Hallo!
…da Wind und Sonne oftmals :nutzlosen Strom liefern.
Das ist technisch gar nicht möglich. Die ins Verbundnetz eingespeiste Energie und die entnommene Energie einschließlich der Verluste auf den Übertragungswegen halten sich in jedem Moment genau die Waage. Eine Steuerung der Energieabnahme auf Verbraucherseite ist nur in Grenzen möglich, findet aber innerhalb dieser Grenzen statt. Ansonsten existiert für jeden Tag, für jeden Moment eine Verbrauchskulisse, die erzeugerseitig nachgefahren wird. Diesem Zweck dienen verschiedenartige Kraftwerke mit großem Stellbereich der Ausgangsleistung. Das sind in der Hauptsache Gaskraftwerke und Wasserkraftwerke einschließlich Pumpspeicherkraftwerke. Unter dem Strich läßt sich feststellen, daß jede kWh aus regenerativen Energien, aus Wind und Sonne, nicht aus Kohle, Öl, Gas, Uran gewonnen werden muß. Keine einzige kWh aus Wind und Sonne ist überflüssig.
Überflüssig ist schon deshalb nichts, weil wir uns auf einem jahrzehntelangen Weg der Umstellung befinden. Der Zeitpunkt wird kommen, daß wir die Alternative Uran/ Öl oder Wind/ Sonne gar nicht mehr haben, weil Öl und auch Uran für irgend bezahlbare Preise gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß es sich dabei um begrenzte Ressourcen handelt, auf die bislang nur ein kleiner Bruchteil der Menschheit zugriff. Selbst bei konstantem Verbrauch sind die Ressourcen endlich. Wir haben aber keinen konstanten Verbrauch. Zur Milliarde Menschen aus Europa, USA, Japan und noch ein bißchen Kleinkram kommen binnen kurzer Zeit über 2 Milliarden Inder und Chinesen dazu, die auf die gleichen Ressourcen zugreifen, zunächst nur den Preis in die Höhe treiben, aber das Ende bezahlbar förderbarer Ressourcen beschleunigen.
In dieser Situation ist es so ziemlich das Umgeschickteste, was wir tun können, wenn wir unbegrenzt zur Verfügung stehende Alternativen zu den bisherigen Brennstoffen mit Vorbehalten begegnen, statt die technische Herausforderung anzunehmen. Dafür müssen wir die Zeit nutzen, ein breites Spektrum von Alternativen zur Anwendungs- und Marktreife zu führen. Brennstoffzellen, Solarzellen, Windkraftanlagen, Saisonspeicher, um nur wenige Beispiele zu nennen, verschlangen von ersten Anfängen bis heute zwischen 25 und 50 Jahren Entwicklung und weitere Jahrzehnte und hunderttausende Mannjahre werden noch erforderlich sein. Auch in die Kernfusion werden noch 30, 40 oder mehr Jahre Entwicklung nötig sein. Wir handeln verantwortungslos kurzsichtig, wenn wir uns als erbsenzählende Bedenkenträger betätigen, statt die langfristigen Entwicklungstätigkeiten zu forcieren. Wir brauchen auch die Anwendungserfahrung mit dem, was schon machbar ist. Von den Grundlagen bis zum praxistauglichen Produkt mit dem kompletten Know-how für sichere Fertigung und sicheren Betrieb dauert es wiederum viele Jahre, weil sich Erfahrung nicht aus dem Boden stampfen läßt. Die muß man machen.
Gruß
Wolfgang