Hallo!
Warum sind Kinder denn so wertvoll???
Das erläutere mir bitte mal.
Erlaube mir eine Gegenfrage: Hast du Kinder? Mir scheint, dem
ist nicht so, eine solche Frage deutet zumindest stark daraufhin.
Ich habe Kinder und die Frage war provokativ, mit einem gewissen
Hintergedanken.
Eine Antwort hast du jetzt vermieden? Warum?
Ist die Frage nicht zu beantworten?
Es ging dir doch um Werte, die nicht am Geld hängen, oder?
Soso, seltsame Rechnung.
Was meist du denn, wie viel Leute zum zeugen eines Kindes so
in der Regel nötig sind?
Ich würde mal grob über den Daumen gepeilt 2 veranschlagen.
Eben, um ein einziges Kind zu zeugen braucht es 2 Leute.
Ist jetzt zwar off topic, aber ich wollte die nur ein kleinen Denkfehler
aufzeigen:
Deine Aussage war aber:
Demnach hat jeder Deutsche im Laufe seines Lebens nicht mal ein Kind gezeugt,
die Reproduktion ist rückläufig. Nach einer Tendenz frage ich lieber gar nicht.
Wenn man von 1,4 Kindern pro Frau ausgeht, sind das 0,7
Kinder pro Zeugungspartner,
Da man das Kinderzeugen aber zusammen tut, bleibt es eben dabei, dass
jeder Deutsche durchschnittlich 1,4 Kinder zeugt.
Nun noch mal: Warum sollten die Leute mehr Kinder zeugen, wenn sie mit
einem zufrieden sind?
Das ist eine erst gemeinte Frage, die du mir bitte mal beantworten kannst.
Nun aber bitte nicht wieder, weil Kinder uns so wertvoll sind.
Warum sind sie uns wertvoll?
Das hört sich an wie Kommunismus. Leider sind derartige
Versuche kläglich gescheitert.
Ich liebe dieses Argument! Immer dann, wenn man sich
gedanklich in die halbwegs linke Ecke traut, wird nur
abgewunken, weil wir das ja alles schon hatten und es immer
„kläglich gescheitert“ ist.
In der linken Ecke können wir uns gerne wieder finden.
Bloß bin ich auf Grund praktischer Erfahrung ziemlich desillusioniert
in Bezug auf utopische Gesellschaftsmodelle. Leider haben sich Soz./Kom.
weltweit in jeder Beziehung selbst diskreditiert.
Ich finde es einfach himmelschreiend, eine ganze Denkrichtung von vornherein
auszuschließen, weil es in einer handvoll Versuchmodellen mit
bescheidensten Randbedingungen nicht geklappt hat.
Eben, es ist in jeder Beziehung in die Hose gegangen und das auch
wegen sträflicher Fehler in der Ökonomie und wegen Gleichmacherei statt
Gleichheit.
Wo wäre beispielsweise unsere Physik heute, wenn jeder Forscher nach 3
unglücklichen Probeläufen nie wieder über das Thema nachgedacht hätte?
Nachdenken ist ja erlaubt, aber dann muß es fundiert genug sein.
Ideen, deren Untauglichkeit schon nachgewiesen wurden, bringen da leider
nichts mehr.
Was willst du denn noch?
Die reguläre Arbeitszeit von normalen Arbeitern hat sich
innerhalb von 100 Jahren von ca. 14-16h an 6 Tagen auf ca. 8h an 5Tagen
reduziert. Viele Leute wissen wissen gar nicht, was sie mit der vielen
Mußezeit sinnvoll anfangen sollen.
Das ist, bei allem Respekt, eine sehr unterbelichtete
Betrachtungsweise. Dass der Frühkapitalismus vor etwa 250
Jahren angefangen hat, die reguläre Arbeitszeit erstmal
kräftig nach oben zu schrauben, um diese unmenschlichen
Bedingungen dann Stück für Stück wieder einigermaßen
abzubauen, wird heutzutage auch noch als größter Triumph des
Kapitalismus gewertet. Keiner redet davon, dass die reguläre
Arbeitszeit im Mittelalter, also vor 600-700 Jahren, etwa bei
6h täglich und 5 Tagen die Woche lag, also weit unter dem, was
wir heute als „fortschrittlich“ bezeichnen.
Naja, mag so sein. Wir leben aber heut auch ganz anders.
Außerdem ist das so eine Sache mit der regulären Arbeitszeit.
Was ist den mit der irregulären Arbeitszeit im Mittelalter?
Darüber gibt es fundierte Quellen. Man kann dem Kapitalismus historische
Selbstrechtfertigung und Geschichtsverfälschung bescheinigen,
aber sicher keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Nein, habe ich auch nicht behauptet, nur dass wir inzwischen wieder
einen Zustand erreicht haben, der faktisch viel mehr Freizeit erlaubt,
weil wir z.B. nicht mehr an Tageslicht gebunden sind und unsere extreme
Mobilität uns auch lokal nicht mehr einschränkt.
Selbst wenn es im Mittelalter diesbezüglich besser war, s möchte ich
doch lieber nicht ins Mittelalter zurück.
Nette Idee, wie z.B. die Halbtagskräfte in der Kantine, welche
das Essen ausgeben, mich als Entwicklungsing. verteten, um meine
Mußezeit zu optimieren.
Großartig pauschalisiert. Irgendwie hätte ich wissen müssen,
dass dieses Argument kommt und durchschlägt, aber ich bin
davon ausgegangen, dass man etwas mehr Logik hineinlegt.
Dann gebe doch bitte mal ein paar logische Beispiele.
Praktisch kann ich als Hochschuling. doch nicht mal einen Straßenfeger
ersetzen, weil ich z.B. keinen Befähigungsnachweis für die komplizierte
Kehrmaschine habe.
Also wenn du die absolute Gleichheit willst dann bleibt nicht
mal mehr der Kommunismus als möglichrs Modell, sondern nur noch
irgend ein utopischer Kommunismus.
??? Ich begreife den Unterschied noch nicht ganz.
Der ist leicht zu verstehen.
Kommunismus hat nicht absolute Gleichheit zu Ziel, weil selbst Marx/Engels
und Lenin schon wußten, das es individuelle Unterschiede gegeben muß.
Damit ist bei begrenzten Recourcen das Problem der Verteilung wieder offen
und damit sind die Konflickte wieder da.
Allerdings finde ich es schade, ausgerechnet von der Demokratie keine
Gleicheit zu bekommen, mit dem Hinweis „versuchs doch mal beim
Kommi, der ist viel gerechter(?) als ich“…
Welche Gleichheit willst du denn haben und wem willst du zu deinen
Gunsten etwas wegnehmen?
Ich sehe, wir beide kommen auf keinen grünen Zweig. Der oben
zitierte Abschnitt zeigt mir, dass du die heiligen Lehren der
Betriebswirtschaft bereits inhaliert hast und nur bereit bist,
auf ihrem Grund und Boden zu diskutieren.
Ja genau, ohne Berücksichtugung der Ökonomie ist jegliche Diskussion
um Gerechtigkeit und Gleicheit reines Spinntisieren.
Was ich aber hier anregen wollte, war eine Vorstellung über dieses
beschränkte, menschenverachtende System hinaus. Macht aber nix, es gibt
sicher noch freiere Geiste® da draußen
Was ist denn an dem System so menschenverachtend?
Allein dieser Begriff ist so abgegriffen, dass ich mal nachfragen möchte,
in welcher Form die Menschenverachtung hier bei uns in Dtl. stattfindet?
Gruß Uwi