'Emanze' als Schimpfwort ?

Hallo und ein Gutes Neues Jahr erstmal allzusammen :smile:

Mich interessiert mal folgendes: In letzter Zeit gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass das Wort „Emanze“ irgendwie als Schimpfwort gebraucht und verstanden wird. Wieso ist das eigentlich so ?
FĂŒr mich steht „Emanze“ als AbkĂŒrzung fĂŒr eine emanzipierte Frau, aus meiner Sicht also etwas durchaus positives.

Wer bringt Licht in mein Dunkel ?
Gruss
Marion

Hi, Marion,
Das Wort ist im Prinzip schon total veraltet. die menschen, die es gebrauchen, meinen es auch wirklich meistens abwertend, ob es nun von einem mÀnnlichen oder weiblichen Wesen kommt

Solltest du das also mal in bezug auf dich oder andere hören, brauchst du es auch nichtmal als Schimpfwort aufzufassen,
da diejenigen, die es benutzen einfach hinter`m mond leben

LG Christin.

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moin + prost neujahr!
emanzipation bedeutet ja im urspruenglichem sinne: befreiung aus einem zustand der abhaengigkeit oder beschraenkung. so schoen aus dem alten latein zusammengesetzt: ex manus capere = aus der hand nehmen ( oder so aehnlich - ist verschuettet
-- hatte halt nur kleines latinum
 )
traf historisch wunderbar zu auf sklaven,leibeigene, etc
richtig gepraegt wurde dieser begriff nach meiner erinnerung ende der sechziger/anfang siebziger jahre durch frauen:
emanze war durchaus kein schimpfwort, sondern eine konstruktion von damals wegbereitenden publizierenden frauen = alice schwarzer und die ganze gang dahinter. das hing zusammen mit dem wunsch nach vereinfacherungen fuer schmissige begriffe:
der revolutionaer wurde zum revoluzzer, und die sich befreiende frau zur emanze. pikant waere jetzt eine sprachwissenschaftliche untersuchung, warum die „z“-endungen gewahlt wurden

von der maennerwelt wurde dieses wort gern uebernommen, weil es in der zusammenstellung schon boese wirkt ( seichtes e + a mit hartem z ) .
dann kam der „system shock“ , dass frauen das propagierte auch auslebten + die maenner z.t. nicht damit zurechtkamen - parallel dazu war der ausdruck aber schon geboren - und es kam, wie es kommen musste: der einstmals originelle - durch frauen in aufbruchstimmung gepraegte begriff - wurde von der verstoerten maennerwelt uebernommen, und zu derem eigentum fuer negativerlebnisse belegt.
da maenner in den medien immer noch stark ueberrepaesentiert meinungsbildend sind, und - ich erlaube mir zu behaupten - gerade redakteure ueberproportional beziehungsgeschaedigt sind - kam es zu dieser verhaengnisvollen sprach - und bedeutungs-
entwicklung.
danke fuer deine aufmerksamkeit
kuddel

Hi Marion,
die Bedeutung der in den 70ern sinngebenden Bezeichnung fĂŒr eine Frau, die sich innerhalb der MĂ€nnergesellschaft und gegen die MĂ€nner emanzipieren wollte, hat sich im Laufe der Jahrzehnte geĂ€ndert.
Heute und besonders in der jetzigen Jugendkultur wird der Begriff fĂŒr eine Frau benutzt, die sich auf nur noch die Gleichstellung und Gleichberechtigung erkĂ€mpfenden weiblichen Person reduzieren lĂ€ĂŸt. Und damit ergibt sich ein negatives Bild.
Die heutigen jungen Frauen benutzen den Namen gleichbedeutend wie die MĂ€nner, also ausschließlich negativ besetzt.
Gruß,
Francesco

:wink:

Hallo Marion,

Mich interessiert mal folgendes: In letzter Zeit gewinne ich
mehr und mehr den Eindruck, dass das Wort „Emanze“ irgendwie
als Schimpfwort gebraucht und verstanden wird. Wieso ist das
eigentlich so ?
FĂŒr mich steht „Emanze“ als AbkĂŒrzung fĂŒr eine emanzipierte
Frau, aus meiner Sicht also etwas durchaus positives.

Ich sehe den Begriff eigentlich auch eher positiv. Allerdings kenne ich es auch, dass er als Schimpfwort gebraucht wird.

Ich erklĂ€re mir das in erster Linie dadurch, dass die Emanzipation oft missverstanden wird (vielleicht auch durch einige Hardlinerinnen unter den Emanzen :smile: mitverursacht). Viele MĂ€nner denken nĂ€mlich, dass Emanzen grundsĂ€tzlich mĂ€nnerfeindlich wĂ€ren. Nach meiner Auffassung geht es aber nur darum, einen eigenen Standpunkt zu vertreten und sich fĂŒr die eigenen Rechte einzusetzen. NatĂŒrlich gibt es auch MĂ€nner, die damit nicht zurechtkommen und fĂŒr die Emanzen daher ein Schreckgespenst darstellen.

Viele GrĂŒsse,
Lisa
(weisst schon, die mit dem Buddhismus)

Hi Marion,
rein emotional kommt bei mir der Begriff „Emanze“ negativ an.
Eine „emanzipierte Frau“ ist nach meinem persönlichen Empfinden auch keine „Emanze“. Im Gegenteil: die Frauen, die sich und ihre GEschlechtsgenossinnen und auch -genossen in den letzten Jahrzehnten „emanzipiert“ haben, sind massgebend dafĂŒr, dass Frauen heute berufstĂ€tig sein dĂŒrfen, sich selbst ihre LebensgefĂ€hrten aussuchen und ihre Freizeit selbst gestalten dĂŒrfen.
„Emanzen“ versuchen das alte RollenverstĂ€ndnis umzudrehen
 Eine „Emanze“ will nicht gleichberechtigt sein, sondern die Herren der SChöpfung fĂŒr ihre UnterdrĂŒckung strafen, indem sie sich ĂŒber die MĂ€nner stellt. Ich habe echt Probleme, meine persönlichen Empfindungen zum Begriff der „Emanze“ hier verstĂ€ndlich zu machen
 *grummel* aber ich denke, das trifft es noch am besten.
Ayla, die hofft, dass sie sich verstĂ€ndlich ausgedrĂŒckt hat
 ansonsten einfach nachfragen!

Hallo Marion!
Wenn ich mal frei assoziieren darf sind „Emanzen“ fĂŒr mich Frauen mit raspelkurzen Haaren in lila Latzhosen, die einen anraunzen: „Ich kann mir die TĂŒr selber aufhalten!“, wenn man nur höflich sein will. Oder die vor Jahren an die Kölner Uni gesprayt hatten: „MĂ€nner, wir kommen! Kastration ist erst der Anfang!“
Ob der Begriff seine negative EinfĂ€rbung nun durch ein publizistisches Roll-Back des Patriarchats bekommen hat oder eine eigene Reaktion auf die extremistischen, teils linksextremistischen, teils pro-terroristischen Hardlinerinnen der Emanzipationsbewegung ist, kann ich nicht sagen. Statt zu beteuern, dass die raf einen Beitrag zur Befreiung der Frau geleistet hat [wie ich schon öfter gelesen habe] hĂ€tte frau lieber auf die parallele Befreiung der MĂ€nner und die volkswirtschaftlichen Vorteile hinweisen sollen - aber das sind so RatschlĂ€ge, die „Emanzen“ (mit gutem Grund!) nicht gerne von MĂ€nnern hören.
mfg frank

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gut formuliert!
Hei Kuddel,

so klar und prĂ€gnant hab ich das schon lange nicht mehr gelesen. Besser hĂ€tte ich es bestimmt nicht gekonnt. Und das als ehemalige GrĂŒnderin des „Autonomen Frauenreferates im ASta der FH Trier“ in den spĂ€ten Achtzigern


ein bischen neidisch aber auch erfreut
Trilli

freut mich


 werde es der frau mitteilen, die mich „gepraegt“ hat :wink: . hatte uebrigens inzwischen eine email eines journalisten erhalten, der sich verbeten hat, seinen berufsstand als „beziehungsgeschaedigt“ zu bezeichnen.
gruss
kuddel

Die Linken und die Emanzen
Hallo Frank :smile:

Wenn ich mal frei assoziieren darf sind „Emanzen“ fĂŒr mich
Frauen mit raspelkurzen Haaren in lila Latzhosen, die einen
anraunzen: „Ich kann mir die TĂŒr selber aufhalten!“, wenn man
nur höflich sein will. Oder die vor Jahren an die Kölner Uni
gesprayt hatten: „MĂ€nner, wir kommen! Kastration ist erst der
Anfang!“

Aber warum ? Und warum hĂ€lt sich das so hartnĂ€ckig. Es dĂŒrfte wohl jedem klar sein, dass Extremfeministinnen (so nenn ich sie jetzt mal) nur einen winzig kleinen Teil der Frauenbewegung ausgemacht haben.

Ob der Begriff seine negative EinfÀrbung nun durch ein
publizistisches Roll-Back des Patriarchats bekommen hat oder
eine eigene Reaktion auf die extremistischen, teils
linksextremistischen, teils pro-terroristischen Hardlinerinnen
der Emanzipationsbewegung ist, kann ich nicht sagen.

Ich glaube nicht, dass auch nur 2-3 der Leute, die Emanze heute als Schimpfwort gebrauchen, auch nur irgendeine Ahnung der politischen Ziele der „Linksextremisten“ haben, oder den Begriff auf irgendeine Weise mit der raf in Verbindung bringen. Aber zumindest ist das eine interessante Denkanregung bezĂŒglich des Ursprungs. Ich werde dem mal nachgehen.

Statt zu

beteuern, dass die raf einen Beitrag zur Befreiung der Frau
geleistet hat [wie ich schon öfter gelesen habe] hÀtte frau
lieber auf die parallele Befreiung der MĂ€nner und die
volkswirtschaftlichen Vorteile hinweisen sollen - aber das
sind so RatschlĂ€ge, die „Emanzen“ (mit gutem Grund!) nicht
gerne von MÀnnern hören.

Mag vielleicht daran liegen, dass es immer genug MĂ€nner gegeben hat, die auf ihre eigene „Befreiung“ und volkswirtschaftlichen Vorteile hingewiesen haben :smile:

Ich beurteile das eher so, dass die Frauenbewegung zwar im „linken Klima“ der 70er Jahre gute Ausgangsbedingungen fand (man dachte eben viel ĂŒber „Befreiung“ nach in der Zeit), dass sie aber auch im „linken Umfeld“ schnell feststellte, dass sie (die Frauen) sich schon selbst um ihre Belange kĂŒmmern mussten, wenn sie auf VerĂ€nderungen hoffen wollten.

Gruss
Marion

Hallo Ayla

„Emanzen“ versuchen das alte RollenverstĂ€ndnis umzudrehen

Eine „Emanze“ will nicht gleichberechtigt sein, sondern die
Herren der SChöpfung fĂŒr ihre UnterdrĂŒckung strafen, indem sie
sich ĂŒber die MĂ€nner stellt.

Ich finde, das ist eine interessante Definition, aber woher kommt sie ? Sicher hat es vereinzelt Frauen, die solche Standpunkte vertreten haben, innerhalb der Frauenbewegung gegeben. Jedoch sind sie auch dort eine Randerscheinung.

Ich habe eher den Verdacht, dass das Wort „Emanze“ ĂŒberall dort (negativ) auftaucht, wo sich der Mann durch eine Frau in irgend einer weise „bedroht“ fĂŒhlt. So ist fĂŒr manch einen Mann eine Frau schon eine „Emanze“, wenn sie darauf besteht, finanziell unabhĂ€ngig zu sein (und zu bleiben).

hat
 ansonsten einfach nachfragen!

Ja, eine Frage hĂ€tte ich schon noch. Ist dir irgendwann irgendwo (z.B. im persönlichen Leben oder auch aus der Literatur) irgendeine Frau begegnet, auf den du den Begriff „Emanze“ gemĂ€ĂŸ deiner Definition anwenden wĂŒrdest, und wenn ja, warum ?

Gruss
Marion

mÀnnerfeindliche Emanze
Hallo Lisa :smile:

Ich erklÀre mir das in erster Linie dadurch, dass die
Emanzipation oft missverstanden wird (vielleicht auch durch
einige Hardlinerinnen unter den Emanzen :smile: mitverursacht).
Viele MÀnner denken nÀmlich, dass Emanzen grundsÀtzlich
mÀnnerfeindlich wÀren. Nach meiner Auffassung geht es aber nur
darum, einen eigenen Standpunkt zu vertreten und sich fĂŒr die
eigenen Rechte einzusetzen.

Ist das denn nicht „mĂ€nnerfeindlich“ ? Nur ein Beispiel: Schließlich muss man ja klar sehen, dass z.B. durch jeden FĂŒhrungsposten, der durch eine Frau besetzt wird, dieser Posten nicht mehr durch einen Mann besetzt werden kann. Mit dem Aufstieg der Frauen in die FĂŒhrungsetagen, verlieren also die MĂ€nner (als ganzes betrachtet) auch an Chancen, selbst so einen Job zu ergattern. Parallelen finden sich in anderen Bereichen. Sprich: Durch die Emanzipation der Frau verliert der Mann an Macht.

NatĂŒrlich gibt es auch MĂ€nner, die

damit nicht zurechtkommen und fĂŒr die Emanzen daher ein
Schreckgespenst darstellen.

Das kann ich unterschreiben, aber warum verwendenden dann auch viele Frauen das Wort „Emanze“ als Schimpfwort ?

Gruss
Marion

Hallo Francesco

Hi Marion,
die Bedeutung der in den 70ern sinngebenden Bezeichnung fĂŒr
eine Frau, die sich innerhalb der MĂ€nnergesellschaft und gegen
die MĂ€nner emanzipieren wollte, hat sich im Laufe der
Jahrzehnte geÀndert.
Heute und besonders in der jetzigen Jugendkultur wird der
Begriff fĂŒr eine Frau benutzt, die sich auf nur noch die
Gleichstellung und Gleichberechtigung erkÀmpfenden weiblichen
Person reduzieren lĂ€ĂŸt. Und damit ergibt sich ein negatives
Bild.

*hmmm
* wo siehst du denn da die VerĂ€nderung ? So wie du schreibst, erscheint es mir, dass sich der Begriff erst zum Negativen hin gewandelt hat. Jedoch weiss ich ziemlich sicher, dass die „Fronten“ in den 70er Jahren viel hĂ€rter waren als heutzutage. Und welche Frauen kann man deiner Meinung nach auf „nur noch die Gleichstellung und Gleichberechtigung erkĂ€mpfenden weiblichen Person“ reduzieren, bzw. wer reduziert da, und aus welchem Grund ? Nach deiner Definition mĂŒsste der Begriff „Emanze“ eigentlich ausgestorben sein, trotzdem wird er doch noch recht hĂ€ufig verwendet.

Die heutigen jungen Frauen benutzen den Namen gleichbedeutend
wie die MĂ€nner, also ausschließlich negativ besetzt.

Und warum ?
Gruss
Marion

Die Emanze und der Gewerkschafter
Moin Kuddel
und danke fĂŒr deinen Beitrag :smile:

Was du schreibst klingt ziemlich gut und einleuchtend. Aber ein paar Fragen bleiben dennoch offen.

und es

kam, wie es kommen musste: der einstmals originelle - durch
frauen in aufbruchstimmung gepraegte begriff - wurde von der
verstoerten maennerwelt uebernommen, und zu derem eigentum
fuer negativerlebnisse belegt.
da maenner in den medien immer noch stark ueberrepaesentiert
meinungsbildend sind, und - ich erlaube mir zu behaupten -
gerade redakteure ueberproportional beziehungsgeschaedigt sind

  • kam es zu dieser verhaengnisvollen sprach - und bedeutungs-
    entwicklung.

Reicht das wirklich als ErklĂ€rung aus ? Sollte die Medienwelt so machtvoll sein, und die Frauen diese Begriffsbelegung so „einfach“ ĂŒbernommen haben ? Warum versteht sich eine Frau, die sich fĂŒr die emanzipation der Frau einsetzt, nicht auch heute „stolz“ als Emanze, quasi als Nachfolgerin der „alten“ Frauenbewegung ? Schließlich nennt sich ein engagierter Gewerkschaftler auch heute noch stolz „Gewerkschaftler“, obwohl es auch innerhalb der Gewerkschaften sicher radikale Einzelansichten gegeben haben mag (und auch immer noch gibt), mit denen der Grossteil sich kaum anfreunden konnte.

Heute lese ich aber immer mal wieder bei Frauen, die sich fĂŒr die Belange der Frauen einsetzen (also quasi fĂŒr Emanzipation), dass sie trotz ihrer Einstellung doch bitte niemand fĂŒr eine „Emanze“ halten soll. Wenn ich sowas lese, stellen sich mir die Nackenhaare hoch *g*.

Gruss
Marion

Hallo Ayla und Marion

Sicher hat es vereinzelt Frauen, die solche
Standpunkte vertreten haben, innerhalb der Frauenbewegung
gegeben. Jedoch sind sie auch dort eine Randerscheinung.

Das sehe ich zwar auch so, aber extreme Standpunkten geben dem schlichten (und leider auch dem nicht ganz so schlichten) GemĂŒt so praktische Gelegenheit um sich daran festzuklammern. Das bleibt im GedĂ€chtnis und darĂŒber kann man(n) dann trefflich lamentieren, den Teil fĂŒr’s Ganze nehmen und damit die gesamte Bewegung desavouieren, weil einem ja die ganze Richtung sowieso nicht passt.
Ist es nicht immer so, dass einige, die ĂŒbers Ziel hinausschießen die beharrliche Arbeit und MĂŒhe der anderen zunichte machen?
Liebe GrĂŒĂŸe!
Eckard.

Hallo Christin,

Das Wort ist im Prinzip schon total veraltet. die menschen,
die es gebrauchen, meinen es auch wirklich meistens abwertend,
ob es nun von einem mÀnnlichen oder weiblichen Wesen kommt

Solltest du das also mal in bezug auf dich oder andere hören,
brauchst du es auch nichtmal als Schimpfwort aufzufassen,
da diejenigen, die es benutzen einfach hinter`m mond leben


Nun ja *hmmmpfschmunzel* eigentlich bezeichne ich mich selbst auch als Emanze und verstehe mich damit als Nachfolgerin (aus zeitlicher Perspektive) der „alten“ Frauenbewegung, die soviel fĂŒr uns Frauen erreicht hat. Also quasi als jemanden, der die Fackel weitertrĂ€gt :smile:

Trotzdem schönen Gruss :smile:
Marion

Aber ein paar Fragen bleiben dennoch offen.

moin marion, hier meine antworten:

Reicht das wirklich als ErklÀrung aus ?

pauschal nein!

Sollte die Medienwelt

so machtvoll sein,

ja - weil ich immer noch der ueberzeugung bin, dass medien von maennern beherrscht werden, und somit konsequent das prinzip herrscht, dass meinungen auch von maennern gemacht werden.

und die Frauen diese Begriffsbelegung so

„einfach“ ĂŒbernommen haben ?

was bleibt dir denn uebrig, wenn du das eingehaemmert bekommst


Warum versteht sich eine Frau,

die sich fĂŒr die emanzipation der Frau einsetzt, nicht auch
heute „stolz“ als Emanze, quasi als Nachfolgerin der „alten“
Frauenbewegung ?

weil - wie ich schon vorab sagte - dieses mittlerweile ein BOESES wort ist


Schließlich nennt sich ein engagierter

Gewerkschaftler auch heute noch stolz „Gewerkschaftler“,

hast nen komischen bekanntenkreis 
 momentan kenn ich nur leidende
 gewerkschaft ist out
 aber das ist nen anderes thema in nem anderne brett


Heute lese ich aber immer mal wieder bei Frauen, die sich fĂŒr
die Belange der Frauen einsetzen (also quasi fĂŒr
Emanzipation), dass sie trotz ihrer Einstellung doch bitte
niemand fĂŒr eine „Emanze“ halten soll. Wenn ich sowas lese,
stellen sich mir die Nackenhaare hoch *g*.

genau das ist es doch, was deine ausgangsfrage war: das wort EMANZE ist mittlerweile so negativ belegt, dass leute pickel kriegen, wenn sie das wort ueberhaupt hoeren.

die entwicklung hat doch so stattgefunden, dass themen, wie waeschewaschen + geschirrabspuelen und sogar kindererziehung etc von der maennerwelt ziemlich akzeptiert sind, aber es steht doch immer noch die grosse „schwanz-ab“-bedrohung im raum, die von einigen outsidern der szene aus der frauenbewegung propagiert wurde!
ich nenne es mal penetrationshysterie, die es war, einige frauen zu dem entschluss haben kommen lassen, dass der mann im prinzip ein feind ist.
maenner haben sich auf die lapidare art gewehrt: mit verachtung, mit ignoranz und mit teils gespielter oder oefters echter hilflosigkeit.

insofern war es die konsequente fortfuehrung des maennlichen gedankens, sich ein feindbild zu suchen: irgendein weibliches wesen, und was liegt da naeher, als fuer sich einen mediengeilen
begriff zu uebernehmen?
gruss + peace zwischen den geschlechtern
khs

Hallo Marion,

Ist das denn nicht „mĂ€nnerfeindlich“ ? Nur ein Beispiel:
Schließlich muss man ja klar sehen, dass z.B. durch jeden
FĂŒhrungsposten, der durch eine Frau besetzt wird, dieser
Posten nicht mehr durch einen Mann besetzt werden kann. Mit
dem Aufstieg der Frauen in die FĂŒhrungsetagen, verlieren also
die MĂ€nner (als ganzes betrachtet) auch an Chancen, selbst so
einen Job zu ergattern. Parallelen finden sich in anderen
Bereichen. Sprich: Durch die Emanzipation der Frau verliert
der Mann an Macht.

Nein, das halte ich nicht fĂŒr mĂ€nnerfeindlich. „Feindlich“ ist es meiner Ansicht nach, wenn ich Menschen aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen Zugehörigkeit etc. schlechtere Chancen einrĂ€ume als ich sie mir selbst zugestehe. Und der Gipfel ist, wenn ich das dann auch noch mit den geringeren (intellektuellen oder sonstwie) FĂ€higkeiten der betreffenden begrĂŒnde. Ich halte MĂ€nner aber weder fĂŒr dumm, noch will ich den fachlich geeigneten den Weg in FĂŒhrungsetagen versperren.

Folglich geht es in der Emanzipation nicht um MĂ€nnerfeindlichkeit, sondern darum, die (teilweise immer noch) in der Gesellschaft vorhandene Frauenfeindlichkeit zu beenden.

Und MÀnner, die mit mir Emanze zurechtkommen, schÀtze ich sogar sehr und möchte sie in meinem Leben nicht missen :smile:).

Das kann ich unterschreiben, aber warum verwendenden dann auch
viele Frauen das Wort „Emanze“ als Schimpfwort ?

Ja, das ist so eine Sache. Ich denke zum einen ist das MissverstĂ€ndnis von der mĂ€nnerfeindlichen Emanze auch unter Frauen verbreitet. Zum anderen habe ich das GefĂŒhl, dass es gerade bei jĂŒngeren Frauen zur Zeit so eine Art Gegenbewegung gibt. Frau will wieder Hausfrau werden, sich um die Kinder kĂŒmmern etc. Das mag an einer Opposition den (emanzipierten) Eltern gegenĂŒber liegen. Ausserdem ist der Kampf auf dem Arbeitsmarkt zur Zeit ja wieder ziemlich hart geworden (insbesondere, wenn die Jugendlichen nicht mindestens Abi mitbringen). Da erscheint die Hausarbeit dann wieder als akzeptable Alternative.

Meiner Erfahrung nach fĂŒhlen sich solche Frauen von den Emanzen dann auch sehr leicht angegriffen. Eine berufllich engagierte Frau stellt sozusagen die eigene Entscheidung in Frage. Man hĂ€tte ja andere Möglichkeiten gehabt, wenn man sich mehr MĂŒhe etc. gegeben hĂ€tte 


Aber das sind nur Vermutungen.

Viele GrĂŒsse,
Nina

klischees sind praktisch
moin marion,
ich habe das gefĂŒhl, das hier sehr viele gewohnheiten im spiel sind, die sich fĂŒr viele als praktisch :wink: erwiesen haben. von daher wird die szene nach wie vor bestimmt von den alten reflexen, die seit den 70ern ĂŒberkommen sind.
und da ist das grundĂŒbel, dass wie so oft nur die lautesten wahrgenommen werden (die „extremen“). was schließlich auf alle zurĂŒckfĂ€llt, weil durch solche holzschnitt-muster die möglichkeiten zur eigenen positionierung verloren gehen. und weil den meisten leuten der eigene standpunkt wichtiger ist als alles andere, wird dann gleich die ganze richtung auf den mĂŒll geworfen/fĂŒr ĂŒberholt erklĂ€rt. ist mit dem stichwort „links“ doch genau das gleiche

und: welcher neandertaler gibt schon gern seine geliebte keule her- erst recht, wenn sie sich immer noch so erfolgreich einsetzen lÀsst
:wink:

beste grĂŒĂŸe
bernd