Erklär mir kurz, wann es zu ignorieren wäre
Hi!
Moin moin,
Da sich in letzter Zeit die braune Scheiße hier häuft, das
Alles sich aber in einem Rahmen bewegt, der einem moderaten
Ivo nicht wirklich viel Löschungsgrund liefert, habe ich eine
Bitte:
Kann man solche rechtspopulistischen Artikel nicht einfach
unkommentiert stehen lassen?
Das wäre eine Option, wenn man eine E-Mail bekommt, die kann man ohne weiteres löschen. Andererseits lesen hier ja einige andere mit. Daher lohnt sich eine Diskussion m. E. immer. Und das eben mit inhaltlichen Gegenargumenten und nicht mit Hinweisen, dass es ja eine „rechte“ Meinung ist. So lange sich diese in demokratischen Grenzen bewegt, muss man diese Meinung respektieren, ansonsten genügt ein Hinweis bei der nächsten Polizeidienststele.
Ich meine, es gibt ja die Weisheit: „Don’t feed the Troll!“
Kann man hier nicht einfach ein „Don’t feed the Nazi!“ zur
gängigen Praxis machen?
Don´t feed the Troll ist eher gedacht, dem bewusst Provozierenden keinen Erfolg zu gönnen. Einem Nazi, dem widersprochen wird, gibt man keinen Erfolg, solange man Argumente anwendet. Einfach zu sagen, der ist ein Nazi, spielt ihm in die Hände, da es seine wie auch immer gearteten Argumente nicht entkräftet, ihm eher noch ein Stück weit hilft, da der Arme ja beschimpft wird.
Nur, wenn auf eine Aktion eine Reaktion erfolgt, kann darauf
eine „ReReaktion“ erfolgen. Wenn man nicht drauf reagiert,
verschwindet der Scheiß einfach irgendwann im Nirvana…
Damit gehst Du davon aus, dass die Aktion und ReReaktion mehr Erfolg hat als die Reaktion. Wenn dem so ist, dann hast Du ein Problem.
Dabei sehe ich noch ein grundsätzliches Problem: Wer beurteilt, was rechtsextrem und was ist „nur“ rechts. Eine rechte Meinung ist erst mal nur eine Meinung. Diese muss jedem zugestanden werden. Wenn sie nicht widersprochen wird, steht sie so hier im Forum.
Wo ist die Grenze? Wenn im Mietrecht- Brett jemand fragt, was er machen kann, weil er Probleme mit den türkischen Nachbarn und ihrer Lebensweise hat, dann wittert der eine schon rechtes Gedankengut, der andere den Beginn eines Ghettos. Beides wäre wohl übertrieben.
In Lübeck war letzten Samstag eine Demo der NPD inklusive der Gegendemo. Ca. 150 rechte Demonstranten wurden durch ca. 1500 Gegendemonstranten durch Blockade daran gehindert, die genehmigte Strecke abzulaufen. Auch wenn das moralisch ok ist, so sieht das gesetzlich ganz anders aus. Dass die Poizei besonnen reagiert hat und die Demo umgeleitet hat, war eine sehr gute Lösung, aber der Demoveranstalter hätte durchaus auf seine Strecke bestehen können, was wohl zum Straßenkampf geführt hätte.
Ergo, etwas einfach nur in die rechte Ecke stellen zu wollen, geht am Problem vorbei, man sollte, wenn man es denn kann, darauf antworten, damit die vielen, die mitlesen, wissen, was dahinter steckt.
Missachten wird als solches nicht erkannt sondern eher wie stillschweigende Zustimmung bewertet.
Gruß
ALex
P.S.: Leider stelle ich immer wieder fest, dass die Toleranz bei denen, die eigentlich Toleranz fordern, bei Meinungen, die rechts von Ihnen angesiedelt ist, nicht mehr greift. Ganz davon abgesehen, dass zwischen rechts und rechtsextrem nicht unterschieden wird.