Einfrieren für Anfänger... Bitte um Tipps

Hallo Hausfrauen und -männer,

ich bin vor einem halben Jahr von zu Hause ausgezogen und entdecke nun so langsam (den Fertiggerichten überdrüssig) das Kochen. Nur leider ist es mit den frischen Zutaten immer so ein Problem wenn man spontan Lust auf Kochen verspürt… Deswegen meine Fragen: wie lange kann ich Eurer Erfahrung nach folgende Lebensmittel in meiner Gefriertruhe aufbewahren:

  1. Frisches Hackfleisch
  2. gekochtes oder gebratenes Hackfleisch (z.B. Chili con Carne)
  3. Frische Wurst (Schinken usw)
  4. Eingeschweisste Wurst aus dem Supermarkt (im Kühlschrank noch zwei Wochen haltbar)
  5. Frische, ungewürzte Steaks (oder Fleisch allgemein)
  6. Frische, marinierte Steaks
  7. Sahnesaucen (überhaupt möglich?)
  8. Selbstgemachte Pizza

Solltet Ihr noch irgendwelche Tipps haben, welche Lebensmittel sich prima zur schnellen Verwendung einfrieren lassen: her damit!!! :wink:

(Als „frisch“ habe ich jetzt mal das beim Metzger gekaufte, also nicht irgendwie eingeschweisst oder so, verstanden)

Vielen Dank und Grüße
Harry

Hi,

ein paar Monate hält alles im ****-Fach. Das Problem ist vor allem das Fett, was mit der Zeit trotz tiefen Temperaturen oxidiert/ranzig wird.

Sahnesaucen sind auch kein Problem. Lediglich Saucen auf Basis einer Emulsion (Mayonnaise, Buttersaucen, Salatsaucen) kommen beim Auftauen demulgieren, dh. in ihre Bestandteile zerfallen.

Wichtig ist dass alles luftdicht verpackt ist zur Vermeidung von Gefrierbrand.

A.

Hallo Harrylasvegas!

Einfrieren ist eine gute Idee prinzipiell, mache ich auch als Single. Ich koche immer die doppelte Portion und friere die Hälfte für später ein.

Grundsätzlich gilt:

  1. Frisches Hackfleisch

Darf niemals eingefroren und wieder aufgetaut werden. Frisches Hackfleisch muss noch am selben Tag verarbeitet (gekocht, gebraten etc) werden. Die Kontaminationswahrscheinlichkeit mit Keimen, Viren oder Bakterien ist bei Hackfleisch besonders groß, da durch die Natur der Sache die Angriffsfläche (Oberfläche d. Fleisches) für unerwünschte Gäste besonders groß ist. In der Gewerbeordnung ist dieses für Gastwirtschaften ausdrücklich untersagt! Durch Einfrieren sterben die ganzen Sachen auf dem Produkt ja auch nicht ab - im Gegenteil wird ja vielfach zur Konservierung von spez. Viren oder Bakterien ein Kälteverfahren angewand. Es gibt allerdings fertig eingefrorenes Hackfleisch (z.B. bei ALdi), das kann man sicherlich unter Wahrung der Kühlkette zu Hause weiter einfrieren. Qualität ist an dieser STelle dann die andere Frage.

  1. gekochtes oder gebratenes Hackfleisch (z.B. Chili con
    Carne)

Ist im Gegenzug dazu kein Problem, da durch Kochen die Anzahl an schädlichen Dingen erheblich reduziert ist. Niemals warm oder lauwarm einfrieren, da das Produkt sonst umkippen könnte. Es gibt im Supermarkt Einfrierbeutel, ansonsten empfehlen sich auch Kunststoffboxen, da hier kein Müll anfällt und durch die Wiederverwendung die Kosten zusätzlich auf Dauer reduziert werden.

  1. Frische Wurst (Schinken usw)

Weiss ich nicht - würde ich aber nicht machen. Dürfte bestimmt Geschmacksverlust bergen und es gilt dasselbe wie beim Hackfleisch, zudem nach dem Auftauen ja nicht erhitzt wird.

  1. Eingeschweisste Wurst aus dem Supermarkt (im Kühlschrank
    noch zwei Wochen haltbar)

Luftdicht verpackt gekauft müsste gehen.

  1. Frische, ungewürzte Steaks (oder Fleisch allgemein)

Gut einpacken (luftdicht, um vor Gefrierbrand geschützt) kein Problem. Fisch empfiehlt sich nicht länger als 1/2 Jahr, Fleisch nicht länger als 1 Jahr einzufrieren.

  1. Frische, marinierte Steaks

Dito.

  1. Sahnesaucen (überhaupt möglich?)

Rohe Sahne würde ich ebenfalls niemals einfrieren (gilt dasselbe wie für Hackfleisch), gekochte Dinge kein Problem.

  1. Selbstgemachte Pizza

Dito.

Solltet Ihr noch irgendwelche Tipps haben, welche Lebensmittel
sich prima zur schnellen Verwendung einfrieren lassen: her
damit!!! :wink:

Ich friere wie bereits erwähnt nur fertig gekochte Produkte ein. Zutaten einzufrieren, um sie später weiterzuverarbeiten ist aufgrund eines Qualitätverlustes m.E. nach nicht sinnvoll. Allerdings gibt es ja bereits fertig eingefrorenes für kleines Geld im Supermarkt, da ist das etwas anderes. Vor allem Fisch, der kurz nach dem Fang schockgefroren ist, hat man eine super Qualität und muss sich keine Sorgen um Frische machen.

Vielen Dank und Grüße
Harry

Gruß
Patrick

Hi,

zwischen Gemeinschaftsküchen und der Singleküche gibt es kleine aber feine Unterschiede hinsichtlich der Hygieneerfordernisse und vor allem der Mengen und damit der Abkühl-und Liegezeiten :wink:

Ein Pfund frisches Hackfleisch in 2-3 Singleportionen friert im Tiefkühlschrank innerhalb von

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Hi

frisches Hack frier ich auch immer ein und meine Ma macht das auch. Bisher is da noch nix passiert und meine Ma is da auch eher vorsichtig, so von wegen keine rohen Eier essen. Denke also, das kann man problemlos machen. Nur einmal eingefroren und wieder aufgetautes sollte man, ohne es vorher gebraten haben, nicht wieder einfrieren, gilt auch für anderes Fleisch.

Greez

S.

Ein bißchen Unsinn, den Patrick schreibt.
Hallo Patrick,

woher nimmst Du nur Dein Halbwissen?

Deine Antworten sind von einer Vorsicht geprägt, die nichts mit der Realität zu tun hat!

Wenn man hackfleisch an dem Tag nicht mehr verarbeiten kann, an dem man es gekauft hat (kann ja vorkommen - Hackfleischsoße geplant - Einladung dazwischengekommen), dann ist Einfrieren der einzig richtige Weg, das Fleisch aufzubewahren! Natürlich muß Hackfleisch ordentlich durchgegart (durchgebraten) werden nach dem Auftauen!

Und auch frische Sahne (ich mein jetzt nicht die, die man beim Bauern bekommt, sondern die im Becher, wobei ich denke, sinngemäß gilt auch für Bauernsahne ähnliches): Wenn Du weißt, Du kannst sie nicht aufbrauchen - frier sie ein. Die Schlagfähigkeit von Sahne nimmt allerdings nach dem Tiefkühlen ab, für Soßen etc. ist sie aber durchaus verwendbar.

Es gibt im Grunde wenig Speisen, die absolut ungeeignet zum eingefrieren sind - das sind alle gelatinehaltigen Speisen (die Gelatine ist einfach flüssig nach dem gefrieren und auftauen - also Obstkuchen mit Guß - ungeeignet).

Bei Wurst und Käse kann als Faustformel gelten: Je fetthaltiger, desto weniger leidet das Produkt unter dem Einfrieren.

Grüße

Wendy

Hallo Wendy!

woher nimmst Du nur Dein Halbwissen?

Eigentlich aus einschlägiger Fachliteratur oder aus der Gewerbeordnung.

Habe kurz „gegoogelt“ und hier einen Tip:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/in…

Zitat:

„Die meisten Vitamine und alle Mineralstoffe – so Ärztin Dr. Petra Bracht – bleiben beim Einfrieren erhalten.
Wichtig: Bei mariniertem Fleisch und Hackfleisch gilt: niemals einfrieren! Der Grund: Es ist bereits weiterverarbeitet worden. Durch dieses Weiterverarbeiten können sich krankheitsauslösende Bakterien und Keime bilden, die durch das Einfrieren nicht abgetötet werden und sich beim Auftauen wieder vermehren.“

Deine Antworten sind von einer Vorsicht geprägt, die nichts
mit der Realität zu tun hat!

Mit Deiner Realität.

Wenn man hackfleisch an dem Tag nicht mehr verarbeiten kann,
an dem man es gekauft hat (kann ja vorkommen - Hackfleischsoße
geplant - Einladung dazwischengekommen), dann ist Einfrieren
der einzig richtige Weg, das Fleisch aufzubewahren!

Mir kommt es vor, als sprichst Du hier einzig aus persönlicher Erfahrung (und somit wenig fundiert) getreu dem Motto: Was bei mir bislang immer funktioniert hat, ist allgemeingültig.

Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens gerade im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C) erreicht!

Bei Wurst und Käse kann als Faustformel gelten: Je
fetthaltiger, desto weniger leidet das Produkt unter dem
Einfrieren.

Lustigerweise ist genau das umgekehrte der Fall: je weniger Fett, desto besser geeignet zum einfrieren. Gerade Fett reagiert unter den Temperaturbedingungen des Tiefkühlfachs munter weiter. Es bilden sich über die Zeit Peroxide, Aldehyde, Oxisäuren, Polymere Fettsäuren, Trimethylaminoxide (letztere nimmt man dann spätestens nach dem Auftauen aber schon geruchstechnisch wahr).

Komme nochmal auf Deine Eingangsfrage zurück:

woher nimmst Du nur Dein Halbwissen?

Stellt sich bei mir die Frage, woher nimmst Du Dein „Fachwissen“?

Grüße

Wendy

Gruß,
Patrick

Hackfleisch einfrieren
Hallo Harry,

Patrick hat recht: Hackfleisch nie und nimmer roh einfrieren. Die Argumentation „das-hab-ich-schon-immer-so-gemacht-(und-meine-Mama-auch)-und-es-ist-nicht-passiert“ ändert nichts an der Tatsache, dass das Risiko einer Verkeimung sehr hoch ist.

Gruß

Johannes

Hi,

Eigentlich aus einschlägiger Fachliteratur oder aus der
Gewerbeordnung.

Habe kurz „gegoogelt“ und hier einen Tip:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/in…

und die Konkurrenz vom SWR schreibt:
"Hackfleisch vor dem Einfrieren flachdrücken, dann gelangt die Kälte schneller ins Innere. "
http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushaltstipp/2003…

„Die meisten Vitamine und alle Mineralstoffe – so Ärztin Dr.
Petra Bracht – bleiben beim Einfrieren erhalten.
Wichtig: Bei mariniertem Fleisch und Hackfleisch gilt: niemals
einfrieren! Der Grund: Es ist bereits weiterverarbeitet
worden. Durch dieses Weiterverarbeiten können sich
krankheitsauslösende Bakterien und Keime bilden, die durch das
Einfrieren nicht abgetötet werden und sich beim Auftauen
wieder vermehren.“

Das würde ich mal als groben Unfug bezeichnen. Das hat mit dem Weiterverarbeiten an sich nichts zu tun, sondern mit der evtl. Kontamination mit Keimen. Bedecke ich das Fleisch komplett mit einer Marinade aus Wein und Öl (nicht Olivenöl), hält es sich im Zweifel länger (auch gefroren) als ein Stück Fleisch, das im Kühlschrank in der Originalverpackung aufgehoben wird.

Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens gerade
im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C) erreicht!

Nun ist es im Gefrierfach ein bißchen kühler und weiterhin habe ich Zweifel, daß es sich bei diesen Keimen um solche handelt, mit denen wir es in der Küchenbiologie i.A. zu tun haben, sonst hätte man kaum Kühlschränke erfunden oder *-Gefrierfächer.

Gruß,
Christian

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Hallo,

Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens gerade
im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C) erreicht!

Leichte Minusgrade sind aber nicht geeignet zum einfrieren - ein 4**** Gefrierfach oder eine Kühltruhe sollte - 18 ° haben!

http://www.freizeit-und-familie.de/fs_home.html?http…

Fleisch

Beim Fleisch können Sie Steaks, Gulasch, Bratenstücke, Schnitzel, Rouladen, Hackfleisch oder alle Geflügelsorten (ganz und geschnitten) einfrieren.
Fleisch von Sehnen oder Innereien befreien, waschen und sehr gut trockentupfen. Gulaschfleisch oder Geschnetzeltes können Sie vorfrieren, dann klebt das Fleisch nicht zusammen. Zum Vorfrieren werden die Fleischstücke einzeln auf ein Tablett oder ähnliches gelegt und ca. 1-2 Stunden eingefroren. Danach kann das Fleisch portionsweise verpackt eingefroren werden. Hackfleisch sollten Sie sofort nach dem Kauf in einem Gefrierbeutel flach einfrieren. Das geht am besten, wenn Sie den Gefrierbeutel mit Inhalt mit dem Wellholz flach rollen.

http://www.fleischinfo.ch/warenk_tiefkuehlen.htm

Hier auch viele Details über Einfrieren und Aufbewahrungsdauer der einzelnen Sorten.

http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/vvv/kochschule/200…

Kochschule

Hackfleisch
Ob in Soßen oder als Braten, zu Frikadellen geformt oder zu Füllung verarbeitet, zu alledem ist Hackfleisch ideal. Darüber hinaus lässt sich kaum ein Fleisch-Gericht so problemlos, unkompliziert und vielfältig zubereiten . Mit unterschiedlichsten Gewürzen und Kräutern abgeschmeckt, ergeben sich Hackfleischvariationen von bodenständig bis exotisch.
Wir möchten Ihnen die vielleicht schönsten und köstlichsten Varianten vorstellen.
Tipps und Infos:

  • In Deutschland unterliegt die Herstellung und der Verkauf von Hackfleisch strengen gesetzlichen Bestimmungen. So darf zur Herstellung von Hackfleisch nur frisches sehnenarmes oder grob entsehntes Muskelfleisch von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen hergestellt werden. Geflügel- und Wildfleisch dürfen nicht zu Hackfleisch verarbeitet werden.

  • Hackfleisch ist durch die Zerkleinerung des Fleisches sehr verderbnisanfällig. Es muss immer am Tag der Herstellung verkauft und im Laden bei Temperaturen unter 4 Grad gelagert werden.

  • Auch zu Hause sollte mit Hackfleisch sorgfältig umgegangen werden. Zur Aufbewahrung gehört es auf jeden Fall in den Kühlschrank, sollte jedoch auch am Tag des Einkaufs noch verzehrt werden. Ansonsten sollte es am Kauftag gut durchgebraten werden und kann so im Kühlschrank zwei Tage aufbewahrt werden.

  • Wer Hackfleisch nicht gleich verarbeiten will, kann es auch einfrieren. Es sollte dann innerhalb von 3-4 Monaten verbraucht werden. Hackfleisch flach gedrückt im Gefrierbeutel verteilen, damit es schnell durchfrieren und auch schnell Auftauen kann.

http://www.vis-ernaehrung.bayern.de/_de/left/fachinf…

Da schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Im übrigen sind Gastronomieanforderungen und Haushaltsanforderungen durchaus unterschiedlich.

In der Gastrononomie darf für Rührei auf dem Buffet auch keine „echtes Ei“ verwendet werden, sondern ausschließlich pasteurisiertes Vollei. Nur wenn Der Kochd as Ei vor Deinen Augen aufschlägt (und Du für Deine Gesundheit die Eigenverantwortung übernimmst) gibt es Rührei aus Eiern und nicht aus dem Tetra-Pack.

Zeig mir den Haushalt, der genauso vorgeht…

Wendy

1 Like

In deiner Aufstellung fehlt natürlich vor allem Obst + Gemüse!

entweder geputzes und kurz blanchiertes oder auch in jeglicher Form von Sossen, Suppen, Kuchen ect.

Gerade für Saison-Gemüse bzw. Obst eine gute Alternative. Im Winter Erdbeerkuchen und Spargel oder im Sommer Grünkohl… usw.

Lagerzeit auch ca. 1/2 Jahr.

Noch ein Tipp:
Füs Sossen zum besseren Dosieren kann man diese in Eiswürfelbehälter füllen. Nach dem durchfrieren in Gefrierbeutel umfüllen, dann ist der Eiswürfelbehälter wieder zu gebrauchen.

Gruss aus Lebkuchencity
Stern von Rio

die viel einfriert, auftaut, erhitzt und wieder geniesst…

Thema: Hackfleisch & Einfrieren / Salmonellen etc
Hallo nochmal!

Allgemein:

„Rund 2 Millionen Menschen sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation jährlich weltweit durch verdorbene Lebensmittel. Selbst im hochtechnisierten Deutschland werden jedes Jahr rund 200.000 Erkrankungen gemeldet, mehr als 60.000 davon durch Salmonellen verursacht: Fachleute gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankungen um einen Faktor 10 bis 20 höher liegt.“
(Bundesinstitut für Risikobewertung, 2004)

Ein Bakterium, welches in Lebensmitteln vorkommt, ist das L.
monocytogenes. Seine Beschreibung:

„Listerien stellen nur geringe Nährstoffanforderungen. Der Temperaturbereich, in dem sich L.
monocytogenes vermehren kann, reicht bei ansonsten optimalen Wachstumsbedingungen von
– 0,4 °C bis + 45°C. Die Vermehrung bei Kühltemperaturen hängt von anderen Faktoren wie
dem Vorhandensein einer kompetitiven Flora, insbesondere Bacteriocin-produzierenden Laktobazillen,
dem pH-Wert und der Salzkonzentration des Milieus, z. B. des Lebensmittels, ab. Eine
Vermehrung kann im pH-Bereich von 4,4 bis 9,4 stattfinden. Die Keime können wie die meisten
Bakterien bei einer Lagerung im Gefrierbereich lange Zeit überleben.“
(aus: „Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte“, Robert-Koch-Institut (Hrsg.), 2003)

Zu den Gefahren bei der Verwendung:

„Listeria monocytogenes ist psychrophil, d. h. kältetolerant, und kann sich deshalb in der unbelebten Umwelt von Mensch und Tier auch bei kühlen Temperaturen vermehren. Lange Kühllagerung von Lebensmitteln, die Listerien enthalten können, ist deshalb bereits ein Risiko. Das Milieu feuchter Kühlschränke und Kühlanlagen, besonders solcher mit schlecht zu desinfizierenden und feuchtigkeitsaufsaugenden Materialien, begünstigt die Vermehrung von Listeria monocytogenes ausgesprochen selektiv. Damit ist auch der Umstand zu erklären, daß in wenigen Tagen alten, gekühlt aufbewahrten frischen Mettwürsten höhere Gehalte an Listerien gefunden werden als in Hackfleisch, das nach bestehenden Vorschriften nur am Tage der Herstellung in den Verkehr gegeben werden darf. Leider fehlt noch immer die ausdrückliche Verpflichtung auf die Notwendigkeit hinzuweisen, Hackfleisch am Tage des Kaufs zu verwenden oder keimhemmend bzw. keimtötend zu versorgen, und den Verbraucher zu belehren, Kinder sowie kranke und alte Menschen kein rohes Hackfleisch verzehren zu lassen. Die Empfehlung von Bundesbehörden, diesen Personenkreis von einem Verzehr von rohem Hackfleisch auszuschließen, sollte ernst genommen werden. Der Hinweis auf die Notwendigkeit der sofortigen Versorgung des gewolften Fleisches gilt auch für Restaurantküchen!“ (Prof. Dr. Dr. Ludwig Kotter, 2003)

Der letzte Satz sagt doch alles: ein Experte beklagt öffentlich, dass nicht ausdrücklich verpflichtend gesagt wird, dass Hackfleisch NOCH AM TAGE DES KAUFES VERWENDET werden soll. Auf der anderen Seite verbreiten andere Personen - getarnt als Experten in einem Experten-Forum - genau die entgegengesetzte Philosophie. Da wird mir auch ohne Infektion schlecht!

@exc:
Komplett eingefroren (zu 100%) ist Fleisch bei etwa -65°C.
Die Kontamination mit den entsprechenden Keimen erfolgt nicht im Privathaushalt bzw. dort ist sie irrelevant (da sich z.B. Salmonellen ohnehin von Mensch zu Mensch übertragen). Aber gerade bei weiterverarbeiteten Produkten (also Hackfleisch oder Fleischprodukte in Marinade) sind der Kontamination mit entsprechenden Substanzen ausgesetzt. Ich weiss von einer Studie, in der nachgewiesen wurde, dass in der Geflügelindustrie die Mitarbeiter zu über 25% mit einer Keimart (Salmonellen, Listerien oder Camphylobacter) infiziert sind. Eine Übertragung von Mensch zu Nahrung ist bekannt. Auch bei der weiterverarbeitung ist doch denkbar, dass Geflügel und Fleisch indirekten Kontakt haben, also die Kontamination bereits im Geschäft stattfindet. Untersucht wurden hier in Düsseldorf übrigens vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutzdes Landes Nordrhein-Westfalen 52 Hackfleischproben aus der SB-Theke, wobei in 4 Proben Salmonellen nachgewiesen werden konnten. Das entspricht in etwa 7,6%!

@wendy:
Bitte recherchiere demnächst doch etwas ausführlicher, bevor Du hier als Expertin postulierst. Quellenangaben wären schön (Wer hat das gesagt? Journialist, Mediziner, Wissenschaftler?). Und als Realitätsfern muss ich mich doch nicht titulieren lassen, bei einer Quote von 1 : 13 an kontaminierten Hackfleischproben bzw. einer Infektionsrate (geschätzt, Dunkelziffer) von 2-4 Millionen/Jahr.
Und blanker Unsinn ist das, was ich schreibe, auch nicht unbedingt - es ist doch zumindestens reflektiert und fundiert auf Expertenmeinungen.

Gruß,
Patrick

Hallo & Danke, für die Unterstützung!

Habe weiter unten zu dem Thema noch einmal etwas ausführlicher postuliert.

Gruß,
Patrick

Hallöchen,

monocytogenes vermehren kann, reicht bei ansonsten optimalen
Wachstumsbedingungen von
– 0,4 °C bis + 45°C.

und vorher hieß es noch:
Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens gerade im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C) erreicht!

versorgen, und den Verbraucher zu belehren, Kinder sowie
kranke und alte Menschen kein rohes Hackfleisch verzehren zu
lassen. Die Empfehlung von Bundesbehörden, diesen
Personenkreis von einem Verzehr von rohem Hackfleisch
auszuschließen, sollte ernst genommen werden. Der Hinweis auf
die Notwendigkeit der sofortigen Versorgung des gewolften
Fleisches gilt auch für Restaurantküchen!"

Hinzu kommt, daß das Listeria monocytogenes oberhalb von 72 Grad abstirbt. Einfrieren und braten widerspricht dem also nicht.

@exc:
Komplett eingefroren (zu 100%) ist Fleisch bei etwa -65°C.

Wo kommt denn die Zahl her und was ist „komplett eingefroren“? In 1 Zentimeter-Platten eingefroren Hack innerhalb von 12 Stunden komplett auf Gefrierfachtemperatur (d.h. -18-24 Grad) runtergekühlt worden sein.

Wo da jetzt der Unterschied zu „komplett gefroren“ liegt, müßtest Du mir erklären.

Geflügelindustrie die Mitarbeiter zu über 25% mit einer
Keimart (Salmonellen, Listerien oder Camphylobacter) infiziert
sind. Eine Übertragung von Mensch zu Nahrung ist bekannt.

Infiziert und aufs Fleisch übertragen bedeutet nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich. Für eine Infektion braucht es mehr als eine Salmonelle.

bereits im Geschäft stattfindet. Untersucht wurden hier in
Düsseldorf übrigens vom Ministerium für Umwelt und
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutzdes Landes
Nordrhein-Westfalen 52 Hackfleischproben aus der SB-Theke,
wobei in 4 Proben Salmonellen nachgewiesen werden konnten. Das
entspricht in etwa 7,6%!

Du weißt schon, daß 52 kaum eine hinreichende Grundgesamtheit darstellt. Im übrigen heißt vorhanden ja nicht gleich infektiös.

Gruß,
Christian

1 Like

Hallo Wendy,

Wenn man hackfleisch an dem Tag nicht mehr verarbeiten kann,
an dem man es gekauft hat (kann ja vorkommen - Hackfleischsoße
geplant - Einladung dazwischengekommen), dann ist Einfrieren
der einzig richtige Weg, das Fleisch aufzubewahren! Natürlich
muß Hackfleisch ordentlich durchgegart (durchgebraten) werden
nach dem Auftauen!

Also ich friere Hackfleisch so gut wie immer sofort ein, eben weil es mir schon häufig passierte, dass ich es ursprünglich am nächsten Tag machen wollte und es aus irgendwelchen Gründen nicht klappte. Ich friere das Hackfleisch sofort ein, und Hackfleisch ist man ja eh durchgegart? Also mir ist kein Rezept bekannt, mit nicht durchgegartem Hackfleisch.

Sahne habe ich noch nie eingefroren, sie hält sich ja normalerweise ein paar Tage. Sahne gebe ich allerdings auch erst nachdem auftauen und weiterzubereiten zu. Also ich habe noch nie eine Sahnesoße eingefroren, wobei das daran liegt, dass das in Rezepten auch immer als Empfehlung dabei steht. Warum, keine Ahnung, aber ich glaube, wenn man die Soße nicht nur erwärmt, sondern es heißer wird, was ja leicht passieren kann, dann flockt sie so aus (nennt man das auch gerinnen?)

Bei Wurst und Käse kann als Faustformel gelten: Je
fetthaltiger, desto weniger leidet das Produkt unter dem
Einfrieren.

Wurst hab ich auch schon eingfroren. Die war wirklich perfekt nach dem Auftauen. Und ich habe keinen geschmacksverlust bemerkt.

Ach ja… bei Obst… Erdbeeren sind nicht sehr geeignet, weil die matschig werden. Das weiss ich, weil die Oma immer für meinen Sohn einige Erdbeeren eingefroren hat, weil er zum Geburtstag immer ein Erdbeerkuchen wollte, es aber nicht die Zeit war. Heutzutage kriegt man die ja ganzjährig, wobei, die, außerhalb der Saison schmecken… naja, Tomaten schmecken auch nciht viel anders … :wink:

LG

Sarah, die lieber einfriert in der Zeit, als wegschmeissen.

Hallo Harry,

für die einzelnen Produkte gibt es ja Aufbewahrungszeiten, die z.B. in manchen Kochbüchern stehen.
Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass man da locker etwas drüber liegen kann.

Jetzt bemühe ich grade mal mein Kochbuch, allerdings ist das schon älter und ich weiss nciht, ob sich da Erkenntnisse verändert haben.

  1. Frisches Hackfleisch

4 - 6 Monate

ansonsten bezieht sich mein Kochbuch eh nur auf nicht zubereitete Speisen.
Hammelfleisch 8-10Monate
Kalbfleisch 6-9 Monate
Rindfleisch 10-12 Monate
schweinefleisch 4-8 Monate
Fisch 3 Monate
Bei Obst und Gemüse steht meisten 8-12 Monate

  1. Sahnesaucen (überhaupt möglich?)

also, soweit ich das aus Rezepten lese, steht da immer, dass man die Sahne erst nach dem Auftauen zufügen sollte.

Solltet Ihr noch irgendwelche Tipps haben, welche Lebensmittel
sich prima zur schnellen Verwendung einfrieren lassen: her
damit!!! :wink:

Bei Gemüse empfiehlt es sich meistens vorher zu blanchieren. Also kurz (wenige Minuten) in kochendes Wasser geben und dann in Eiswasser abkühlen. Ich hab das mal mit gehobeltem Weisskraut gemacht, aber nur kaltes Wasser verwendet, das funktionierte auch prima.

Petersilie friere ich ganz gerne im Bündel, gewaschen ein. Da spar ich mir das kleinhobeln, wiegen, schneiden oder wie auch immer. Einfach den Gefrierbeutel klopfen, das zerkleinert sich von alleine, allerdings muss man evtl. Stiele raus nehmen, oder vor dem Einfrieren abschneiden. Die sind zu hart.

(Als „frisch“ habe ich jetzt mal das beim Metzger gekaufte,
also nicht irgendwie eingeschweisst oder so, verstanden)

Ich hatte auch mal Wurst eingefroren, aus Verzweiflung, hatte Gäste und mich da etwas verschätzt und noch Unmengen an Wurst übrig. Ich hab die in kleine Päckchen aufgeteilt eingeschweißt und eingefroren, das war nach dem Auftauen für mich kein Unterschied zu frisch gekaufter Wurst.

Hackfleisch muss aber wirklich sofort eingefroren werden. Ansonsten durchgaren und dann eingefrieren.
Auch wenn ich mal z,B. Schnitzel oder sonst was schon 2 Tage im Kühlschrank habe und weiss, dass ich doch nicht mehr dazukomme. Dann brat ich sie durch und gefrier sie dann ein.

Dass man aufgetautes nicht mehr einfrieren darf, weisst Du sicherlich. Mir ist es allerdings schon passiert, rohes Fleisch aufgetaut, und dann ist doch was dazwischen gekommen. Zubereiten, und dann wieder eingefrieren. Das geht.

Erdbeeren werden matschig, wenn man sie auftaut. Ist also höchstens als Notlösung. Es gibt ja evtl. auch Desserts, wo das nciht wichtig ist.

Ich friere wirklich viel ein, bevor ich es wegschmeissen muss, manches einfach ausprobieren. Ich überschreite auch schon mal die Zeiten. Und Gefrierbrand? Ich glaube, das ist eher die Optik. Ich hab auch schon mal was aufgetaut, das offensichtlich Gefrierbrand hatte, es sah roh nicht so schön aus, durgegart war es nicht vom andren zu unterscheiden, das hab ich natürlich dann auf meinen Teller. Ich reagiere wirklich sehr empfindlich, aber da war gar nix, selbst geschmacklich konnte ich es nicht unterscheiden.

Viel Gefrierspass

Sarah

guck mal …
…lieber Harry,

ganz unten auf diesem Brett … :smile:
Gruß
Bolo2L

Halli-Hallo-Hallöle!

und vorher hieß es noch:
Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens
gerade im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C)
erreicht!

Jo. Einige Organismen bevorzugen Kälte, der Fachausdruck ist „psychrophil“.

Hinzu kommt, daß das Listeria monocytogenes oberhalb von 72
Grad abstirbt. Einfrieren und braten widerspricht dem also
nicht.

Das stimmt - vorrausgesetzt, Du erreichst diese Temperatur auch im Kern über die Zeit.

Wo da jetzt der Unterschied zu „komplett gefroren“ liegt,
müßtest Du mir erklären.

Gerne: gefroren ist nicht gefroren. Es verändert immer nur ein gewisser Prozentsatz an Wasser seinen Aggregarzustand, je niedriger die Temperatur desto höher der gefrorene Wasseranteil. Bei ca -60°C bis -65°C wird der sog. „eutektische Punkt“ erreicht, wo der gesammte Wasseranteil in den Zellen gefroren ist. Und auch an diesem Punkt enden erst Zersetzungsprozesse.

Infiziert und aufs Fleisch übertragen bedeutet nicht
zwangsläufig gesundheitsschädlich. Für eine Infektion braucht
es mehr als eine Salmonelle.
Du weißt schon, daß 52 kaum eine hinreichende Grundgesamtheit
darstellt. Im übrigen heißt vorhanden ja nicht gleich
infektiös.

Bei gefähdeten Menschen reichen 100 Keime, ansonsten müssen mehr ran (http://www.m-ww.de/meldungen/news_archive.html?id=802).

Also ich rate weiterhin jedem davon ab, Hackfleisch einzufrieren. Wenn es sein muss, warum nicht erst verarbeiten und dann einfrieren?

Aber es soll jeder nmachen wie er möchte.

Ich bin damit auch immer gut klar gekommen - das einzige Mal, wo ich ganz schlimm „Durchfall“ & Magenkrämpfe hatte, das war als Kind - und da hatte ich zuvor eine ganze Tüte Backpflaumen gegessen…

Liebe Grüße
Patrick

Nabend,

und vorher hieß es noch:
Das Wachstumsoptimum von einigen Keimen wird übrigens
gerade im Bereich von leichten Minusgraden (-5°C)
erreicht!

Jo. Einige Organismen bevorzugen Kälte, der Fachausdruck ist
„psychrophil“.

ich weiß, aber das sind eher seltener welche, die sich in der Nahrung aufhalten.

Hinzu kommt, daß das Listeria monocytogenes oberhalb von 72
Grad abstirbt. Einfrieren und braten widerspricht dem also
nicht.

Das stimmt - vorrausgesetzt, Du erreichst diese Temperatur
auch im Kern über die Zeit.

Daß man Hack durcherhitzen sollte, ist bekannt. Wer das nicht macht, wird im Zweifel nicht nur Probleme mit Salmonellen oder Listeria, sondern auch mit Trichinen und Konsorten bekommen.

Gerne: gefroren ist nicht gefroren. Es verändert immer nur ein
gewisser Prozentsatz an Wasser seinen Aggregarzustand, je
niedriger die Temperatur desto höher der gefrorene
Wasseranteil. Bei ca -60°C bis -65°C wird der sog.
„eutektische Punkt“ erreicht, wo der gesammte Wasseranteil in
den Zellen gefroren ist. Und auch an diesem Punkt enden erst
Zersetzungsprozesse.

Naja, aber schon lange vorher kommen sie schwer zum Erliegen. Nicht umsonst erreichen die üblichen Tiefkühlgeräte -18-24 Grad.

Gruß,
Christian

schwachpunkt
hallo patrick,

ohne deine aussagen in zweifel ziehen zu wollen, aber solche aussagen mit den tausenden toten sind nur schätzungen.
denn in D. wird bei den wenigsten menschen die todesursache zweifelsfrei ermittelt.
und wenn man von solchen pauschalen aussagen die zahlen addiert, so sterben nach meinung einiger gelehrter 40 mill. deutscher jährlich.
das ganze leben ist ein risiko, nach deiner art, die welt zu sehen, dürfte luftholen tödlich sein.
an irgendwas müssen die menschen schließlich sterben.
die umweltmediziner sagen dir, es liegt an der umwelt.
die toxikologen an den giften.
die ernährungsmediziner sind der meinung, es liegt am essen.
dein fachwissen in ehren, aber deine schlussfolgerungen halte ich für kühn und kann ich nicht nachvollziehbar.
man kann sich auch zu tode sorgen.

strubbel
S:open_mouth:)