen Messerstechereien, Drogendelikten o. ä. auffällig werdende und rechtskräftig verurteilte Asylbewerber umgehend abgeschoben.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Mindestens so dringend wie Lösungen für die vielen Flüchtlinge brauchen wir die Diskussion über die Ursachen der Flüchtlingsströme und entsprechende Veränderungen des politischen Handelns.
Gruß
Wolfgang