Empfehlung für ein richtig gutes Buch

Hi,

…nun top-leute wie gibson und lem niederzumachen, daß
kann jeder, allerdings etwas vergleichbares hinzubekommen,
das können die wenigsten

Hallo? Erde an Arthur? Ich halte Lem fuer einen der besten SF-Autoren, die je geschrieben haben, und habe nie gesagt, dass er schlecht, ich habe ihn im Gegenteil empfohlen. Ich habe nur gesagt, dass ich seinen Stil nicht sooo toll finde, ist halt kein Hemingway oder Nabokov (nichtmal ein Orwell), oder willst Du das bestreiten? Hat halt andere Qualitaeten. Allerdings muss ich zugeben, dass ich natuerlich nicht die Originale von Lem gelesen habe, mag sein, dass er eigentlich sogar ziemlich guten Stil schreibt. Allerdings habe ich auch schon zahlreiche Buecher gelesen, die trotz uebersetzung literarisch viel mehr hergaben als Lem. Seine Charaktere sind z.B. meist relativ flach …

Und Top-Leute wie Gibson? Naja, dann sind King, Konsalik und Konsorten auch Top-Leute, herzlichen Glueckwunsch. Ich habe ja garnichts gegen Trash, lese ich doch selber staendig, aber ist halt genau das - billige komerzielle Unterhaltung. Gibson ist genauso originell wie Madonna - hat offenbar ein Haendchen dafuer, bei den richtigen Leuten zu klauen, was ja durchaus beachtenswert ist.

  • die jedoch die das maul am
    weitesten
    aufreißen, haben in der regel am wenigsten drauf…

Naja, ich hatte nicht vor, Schriftsteller zu werden. Und nach den leisen Toenen zu urteilen, die hier aus Deiner Richtung reinwehen, solltest Du davon viellecht auch lieber Abstand nehmen.

Gruss

Thorsten

Was hast du gegen Triolgien und dergleichen? Du denkst warscheinlich, daß es dann schwieriger ist, die Zusammenhänge zu verstehen: Das Problem ergibt sich gar nicht, wenn man einfach mit dem ersten Buch anfängt :wink:. Es ist sogar vorteilhaft: Hast du das erste Buch gelesen, kannst du die Geschichte immer noch ein bißchen weiter erleben.

In diesem Sinne empfehle ich ( wie immer ) die Ringwelt - Trilogie, die bald keine mehr sein wird, weil es bald ein viertes Buch geben wird.
Es ist die meiner Ansicht nach beste SF überhaupt - und ich bin auch leidenschaftlicher Star - Trek Fan - aber ehrlich: Star Trek kommt da vom Faszinationsgehalt her nicht mal annähernd mit.

In Ringwelt geht es um einen Ring, der in einem von der Erde 200 Lichtjahre entfernten Sonnensystem um eine erdähnliche Sonne kreist und von einer Rasse, die sich in der Nähe des Zentrums der Galaxis entwickelt hat, aber inzwischen ausgestorben ist, erbaut wurde ( übrigens sind diese Jungs die Vorfahren der Menschen !!! ). Die Ringwelt hat auf der zur Sonne gerichteten Seite eine erdähnliche Oberfläche - insgesamt 3 Mio. mal die Fläche der Erde (!!!) und sie ist bewohnt…

Absolut faszinierend - dazu kommt der meiner Meinung nach beste Charakter, der jemals in einem Buch oder Film dargestellt wurde und beim Leser unglaubliche Sympathien weckt.
Absolut zu empfehlen

Florian

Moin,

Was hast du gegen Triolgien und dergleichen? Du denkst
warscheinlich, daß es dann schwieriger ist, die Zusammenhänge
zu verstehen: Das Problem ergibt sich gar nicht, wenn man
einfach mit dem ersten Buch anfängt :wink:. Es ist sogar
vorteilhaft: Hast du das erste Buch gelesen, kannst du die
Geschichte immer noch ein bißchen weiter erleben.

Äh… Der Nachteil von Trilogien ist, daß man alle drei Bücher
lesen muß , um die ganze Geschichte zu kennen.

In diesem Sinne empfehle ich ( wie immer ) die Ringwelt -
Trilogie, die bald keine mehr sein wird, weil es bald ein
viertes Buch geben wird.

O Graus. Ist das dann genauso farb- und belanglos wie der
dritte?

Es ist die meiner Ansicht nach beste SF überhaupt - und ich
bin auch leidenschaftlicher Star - Trek Fan - aber ehrlich:
Star Trek kommt da vom Faszinationsgehalt her nicht mal
annähernd mit.

Niven hat einige faszinierende Einfälle (zB. die Ringwelt
selbst, das Tasp, das Teela-Brown-Gen), aber er unterlässt es
völlig, diese Einfälle auszunutzen, die werden wie Perlen
aufeinandergereiht. Die Kzin sind archetypische Bösewichter
(Oh. Katzen. Wie originell.), die Puppetiers werden ebenfalls
schwach dargestellt (Nessus und der Hinterste sind praktisch
identisch).
Niven hat sehr unterhaltsame Bücher geschrieben, einige
zusammen mit Pournelle, die älteren Known-Space-Bücher und die
ersten beiden Ringwelt-Romane. ‚Ringworld Throne‘ ist ohne
Handlung und ohne Sinn.

Wenn Dir Ringwelt gefällt, solltest Du David Brin und Vernor
Vinge lesen; beide ähneln Niven, haben ihm aber einiges voraus,
und das auch ohne Ringwelten. Besonders die Darstellung von
nichtmenschlichen Rassen ist bei beiden hervorragend.

      • Spoiler! - - -

( übrigens sind diese Jungs die Vorfahren der Menschen !!! ).

Schön, das hätten wir ja auch geklärt.

Absolut faszinierend - dazu kommt der meiner Meinung nach
beste Charakter, der jemals in einem Buch oder Film
dargestellt wurde und beim Leser unglaubliche Sympathien
weckt.

Ich hoffe, Du meinst Teela Brown. Es ist immer leichter, Freaks
zu beschreiben.

Thorsten

Moin,

allerdings hat er diese
Dinge erfunden oder in dieser Form populär gemacht und nur
deswegen sind sie gang und gebe. Der Fluch des Early Adopters.

Populaer gemacht, erfunden hats Lem und der ist eben ein
koenner nicht soon Duennbrettbohrer wie Gibson.

In diesem Fall geht es wirklich darum, daß er es bekannt
gemacht hat; nicht die Ideen, sondern eher die benutzten
Wörter. Shadowrun ist ja schon fast wortwörtlich abgeschrieben.

Ueberhaupt hat Lem einen grossen Teil der von ihm erfunden
Ideen selbst erfunden (soweit ich weiss) ohne dabei so
unbeholfen zu wirken wie Gibson im Neuromancer.

Dazu schreibe ich nochmal etwas, wenn ich fertig bin.

Ich habe vor einigen Monaten ‚Virtual Light‘ gelesen. Ich mag
das Buch, aber die Story kam mir nach den vielen
Weltrettungsbüchern, die ich vorher gelesen habe, schon fast
harmlos vor. Es ist aber eine gute Kriminalgeschichte.

Und dabei finde ich noch, dass Lem nichtmal sonderlich guten
Stil schreibt.

Die Robotermärchen finde ich exzellent.

Thorsten

Moin,

…nun top-leute wie gibson und lem niederzumachen, daß
kann jeder, allerdings etwas vergleichbares hinzubekommen,
das können die wenigsten - die jedoch die das maul am
weitesten aufreißen, haben in der regel am wenigsten drauf…

Hallo? Schlecht geschlafen? Ich muß doch nicht schreiben
können, um Schreiber zu kritisieren!?

Thorsten

Äh… Der Nachteil von Trilogien ist, daß man alle drei Bücher
lesen muß , um die ganze Geschichte zu kennen.

Trilogien die durch Erweiterung ursprünglich eigenständiger Romane zustande gekommen sind, muß man nicht komplett lesen.

Niven hat einige faszinierende Einfälle (zB. die Ringwelt
selbst, das Tasp, das Teela-Brown-Gen), aber er unterlässt es
völlig, diese Einfälle auszunutzen, die werden wie Perlen
aufeinandergereiht.

Tja, ich würde sagen: Endlich mal ein Autor, der es nicht nötig hat, alle seine faszinierenden Einfälle so breit zu treten, daß es dem Leser zum Hals raushängt, sondern einem schön ständig neue in Form einer wunderschönen Perlenkette präsentiert.

die Puppetiers werden ebenfalls
schwach dargestellt (Nessus und der Hinterste sind praktisch
identisch).

Was heißt hier schwach dargestellt? Bei dir klingt es so, als würde es dich stören, daß er die Charaktere nicht so ausführlich beschreibt oder Unterschiede herstellt. Dazu kann ich nur sagen: Ich habe es soooooooooooooooooo satt, SF zu „genießen“, in denen die Autoren nach diesem ewig währenden literarischen Strickmuster die Charaktere bis zum Erbrechen beschreiben und dabei ganz vergessen, daß sie SF machen - das führt dann oft dazu, daß die SF nur eine ganz normale Geschichte vor buntem Hintergrund ist. Gerade dadurch, daß Niven die Schwerpunkte nicht ausschließlich bei den Charakteren sucht, macht es doch erst zu richtiger SF.

Wenn Dir Ringwelt gefällt, solltest Du David Brin und Vernor
Vinge lesen; beide ähneln Niven, haben ihm aber einiges
voraus, und das auch ohne Ringwelten. Besonders die
Darstellung von nichtmenschlichen Rassen ist bei beiden
hervorragend.

Werde ich vielleicht mal versuchen.

Absolut faszinierend - dazu kommt der meiner Meinung nach
beste Charakter, der jemals in einem Buch oder Film
dargestellt wurde und beim Leser unglaubliche Sympathien
weckt.

Ich hoffe, Du meinst Teela Brown. Es ist immer leichter,
Freaks zu beschreiben.

Eigentlich meinte ich Louis Wu. Eben mal kein Draufgängerheld sondern jemand, der nachdenkt - eine faszinierende Kombination: Ein 200 Jahre alter, weiser Mann, der dynamisch und jung ist wie ein 20 jähriger. Das ist einfach nur genial. Außerdem schafft es Niven, das der Leser ihn einfach mag, obwohl er eigentlich gar kein Held ist - ohne seine gesamte Biographie herunterzurasseln, wie du es ja warscheinlich gerne hättest. Dadurch ist die Handlung nicht langatmig.
Ich kriege von meinen Deutsch - Lehrern oft diese sogenannte Weltliteratur vorgesetzt. Dabei stelle ich nur immer wieder fest, daß kein Autor in diesen ach so genialen Büchern es jemals fertig gebracht hat, einen Charakter so lebendig erscheinen zu lassen, wie es Niven hier geschafft hat, obwohl diese Autoren zig Seiten veranschlagen, nur um sich mit den Hauptpersonen der Bücher auseinanderzusetzen. Louis Gedankengänge erscheinen wie eigene - man kann sich richtig in ihn hineinversetzen. Ich habe noch keinen Autor erlebt, der dazu so in der Lage war.

Florian

Moin,

…nun top-leute wie gibson und lem niederzumachen, daß
kann jeder, allerdings etwas vergleichbares hinzubekommen,
das können die wenigsten - die jedoch die das maul am
weitesten aufreißen, haben in der regel am wenigsten drauf…

Hallo? Schlecht geschlafen? Ich muß doch nicht schreiben
können, um Schreiber zu kritisieren!?

oh oh - lese meine geschriebenen worte, denn niemand soll
davon abgehalten werden zu kritisieren - dies gilt auch
für mich, denn ich kritisiere lediglich die kritiker!!
gibson und lem waren zu der zeit ihrer besten romane visonäre
mehr noch: sie SIND/WAREN schrifsteller die gelesen werden/wurden
zudem: geschmack ist subjekt - objektiv gibt es da nicht gut und schlecht…
…galaktische grüße
ad

hihihi
Rate mal, was bei mir im Regal steht…höhöhöhö…

Vorkosigan rules!!!

Hallo? Erde an Arthur? Ich halte Lem fuer einen der besten
SF-Autoren, die je geschrieben haben, und habe nie gesagt,
dass er schlecht, ich habe ihn im Gegenteil empfohlen. Ich
habe nur gesagt, dass ich seinen Stil nicht sooo toll finde,
ist halt kein Hemingway oder Nabokov (nichtmal ein Orwell),
oder willst Du das bestreiten?

JA

Hat halt andere Qualitaeten.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich natuerlich nicht die
Originale von Lem gelesen habe, mag sein, dass er eigentlich
sogar ziemlich guten Stil schreibt. Allerdings habe ich auch
schon zahlreiche Buecher gelesen, die trotz uebersetzung
literarisch viel mehr hergaben als Lem. Seine Charaktere sind
z.B. meist relativ flach …

UND???

Und Top-Leute wie Gibson? Naja, dann sind King, Konsalik und
Konsorten auch Top-Leute, herzlichen Glueckwunsch. Ich habe ja
garnichts gegen Trash,

ich halte deine meinung für trash!

lese ich doch selber staendig, aber ist
halt genau das - billige komerzielle Unterhaltung. Gibson ist
genauso originell wie Madonna

das ist mal ein klasse vergleich!!!
deine einschätzung ist genauso originell wie hundekuchen!!

hat offenbar ein Haendchen
dafuer, bei den richtigen Leuten zu klauen, was ja durchaus
beachtenswert ist.

kaum ein sf-autor ist mehr beklaut worden als gibson!!

Naja, ich hatte nicht vor, Schriftsteller zu werden. Und nach
den leisen Toenen zu urteilen, die hier aus Deiner Richtung
reinwehen, solltest Du davon viellecht auch lieber Abstand
nehmen.

zu spät!
gruß
ad

Moin,

…nun top-leute wie gibson und lem niederzumachen, daß
kann jeder, allerdings etwas vergleichbares hinzubekommen,
das können die wenigsten - die jedoch die das maul am
weitesten aufreißen, haben in der regel am wenigsten drauf…

Hallo? Schlecht geschlafen? Ich muß doch nicht schreiben
können, um Schreiber zu kritisieren!?

oh oh - lese meine geschriebenen worte, denn niemand soll
davon abgehalten werden zu kritisieren

Nein, Du benutzt nur eine recht ungewöhnlich Sprache, um diese
Kritiker zu beschreiben. Wollen wir Worte klaubern?

dies gilt auch für mich, denn ich kritisiere lediglich die
kritiker!!

Ähhh… Wenn ich Dich recht verstehe, kritisierst Du, daß
jemand die von Dir hochgeschätzten Autoren kritisiert, weil
diese Kritiker keine besseren Leistungen als diese Autoren
erbringen könnten. Du selbst darfst aber gemäß der Meinung
dieser Kritiker diese Kritiker kritisieren, weil diese ja der
Meinung sind, daß man auch kritisieren darf, ohne selbst zu
besseren Leistungen in der Lage zu sein.

Gesundheit.

gibson und lem waren zu der zeit ihrer besten romane visonäre
mehr noch: sie SIND/WAREN schrifsteller die gelesen
werden/wurden

Nicht nur Visionäre, sonder auch erfolgreich? Du hast
verschrobene Wertvorstellungen.
Bei Gibson zumindest würde ich das bezweifeln. Er hat zwar
einiges zusammengetragen, aber vieles gab es schon vorher.

Thorsten

Moin,

kaum ein sf-autor ist mehr beklaut worden als gibson!!

Ich sollte besser ins Bett gehen, aber Du bist ja wirklich ein
Herzchen, das kann ich mir nicht entgehen lassen.
Laß mich mal raten was Du aus dem Bereich Cyberpunk bisher
gelesen hast: Neuromancer, Shadowrun, Shadorun 2ndE, Shadowrun
3rdE, Street Samurai Catalog, etc.

Gibson hat einem literarischen Konzept ein Gesicht gegeben,
aber
Jetzt war ich doch einen Moment lang versucht, ernsthaft mit
Dir diskutieren zu wollen. Wollen wor mal so fragen: Was ist
originär Gibsons Idee?

Thorsten

Known Space
Moin,

Niven hat einige faszinierende Einfälle (zB. die Ringwelt
selbst, das Tasp, das Teela-Brown-Gen), aber er unterlässt es
völlig, diese Einfälle auszunutzen, die werden wie Perlen
aufeinandergereiht.

Tja, ich würde sagen: Endlich mal ein Autor, der es nicht
nötig hat, alle seine faszinierenden Einfälle so breit zu
treten, daß es dem Leser zum Hals raushängt, sondern einem
schön ständig neue in Form einer wunderschönen Perlenkette
präsentiert.

So einfach ist das nicht: Die Implikationen zB. des
Teela-Brown-Gens gehen weit über das hinaus, was in Ringworld
zur Sprache kommt. Die gesamte menschliche Zivilisation, dann
auch der gesamte Bekannte Weltraum wäre davon betroffen, nicht
nur ein paar verlorene Raumfahrer. Mich stört also nicht, daß
Niven es vermeidet, jede Idee zu melken, sondern daß er
revolutionäre Ideen präsentiert, die aber keine Revolution nach
sich ziehen.
Der Tasp ist ein eigenes Buch wert, in Ringworld kommt er
einfach zu kurz. Das ist wie Alien vs. Predator.
Wie man solche Ideen viel wirksamer nutzen kann, beschreibt er
in Neutron Star (IIRC). Wie man eine Idee bis zum letzten
Blutstropfen aussaugen kann, und das auf kleinstem Raum hat
Heinlein in ‚All you Zombies‘ gezeigt.

die Puppetiers werden ebenfalls
schwach dargestellt (Nessus und der Hinterste sind praktisch
identisch).

Was heißt hier schwach dargestellt?

Nessus und der Hinterste sind praktisch identisch.

Bei dir klingt es so, als würde es dich stören, daß er die
Charaktere nicht so ausführlich beschreibt oder Unterschiede
herstellt.

Allerdings. Was nützt ein neue Rasse, wenn alle Mitglieder
dieser Rasse identisch sind? Das bringt nicht mehr als ein
beliebiger anderer, menschlicher Charakter.
In ‚Startide Rising‘ hat das wichtigste Raumschiff eine
Besatzung, die aus drei Menschen, einem Schimpansen und (IIRC)
~300 Delphinen besteht. Wie interessant wäre es wohl, wenn das
alles nur Fische wären?
Besser noch sind Vinges Tines, die auf
einer für Niven typischen Idee beruhen, aber in all ihrer
mentalen Einzigartigkeit plausibel beschrieben werden, ohne die
Erzählung durch pseudowissenschaftliche Abhandlungen zu
unterbrechen. Ich kann mich nicht an einen Charakter erinnern,
der mich so fasziniert wie Steel. (Das kann aber auch an meinem
schlechten Gedächtnis oder der leeren Weinflasche liegen.)

Dazu kann:ich nur sagen: Ich habe es soooooooooooooooooo satt,
SF zu „genießen“, in denen die Autoren nach diesem ewig
währenden literarischen Strickmuster die Charaktere bis zum
Erbrechen beschreiben und dabei ganz vergessen, daß sie SF
machen - das führt dann oft dazu, daß die SF nur eine ganz
normale Geschichte vor buntem Hintergrund ist.

OK, Du sprichst hier mehrere Dinge an:

  1. Ich mag tendenziell eher Bücher (und Filme), in denen es
    kracht und blitzt, will also auf keinen Fall eine überzogene
    Charakterisierung. Trotzdem kann eine solche an sich niemals
    falsch sein, nur zu ausführlich.
  2. Nur weil etwas ein bewährtes literarisches Muster ist, muß
    es nicht schlecht sein.
  3. Du behauptest, daß SF auf Charakterisierung verzichten kann.
    Da kann ich nur vehement widersprechen. Ich will keine Bücher
    von Raumschiffen, sondern von Menschen in Raumschiffen. Nur
    weil Menschen in ungewöhnliche Situationen gebracht werden, hat
    SF eine Existenzberechtigung. Wie spannend wäre 2001 wohl, wenn
    HAL auf den Quader gestoßen wäre?

Gerade dadurch, daß Niven die Schwerpunkte nicht
ausschließlich bei den Charakteren sucht, macht es doch erst
zu richtiger SF.

SF = Raumschiffe + Aliens + Laserstrahlen? Wohl kaum. Beides,
nämlich typische SF-Elemente und eine überzeugende Darstellung
der Charaktere, ist möglich, darum sollte man sich nicht ohne
Not mit weniger zufriedengeben.

Wenn Dir Ringwelt gefällt, solltest Du David Brin und Vernor
Vinge lesen; beide ähneln Niven, haben ihm aber einiges
voraus, und das auch ohne Ringwelten. Besonders die
Darstellung von nichtmenschlichen Rassen ist bei beiden
hervorragend.

Werde ich vielleicht mal versuchen.

Das solltest Du Dir ganz fest vornehmen. Für mich war Niven
auch mal der Autor traditioneller SF, von Brin und Vinge
wird er aber klar deklassiert. Der Thron wirkte, als ob er Geld
brauchte.

Absolut faszinierend - dazu kommt der meiner Meinung nach
beste Charakter, der jemals in einem Buch oder Film
dargestellt wurde und beim Leser unglaubliche Sympathien
weckt.

Ich hoffe, Du meinst Teela Brown. Es ist immer leichter,
Freaks zu beschreiben.

Eigentlich meinte ich Louis Wu.

Schade. Teela ist wirklich interessant, sowohl vorher wie
nachher.

Eben mal kein Draufgängerheld sondern jemand, der nachdenkt -
eine faszinierende Kombination: Ein 200 Jahre alter, weiser
Mann, der dynamisch und jung ist wie ein 20 jähriger.

Diese Weisheit ist halt nicht einfach zu übermitteln. Was mich
betrifft, hat es Niven nicht geschafft. Das hohe Alter ist
somit auch nur ein Gimmick.

Außerdem schafft es Niven, das der Leser ihn einfach mag,
obwohl er eigentlich gar kein Held ist - ohne seine gesamte
Biographie herunterzurasseln, wie du es ja warscheinlich gerne
hättest.

Vorsicht mit diesen Spekulationen.

Ich kriege von meinen Deutsch - Lehrern oft diese sogenannte
Weltliteratur vorgesetzt. Dabei stelle ich nur immer wieder
fest, daß kein Autor in diesen ach so genialen Büchern es
jemals fertig gebracht hat, einen Charakter so lebendig
erscheinen zu lassen, wie es Niven hier geschafft hat, obwohl
diese Autoren zig Seiten veranschlagen, nur um sich mit den
Hauptpersonen der Bücher auseinanderzusetzen.

Vielleicht liegt das an Deinem Lehrer? Ich bin zwar in der
großen Weltliteratur auch nicht so zu Hause, die beiden Bücher,
die ich mir gekauft habe, weil die Autoren den Nobelpreis
bekommen haben, sind aber ganz ausgezeichnet. Beides sind
ereignisreiche Geschichten, in denen nicht viel Zeit bleibt, um
ausführliche Charakterisierungen vorzunehmen, trotzdem gelingt
es beiden Autoren, die handelnden äh… ‚Personen‘ unglaublich
lebendig werden zu lassen.
Ein anderer ständiger Favorit von mir ist Shakespeare. Mit
dessen Sprache kann leider weder Niven noch Vinge im
Entferntesten mithalten.

Louis Gedankengänge erscheinen wie eigene - man kann sich
richtig in ihn hineinversetzen.

Der Mensch denkt?

Zur Erklärung: Ich mag Nivens Bücher, auch die, die er mit
diesem Redneck geschrieben hat, aber mehr als gute
Abenteuergeschichten sind es nicht. Wirklich gut sind einige
seiner Kurzgeschichten.

Thorsten

Moin,

Äh… Der Nachteil von Trilogien ist, daß man alle drei Bücher
lesen muß , um die ganze Geschichte zu kennen.

Trilogien die durch Erweiterung ursprünglich eigenständiger
Romane zustande gekommen sind, muß man nicht komplett lesen.

Man muß nur sterben, aber die ganze Geschichte kennt man
nur, wenn man alle Bücher kennt.

Thorsten

aber die ganze Geschichte kennt man
nur, wenn man alle Bücher kennt.

Nach der Logik düftest Du überhaupt kein Buch lesen, weil immer die Gefahr besteht, daß der Autor eine Fortsetzung plant.

Weiß irgend jemand, wo man vielleicht Grenzen der Unendlichkeit herkriegen könnte? Es ist nämlich leider vergriffen und meine Bücherei hat’s leider auch nicht. :frowning:

Nina

Moin,

aber die ganze Geschichte kennt man
nur, wenn man alle Bücher kennt.

Nach der Logik düftest Du überhaupt kein Buch lesen, weil
immer die Gefahr besteht, daß der Autor eine Fortsetzung
plant.

Zunächst mal darf ich lesen, was ich will, weil ich nichts gegen Trilogien einzuwenden habe.
Dann besteht natürlich in Unterschied zwischen dem ersten Band einer Trilogie und einem einzelnen Buch, für das nicht komplett ausgeschlossen werden kann, daß es mal irgendwann eine Fortsetzung geben wird. Gerade im Bereich Fantasy und SF sind Trilogien (gerne auch mal Duodekalogien) gang und gebe, da wird man sich mal dafür interessieren dürfen, ob man schon im Vorhinein wissen kann, daß es weitergeht.

Thorsten

Moin,

Oops, war wohl doch der Wein.

Vielleicht liegt das an Deinem Lehrer? Ich bin zwar in der
großen Weltliteratur auch nicht so zu Hause, die beiden
Bücher,
die ich mir gekauft habe, weil die Autoren den Nobelpreis
bekommen haben, sind aber ganz ausgezeichnet. Beides sind
ereignisreiche Geschichten, in denen nicht viel Zeit bleibt,
um
ausführliche Charakterisierungen vorzunehmen, trotzdem gelingt
es beiden Autoren, die handelnden äh… ‚Personen‘ unglaublich
lebendig werden zu lassen.

William Golding - Lord of the Flies
Richard Adams - Watership Down

Thorsten

guten morgen

oh oh - lese meine geschriebenen worte, denn niemand soll
davon abgehalten werden zu kritisieren

Nein, Du benutzt nur eine recht ungewöhnlich Sprache, um diese
Kritiker zu beschreiben.

danke für das kompliment!!

dies gilt auch für mich, denn ich kritisiere lediglich die
kritiker!!

Ähhh… Wenn ich Dich recht verstehe, kritisierst Du, daß
jemand die von Dir hochgeschätzten Autoren kritisiert,

ja, genau - richtig erkannt

weil diese Kritiker keine besseren Leistungen als diese Autoren
erbringen könnten.

nein - meine kritik hatte nicht diese begründung - dies war
lediglich eine gewagte festellung meinerseits und ich denke
immernoch das es so ist…

Du selbst darfst aber gemäß der Meinung
dieser Kritiker diese Kritiker kritisieren, weil diese ja der
Meinung sind, daß man auch kritisieren darf, ohne selbst zu
besseren Leistungen in der Lage zu sein.

jeder darf kritisieren und dies ohne begründung!!!

Gesundheit.

danke

gibson und lem waren zu der zeit ihrer besten romane visonäre
mehr noch: sie SIND/WAREN schrifsteller die gelesen
werden/wurden

Nicht nur Visionäre, sonder auch erfolgreich? Du hast
verschrobene Wertvorstellungen.

wertvorstellungen´ und verschroben´ passt nicht zusammen
wertvorstellen sind entweder immer verschroben oder nie!!

Bei Gibson zumindest würde ich das bezweifeln. Er hat zwar
einiges zusammengetragen, aber vieles gab es schon vorher.

dies entspricht nicht meiner ansicht
gruß
ad

Laß mich mal raten was Du aus dem Bereich Cyberpunk bisher
gelesen hast: Neuromancer, Shadowrun, Shadorun 2ndE, Shadowrun
3rdE, Street Samurai Catalog, etc.

sorry, davon nur neuromancer…
…allerdings gibt es ja noch effinger, sterling, rucker,
stephenson, williams, cadigan, bear, spinrad…etc. etc

Gibson hat einem literarischen Konzept ein Gesicht gegeben,
aber
Jetzt war ich doch einen Moment lang versucht, ernsthaft mit
Dir diskutieren zu wollen. Wollen wor mal so fragen: Was ist
originär Gibsons Idee?

ich spreche nicht über ideen - kann doch eh niemand nachvollziehen - damals als neuromancer heraus kam hab
ich auch nicht gefragt, ob das seine ideen waren - es war vieles neu (mit sicherheit auch einiges nur neu variiert - blade runner war doch immer irgendwo anwesend) und dazu noch hervorragend zu papier gebracht - sicher gibt es mittlerweile auch für mich bessere cyberpunk-autoren…(aber auch nicht gerade sehr viele)
gruß
ad