Mahlzeit,
da ist sie, unsere moderne und hochentwickelte Emanze im Dschungel der Großstadt.
Hier verkauft sie sich, dort zieht sie sich aus. Selbstbestimmt und eigenständig und da
verschwindet sie im Puff. Egal. Nein, das war keine Emanze, denn die tun sowas nicht,
also nennen wir sie lieber Dirne. Doch hier soll es um Emanzen gehen:
Ich bin ein Mann um die 30 und ich gehe durch die Straßen. Ich begegne einem Hund
und schaue ihm in die Augen während wir passieren. Er blickt mir in die Augen. Dann
begegne ich einem anderen Mann u. blicke ihm kurz in die Augen während er vorüber-
eilt. Auch er erwidert meinen Blick. Ich gehe weiter. Alsdann begegne ich einer Frau u.
wir beide gucken uns kurz aus der Ferne an. Dann, näher kommend, schließlich in un-
mittelbarer Reichweite sehe ich sie an,- jedoch nicht in ihre Augen. Denn sie guckt zur
Hauswand und dann zu Boden während wir passieren. War sie das? Unsere moderne
u. hoch entwickelte Emanze? Unfähig, einem männlichen Passanten kurz in die Augen
zu blicken? Hat sie etwa Angst? Wie unglaublich arm und feige.
Da frage ich mich doch wieso? Sehe ich aus wie ein gefährlicher, dreckiger Triebtäter?
Geschehen tut diese Geschichte tausendmal täglich, - fast überall wenn Mann u. Frau
sich auf offener Straße allein begegnen. Denkt Frau tatsächlich, dass jeder Mann allei-
ne die Erwiderung ihres Blickes als Einladung missversteht,sie sofort an Ort und Stelle
zu bespringen? Aber liebe Frauen! Ich dachte wirklich ihr wäret schon weiter heute! O-
der kann Frau in der Kürze der Zeit echt nicht den Typ Mann richtig einschätzen? Und
eine Frage hätte ich noch an Euch, ihr ach so emanzipierten Kämpferinnen:
Guckt ihr einem Hund auch nicht in die Augen, wenn er Euch allein auf offener Straße
begegnet? Das wäre natürlich noch trauriger für unsere kommunikativen Genies.
Yedi386