Guten morgen,
Ein Zug, der von A nach B fährt, hält - je nach Zugtyp - auch
in C, D und E (jeweils zwischen A und B befindliche Orte).
Wenn sich der Zug von A nach B nicht mehr rechnet, werden auch
C, D und E nicht mehr bedient und das macht die Leute in C, D
und E nicht glücklich.
Böse Welt.
Leider kommt auch kein ICE an meiner Haustür vorbei, selbst
die Autobahn ist 3 Km weg…
niemand spricht von ICE und Orten, die nur 3 Kilometer von
einer Autobahn liegen, sondern von Regionalzügen in Gebieten,
die wesentlich weiter als 3 Kilometer von einer Autobahn
entfernt liegen.
…und genau hier liegt im Bus der Vorteil der flexiblen Anpassung der Größe an Schwankungen im Aufkommen der Fahrgäste und der Möglichkeit des von einem Schienennetz unabhängigen Anfahrens kleinerer Orte.
Ich verstehe daher nach wie vor nicht, weshalb nach gut 40 Jahren guter Reisebustechnologie immer noch Züge mit extrem teurer und nur singulär nutzbarer Infrastruktur an den Ar…m der Welt fahren sollen.
Wer (wie Du) in einer Großstadt wohnt, ist sich wahrscheinlich
gar nicht darüber im Klaren, wie schwierig es teilweise ist,
sich auf dem Land mit dem ÖPNV fortzubewegen - erst recht,
wenn man bestimmte Ankunfts- oder Abfahrtszeiten im Kopf hat.
Deshalb haben Gott und Daimler der Welt das Auto gegeben.
Leider nicht allen und leider nichtkostenlos.
Die Bahn ist ebenfalls teuer. In Deutschland existieren m.W. ca. 140 Mio. Autos und 82 Mio. Menschen. Die grosse Mehrheit besitzt somit ein Auto.
Außerdem bist Du
doch der erste, der sich beklagt, wenn Dir Rentner und
Fahranfänger Dein Recht auf freie Entfaltung auf den Straßen
nehmen, weil sie sich nicht mit erlaubter
Höchstgeschwindigkeit + MwSt. fortbewegen.
Wie kommst Du denn darauf?
Ich ärgere mich lediglich, wenn das Rechtsfahrgebot und die Überholregeln nicht beachtet werden.
Wie alt die Person ist, die das macht, ist dabei wenig erheblich.
Dies nur, um höflicherweise auf Deinen kleinen Exkurs zu antworten.
Wenn nun die Bahn abschnittsweise als Anbieter wegfällt,
bleibt in vielen Regionen nur das eigene KFZ als Alternative,
wenn sich nicht ein örtlicher Verkehrsbetrieb dazu herabläßt,
die nun mit Sicherheit defizitäre Verbindung mit einer
Buslinie zu bedienen.
Das kostet dann eben den marktpreis. Billig auf dem land
wohnen und die lalgemeinheit für den Transport bezahlen
lassen, ist eben kein wirklich sinnvolles Konzept…
Komischerweise gehört der öffentliche Personennahverkehr zur
Daseinsvorsorge, ob es den Schlauköpfen in Großsstädten nun
paßt oder nicht.
Nur gehört es nicht zur „Daseinsfürsorge“, die „Schlauköpfe in Großstädten“ mit horrenden Infratsruktur- und Betriebskosten für ein an der Stelle nicht sinnvolles Verkehrskonzept zu belasten.
Gerade aus Deiner Feder hätte ich solchen Unfug eigentlich nciht erwartet.
Wie unschwer herauszulesen ist, geht mir nicht darum, die Landbevölkerung vom ÖPNV auszuschliessen, sondern ein vernünftiges Konzept anzubieten.
Ob Oma Kreszenz nun in Hinterhuglhapfing in einen Bus oder in einen Zug einsteigt, dürfte ihr egal sein, solange sie bequem und sicher an ihr Ziel befördert wird. Wenn dies dann mit einem Bus auch noch billiger geht, wird sie sich freuen.
Ich finde 30% Personalaufwandsquote bei einem Unternehmen im
Verkehrsgewerbe nicht übermäßig viel. Zu dem Beamtenladen sei
erwähnt, daß noch nicht einmal 15% der Personalaufwendungen
auf Beamte entfällt. Also immer schön sachlich bleiben.
Die Bahn ist in Bezug auf Personal wohl nach der Bundeswehr
einer der ineffizientesten Großbetriebe des Landes.
Und das kannst Du beurteilen, weil…?
…ich weiß, dass die Bahn nach wie vor tausende Beamte alimentiert, regelmässig von Gewerkschaften erpresst wird (aus diesen Diskussionen waren ja auch die Arbeitsbedingungen ersichtlich, ich wünschte ich hätte es auch so bequem) und im Management Leute wie Mehdorn sitzen hatte…
Eine Straffung des Systems ist politisch nicht gewollt, also
bezahlt der Bürger halt weiter und subventioniert die Renditen
für die Aktionäre der Bahn.
Aber Du weißt schon, daß die DB im Vergleich Bundes- und
Reichsbahn ein paar Leute weniger bezahlt und auch in den
letzten Jahren massiv eingespart hat, worin nicht wenige auch
das ein oder andere Sicherheitsrisiko sieht?
Das habe ich gelesen.
Dass solcherlei hingegen bei z.B. der Lufthansa kein Sicherheitsproblem nach sich gezogen hatte, beruhigte mich dann allerdings.
Einen vollkommen Ineffizienten Alimentierungsapparat für zehntausende Beamte und ÖDler um 30% zu straffen, dürfte kein Problem sein. Passiert sind ja höchstens 10%.
Weil der riesige Zug sowieso schon auf der Strecke hält und
nur mal eben anhalten muß, um Schulkinder, alleinerziehende
Mütter und Berufstätige einzusammeln.
Das kann ein Bus genauso:
Ich weiß nicht, wie das in München ist, aber die Bahn steht
zumindest hier deutlich weniger an Ampeln oder im Stau.
Man ist in München mit dem Auto ungefähr genausoschnell wie mit der S-Bahn.
Ferner nehme ich Einrichtungen wie S- und U-Bahnen aus der Diskussion aus, denn sie sind wichtig. Würden alle Menschen in M, die S- und U-Bahnen nutzen, morgen aufs Auto umsteigen, gäbe es ein problem.
Zudem gibt es ja ergänzend bereits Buslinien.
Würden allerdings alle Bahnfahrer auf Reisebusse umsteigen und die wichtigen Autobahnen hierfür 8-spurig ausgebaut, gäbe es kein Problem, sondern in spätestens 20 Jahren eine gewaltige Kosteneinsparung.
Das kann man mit Bussen, deren Größe bis hinunter zum VW-Bully
flexibel angepasst werden kann, sehr viel effizienter
erledigen.
Ich habe gerade mal ein bißchen rumgerechent. Ein
Personenkilometer hat die Bahn 2009 43 Cent gekostet - also
inkl. Sprit bzw. Strom, Personalkosten und Abschreibungen.
Und inkl. der Infrastrukturkosten für den Bürger? Wohl kaum.
Bis auf die Bundeszuschüsse, die bei bezogen auf den
Personenkilometer bestenfalls ein paar Cent ausmachen, schon.
Ah ja, bis auf die Bundeszuschüsse.
Rechne dann bitte auch die Kosten des Bundes für die Bahnrentner und Pensionäre mit ein, dann haben wir´s…
Mal abgesehen davon, daß Busunternehmen m.W. die Straßen auch
nicht bauen müssen, auf denen sie herumfahren.
Sie bezahlen allerdings Maut (das war noch nciht abschliessend geklärt) und KfZ-Steuer für die Fahrzeuge und Steuern an den Staat.
Die Bahn kassiert hingegen sicherlich mehr Subventionen, als sie Steuern abführt.
Von einer SfZ-Steuer (Schienefahrzeug-Steuer) habe ich bislang auch noch nichts gehört…
Zum Vergleich ziehen wir die Rheinbahn heran, das Düsseldorfer
Verkehrsunternehmen. Hier wurden gut 2/3 der Verkehrsleistung
2009 mit Bussen erbracht, etwas weniger als ein Drittel mit
Straßenbahn und U-Bahn. Somit dürfte deren Kostenprofil wohl
eher einer regionalen Busstrecke entsprechen als dem der Bahn.
Ein Personenkilometer kostete die Rheinbahn 2009 € 6,24.
So viel zum Thema Effizienz von Buslinien, wobei der
Linienverkehr in einer Großstadt wohl noch deutlich günstiger
sein dürfte als auf dem platten oder bergigen Land.
Weshalb ist dann Busfahren billiger???
Wie kommst Du darauf, daß Bus fahren billiger ist?
Das war der Ausgang der Diskussion. Die Buslinien verlangen niedrigere Ticketpreise als die Bahn.
Vergleiche einfach mal München-Prag, denn diese Linie wird auch heute bereits mit Zügen und Fernbussen bedient.
Welchen Grund zur Freude gibt es, wenn der im Eigentum des
Gemeinwesens befindlichen Bahn Konkurrenz gemacht wird?
M.W. fährt die Bahn ohnehin Verluste ein.
Die Bahn macht seit Jahren ordentliche Gewinn, meist so um die
Milliarde Euro herum.
Weil sie das Netz nicht bezahlt.
Busse bezahlen das Netz auch nicht und die Bahn investiert
durchaus auch ihr eigenes Geld.
s.o.
Vielleicht siehst Du das ja anders, wenn Du Dich mehr mit
Tatsachen beschäftigst.
Die wichttigste „Tatsache“ für mich ist dabei erst mal der
Reisepreis.
Wenn die Bahn so kostengünstig läuft wie Du schreibst,
weswegen ist dann ein A 310 der Lufthansa von München nach
Hamburg mit günstigeren Ticketpreisen unterwegs. Weil die
Lufthansa subventioniert wird etwa…?
Ja, z.B. über den Kerosinpreis.
Was bezahlt die Bahn für ihren Strom? Soviel wie ich?
Mal abgesehen davo:n wie
kommst Du darauf, daß der Flug günstiger ist? Mit der Bahn
kostet es 129 Euro, mit der Lufthansa > 400 Euro (kurzfristig)
und zwischen 95 und 200 Euro, wenn man Monate im voraus bucht.
Dann ist es aber auch u.U. mit der Bahn günstiger. Mal
abgesehen davon, daß man auch erst einmal zum Flughafen kommen
muß.
Letztens 2 Wochen vor der Reise angefragt:
M-HH
Sonntag abend
Bahn: 259 Eur
LH: 99 Eur
Weg zum Bahnhof bei mir: 30 min.
Weg zum Flughafen: 50 min.
War klar, womit ich reise, oder…?
Warum soll man sich freuen, wenn private Anbieter vorhersehbar
Rosinenpickerei zu Lasten der Bahn betreiben?
Einzelne mögen sich über Neun-Euro-Tickets freuen. Den Schaden
trägt die Allgemeinheit.
M.W. ist die Bahn privatisiert…
Sie wird in einer privatrechtlichen Rechtsform geführt. Das
ändert nichts daran, daß sie dem Bund und damit letztlich
uns allen gehört.
…was schleunigst geändert werden sollte.
Was nichts daran ändert, daß sie eben kein privater Anbieter
ist, wie Du behauptet hast.
Die Bahn wurde „privatisiert“, richtig?
Außerdem kann ich mir schlimmeres
vorstellen als ein Bundesvermögen, das effektiv Gewinne
einfährt. Da gibt es durchaus Unternehmen in öffentlicher
Hand, die das nicht hinbekommen.
Es gibt keine Gewinne bei der Bahn, wenn man sie wie ein Wirtschaftsunternehmen betrachtet und sich eben nicht nur einen Teil des Konzerns herauspickt, weil ja für den teuren rest der Bürger bezahlt.
Möchtest Du in Zukunft die Kosten für meine Versicherungen übernehmen? Dann sieht mein Gehalt auch besser aus und ich bezahle mehr Steuern…
Auf Post oder Telefonate von Berlin nach München
spezialisierte Unternehmen wären niemals zugelassen worden.
Komischerweise wird jetzt ausgerechnet beim Transport von
Menschen ein anderer Maßstab angelegt. Das halte ich für wenig
sinnvoll.
Ich auch.
Denn Post und TelKo sind liberalisiert und der Endkunde
bezahlt nur noch einen Bruchteil der früheren
Monopolisten-Preise.
Was nichts daran ändert, daß sich nun Unternehmen die Rosinen
herauspicken können und die Bahn alle bedienen muß.
Das lief im TelKo Bereich genauso. Komischerweise lohnt es sich für die freien Anbieter nach wie vor, obwohl sie überhöhte Netznutzungskosten an die Telekom bezahlen müssen.
Die Bahn „muss“ übrigens gar nichts im hier diskutierten Zusammenhang.
Sie betreibt ja sogar selbt auf manchen Strecken bereits Busse.
Sie fürchtet lediglich, wie alle „beamtenverseuchten“ Ex-Staatsbetriebe, die Konkurrenz. Denn dann wird´s unbequem.
Das ist ja
auch ein Grund dafür, warum sie auf einzelnen Strecken
zukünftig teurer sein wird als die privaten Busunternehmen,
die auf Rennstrecken mit 100% Auslastung operieren werden.
s.o.
Wo es soch nicht lohnt, fährt auch nicht mehr zwingend eine Bahn.
Das gibt ja im Osten Bayerns jedes Jahr wieder eine riesen Diskussion.
Im übrigen kann von „Bruchteilen der früheren
Monopolisten-Preisen“ nicht die Rede sein. Die Post ist nicht
billiger geworden
Ein Brief früher: 1 DM. Heute: 55 Cent.
Ich dachte, man dürfe Euro und DM nicht 1:1 vergleichen…?
und bei der Telekommunikation waren die
Preise anfängllich deutlich teurer, je nachdem, welche
Dienstleistung man in Anspruch nahm.
Christian, ich war einer der ersten ISDN-Nutzer in München und später einer der ersten mit DSL. Zu dieser Zeit habe ich von Telekom auf Arcor umgestellt und sofort 40% Kosten eingespart. Die technischen Vertragsbedingungen waren durchaus vergleichbar.
Dort nutzen die privaten Anbieter übrigens auch nicht wenig
Infrastruktur, die von der Allgemeinheit bezahlt wurde.
Sie bezahlen dafür horrende Entgelte an die, ebenfalls privatisierte, Deutsche Telekom, welche als Privatunternehmen das Netz ebenfalls „geerbt“ hat.
Sobald es um einen neuausbau, Stichwort Glasfaserkabel, geht, sind die deutschen Monopolisten überfordert. In den USA entstehen täglich tausende Km Glasfasernetz, in Deutschland setzt man auf DSL 6000 für 50 Eur im Monat.
Somit ein weiteres Beispiel für einen nicht mehr konkurrenzfähigen Ex-Beamten-Laden mit Altlasten.
Genau das kann eine Öffnung des Fernverkehrs dem Nutzer auch
bringen und die Anbieter müssen eben ihre Angebote anpassen,
um konkurrenzfähig zu bleiben.
Bei der physischen Bewegung von Fahrzeugen sind die
Einsparmöglichkeiten überschaubar: das Gerät muß gekauft und
bewegt werden.
Da liegt der größte Punkt.
Der ganze Rest macht nicht viel aus.
Unwahr.
Beim ICE 3 hat man ja deutlich gesehen, wie der Beamtenladen Bahn von der Industrie beshcissen (man kann es nciht anders sagen) wurde.
Wenn MAN das mit Autobus Oberbayern machen würde, stünde nach einem Jahr nur noch „Scania“ auf den Autos.
Überteuerte Technik mit minderer Qualität einzukaufen, ist eine Spezialität von Staatsbetrieben.
Die Bahn schiesst hier den Vogel ab.
Stellschrauben sind alleine Auslastung und Personalkosten.
Wenn man ausschließlich Fahrten zwischen Ballungsräumen
anbietet, ist die Auslastung naturgemäß höher als bei
flächendeckenden Angeboten.
…weshalb man eben die effizientesten Möglichkeiten nutzen sollte, um dem Bürger das beste Angebot zu machen.
Eine ungeeignete Technologie zu subventionieren ist angesichts unserer zahlreichen Probleme im Land nicht mehr opportun, denke ich.
Selbstverständlich fällt der Strom für die Bahn vom Himmel…
Auch hier wieder hilft die Beschäftigung von Tatsachen:
Kraftwerke, die elektrische Energie erzeugen sind um einiges
effizienter als Verbrennungsmotoren.
Diese Aussage ist nun wirklich keine „Tatsache“, sondern in
ihrer Absolutheit schlichtweg Unsinn.
Dann erleuchte mich.
Ein Kernkraftwerk ist in der Stromerzeugung effizienter, als ein Verbrennungsmotor im Erzeugen von Vortrieb.
Bei Kohlekraftwerken hingegen muss das schon längst nciht mehr so sein, ebensowenig bei der Müllverbrennung.
Dass hier noch hunderte weitere Faktoren mit einspielen, ist eigentlich klar.
Somit war die Aussage Unsinn.
Habe Dich gerne erleuchtet.
Wenn
man jedoch trotzdem weiter ausbauen möchte, muss an anderer
Stelle etwas wegfallen, sonst kriegt man die „zwölfspurigen
Autobahnen“ nicht finanziert:
http://www.tagesschau.de/kommentar/fernbusse100.html
Bei der Bahn z.B. wäre ja noch viel Einsparpotential
vorhanden.
Ja, man könnte den Geschäftsbetrieb komplett einstellen.
Auch das, wenn nötig.
Ich alleridngs sehe die Bahn eher als sinnvoll für den
Güterfernverkehr an, um die LKW von der Autobahn zu bekommen.
Glücklicherweise - und das betrifft nicht nur dieses Thema -
lenkst Du nicht die Geschicke Deutschlands. Nur für den Fall,
daß sich daran mal irgendetwas ändert, wäre es dennoch gut,
wenn Du Dich um die Beschaffung von Tatsachen kümmern würdest
und das dann vielleicht auch noch mit einigen volks- und
betriebswirtschaftlichen Aspekten kombinieren würdest, die Dir
m.W. auch mal nahegebracht wurden.
Erzähl´ mal.
Wenn Du dann noch in Betracht ziehst, daß sich in dieser
Gesellschaft sich nicht alles um Dich und Großstadtmenschen
dreht, sondern auch Menschen auf dem Land gewisse Rechte und
Anspruch auf Teilnahme am Alltag haben, sind wir schon ein
gutes Stück weiter.
Keine Ahnung, was Du mir damit sagen willst. Lies doch einfach, was ich schrieb.
Ein immobiler Landmensch war nicht mein Ziel.
Gruß,
M.