Elektroautos und Stromerzeugung

Irgendwie verstehe ich es nicht. Nur weil es x Szenarien gibt, in denen es nicht funktioniert, wird hier fortwährend so getan, als ob es nicht y Szenarien gäbe, in denen es durchaus funktioniert. Nein, nicht jeder hat einen vom AG zur Verfügung gestellten Arbeitsplatz, aber eben auch nicht gar so wenig. Ich war schon in zig Tiefgaragen und Parkhäusern sowie auf offenen Parkplätzen mit tausenden Einstellplätzen bei ich weiß nicht mehr wieviel Firmen. Das ist bei Weitem keine exotische Ausnahme! Und es wird sicherlich noch Jahre dauern, bis eine größere Zahl dieser Stellplätze eine Steckdose bekommt, aber es ist andererseits auch kein Hexenwerk mit einer erwartbaren Zunahme solcher Fahrzeuge mitzuhalten. Die Post schafft dies z.B. für ihre Scooter-Flotte offenbar problemlos.

Und von denjenigen, die keinen Parkplatz beim AG haben, gibt es immer noch mehr als genug, die daheim eine Lademöglichkeit schaffen können. Für die durchschnittlichen Pendler-Entfernungen reicht es vollkommen aus, entweder daheim oder in der Firma zu laden. Und das nicht mal jeden Tag. Man fährt doch auch mit einem konventionellen Auto nicht täglich zur Tanke, nur weil von hunderten Kilometer Reichweite jetzt 50 runter sind.

Und diejenigen, die weder daheim noch beim AG eine Lademöglichkeit nutzen können, fallen dann eben (aktuell) in ein Szenario, in dem das e-Auto ggf. keinen Sinn macht. Was soll’s? Zählt man die in geeigneten Szenarien betriebenen Zweitwagen, nur tagsüber im beschränkten Radius genutzten Firmenfahrzeuge, Pendler mit privater und/oder dienstlicher Lademöglichkeit zusammen, kommt man auch jetzt schon auf sehr interessante Größenordnungen.

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Also langsam komme ich wirklich ins Grübeln. Wieviel Prozent der Bevölkerung mögen in Deutschland in einem Szenario leben, in dem man 250km zum nächsten Rathaus braucht? Hier werden immer kuriosere Einzelschicksale konstruiert, um darstellen zu können, dass sich e-Autos (aktuell) nicht für jedermann eignen (was hier aber auch niemand behauptet hat), nur um daraus dann den Schluss ziehen zu können, dass sie überhaupt keinen Sinn ergeben können. Jede Menge Szenarien, in denen die Dinger auch heute schon problemlos einsetzbar sind, blendet man einfach aus/relativiert man ins Bedeutungslose.

BTW: Bei uns sehe ich momentan das „Zweitwagen-Szenario“, und sehe nicht, dass wir so schnell auch den anderen Wagen gegen ein e-Auto austauschen könnten, weil ich zwar nicht in den Weiten des Ostens wohne, aber eben auch mit großem Grundstück und Haus gesegnet bin, welches ebenfalls die „Hausmeister-Krause“-Erfordernisse eigentlich wöchentlich mit sich bringt, Aber angesichts der Tatsache, dass in jedem fünften Haushalt ein Zweitwagen existiert, und diese deutlich überwiegend in geeigneten Szenarien betrieben werden dürften, ist das ein ganz erhebliches Potential welches bislang gerade einmal angekratzt ist.

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Danke @ alle!
Da ist eine schöne Diskussion in Gang gekommen!
Wünsche ein schönes Wochenende,
Eva

Ich kann hier nicht mehr folgen. Ich hätte gern weiterdiskutiert aber das ist so sinnlos, wenn man nicht weiß, wer worauf antwortet.

Warum genau ist keiner von euch beim Fragwerk? Da könnte man sowas führen ohne den Überblick zu verlieren.

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Wo ist das Problem? Lass die Wohnungen in den Städten 2 oder 3 Mio. kosten, zu denen dann ein Tiefgaragenplatz gehört. Ist doch in Bezug auf die hier angesprochene Thematik vollkommen egal! Es gibt diese Wohnungen, und zwar nicht zu knapp. Und wer sich so eine teure Wohnung leisten kann, der hat dann auch erst recht das Geld für das ggf. etwas teurere e-Auto. Der Umwelt ist es doch egal, ob eine Quote von x% e-Autos in der Stadt dadurch erreicht wird, dass das die Fahrzeuge der oberen x Prozent der Stadtbevölkerung sind, die sich solch teure Wohnungen leisten können, oder eben die Fahrzeuge der Pendler aus dem Speckgürtel, oder die gewerblichen Fahrzeuge, die nur im kleinen Radius mit niedriger täglicher Fahrleistung betrieben werden, …

Bis wir in den schon heute geeigneten Szenarien ansatzweise eine Sättigung beim Einsatz von e-Autos haben werden, werden noch Jahre ins Land gehen. In diesen Jahren wird sich die Technik weiter entwickeln, und werden sich dadurch weitere Potentiale ergeben, die dann ebenfalls erst einmal Richtung Sättigung gehen können, bevor wir dann irgendwann mal an einem Punkt sind, wo die einzig mögliche weitere Steigerung zum Einsatz solcher Fahrzeuge da ist, wo ich ganze Stadtviertel mit Steckdosen an jeder Laterne ausstatten müsste, um die Sache für den letzten Laternenparker auch noch interessant zu machen.

Es ist doch eher die Regel als die Ausnahme, dass moderne Technologien zunächst so teuer sind, dass sie sich erst einmal nur eine besser betuchte Klientel leisten kann. Klimaanlage, Airbag, ABS, ESP, Navi, … kamen über die Oberklasse in den Markt, und finden sich inzwischen für bezahlbares Geld schon fast in jedem Kleinwagen. Aber mit jedem weiteren entsprechend ausgestatteten Fahrzeug hat nun mal die Sicherheit im Straßenverkehr insgesamt zugenommen. Auch für diejenigen, die selbst noch nicht in den Genuss dieser Technik gekommen waren, weil ein potentieller Unfallgegner aufgrund dieser Systeme in der Lage war, einen drohenden Unfall zu verhindern. Und auch der weniger begüterte Stadtbewohner mit dem gammeligen kleinen Verbrenner unter der Laterne vor dem Haus wird davon profitieren, wenn zunehmende x% e-Autos anstelle von Verbrennern künftig vor seiner Haustür entlang fahren, auch wenn er selbst ggf. noch Jahre bei seinem eigenen alten Stinker bleiben muss.

Und selbstverständlich nur beim Kauf eines Neuwagens. Der Gebrauchtwagenmarkt wird da Federn lassen, es sei denn man verschifft alles in Gegenden, wo man es weniger genau nimmt mit der Abgasnorm.

Gruß,
Eva

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Bei ABS gab es damals das Killer-Argument, dass derjenige hinter einem Auto mit ABS einen längeren Bremsweg hat und dann hinten auf fährt, weil er kein ABS hat.

Nö. In den meisten Fällen dürfte eine Tankstelle z. B. auf der täglichen Pendelstrecke direkt am Wegesrand liegen.

Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Sonst nutzt es der Autoindustrie doch nichts. Es wird doch wohl keiner denken, es sollte dem gemeinen Volk zugute kommen, oder?

Auch da sind sie aber nicht blöd und werden einen hübschen Teil Wertminderung abziehen. Zumal die Marktpreise dort eh’ sehr viel geringer sind als hier. Und die Transportkosten kommen natürlich auch noch oben drauf.

Alles in allem: es ist völlig klar, wer den ganzen Rotz wohl zahlen wird: WIR. Und VW und Konsorten verdient an dem eigenen Dreck auch noch kräftig mit. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich Kotzen möchte!
Gruß
anf

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Und es gibt in Deutschland natürlich nur Beschäftigte in der Industrie? Kohle und Stahl?

Kann es sein, dass Du die letzten Jahrzehnte verschlafen hast?

Was da tagtäglich an Fernzügen unterwegs ist, ist zu einem ganz erheblichen Teil voll mit Leuten, die aus beruflichen Gründen unterwegs sind. Seien es die Wochenend-Heimfahrer, seinen es Leute die häufig zwischen diversen Unternehmensstandorten pendeln müssen, seien es Leute die Kunden/Lieferanten/Partner besuchen, seinen es Freiberufler, die auf längeren Strecken lieber im Zug arbeiten, als hinter dem Steuer zu sitzen, …

Zu Zeiten als ich noch wöchentlich für ein bis zwei Tage die Woche nach Eschborn musste, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das mit dem Auto zu machen. Mit dem Auto zum Bahnhof (hätte man auch mit kleineren Einschränkungen im Komfort mit der S-Bahn machen können), Auto ins Parkhaus, und dann ein paar überdachte Meter zum Zug. Der Sprinter, der von Hannover ohne Zwischenhalt nach FFM durchfuhr war nahezu ausschließlich mit Dienstreisenden besetzt.

Was glaubst Du wohl, wer die ganzen „Bahncard 100“ Besitzer sind, und warum es spezielle Großkunden-Angebote bei der Bahn gibt? Wenn der ICE in Wolfsburg fast schon vor dem VW-Werkstor hält, dann wechseln da an Werktagen sicherlich 90% Dienstreisende von VW und Zulieferern, …

Größere Bahnhöfe besitzen übrigens üblicherweise zudem sowohl eine gute Anbindung an den ÖPNV als auch einen Taxistand als auch ein Parkhaus.

BTW: Diejenigen, die bei uns in der Firma jährlich zig tausende Kilometer abreißen sind keine Servicetechniker, sondern hunderte Consultants, IT-Architekten, Entwickler, … die außer einem Handy und einem Notebook kein weiteres Gepäck haben. Und trotz guter Dienstwagen-Ausstattung nutzen die alle gerne und oft die Bahn, wenn es sich anbietet.

So isses
Gruß,
Eva

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Da muss ich Dir absolut recht geben! Ich habe auch keine Zeit, gerade so einen langen Thread jedes Mal neu zu studieren, um zu sehen, wo etwas dazugekommen ist. Und als UP ist es peinlich, wenn man übersieht, dass man jemand auch mal Danke sagen müsste.

Ich bin bei Fragwerk -aber werweisswas ist einfach Gewohnheit, außerdem sind hier die Leute, mit denen man im Lauf der Jahre öfter zu tun hatte und von denen ich für meine Person weiß, dass sie mir wirklich weiterhelfen können. Wenn die alle wechseln, poste ich auch nur noch bei Fragwerk

Gruß,
Eva

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Hallo,
so sieht es in Paris aus, selber gesehen. Es soll tausende Ladestationen in der Stadt geben, alle paar Strassen weiter eine Gruppe Ladesaeulen gesehen.


Ein Blick nach Norwegen

Wieso willst Du in Deutschland alle zugaenglichen Ladekabel zerstoeren, versteh ich noch nicht.
Gruss Helmut

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mehr Norwegen

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Tiefgarage USA


in Japan

Ich will überhaupt nichts zerstören.
Die Fotos zeigen Reihen typgleicher Fahrzeuge. Sieht nach Carsharing-Stationen aus, jedenfalls nicht nach den Privatautos von Anwohnern… Wie man dort das Vandalismusproblem gelöst hat, weiß ich nicht. Die Erfahrung (genauer: meine Erfahrung) lehrt, dass im öffentlichen Raum unbeaufsichtigt zugängliche Sachen alsbald beschädigt/zerstört sind.

Gruß
Wolfgang

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Nur die aus Paris. Die anderen nicht.

Warum genau sollten die unbeaufsichtigt sein?

Btw., Parkuhren werden auch nicht täglich demoliert. Obwohl da sogar Geld drin ist und man sich Mühe geben muss, sich beim Zerstören mittels elektrischer Entladung umzubringen.
Und mit Briefkästen ist es ähnlich. Sogar Autos werden nicht permanent und überall zerstört, ganz ohne Überwachung. Und die kosten noch erheblich mehr als ein Stromanschluss.
Gruß
anf

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Auch hier hat man das normale Problem, dass alles was man nicht kennt, kompliziert ist!

Wenn man weiss, wie die Bahn funktioniert, ist vieles wesentlich einfacher.
Früher war da die erste Hürde das Kursbuch. Wer sich damit nicht auskannte, konnte Stunden damit verbringen und trotzdem keine Bahnverbindung finden.

Richtig, die Mietfirma ist Balloré, unter der Marke autolib bieten sie die Fahrzeuge an. Hersteller sind Balloré und Pininfarina. In Paris sollen 3500 Fahrzeuge sein. Entsprechend noch mehr Parkplaetze.
Wie auf den Paris-Bildern zu sehen, stehen die Wagen im oeffentlichen Raum, frei zugaenglich, nicht vandalismusgeschuetzt. An mehreren Tagen und mehreren Stellen in Paris habe ich keinen Vandalismus gesehen, vielleicht 30 x so eine Ladegruppe als Spaziergaenger „kontrolliert“. Die Fahrzeuge zwar paristypisch verbeult, aber kein rumliegendes Kabel oder Kabelende.
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Damit ist Vandalismus Vorwurf entkraeftet. Oder wird ein Privatauto eher beschaedigt? Wuerdest Du nach dem Fahrzeugtyp auswaehlen?
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Warum soll jemand in Paris einen privaten Stromer besitzen. Er nimmt die App, geht paar Meter zu Fuss zur Vermietung (normal ohne Personal), nimmt ein Auto, faehrt zum Ziel. Und jetzt kommts.
Am Ziel hat er einen reservierten Parkplatz in der Stadt, dort bei der naechsten Autolib Station. Fuer 3500 Autolib Fahrzeuge gibt es 5ooo reservierte Parkplaetze (so etwa) , praktisch alle in der Stadt (einige nah dran, Disney) und alle mit Ladeanschluss.
Mit seinem privaten Stromer wuerde er einen Parkplatz selber suchen muessen, genauso wie mit einem Fossil-Auto, das Parken auf dem Platz bezahlen, und LadestromStrom haette er dort immer noch nicht. Ausser sie wuerden fuer die Allgemeinheit Elektro-Ladesaeulen von Seiten der Stadt eroeffnen. Das ist noch schwieriger als bei uns, denn die Bevoelkerung wuerde wahrscheinlich eher autolib Stationen auf gesperrten Flaechen errichten, das nutzt der Masse mehr.
In Paris gibt es uebrigens weitere E-Auto-Vermieter, nur kleine Firmen.
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Es erscheint mir verstaendlich, dass „Blinde“ (fuer die Zustaende dort) hier eine abwegige „Sicht“ haben, oder Vorurteile. So ist es noetig, darauf hinzuweisen. Mich hat es dort auch ueberrascht, grosser Aha-Effekt. Und das ist schon einige Jahre her.
Von Paris lernen heisst siegen lernen. Jedenfalls koennte man es hier nachmachen.
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Zwischen den Autolib Stationen stehen Mietfahrraeder genauso automatisch ueber App zu nutzen, teils 30 oder 50 Raeder direkt nebeneinander.

Diese pedalgetriebenen Raeder findet man mittlerweile auch in Deutschland, beginnend meist am Bahnhof und von der DB vermietet. Dieser Trend ist ruebergeschwappt.
Gruss Helmut

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Genau, mit dieser Einstellung würden wir heute noch mit dem Rechenschieber rechnen, weil ein Taschenrechner mit leerer Batterie in der Wüste nichts hilft!

Die Wüste war früher ein beliebtes Killerargument.
„Was machst du wenn du in der Wüste bist und dein Leben davon abhängt …“
Allerdings war ich in meinen 60 Jahren nie in einer Wüste auch keine überlebenswichtigem Arbeiten erledigen.

MfG Peter(TOO)

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