...endlich wieder Bus fahren

Hallo,

das Bahnmonopol fällt und man kann bald mit dem Bus von Stadt zu Stadt fahren.

Wieso erst heute?

Ich wusste gar nicht, dass das bisher nicht erlaubt ist in unserer gesteuerten Marktwirtschaft…

Gruß
René

Hallo,

das Bahnmonopol fällt und man kann bald mit dem Bus von Stadt
zu Stadt fahren.

schon jetzt gibt es Fernbusse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbusverkehr_in_Deuts…

Wieso erst heute?

§ 13 Abs. 2 Nr. 2a):
http://www.gesetze-im-internet.de/pbefg/__13.html

Zweck war der Schutz der damals noch vergleichsweise jungen Bundesbahn.

C.

Moin!

Ich verstehe Dich nicht, seit Jahren fahre ich in meiner Freizeit mit dem Bus von Stadt zu Stadt und kein Eisenbahner hat sich jemals darüber beschwert…:

http://www.ford.de/Nutzfahrzeuge/FordTransitNugget/I…

Nur dieser Bus kommt in Frage, denn hier kann ich entscheiden, wer neben mir sitzt.

Bahn finde ich doof, da ist das Überholen so schwierig…

Gruß,
M:

Moin!

Ich verstehe Dich nicht, seit Jahren fahre ich in meiner
Freizeit mit dem Bus von Stadt zu Stadt und kein Eisenbahner
hat sich jemals darüber beschwert…:

Hallo
Aber es hat in der Vergangenheit keinen Fernverkehr wie Hamburg - München oder Kiel- Freiburg gegeben.

c

Hallo!

Die Bahn bedient den Fernverkehr deutlich schneller, energetisch günstiger, mit geringerem Personalaufwand und sicherer, als es mit Bussen möglich ist, die sich über Straßenverbindungen des Individualverkehrs quälen müssen.

Welchen Grund zur Freude gibt es, dennoch Busse im Linien-Fernverkehr einzusetzen?
Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?
Wäre es nicht sinnvoller, den Ausbau der Bahn zu forcieren und deren rollendes Gerät in Menge und Technik zu optimieren?
Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?
Warum soll man sich freuen, wenn Autobahnen und die Umwelt noch stärker belastet werden?

Gruß
Wolfgang

Welchen Grund zur Freude gibt es, dennoch Busse im
Linien-Fernverkehr einzusetzen?

ein billigeres ticket?

Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des
Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?

kostensenkung?

Wäre es nicht sinnvoller, den Ausbau der Bahn zu forcieren und
deren rollendes Gerät in Menge und Technik zu optimieren?

optimieren tut man vor allem, wenn man konkurrenz hat.

Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?

weil der ticketpreis sinken wird

Warum soll man sich freuen, wenn Autobahnen und die Umwelt
noch stärker belastet werden?

das ist eine unbewiesene behauptung

Hallo,

Welchen Grund zur Freude gibt es, dennoch Busse im
Linien-Fernverkehr einzusetzen?

Durch den Buslinienfernverkehr wird der preissensible Teil der jetzigen Bahnkunden im Fernverkehr zum Bus abwandern. Die Busunternehmen werden nämlich ihre Tickets billiger anbieten können, da die Infrastrukturnutzung quasi kostenlos ist. Wenn dem Fernverkehr auf der Schiene ein Euro an Fahrgeldeinnahmen verloren geht, bedeutet das auch annähernd ein Euro Schaden. Der Grund liegt in den vernachlässigbaren variablen Kosten pro Fahrgast. Somit werden viele Fernverkehrsangebote auf der Schiene wegfallen, weil die Verbindungen unwirtschaftlich werden.

Der Schienenpersonenfernverkehr wird sich in Zukunft noch mehr aus der Fläche zurückziehen. Er benötigt, wenn schnelle Verbindungen angeboten werden sollen, eine gut ausgebaute Infrastruktur. Dies bedeutet, es sind auch hohe Investitionen nötig. Und nun muss man nur eins und eins zusammenzählen.

Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des
Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?

Die Automobilindustrie wäre der oben beschriebenen Entwicklung vermutlich nicht abgeneigt.

Wäre es nicht sinnvoller, den Ausbau der Bahn zu forcieren und
deren rollendes Gerät in Menge und Technik zu optimieren?

Ja. Nur sinnvolle Verkehrspolitik und schwarz-gelb - ???.

Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?

Einzelne mögen sich über Neun-Euro-Tickets freuen. Den Schaden trägt die Allgemeinheit.

Warum soll man sich freuen, wenn Autobahnen und die Umwelt
noch stärker belastet werden?

Es bringt Argumentationshilfe für den Ausbau der Autobahnen. Die Leute, die sich wirklich auskennen, sind sich weitgehend einig, dass es in Deutschland eigentlich keinen bedeutsamen Autobahnneu- und -ausbau (zum Beispiel von zwei auf drei Spuren) mehr geben dürfte. Das liegt schlicht daran, dass man mehr und mehr Geld in den Erhalt der aktuellen Straßeninfrastruktur stecken muss. Beispielsweise müssen in den nächsten Jahren unzählige Brücken erneuert werden. Wenn man jedoch trotzdem weiter ausbauen möchte, muss an anderer Stelle etwas wegfallen, sonst kriegt man die „zwölfspurigen Autobahnen“ nicht finanziert: http://www.tagesschau.de/kommentar/fernbusse100.html

Die Busse selbst fallen dabei, was die Straßenschäden angeht, augrund der vielen schweren LKW auch nicht mehr so stark ins Gewicht.

Gruß
Ultra

Wahnsinn, ein Artikel von dir, dem ich mal ausnahmslos zustimmen kann.

Gruß

Anwar

Hallo,

das Bahnmonopol fällt und man kann bald mit dem Bus von Stadt
zu Stadt fahren.

schon jetzt gibt es Fernbusse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbusverkehr_in_Deuts…

… die in 80% der Fälle von BelinLinienBus betrieben werden (zu 65% in Besitz der Deutschen Bahn)
Und die eigentlich nur wegen des kalten Krieges existieren:

Der Betrieb auf den innerdeutschen Linien beruht dabei größtenteils auf Genehmigungen für die Busbetriebe zwischen West-Berlin und westdeutschen Großstädten aus der Zeit vor der Deutschen Wiedervereinigung, die damals aufgrund der schlechten Eisenbahnverbindungen erteilt werden konnten
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Linien_Bus

Gruß
KB

Hi

Etwas Konkurrenz schadet ja nicht, so viel Mist, wie die Bahn ständig baut. Vielleicht kämen die dann mal ein wenig in die Puschen.

Ich glaube nicht, dass sich der Verkehr komplett auf die Busse verteilt. Immer diese Horrorszenarien, die gesponnen werden, wenn etwas neues kommt.

Zeit auch noch ein Faktor. 9 Euro hin oder her, ich will nicht 20 Stunden im Bus hängen wenn die Strecke auch in 9 Stunden für 26€ zu schaffen ist.

lg
Kate

Moin!

Offenbar kam der Gag nicht an. Ich fahre mit meinem eigenen Camping-BUS…

Weder nutze ich die Bahn, noch würde ich mich in einen solchen Fernbus setzten. Viel zu gefährlich…

Gruß,
M.

Hallo!

Welchen Grund zur Freude gibt es, dennoch Busse im
Linien-Fernverkehr einzusetzen?

Durch den Buslinienfernverkehr wird der preissensible Teil der
jetzigen Bahnkunden im Fernverkehr zum Bus abwandern.

…was kein Wunder ist, da Bahnfahren zu und in vernünftigen Reisezeiten richtig Geld kostet.

Die
Busunternehmen werden nämlich ihre Tickets billiger anbieten
können, da die Infrastrukturnutzung quasi kostenlos ist.

Das stimmt nicht. Für den Bus sind KfZ-Steuern und m.W. Autobahnmaut zu entrichten.

Wenn
dem Fernverkehr auf der Schiene ein Euro an Fahrgeldeinnahmen
verloren geht, bedeutet das auch annähernd ein Euro Schaden.
Der Grund liegt in den vernachlässigbaren variablen Kosten pro
Fahrgast. Somit werden viele Fernverkehrsangebote auf der
Schiene wegfallen, weil die Verbindungen unwirtschaftlich
werden.

Das ist dann eben so. Wen stört das?
Es gäbe ja auch die Möglichkeit, Bahnangebote wirtschaftlicher zu gestalten. Aber das ist natürlich Teufelswerk, der Beamtenladen muss natürlich weiterhin mit 30% Personal-Overhead laufen und es müssen weiterhin unnötige, weil ohne geeignete Infrastrultur nicht voll nutzbare Hochgeschwinigkeitszüge zu überteuerten Preisen und, wie wir letzten Sommer gelernt haben, minderer Qualität, eingekauft werden.

So wird das natürlich nichts.

Der Schienenpersonenfernverkehr wird sich in Zukunft noch mehr
aus der Fläche zurückziehen. Er benötigt, wenn schnelle
Verbindungen angeboten werden sollen, eine gut ausgebaute
Infrastruktur. Dies bedeutet, es sind auch hohe Investitionen
nötig. Und nun muss man nur eins und eins zusammenzählen.

Weshalb sollte man mit einem riesigen, stinkteuren Zug an den Ar… der Welt fahren, um 3 Omis abzuholen?
Das kann man mit Bussen, deren Größe bis hinunter zum VW-Bully flexibel angepasst werden kann, sehr viel effizienter erledigen.

Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des
Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?

M.W. fährt die Bahn ohnehin Verluste ein. Vielleicht lassen diese sich durch die Stillegung aller unrentablen Strecken verringern.

Die Automobilindustrie wäre der oben beschriebenen Entwicklung
vermutlich nicht abgeneigt.

…und ist die böse?
Wohl kaum, gut 25% der Jobs in Deutschland hängen mittelbar und unmittelbar von ihr ab.
Und das sind Jobs mit Wertschöpfung.

Wäre es nicht sinnvoller, den Ausbau der Bahn zu forcieren und
deren rollendes Gerät in Menge und Technik zu optimieren?

Ja. Nur sinnvolle Verkehrspolitik und schwarz-gelb - ???.

Ihr haltet einen Ausbau des Bahnpersonenverkehrs in die Fläche ernsthaft für sinnvoll?
Ich sehe das eher als groben Unfug an.

Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?

Einzelne mögen sich über Neun-Euro-Tickets freuen. Den Schaden
trägt die Allgemeinheit.

M.W. ist die Bahn privatisiert…

Ferner ist umgekehrt nicht einzusehen, weshalb der Reisende die Ineffizienz der Bahn durch zu hohe Ticketpreise subventionieren sollte.

Warum soll man sich freuen, wenn Autobahnen und die Umwelt
noch stärker belastet werden?

Selbstverständlich fällt der Strom für die Bahn vom Himmel…

Es bringt Argumentationshilfe für den Ausbau der Autobahnen.
Die Leute, die sich wirklich auskennen, sind sich weitgehend
einig, dass es in Deutschland eigentlich keinen bedeutsamen
Autobahnneu- und -ausbau (zum Beispiel von zwei auf drei
Spuren) mehr geben dürfte. Das liegt schlicht daran, dass man
mehr und mehr Geld in den Erhalt der aktuellen
Straßeninfrastruktur stecken muss. Beispielsweise müssen in
den nächsten Jahren unzählige Brücken erneuert werden.

Ich denke, dass diejenigen, die sich wirklich auskennen wissen, dass es reichlich unerheblich ist, ob ich eine Brücke mit 3 oder 6 Fahrspuren sanieren muss.

Wenn
man jedoch trotzdem weiter ausbauen möchte, muss an anderer
Stelle etwas wegfallen, sonst kriegt man die „zwölfspurigen
Autobahnen“ nicht finanziert:
http://www.tagesschau.de/kommentar/fernbusse100.html

Bei der Bahn z.B. wäre ja noch viel Einsparpotential vorhanden.

Die Busse selbst fallen dabei, was die Straßenschäden angeht,
augrund der vielen schweren LKW auch nicht mehr so stark ins
Gewicht.

So ist es.

Des Weiteren führen Busunternehmen, im Gegensatz zur Bahn, Steuern ab und erhalten keine Steuersubventionen.

Die vorhandene Bahninfrastruktur wäre m.E. sehr viel besser für Güterverkehr und im Personenverkehr für weitere Strecken wie München-Hamburg geeignet. Für Reisen aufs Land oder für 150 Km ist der Bus einfach die flexiblere Lösung.

Würden die Züge nicht an jeder Milchkanne halten, würden auch 180 Km/h ausreichen. Man müsste nicht mehr 300 Km/h Züge für das doppelte Geld kaufen, die dann aufgrund der mangelhaften Infrastruktur doch nur 200 fahren.

Gruß,
M.

Hallo Chatairliner,
naja, so jung ist die Idee nicht…
https://www.berlinlinienbus.de/index.php
Grüße
Almut

Hallo,

das Bahnmonopol fällt und man kann bald mit dem Bus von Stadt
zu Stadt fahren.

Wieso erst heute?

Warum wird wohl der Staat als Eigentümer eines Monopolisten nicht noch für zusätzliche Konkurrenz sorgen? Das ist wohl selbsterklärend. Außerdem muss in Deutschland naturgemäß alles reglementiert sein. Die Frage ist also, warum es jetzt doch aufgehoben wird.

Ich wusste gar nicht, dass das bisher nicht erlaubt ist in unserer gesteuerten Marktwirtschaft…

Das wird den meisten so gegangen sein. Und naturgemäß ist in einer gesteuerten Marktwirtschaft eben nicht alles möglich, sonst hätte wir ja auch eine freie.
Der Ursprung der bisherigen Regelung geht wohl bis 1931 zurück. Nach 80 Jahren kann man ruhig mal darüber nachdenken, ob das alles noch zeitgemäß ist. In Deutschland hätte das jedoch aufgrund der allerorten anzutreffenden und nun konsequenterweise auf aufheulenden Bedenkenträger kaum Erfolg.
Ich vermute mal ganz spontan, dass dieses Gesetz jetzt nicht aufgrund solcher Überlegungen, sondern aufgrund eines Winkes von der EU überarbeitet werden mußte. Wer regelmäßig auf unseren Autobahnen unterwegs ist, sieht andauernd Busse die offenkundig Linienverkehr zwischen Städten in Osteuropa bis nach Westeuropa also auch von und nach Deutschland anbieten. Die durften das also, wie will man es dann noch vernünftig deutschen Anbietern verbieten?
Das Ganze scheint damit einfach nur eine Anpassung an die Realitäten zu sein.

Grüße

eini bißchen gedacht und ein bißchen gerechnet

Fahrgast. Somit werden viele Fernverkehrsangebote auf der
Schiene wegfallen, weil die Verbindungen unwirtschaftlich
werden.

Das ist dann eben so. Wen stört das?

Ein Zug, der von A nach B fährt, hält - je nach Zugtyp - auch in C, D und E (jeweils zwischen A und B befindliche Orte). Wenn sich der Zug von A nach B nicht mehr rechnet, werden auch C, D und E nicht mehr bedient und das macht die Leute in C, D und E nicht glücklich.

Wer (wie Du) in einer Großstadt wohnt, ist sich wahrscheinlich gar nicht darüber im Klaren, wie schwierig es teilweise ist, sich auf dem Land mit dem ÖPNV fortzubewegen - erst recht, wenn man bestimmte Ankunfts- oder Abfahrtszeiten im Kopf hat.

Wenn nun die Bahn abschnittsweise als Anbieter wegfällt, bleibt in vielen Regionen nur das eigene KFZ als Alternative, wenn sich nicht ein örtlicher Verkehrsbetrieb dazu herabläßt, die nun mit Sicherheit defizitäre Verbindung mit einer Buslinie zu bedienen.

Es gäbe ja auch die Möglichkeit, Bahnangebote wirtschaftlicher
zu gestalten. Aber das ist natürlich Teufelswerk, der
Beamtenladen muss natürlich weiterhin mit 30%
Personal-Overhead laufen

Ich finde 30% Personalaufwandsquote bei einem Unternehmen im Verkehrsgewerbe nicht übermäßig viel. Zu dem Beamtenladen sei erwähnt, daß noch nicht einmal 15% der Personalaufwendungen auf Beamte entfällt. Also immer schön sachlich bleiben.

Der Schienenpersonenfernverkehr wird sich in Zukunft noch mehr
aus der Fläche zurückziehen. Er benötigt, wenn schnelle
Verbindungen angeboten werden sollen, eine gut ausgebaute
Infrastruktur. Dies bedeutet, es sind auch hohe Investitionen
nötig. Und nun muss man nur eins und eins zusammenzählen.

Weshalb sollte man mit einem riesigen, stinkteuren Zug an den
Ar… der Welt fahren, um 3 Omis abzuholen?

Weil der riesige Zug sowieso schon auf der Strecke hält und nur mal eben anhalten muß, um Schulkinder, alleinerziehende Mütter und Berufstätige einzusammeln.

Das kann man mit Bussen, deren Größe bis hinunter zum VW-Bully
flexibel angepasst werden kann, sehr viel effizienter
erledigen.

Ich habe gerade mal ein bißchen rumgerechent. Ein Personenkilometer hat die Bahn 2009 43 Cent gekostet - also inkl. Sprit bzw. Strom, Personalkosten und Abschreibungen.

Zum Vergleich ziehen wir die Rheinbahn heran, das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen. Hier wurden gut 2/3 der Verkehrsleistung 2009 mit Bussen erbracht, etwas weniger als ein Drittel mit Straßenbahn und U-Bahn. Somit dürfte deren Kostenprofil wohl eher einer regionalen Busstrecke entsprechen als dem der Bahn.

Ein Personenkilometer kostete die Rheinbahn 2009 € 6,24.

So viel zum Thema Effizienz von Buslinien, wobei der Linienverkehr in einer Großstadt wohl noch deutlich günstiger sein dürfte als auf dem platten oder bergigen Land.

Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des
Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?

M.W. fährt die Bahn ohnehin Verluste ein.

Die Bahn macht seit Jahren ordentliche Gewinn, meist so um die Milliarde Euro herum.

Ihr haltet einen Ausbau des Bahnpersonenverkehrs in die Fläche
ernsthaft für sinnvoll?
Ich sehe das eher als groben Unfug an.

Vielleicht siehst Du das ja anders, wenn Du Dich mehr mit Tatsachen beschäftigst.

Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?

Einzelne mögen sich über Neun-Euro-Tickets freuen. Den Schaden
trägt die Allgemeinheit.

M.W. ist die Bahn privatisiert…

Sie wird in einer privatrechtlichen Rechtsform geführt. Das ändert nichts daran, daß sie dem Bund und damit letztlich
uns allen gehört.

Ferner ist umgekehrt nicht einzusehen, weshalb der Reisende
die Ineffizienz der Bahn durch zu hohe Ticketpreise
subventionieren sollte.

Z.B. in der Telekommunikation und im Postwesen war die Zulassung von privaten Konkurrenten entweder ein klare lokale Ausrichtung oder das Angebot von flächendeckenden Dienstleistungen oder aber ein spezieller Mehrwert ggü. den bisherigen Monopolisten (der letztgenannte Punkt ist praktisch nie zum Tragen gekommen).

Auf Post oder Telefonate von Berlin nach München spezialisierte Unternehmen wären niemals zugelassen worden.

Komischerweise wird jetzt ausgerechnet beim Transport von Menschen ein anderer Maßstab angelegt. Das halte ich für wenig sinnvoll.

Warum soll man sich freuen, wenn Autobahnen und die Umwelt
noch stärker belastet werden?

Selbstverständlich fällt der Strom für die Bahn vom Himmel…

Auch hier wieder hilft die Beschäftigung von Tatsachen: Kraftwerke, die elektrische Energie erzeugen sind um einiges effizienter als Verbrennungsmotoren.

Wenn
man jedoch trotzdem weiter ausbauen möchte, muss an anderer
Stelle etwas wegfallen, sonst kriegt man die „zwölfspurigen
Autobahnen“ nicht finanziert:
http://www.tagesschau.de/kommentar/fernbusse100.html

Bei der Bahn z.B. wäre ja noch viel Einsparpotential
vorhanden.

Ja, man könnte den Geschäftsbetrieb komplett einstellen.

Würden die Züge nicht an jeder Milchkanne halten, würden auch
180 Km/h ausreichen. Man müsste nicht mehr 300 Km/h Züge für
das doppelte Geld kaufen, die dann aufgrund der mangelhaften
Infrastruktur doch nur 200 fahren.

Ein grandioser Abschluß eines beeindruckenden Beitrags.

C.

Hallo,

von der EU überarbeitet werden mußte. Wer regelmäßig auf
unseren Autobahnen unterwegs ist, sieht andauernd Busse die
offenkundig Linienverkehr zwischen Städten in Osteuropa bis
nach Westeuropa also auch von und nach Deutschland anbieten.
Die durften das also, wie will man es dann noch vernünftig
deutschen Anbietern verbieten?

der Unterschied liegt in der Grenzüberschreitung und dem Unternehmenssitz.

Gruß
Christian

Hallo,

von der EU überarbeitet werden mußte. Wer regelmäßig auf unseren Autobahnen unterwegs ist, sieht andauernd Busse die offenkundig Linienverkehr zwischen Städten in Osteuropa bis nach Westeuropa also auch von und nach Deutschland anbieten. Die durften das also, wie will man es dann noch vernünftig deutschen Anbietern verbieten?

der Unterschied liegt in der Grenzüberschreitung und dem Unternehmenssitz.

Auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, was genau damit gemeint ist, gehe ich doch trotzdem davon aus, das diese Regelung einfach gegen EU-Recht verstößt, auch wenn davon „nur“ deutsche Unternehmer betroffen waren. Umso mehr wäre es doch dann bescheuert, wenn alle Nachbarländer das hier anbieten, aber es deutschen verboten war bzw. es erst genehmigt werden musste. Oder hat jemand kontrolliert, dass jemand, der in AAchen in den Bus gestiegen ist, nicht doch schon in Berlin wieder ausgestiegen ist?
Und dürfen Holländer in Deutschland in aller Öffentlichkeit mit Drogen dealen, weil ihr Unternehmenssitz in Holland ist und sie nur grenuüberschreitend tätig werden?

Grüße

Wer regelmäßig auf
unseren Autobahnen unterwegs ist, sieht andauernd Busse die
offenkundig Linienverkehr zwischen Städten in Osteuropa bis
nach Westeuropa also auch von und nach Deutschland anbieten.

Wer die P&R-Parkanlage bei der Allianzarena östlich von München anfährt, kommt an den Haltestellen diverser Euroliner-Busse vorbei.
Gruß!
H.

Hallo Mathias,

zu den Korrekturen, die schon erfolgt sind und denen man zustimmen muss, möchte ich noch ein paar Dinge ergänzen:

Die
Busunternehmen werden nämlich ihre Tickets billiger anbieten
können, da die Infrastrukturnutzung quasi kostenlos ist.

Das stimmt nicht. Für den Bus sind KfZ-Steuern und m.W.
Autobahnmaut zu entrichten.

Autobahnmaut soll ja gerade nicht erhoben werden. Und die Kfz-Steuer ist eine fahrleistungsunabhängige Abgabe. Umgerechnet auf die durchschnittliche Nutzung ist das wenig - und vor allem in keiner Weise vergleichbar mit den Trassen- und Stationsentgelten.

Das ist dann eben so. Wen stört das?
Es gäbe ja auch die Möglichkeit, Bahnangebote wirtschaftlicher
zu gestalten. Aber das ist natürlich Teufelswerk, der
Beamtenladen muss natürlich weiterhin mit 30%
Personal-Overhead laufen

Das stimmt schlicht und einfach nicht. Mittlerweile liegt der Overhead in einem für Großunternehmen üblichen Maß.

und es müssen weiterhin unnötige,
weil ohne geeignete Infrastrultur nicht voll nutzbare
Hochgeschwinigkeitszüge zu überteuerten Preisen und, wie wir
letzten Sommer gelernt haben, minderer Qualität, eingekauft
werden.

Welchen Einfluss hätte dies denn - selbst wenn es stimmen würde - auf die Fahrpreise? Die Nutzungsdauern betragen mehrere Jahrzehnte. Und informier dich mal über das künftige Fahrzeugkonzept (DoSto-IC, ICX). Du wirst überrascht sein über die Wirtschaftlichkeit.

Der Schienenpersonenfernverkehr wird sich in Zukunft noch mehr
aus der Fläche zurückziehen. Er benötigt, wenn schnelle
Verbindungen angeboten werden sollen, eine gut ausgebaute
Infrastruktur. Dies bedeutet, es sind auch hohe Investitionen
nötig. Und nun muss man nur eins und eins zusammenzählen.

Weshalb sollte man mit einem riesigen, stinkteuren Zug an den
Ar… der Welt fahren, um 3 Omis abzuholen?
Das kann man mit Bussen, deren Größe bis hinunter zum VW-Bully
flexibel angepasst werden kann, sehr viel effizienter
erledigen.

Du verwechselst hier Nah- und Fernverkehr. Im Nahverkehr gibt es schon lange ein meist sehr gut abgestimmtes Konzept zwischen Bus und Bahn (siehe die jeweiligen Nahverkehrspläne infolge der Regionalisierung des SPNV). Nur wir reden hier über Fernverkehr und eine Entscheidung, die zu Parallelverkehren führen wird. Halbvoller Zug fährt parallel zu halbvollem Bus.

Die Automobilindustrie wäre der oben beschriebenen Entwicklung
vermutlich nicht abgeneigt.

…und ist die böse?

Nein, aber in der heutigen Form nicht zukunftsfähig.

Wäre es nicht sinnvoller, den Ausbau der Bahn zu forcieren und
deren rollendes Gerät in Menge und Technik zu optimieren?

Ja. Nur sinnvolle Verkehrspolitik und schwarz-gelb - ???.

Ihr haltet einen Ausbau des Bahnpersonenverkehrs in die Fläche
ernsthaft für sinnvoll?
Ich sehe das eher als groben Unfug an.

Ausbau? Es geht - abgesehen von einzelnen Reaktivierungen - höchstens um den Erhalt. Wobei wir da wiederum im hier nicht relevanten Nahverkehrsbereich sind.

Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?

Einzelne mögen sich über Neun-Euro-Tickets freuen. Den Schaden
trägt die Allgemeinheit.

M.W. ist die Bahn privatisiert…

Nein, den volkswirtschaftlichen Schaden trägt die Allgemeinheit.

Ferner ist umgekehrt nicht einzusehen, weshalb der Reisende
die Ineffizienz der Bahn durch zu hohe Ticketpreise
subventionieren sollte.

Dann drohten aber amerikanische Verhältnisse. Die Investitionen für gut ausgebaute Bahnstrecken lohnen sich volkswirtschaftlich sehr wohl, wenn man den theoretischen Schaden einrechnet, der ohne sie auftreten würde.

Es bringt Argumentationshilfe für den Ausbau der Autobahnen.
Die Leute, die sich wirklich auskennen, sind sich weitgehend
einig, dass es in Deutschland eigentlich keinen bedeutsamen
Autobahnneu- und -ausbau (zum Beispiel von zwei auf drei
Spuren) mehr geben dürfte. Das liegt schlicht daran, dass man
mehr und mehr Geld in den Erhalt der aktuellen
Straßeninfrastruktur stecken muss. Beispielsweise müssen in
den nächsten Jahren unzählige Brücken erneuert werden.

Ich denke, dass diejenigen, die sich wirklich auskennen
wissen, dass es reichlich unerheblich ist, ob ich eine Brücke
mit 3 oder 6 Fahrspuren sanieren muss.

Erstens stimmt das nicht, zweitens geht es darum, dass die Sanierung der heute vorhandenen Straßen und Brücken - egal wie breit - so viel Geld verschlingt, dass für den Neu- und Ausbau kaum mehr Geld vorhanden ist. Du wirst dich doch sicherlich nicht über zuwenige Straßenschäden momentan beschweren.

Des Weiteren führen Busunternehmen, im Gegensatz zur Bahn,
Steuern ab und erhalten keine Steuersubventionen.

Welche Steuersubventionen erhält denn die Bahn? Mit wieviel Prozent Umsatzsteuer sind Bahntickets Im Schienenpersonenfernverkehr belegt? Sagt dir der Begriff 500 Mio. Euro Dividende etwas?

Gruß
Ultra

hallo,
da die bahn den grossteil der bevölkerung entweder gar nicht oder zu unmöglichen zeitlichen bedingungen erreicht, ist es hinfällig, die vorteile der bahn aufzuzählen. von „gemeinwohl“ zu reden ist schon fast zynisch.