Weil die Verteilungsungerechtigkeit zwar ein Missstand ist, aber nicht die adäquate Ursache ist für die Not in der Welt.
Adäquat ist Ursache wenn sie gesetzlich bestimmt würde. Es bedarf zunächst der rechtlichen Grundlage, z.B. das Sozialgesetzbuch (SGB) oder dergleichen sonst, dernach ein Anspruch auf Hilfe geregelt ist.
Die bekannten „Tricks“ bei solche Darstellungen wie „8 Menschen besitzen so viel wie die halbe Menschheit“ liegen woanders, z.B. da, alles mögliche über eine Kamm zu scheren, oder Negativvermögen heranzuziehen, um eine möglichste arme untere Hälfte zu erhalten usw.
So kommen halt griffige Aussagen raus.
Insgesamt hat das aber mit einem Rechentrick ziemlich wenig zu tun, denn der Umstand, dass die Anzahl derer, die z.B. zusammen so viel Vermögen haben wie die öffentliche Hand Schulden, in jede Dorfturnhalle passt, hat weder mit einem X noch mit Y oder Z zu tun.
Du führst jetzt dreimal in einem Satz die (Asyl)Zuwanderung an, deren jährliche Kosten vermutlich ein einziger dieser 45 Haushalte bezahlen könnte und dabei immer noch ein Milliardärshaushalt bleiben. Nur mal so zur Relation.
Das ist richtig, das sehe ich auch so.
Zugespitzt könnte ein König der Welt drei mal so viel Privatvermögen wie alle anderen 7,5 Milliarden haben und diese Welt könnte trotzdem reicher sein als die jetztige.
Diese extrem ungleiche Verteilung ist eine Machtfrage, nicht unmittelbar eine Notfrage.
Als Machtfrage finde ich sie aber sehr relevant.
Wer zahlt, schafft an.
Das ist richtig.
Wäre das aber nicht durchaus ein guter (und bleibender) Ansatzpunkt für eine „populistische Linke“, wie sie derzeit mal wieder diskutiert wird?
Klares Feindbild, klare Slogans, kein abgehobenes Intellektualisieren über irgendwelche Kämpfe gegen irgendwelche -ismen, die die Masse nur zum Gähnen oder zum Weglaufen bringen.
Ich neige zuzustimmen und zu widersprechen gleichzeitig.
Natürlich hat dieses 1% eine riesige „Definitionsmacht“, andererseits haben wir auch nicht gerade wenig in die Waagschale zu werfen.
Den Anspekt müsste man sehr breit diskutieren, weil es da bereits um Widerstandsmöglichkeiten geht.
Das ist sachlich falsch. Der Regelsatz beträgt für Alleinstehende derzeit € 416 zuzüglich Miete, wobei die erlaubte Warmmiete beispielsweise in der sehr teuren Stadt Freiburg bei ca. € 450 liegt.
Angst ist ein Grundgefühl. Macht ist eine Folge, ein Verhalten zur Abwehr dieser Angst. Selbstbeherrschung oder -überwindung beispielsweise.
Und eingangs habe ich drei Beispiele für das Verhalten der „Mächtigen“ ob ihrer Angst benannt.
Ich denke vom Zentrum aus. Eines jeden einzelnen, einer Gruppe, einer Gesellschaft.
Deine UP-Frage lässt sich daher nur mit unzureichender Angst erklären.
Noch ist es nicht notwendig, eine totale Diktatur einzurichten.
Noch ist die Existenz nicht gefährdet.
Du präsentierst hier alternative Fakten, oder? Grundbedarf, Miete, Krankenversicherung, Rentenversicherung, da kommst du leicht auf 1.000 €. Rechne mal umgekehrt, wenn ein Arbeitnehmer (Teilzeit) 1.000 € brutto hat und 450 € Miete bezahlt, wie viel netto bleibt ihm? Ich habe es gerade mal spaßeshalber in einen Brutto-Netto-Rechner eingegeben, da kommt ein Netto von 792,75 € raus. Zieh davon mal 450 € Miete ab, dann hast du nur noch 342,75 €, das heißt der Hartz-IV-Empfänger hat im Vergleich gut 70 € mehr in der Tasche, als jemand mit 1.000 € brutto, und das bereits in Städten mit einem geringeren Mietniveau als Freiburg.
Ich will ja nicht die soziale Lage von Hartz-IV-Empfängern schönreden, 416 € ist nicht die Welt, aber man sollte auch nicht dramatisieren. Und vor allem sollte man den Fakten treu bleiben, wir wollen uns ja hier nicht mit Trump gemein machen, oder?
Du vergleichst Ungleiches - sinnvollerweise können nur die jeweiligen Netto-Beträge miteinander verglichen werden. Und ein Alg2-Bezieher erhält netto lediglich den Regelsatz plus gedeckelte Miete.
Das wiederum fällt tatsächlich in den Bereich „alternative Fakten“, denn jemand der berufstätig ist, hat immer mehr Geld als jemand, der kein Einkommen außer Alg2 hat - sei es, dass das zu niedrige Einkommen mit Alg2 aufgestockt wird (wobei dann Freibeträge gelten), sei es, dass zusätzlich zu dem nicht ganz so niedrigen Einkommen Wohngeld bezogen werden kann.
Plus Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Er muss sich nicht selber versichern. Frag mal geringverdienende Menschen, z.B. Selbständige (Kurierfahrer oder andere prekär Selbständige), die werden dir erzählen, dass eine Krankenversicherung etwas ist, was Geld kostet. Und zwar nicht zu knapp.
Aber darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass Hartz IV in einer Großstadt mehr als 1.000 € / Monat bzw. 12.000 € / Jahr entspricht. So, jetzt wischst du dir den Aktivistenschaum vom Mund, streichelst ein bisschen deine Katzen (so zur Beruhigung) und liest noch einmal, worum es geht.
Ich habe nicht gesagt, dass ALG2-Bezieher mehr Netto haben als Arbeitnehmer.
Doch, hat es. Denn sage mir, was wäre denn ein richtiges Verhältnis? Das wird nämlich immer nicht definiert. Sollen die paar Menschen 50 Prozent, 80 Prozent, 90 Prozent besitzen?
Letztendlich hatten die Gebrüder Albrecht über Jahrzehnte einen offenbar konstanten Zufluss an Gewinnen aus ihren Unternehmen. Isso. Jetzt streiten sich irgendwelche Erben.
Ja, Sie könnten wohl auch die Schulen auf einen Schlag sanieren. Oder Bremens Haushalt. Sie könnten problemlos die Wiedereinführung der Baumstruktur auf w-w-w finanzieren.
Jedoch, wie sagte es Mr. Burns: Ich bin nicht reich geworden, indem ich Schecks ausgestellt habe…