Du zäumst das Pferd von hinten auf
Hallo Jürgen!
Oder schau dir mal das Lehrpersonal an Unis an - hauptsächlich
Männer.
Liegt das jetzt an den Männern?
Doch, doch, das liegt auch(!) an den Männern. Man muss ganz
klar sagen, dass Männer es noch immer definitiv besser
schaffen, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen.
Also die Frauen schaffen es nicht, folglich liegt es an den Frauen, denn die Frauen ermöglichen den Männern das.
Während nämlich bei Frauen eine Karriere oft das Ende eines
Familienwunsches bedeutet, da sie sehr selten einen Partner
finden, der für sie zurücksteckt, ist es für Männer in dieser
Hinsicht deutlich einfacher, eine solche Partnerin zu finden.
Und die Uni-Karriere hat letztendlich viel mit akademischer
Verfügbarkeit zu tun…
Wenn es keine Männer gibt, die Karrierefrauen wollen (, was ich ohnehin bezweifle), dann sind die Männer schuld? Wenn es zuwenig Männer gibt, die auf dicke Frauen stehen, sind dann die Männer schuld?
Wollen die Karrierefrauen vielleicht keine Softies? Zu einer Partnerschaft gehören zwei, die zusammenpassen müssen, wenn beide Karriere machen wollen, dann gibt’s eben keine Kinder. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß, geht nicht. Wenn die Karrierefrau unbedingt Kinder will, bleibt ihr nichts anderes über, als sich einen Mann zu suchen, der bereit ist, auf seine Karriere zu verzichten.
Es ist nun mal etwas seltenes, warum soll man nicht fragen,
würde ein Mann einen typischen Frauenberuf ausüben, wäre die
Reaktion ähnlich. Ich bin Programmierer und habe auch eion
paar weibliche Kollegen, obwohl dies auch ein eher von Männern
dominierter Beruf ist, aber meine Kolleginnen werden als
vollwertige Partner angesehen, schließlich ziehen wir alle an
einem Strang.
Vorsicht! Meine Schwester ist erfolgreich Projektleiterin. Du
glaubst nicht, welche angst (sic!) Männer vor ihr bekommen,
wenn sie mit ihr konfrontiert werden! Oder im Gegenteil,
welche Ablehnung bzw. Anzweiflung ihrer fachlichen Kompetenz
ihr widerfährt aufgrund ihres Geschlechts.
Auch ich habe schon mit Projektleiterinnen gearbeitet und habe von solchen Symptomen nichts bemerkt, aber wir waren alle relativ junge Personen, vielleicht lag es daran.
Und wieviele Männer mir schon gesagt haben, sie hätten
Probleme mit einer weiblichen Vorgesetzten bzw. würden lieber
ohne Frauen arbeiten…
Mit manchen Menschen kann ich gut arbeiten, mit manchen weniger bis gar nicht. Aber zu sagen, ich könne nicht mit Frauen in gehobener Position arbeiten, ist vermessen. Ich hatte auch mit männlichen Vorgesetzten meine Probleme. Aus meiner Erfahrung als Krankenpfleger kann ich sagen, daß es auf manchen Abteilungen wirklich nicht auszuhalten war und da war nicht selten auch ein hoher Frauenanteil, aber die hatten eher Probleme untereinander als mit mir oder meinen Kollegen.
Wenn Du das mitbekommst, dann weißt Du, dass sich tatsächlich
noch immer was verändern muss.
Ich weiß nicht, ob es wirklich so ist, daß Frauen bestimmte
Fähigkeiten eher haben als Männer und umgekehrt und deshalb
Frauen- und Männerberufe existieren. Ich habe mal gelesen, daß
Frauen eher alle Areale ihres Gehirns verwenden können, dafür
nicht so intensiv, während Männer eher ein Areal, aber dafür
intensiver einsetzen können, vielleicht resultieren daraus
geschlechtsspezifische Berufe.
Es wollen noch immer viele junge Mädchen Friseurinnen und
Verkäuferinnen werden, obwohl bei Mechanikerinnen ein
deutlicher Anstieg bemerkbar ist.
Interessanterweise hat Deutschland die niedrigste Quote von
weiblichen Ingenieuren im europäischen Umfeld. Selbst die
„Macho“-Länder Spanien etc. haben mehr Ingenieurinnen. Woran
liegt das? Doch sicher nicht an der „besonderen“ Begabung der
Deutschen Frauen, sondern IMHO viel mehr an einer
Rollenprägung in der Gesellschaft, die Frauen gar nicht erst
ein technisches Fach in Erwägung ziehen läßt.
Oder weil Frauen lieber in anderen Berufen arbeiten wollen, was ist daran verkehrt? Niemand käme auf die Idee, den Schneiderinnen/Friseurinnen/Hebammen vorzuwerfen, daß sie so einen geringen Männeranteil haben.
Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Ich bin davon überzeugt, daß gerade in dieser Hinsicht viele statistische Daten so dargestellt wurden, um politisch oder gesellschaftlich auf etwas hinzuweisen, das nicht existierte. Wie hoch ist der Anteil der Ingenieurinnen in Spanien? Bezogen auf Bevölkerung/TechnikerInnen/AbsolventInnen? Erst wenn ich alle Zahlen dazu lese, glaube ich Dir das, nicht die gefilterten.
Ich will dabei nicht bestreiten, dass Frauen und Männer häufig
unterschiedliche Herangehensweisen und Männer Vorteile bei der
durchaus in diesen Fächern nicht unwichtigen 3D-Vorstellung
haben. Aber bei den meisten Ingenieursjobs ist eine andere
Herangehensweise als die männliche gar nicht so schlecht:wink:
Ist auch meine Meinung. Jeder (Mensch, wg der political correctness)sollte so eingesetzt werden, wie er am besten seine Talente entfalten kann.
und für Projektmanagement brauch ich nicht unbedingt die
perfekte 3D-Vorstellung.
Kommt wohl auf das Projekt an, bei einem Bauprojekt kann es schon hilfreich sein.
Das soll nicht heißen, dass Frauen beliebig schuld auf uns
böse Männer abschieben können. Sie sind sicher hauptsächlich
selber schuld, dass sie weder in Wissenschaft noch in Technik
oder Management vernünftig repräsentiert sind, da sie
tatsächlich andere Prioritäten setzen.
Die Ursachen sind sicher mannigfaltig. Viele Frauen wollen bei den Kindern bleiben, ob das gesellschaftlich oder genetisch bedingt ist, weiß ich nicht, aber daß die Bindung zwischen (Klein-) Kind und Mutter intensiver ist, wirst auch Du nicht bestreiten.
Aber wir Männer machen
es ihnen auch nicht unbedingt leichter als notwendig:wink:
Sollten wir? Wenn sie die es leichter hätten als die Männer, gibts schon wieder ein Argument für die Gegner der Gleichberechtigung. Man sollte es ihnen nicht schwerer machen, da stimme ich Dir zu.
Grüße
Gollum