Einschulung und Test

Wer kann raten? Habe folgendes Problem: Meine Tochter wird Ende Juli 6 Jahre alt. Wir haben vor, sie auf Antrag vorzeitig einzuschulen und zwar wollten wir (wollen es immer noch) in eine private Schule tun. In dieser Schule gibt es eine Warteliste, darüber hinaus werden die Kinder durch diese Schule getestet. Nun erhielten wir folgende Nachricht: „Wir halten es aufgrund der Beobachtungen am Kennelerntag für sinnvoll, Ihr Kind nicht vorzeitig zu diesem Schuljahr einzuschulen, sondern eine reguläre Einschulung im nächsten Schuljahr vorzunehmen. Falls Sie andere Wünsche haben, teilen Sie uns diese schriftlich mit. Beim Interesse kann ein persönliches Gespräch mit dem Lehrer stattfinden.“

Wir sind der Meinung, dass unsere Tochter durchaus in der Lage ist, vorzeitig eingeschult zu werden (das sind zwar wahrscheinlich die meisten Eltern, aber ich kann nicht objektiv ersehen, dass unsere Tochter den anderen gleichaltrigen Kindern unterlegen wäre, außerdem wuchs sie teils zweisprachig auf und spricht 2 Sprachen perfekt, was auch nicht gleich alle Kinder schaffen) und möchten nicht, dass sie wegen nur 3 Wochen noch ein Jahr den Kindergarten besucht. Wir wissen zwar noch nicht, wie sie diese Tests absolvierte (dies werden wir im persönlichen Gespräch mit dem Lehrer erfahren), aber diese „Beobachtungen am Kennelerntag „ sind doch auch nur subjektive Ansichten eines Lehrers. Was kann man dagegen tun im Falle, dass die Tochter diese Tests bestanden hat und die Schule aber nur meint, es sei für sie besser noch 1 Jahr zu warten oder keine Antragskinder „mag“? Oder im Falle, dass sie sie nicht bestanden hat? Gibt es eine unabhängige Stelle, die dies auf unseren Wunsch beurteilen könnte, an wen könnte man sich wenden? Welche rechtliche Möglichkeiten haben wir? Darüber hinaus haben wir sie in der staatliche Schule angemeldet, dort wurde sie auch getestet, das Ergebnis liegt noch nicht vor, es steht die Untersuchung durch das Gesundheitsamt noch aus. Wenn sie in der staatlichen Schule die Tests besteht und genommen werden könnte, welche Möglichkeiten hätten wir dann, noch die Aufnahme in die private Schule zu erzwingen? Oder kann eine private Schule einfach nach ihrem Ermessen und eigenen Kriterien entscheiden? Stimmt es, dass man Kinder für 6 Wochen zur Probe einschulen kann und wenn es nicht klappt, sie dann in die Vorschule kämen?

Vielen Dank für jede Art Hilfe!

Viele Grüße
Caro

Hallo Carolin,

Ein Privatschule kann sich die Schüler aussuchen.
Sie sucht nicht immer nur die Schüler aus, auch
die Eltern werden ausgesucht. Jemand, der versucht,
die Einschulung gerichtlich zu erzwingen, ist mit
Sicherheit sehr beliebt bei der Schulleitung und
auch bei den Lehrern.

Bei den Kennlerntagen werden Dinge getestet und
beobachtet, die Eltern nicht unbedingt leicht
zu erschließen sind. Soziale Kompetenz, wie
Kinder auf Anweisungen reagieren, ob sie sie verstehen,
wie sie sich in die Gemeinschaft einfügen etc.
Natürlich sind diese Dinge lernbar - aber die anderen
10 oder 20 Kinder hatten die gleichen Bedingungen.

wuchs sie
teils zweisprachig auf und spricht 2 Sprachen perfekt, was
auch nicht gleich alle Kinder schaffen)

Nein. Aber die meisten, die diese Chance hatten.
Und es hat nicht unbedingt etwas mit der Schulreife
zu tun.

Wir wissen zwar noch nicht, wie sie diese Tests
absolvierte (dies werden wir im persönlichen Gespräch mit dem
Lehrer erfahren),

Das würde ich abwarten. Da wird dann schnell ersichtlich,
ob die Beurteilung der Lehrer auf Fachwissen beruht.
Wenn sie es tut - dann akzeptiert es.
Wenn sie es nicht tut - warum wollt ihr sie dann
auf diese Schule schicken?

aber diese „Beobachtungen am Kennelerntag „
sind doch auch nur subjektive Ansichten eines Lehrers.

Ja-ein. Ein Lehrer kann da schon einiges rauslesen.
Wenn es nur halbwegs so funktioniert wie an
unserer Schule, werden da ziemlich viel Gedanken
darauf „verschwendet“, wie man dies so objektiv wie
möglich machen kann (mit Punktelisten und vergleichendem
Verhalten und Gesprächen der Lehrkräfte hinterher).
Abgesehen davon kommt es immer auch auf die „Konkurrenz“
an (in einem Jahrgang mit vielen weit entwickelnden Kindern
werden halt automatisch höhere Maßstäbe gesetzt, wenn nur
25 Kinder Plätze bekommen können).

kann man dagegen tun im Falle, dass die Tochter diese Tests
bestanden hat und die Schule aber nur meint, es sei für sie
besser noch 1 Jahr zu warten oder keine Antragskinder „mag“?

Es ist eine Privatschule. Sie braucht „Kunden“.
Wenn die SChule in der glücklichen Lage ist, mehr Antrag-
steller als Plätze zu haben, wird sie sich die „besten“
raussuchen (das heißt nicht unbedingt, die augenscheinlich
intelligentesten Kinder).

Oder im Falle, dass sie sie nicht bestanden hat? Gibt es eine
unabhängige Stelle, die dies auf unseren Wunsch beurteilen
könnte, an wen könnte man sich wenden? Welche rechtliche
Möglichkeiten haben wir?

Soweit ich sehe, keine.

Darüber hinaus haben wir sie in der
staatliche Schule angemeldet, dort wurde sie auch getestet,
das Ergebnis liegt noch nicht vor, es steht die Untersuchung
durch das Gesundheitsamt noch aus. Wenn sie in der staatlichen
Schule die Tests besteht und genommen werden könnte, welche
Möglichkeiten hätten wir dann, noch die Aufnahme in die
private Schule zu erzwingen? Oder kann eine private Schule
einfach nach ihrem Ermessen und eigenen Kriterien entscheiden?

Ja.

Gruß
Elke

Hallo.

Wer kann raten? Habe folgendes Problem: Meine Tochter wird
Ende Juli 6 Jahre alt. Wir haben vor, sie auf Antrag vorzeitig
einzuschulen und zwar wollten wir (wollen es immer noch) in
eine private Schule tun.

Erste Zwischenfrage: Wenn Deine Tochter Ende Juli 6 Jahre alt wird, ist doch eine Einschulung im anschließenden Herbst ganz normal.

Wo liegt jetzt der Stolperstein?

MfG

Hallo,
nicht in Hessen, da ist sie ca. 3 Wochen zu jung.

Grüße
Caro

nochmal
Hi,

„Wir
halten es aufgrund der Beobachtungen am Kennelerntag für
sinnvoll, Ihr Kind nicht vorzeitig zu diesem Schuljahr
einzuschulen, sondern eine reguläre Einschulung im nächsten
Schuljahr vorzunehmen. Falls Sie andere Wünsche haben, teilen
Sie uns diese schriftlich mit. Beim Interesse kann ein
persönliches Gespräch mit dem Lehrer stattfinden.“

Abgesehen von dem, was ich unten schon geschrieben
habe - nehmt das Gespräch wahr, hört genau zu, was die
Lehrer da sagen und reagiert darauf. So wie das formuliert
ist, könnte es noch eine Chance geben. Die versaut ihr
euch aber mit Sicherheit, wenn ihr mit rechtlichen
Schritten usw. droht. Geht auf die Punkte ein, weißt auf
die Stärken eurer Tochter hin, eventuell auch darauf, dass
alle ihre Freundinnen eingeschult werden (wobei das bei
der Privatschule weniger ziehen wird, als bei der regulären
Grundschule, da sie ja ohnehin in eine andere Schule gehen
wird, wie ihre Freundinnen aus dem Kindergarten). Zeigt, dass
ihr nicht nur an eurer Tochter interessiert seid, sondern
auch als Eltern der Schule wertvoll werden könnt.

Gruß
Elke

Hallo.

nicht in Hessen, da ist sie ca. 3 Wochen zu jung.

Hallo.

Wie jetzt zu jung? Wo liegt denn bei euch der Stichtag und was sind das für Mechanismen?

Mit Geburtstag Ende Juli würde sie bei ganz normaler und üblicher Einschulung mit 6 Jahren eher zu den älteren Schülern in der Klasse gehören - und?

Erkläre es mir bitte, ich bin neugierig. :smile:

MfG

Hallo,

Wie jetzt zu jung? Wo liegt denn bei euch der Stichtag und was
sind das für Mechanismen?

Für die normale Einschulung in Hessen ist der Stichtag
der 30.6.,
d.h. das Kind muss vor dem 1.7. 6 geworden sein.

Ist es später geboren, KANN es auf Wunsch der Eltern
vorgezogen werden, sofern die Schule Schulreife bestätigt.

Gruß
Elke

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Hallo,

Wie jetzt zu jung? Wo liegt denn bei euch der Stichtag und was
sind das für Mechanismen?

Für die normale Einschulung in Hessen ist der Stichtag
der 30.6.,
d.h. das Kind muss vor dem 1.7. 6 geworden sein.

Ist es später geboren, KANN es auf Wunsch der Eltern
vorgezogen werden, sofern die Schule Schulreife bestätigt.

Hallo.

Ja - und nun drängt sich eben ein Widerspruch zum Ausgangstext auf.

Das Kind wird Ende Juli 2006 6 Jahre alt - also wird es im Herbst 2006 eingeschult und geht dann so zirka ab September/Oktober über den Daumen gepeilt in die erste Klasse, gehört also zu den ältesten Schülern dann.

Der Stichtag ist doch nur relevant, wenn es hätte schon längst eingeschult werden sollen, nämlich im Herbst 2005. Zumindest funktionierte es zu meiner Zeit noch sorum.

Hilf mir weiter bitte.

MfG

Hi!

d.h. das Kind muss vor dem 1.7. 6 geworden sein.

Das Kind wird Ende Juli 2006 6 Jahre alt

Zumindest bei mir ist Ende Juli NACH dem 1.7.

alien

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Hallo,

Erkläre es mir bitte, ich bin neugierig. :smile:

Die folgende Seite gibt Aufschluss über die in den Bundesländern unterschiedlichen Stichtage.

http://www.mobile-familienmagazin.de/schulstart/eins…

Übrigens muss das Kind am Stichtag das Alter erreicht haben, wann dann die Ferien zu Ende sind und das Schuljahr tatsächlich anfängt, ist egal.

Gruß,
Doro

Denkfehler…

Hallo,

Wie jetzt zu jung? Wo liegt denn bei euch der Stichtag und was
sind das für Mechanismen?

Für die normale Einschulung in Hessen ist der Stichtag

…das Kind ist im Sommer immernoch 5 Jahre alt ud wir erst Ende Juli 6… die anderen Kinder wurden bereits vor dem Sommer 6 Jahre alt, teilweise werden die im August/ September bei der Einschulung schon 7 sein…

Das war auch schon früher so, es sei denn, du warst ein Überflieger. Wer nach dem Stichtag 6 wird, wird im kommenden Herbst eingeschult, also ein Jahr später - das sind die Vorschulkinder.

…mach mal Schritt nach rechts und komm von der Leitung! *zwinker

Hoffe, es hat geklickt… :wink:
(nicht übel nehmen)
Gruß anna

Hallo Carolin,

Wir sind der Meinung, dass unsere Tochter durchaus in der Lage
ist, vorzeitig eingeschult zu werden (das sind zwar
wahrscheinlich die meisten Eltern, aber

Es gibt Eltern, die…

  • ihr Kind für sehr begabt halten und befürchten, dass es bei einem weiteren Jahr im Kindergarten unterfordert ist,
  • ihrem Kind den Schulstress so lange wie möglich ersparen wollen und mit allen Mitteln um eine spätere Einschulung kämpfen
  • es nehmen wie es kommt, weil ihr Kind aufgrund des Geburtstages eh keine Wahl hat oder weil es ihnen egal ist…

Ich selbst plädiere als Pädagogin dafür, die Schulfähigkeit am tatsächlichen Stand des Kindes festzumachen. Mittlerweile haben Lehrer in Regelschulen innerhalb eines Jahrganges mit einem Leistungsspektrum von „nicht richtig sprechen“ bis „kann schon lesen und schreiben“ zu tun, dazu kommt das Sozialverhalten. Sicherlich bemühen sich Lehrer, diesem Spektrum gerecht zu werden, bei 28 Kindern in der Klasse wirds aber schwierig. Während die ganz „Schwachen“ noch mit Sonderprogrammen aufgefangen werden, beobachte ich zunehmend, dass Normalbegabte mit Teilleistungsschwächen mit der Bemerkung „reicht ja“ durchgeschleust werden. Viele Eltern, die ihre Kinder vorzeitig eingeschult haben, diesen Schritt später bereut haben, oder sogar die Kinder rückversetzt haben. Die Kinder hatten die Einschulungstests bestanden.

ich kann nicht

objektiv ersehen, dass unsere Tochter den anderen
gleichaltrigen Kindern unterlegen wäre,

Es geht nicht um Unterlegenheit, sondern darum, dem Kind im Zweifelsfall die Erfahrung eines Versagens zu ersparen. Sieh die Informtation der Schule erst einmal positiv, als Denkanstoß, eure Meinung noch einmal zu prüfen. Sucht das Gespräch mit der Schule. Was sagen den die Betreuer aus dem Kindergarten? Beobachtet das Sozialverhalten im Umgang mit anderen Kindern (Konfliktsituationen etc.)…

Den Einschulungstest an der Regelschule wird sie wohl auf jeden Fll bestehen.Diese Tests habe ich mehrfach beobachtet und muss sagen, dass die jeweiligen Kinder diese Tests auch 1 Jahr früher schon locker geschafft hätten…also nicht wirklich hilfreich.

außerdem wuchs sie

teils zweisprachig auf und spricht 2 Sprachen perfekt, was
auch nicht gleich alle Kinder schaffen) und möchten nicht,
dass sie wegen nur 3 Wochen noch ein Jahr den Kindergarten
besucht.

Solltet iht Anhaltspunkte haben, dass es doch noch Defizite gibt, seid froh, dass ihr noch ein Jahr Zeit habt. Unterforderung kann man vermeiden, z.B. durch das Erlernen eines Instumentes oder eben noch eine Sprache…

Stimmt es, dass man Kinder für 6 Wochen zur Probe einschulen
kann und wenn es nicht klappt, sie dann in die Vorschule
kämen?

Diese Möglichkeit gibt es m.E. nur an Schulen, wo es eine Vorschule gibt und sind vorgesehen für Kinder, die regulär schulpflichtig sind.

Ich hoffe, das hilft weiter…
Gruß anna

Vielen Dank für jede Art Hilfe!

Viele Grüße
Caro

Hi Annabell,

Ich habe dazu:

Stimmt es, dass man Kinder für 6 Wochen zur Probe einschulen
kann und wenn es nicht klappt, sie dann in die Vorschule
kämen?

Diese Möglichkeit gibt es m.E. nur an Schulen, wo es eine
Vorschule gibt und sind vorgesehen für Kinder, die regulär
schulpflichtig sind.

nichts geschrieben, weil ich dazu nichts verbindliches
weiß. Jetzt möchte ich allerdings hinzufügen, dass
ich so eine Probeeinschulung im Fall der „Rückstufung“
für nicht sehr sinnvoll halte. Es mag nicht immer
einfach sein, seinem Kind zu erklären,warum es nicht in
die Schule darf, wenn die Freunde es dürfen, aber man kann
es neutral am Geburtstag festmachen (mag nicht fair sein,
aber kratzt nicht am Selbstwertgefühl). Bei einer Rückstufung
in die Vorschule sieht das anders aus.

Nebenbei bemerkt: Schulen haben es heute schwer mit
dem Planen. Wenige Schüler mehr oder weniger können
darüber entscheiden, ob es zwei Parallelklassen mit je 15
Schülern gibt oder eine große Klasse mit (maximal) 25
Schülern. Aus diesem Grund nehmen Regelschulen schon
mal lieber einen Schüler mehr auf, Privatschulen mit
Wartelisten können u.U. ehrlicher nein sagen.

Noch eine Anregung, die gerade dem von dir geschilderten
Unterschied zwischen den Eingeschulten anspricht: es gibt
in Hessen inzwischen einige Grundschulen, an denen Klasse 1 + 2
zusammen unterrichtet wird. Dort wird ganz bewusst von
den Unterschieden profitiert. Am Ende des ersten SChuljahres
kann ein Kind dann direkt in die Klasse 3 versetzt werden
oder u.U. kann ein Kind auch mal 3 Jahre in dieser großen
Anfangsklasse verbleiben.

Gruß
Elke

ganz kleine Ergänzung
Hallo!
Wenn ihr auf die Stärken eurer Tochter hinweist, bemüht euch, sehr objektiv zu formulieren. Lehrer mögen Eltern, die den Anschein erwecken, ihre Kinder völlig falsch (z. B. viel zu gut) einzuschätzen, überhaupt nicht!
Wie Elke sagt: Kooperative, sachliche Eltern haben die besten Karten.
Gruß!
Christian

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Hallo Elke,

als meine Tochter eingeschult wurde, wurde der „Schulkindergarten“ bzw. die Vorschulgruppe grad aufgelöst. Dort war es zumindest so, wie ich schrieb. Die Kinder die nicht mitkamen oder schulpflichtig waren, aber nicht schulfähig (und der Förderschulbedarf noch ungeklärt) wurden in den Schulkindergarten eingeschult bzw. querversetzt.

,

weiß. Jetzt möchte ich allerdings hinzufügen, dass
ich so eine Probeeinschulung im Fall der „Rückstufung“
für nicht sehr sinnvoll halte.

Finde ich auch! Warum muss ein Kind erst „versagen“, bevor es entsprechend gefördert wird… Leider scheint es die Regel - Bekannte,die ein Kind mit Sonderförderbedarf direkt in die Förderschule einschulen wollten, mussten mit gerichtl. Schritten drohen, bevor entsprechende Schritte eingeleitet wurden. Vorher hieß es: erst in die Regelschule und wenn es dort versagt, schauen wir mal…

In Bezug auf die Frage von Carolin ist die Alternative Vorschule bestimmt nicht die optimale. Dann lieber ein Kindergarten mit engagierten Leuten.

Nebenbei bemerkt: Schulen haben es heute schwer mit
dem Planen. Wenige Schüler mehr oder weniger können
darüber entscheiden, ob es zwei Parallelklassen mit je 15
Schülern gibt oder eine große Klasse mit (maximal) 25
Schülern. Aus diesem Grund nehmen Regelschulen schon
mal lieber einen Schüler mehr auf, Privatschulen mit
Wartelisten können u.U. ehrlicher nein sagen.

Nicht umsonst werden Privatschulen immer beliebter. Bei Klassen mit 28 Kindern ist individuelle Förderug schlichtweg ein frommer Wunsch. Die Idee der jahrgangsübergreifenden Klassen ist zwar theoretisch gut, weil von der Realität (nämlich, dass Jahrgänge extrem unterschiedliche Leistungsstände aufweisen) ausgegangen wird, jedoch werden diese ohne zusätzliches Personal umgesetzt. Damit bleibt die Klassenstärke gleich, lediglich die besonders guten Schüler können ein Jahr überspringen (leichter als bisher).

Gruß anna

off topic
Hallo annabell,

Nicht umsonst werden Privatschulen immer beliebter. Bei
Klassen mit 28 Kindern ist individuelle Förderug schlichtweg
ein frommer Wunsch. Die Idee der jahrgangsübergreifenden
Klassen ist zwar theoretisch gut, weil von der Realität
(nämlich, dass Jahrgänge extrem unterschiedliche
Leistungsstände aufweisen) ausgegangen wird, jedoch werden
diese ohne zusätzliches Personal umgesetzt. Damit bleibt die
Klassenstärke gleich, lediglich die besonders guten Schüler
können ein Jahr überspringen (leichter als bisher).

Ich arbeite da (als Schulsekretärin) in einer Schule, die
eine Art Zwitterstatus innehat. Wir sind zwar eine Regelschule,
aber es wird nach englischem System und Lehrplan unterrichtet.
Bei uns kommen zwar auch max. 25 Kinder in eine Klasse, aber
neben der Lehrerin gibt es mindestens eine „class room assistant“,
das sind Helfer, die keine volle Ausbildung als Grund-
schullehrer haben, aber unter Anleitung der Klassenlehrerinnen
diese sehr gut unterstützen und mit den Kindern individuell
arbeiten können.
Ich habe dieses System in den englisch-ausgerichteten Schulen,
die meine Söhne (im Ausland) besucht haben,
kennen- und schätzengelernt.

Grüße
Elke

Hallo.

Als ich vorhin bei dem schönen Wetter durch die Landschaft geradelt bin, ist es mir dann auch aufgefallen. Ich hatte von meinem Geburtsdatum falsch herum losgerechnet. Aber selbst wenn - das Kinder in diesen Geburtsmonaten dann schon kurzzeitig 7 sind ist doch normal. Sehe da also keinen Grund für die vorzeitige Einschulung, da sie ja mit genau den Kindern in die große Gruppe des Kindergartens gehen, die dann auch in die Klasse kommen.

MfG

Hallo!

Ich würde dabei auch berücksichtigen, wann die Mehrzahl der Freunde/innen in welche Schule kommt. Vermutlich ist das Kind wesentlich glücklicher, wenn es mit vielen der alten Freunde zusammen in eine Klasse kommt.

Meine Freundin (10.7.) wollte damals auch mit uns gemeinsam in die Schule und hat das geschafft. Der eine Monat Altersunterschied zu mir war da wirklich kein Thema. Wir wären aber ohne einander todunglücklich gewesen!

6-wöchigen Probeunterricht halte ich für eine ganz schlechte Idee. Dann hat es sich gerade an eine Gruppe gewöhnt und wird dann woandershin versetzt und alle glotzen sie an wie…

Viele Grüße

Anne

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Hallo,

Naja, wenn das Mädchen auf eine Privatschule soll,
wird sie sowieso einen neuen Freundeskreis bekommen,
von daher fällt das Argument bei dieser Konstellation
flach.

Zum anderen bin ich hier vielleicht anders geprägt:
Unsere Lebenssituation war so, dass nicht mehr
als 1 oder 2 Kinder aus der Kindergartengruppe
dann in die gleiche Schule kamen. Von daher halte
ich dieses Argument für überschätzt.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo,

ein paar Anmerkungen als Ergänzung zu den vorangegangenen Antworten.
Vorab: ich kenne die Problematik von beiden Seiten, da ich im Vorstand einer Waldorfschule tätig bin und außerdem zwei Töchter habe, die als Kann-Kinder genau das gleiche Problem hatten. Die ältere, geboren im August, wurde frühzeitig eingeschult, während die jüngere, ein Oktoberkind, ein Jahr warten durfte.

Beim Kennenlerntag ist mir aufgefallen, wie gründlich sich die Lehrer (es war nicht nur einer) das Kind jeweils anschauten. Es wurden verschiedene Dinge getestet, die die jeweilige Entwicklung erkennen ließen, manche im körperlichen, manche im geistigen oder sozialen Bereich. Das Ergebnis stand irgendwann fest, und ich konnte mit der Gewißheit nach Hause gehen, daß es gründlich und gewissenhaft ausgearbeitet worden war.

Nun kann man natürlich sagen, die Lehrer hatten keine Gelegenheit, das Kind so zu beobachten, wie ich es tagtäglich tue. Andererseits weiß man als Elternteil nicht unbedingt, worauf es für die Feststellung der Schulreife ankommt - hat man zuhause genau auf diese Dinge geachtet? Meistens wohl nicht. Angenommen aber, man traut den Lehrern keine Kompetenz in diesem Bereich zu, wäre es ohnehin fraglich, das Kind genau in dieselben Hände zwecks Ausbildung zu geben.

Zu diesem Satz hier noch ein Wort:

und möchten nicht,
dass sie wegen nur 3 Wochen noch ein Jahr den Kindergarten
besucht.

Die Sichtweise ist nicht korrekt. Wegen den 3 Wochen verpaßte sie den Stichtag der Schulpflicht, so daß ein Test der Schulreife anstand. Dabei wurde festgestellt, daß sie nicht schulreif ist - sie wäre das auch als schulpflichtiges Kind nicht gewesen, aber jetzt weiß man es.

Welche rechtliche Möglichkeiten haben wir?

Ich schätze, keine. Dein Kind kann nur in die Privatschule nach Abschluß eines Schulvertrags. Es gibt keine Verpflichtung, einen Vertrag mit dir zu schließen. Die meisten Privatschulen haben überdies Probezeiten in ihre Standardverträge eingebaut. Innerhalb dieser ist die Kündigung beiderseits ohne Angabe von Gründen möglich. Wenn du es also schaffen würdest, das Kind durchzudrücken, könnte euch die Schule durch Anwendung dieser Klausel umgehend wieder raushaben.

Stimmt es, dass man Kinder für 6 Wochen zur Probe einschulen
kann und wenn es nicht klappt, sie dann in die Vorschule
kämen?

Das kannst du nur mit der Schule klären. Bei uns gibt es seit einem Jahr eine Vorschulklasse, die sehr erfolgreich läuft. Die Kinder, die beim Aufnahmegespräch als nicht schulreif eingestuft werden, kommen automatisch dort rein. Ich kenne ein paar Eltern, deren Kinder dort unterrichtet werden, und ich höre nur Positives, weil sie dort die Chance haben, sich ein Jahr lang auf die Erfordernisse der Schule vorzubereiten.

HTH

Sancho