Energieübertragung im Stromkreis

Hallo zusammen,

die elektrische Spannung ist ein Potenzial, deren negativer Gradient die elektrische Feldstärke ist. Diese schiebt die Elektronen im Leiter in eine Richtung (vom Minus- zum Pluspol). Ein Verbraucher, z.B. eine Lampe, nimmt den Elektronen die von der Spannung über die Feldstärke weitergegebene Energie zum Teil wieder ab und strahlt diese als Licht und Wärme ab.
Soweit richtig?

Nun gibt es aber unterschiedliche Aussagen:

  1. Nicht die Elektronen übertragen die Energie von der Batterie zur Lampe, sondern das elektrische Feld.
  2. Die Energie der Batterie wird zur kinetischen Energie der Elektronen, die diese im Draht der Lampe wieder verlieren.
  3. Die Elektronen haben eine von der Spannung unabhängige Driftgeschwindigkeit.
  4. Die Stromstärke gibt an, wie viele Elektronen pro Sekunde an einer Stelle des Leiters vorbeiströmen. Bei konstantem Widerstand besagt das Ohmsche Gesetz I=U/R, dass die Stromstärke mit der Spannung ansteigt, d.h. die Driftgeschwindigkeit müsste doch mit der Spannung zunehmen.
  5. In einer Reihenschaltung zweier gleicher Lampen sind beide Lampen gleich hell. Das bedeutet, dass die Elektronen nach der zweiten Lampe genauso viel kinetische Energie haben wie vorher, also nichts verloren haben. Dies ließe sich damit erklären, dass die Feldstärke überall im Leiter gegenwärtig ist und die Elektronen sofort wieder beschleunigt, wenn diese langsamer geworden sind. Warum stellt sich dann aber eine Maximalgeschwindigkeit der Elektronen ein, die spannungsabhängig ist?

Ihr seht, ich habe kein klares Bild. Kann jemand dies für mich ordnen? Ich würde gerne wissen, wer oder was die Energie der Batterie zur Lampe transportiert und wie das mikroskopisch vor sich geht.

Gruß,
Tychi

Hallo zusammen,

Hallo einsamer Tychi,

wenn du schon diese Selbsterkenntnis hast:

Ihr seht, ich habe kein klares Bild. Kann jemand dies für mich
ordnen? Ich würde gerne wissen, wer oder was die Energie der
Batterie zur Lampe transportiert und wie das mikroskopisch vor

würde ich an deiner Stelle selbständig bei z.B.: Google suchen, beginnend unter eventuell:

Energieübertragung durch elektrisches Feld.

Du bekommst dann mehrere Hinweisartikel die dir weiterhelfen können.
Sehr gut ist z.B. für dein:

  1. Nicht die Elektronen übertragen die Energie von der
    Batterie zur Lampe, sondern das elektrische Feld.

„Der Energietransport durch elektrische Ströme und elektromagnetische Felder in verschiedenen Darstellungen.“
unter:

http://www.didaktik.physik.uni-duisburg-essen.de/~ba…

Ihr seht, ich habe kein klares Bild. Kann jemand dies für mich
ordnen? Ich würde gerne wissen, wer oder was die Energie der

Wenn du kein klares Bild hast, kann das niemand für dich ordnen. Klarheit schaffst du dir selber! Nur Mut.

Gruß

Sven Glückspilz

Hi,

die elektrische Spannung ist ein Potenzial

Korrekt. Vergleichbar der Fallhöhe bei einem Wasserkraftwerk.

Diese schiebt die Elektronen im Leiter in eine Richtung (vom Minus- zum
Pluspol).

Technisch gesehen aber von Plus zu Minus. Klingt komisch, ist aber so.

In einer Reihenschaltung zweier gleicher Lampen sind beide Lampen gleich hell.

Nein, daß ist nur bei einer Parallelschaltung der Fall.

Gruß vom Raben

Nochmal nachdenken
Hallo Rabe,

In einer Reihenschaltung zweier gleicher Lampen sind beide Lampen gleich hell.

Nein, daß ist nur bei einer Parallelschaltung der Fall.

Ist denn die Lampe näher am Plus- oder die näher am Minuspol heller?

Gruß,
KHK

Ist die Antwort wirklich ernst gemeint?

Hi,

ich denke, dass ist sie, denn du bist einer unter Laien und Schülern sehr verbreiteten Fehlvorstellung erlegen, dass die Lampen in einer Reihenschaltung unterschiedlich hell leuchten. Oft wird dies mit einer lokalen und sequentiellen Auffassung des Stromes erklärt, dass nämlich der Strom sich an der ersten Lampe zum Teil verbraucht habe. Darauf zielt KHKs Frage.
Richtig ist jedoch, dass die Lampen in einer Reihenschaltung gleich hell sind (z.B. in einer klassischen Lichterkette für den Weihnachtsbaum), aber allesamt dunkler als in einer Parallelschaltung.

Dies ist jetzt allerdings eine Nebendiskussion. Mir geht es um den Energietransport, der nach wie vor nicht geklärt ist. Aus dem weiter unten verlinkten Paper geht hervor, dass es wohl niemand so genau weiß.

Beste Grüße
Tychi

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Es ist doch nicht so schwer
Hallo,

wenn die beiden Lampen technisch gleich sind, leuchten sie auch gleich hell. Egal, ob in Reihe oder parallel geschaltet.
Unabhängig davon braucht aber die Reihenschaltung insgesamt die doppelte Spannung für gleiche Helligkeit und die Parallelschaltung lässt den doppelten Strom fließen.

Und Elektronen bewegen sich außerhalb einer Stromquelle vom Minuspol zum Pluspol.

Freundliche Grüße

Thomas

Hi Tychi, sollte man als Raumpilot sowas nicht wissen?

die elektrische Spannung ist ein Potenzial, deren negativer
Gradient die elektrische Feldstärke ist.

Was auch immer. Das ist für mich weniger Theorie als ein Streit um des Kaisers Bart. DIe Elektronen schwärmen, dicken Kupferleitungen folgend, das Feld erzeugend in Richtung dünnem Wolframdraht, oder auf der anderen Seite von diesem weg.

Und die Spannung ist letztlich dasselbe wie die elektrische Feldstärke. Auf der einen Seite ist ein Überschuss, auf der anderen ein Mangel an Elektronen. Die Einheiten unterscheiden sich ein wenig

Diese schiebt die
Elektronen im Leiter in eine Richtung (vom Minus- zum
Pluspol). Ein Verbraucher, z.B. eine Lampe, nimmt den
Elektronen die von der Spannung über die Feldstärke
weitergegebene Energie zum Teil wieder ab und strahlt diese
als Licht und Wärme ab.
Soweit richtig?

Soweit nicht richtig. Die Spannung oder Elektrische Feldstärke ist konstant. Und wenn sie beim Einschalten absinkt, ist das den Uraltleitungen zu verdanken, und vielleicht auch einem 20-kW-Durchlauferhitzer, der sie an die Grenzen bringt. Oder eben auch an einer zu schwachen Batterie.

Im Prinzip werden aber die Elektronen mit einer genau definierten Triebkraft durch die Glühwendel gedrückt.

Nun gibt es aber unterschiedliche Aussagen:

In einer Hausaufgabe einige, von denen eine wahr ist, oder mehrere, und hoffentlich ist das angegeben.

  1. Nicht die Elektronen übertragen die Energie von der
    Batterie zur Lampe, sondern das elektrische Feld.

Im Prinzip das Elektrische Feld. Das pflanzt sich aber gerade deswegen in Leitungen aus, weil es Elektronen anschubst, die dem Draht folgen. Die erzeugen wiederum ein Elektrisches Feld, in Windeseile, aber nicht mit Lichtgeschwindigkeit, wie die Felder.

  1. Die Energie der Batterie wird zur kinetischen Energie der
    Elektronen, die diese im Draht der Lampe wieder verlieren.

Die Elektronen durchfließen den Glühdraht, der Spannung folgend. Und die Energie verlieren sie nicht, sie wird in Gitterschwingungen des durchstömten Metalls umgewandelt, schlicht Wärme genannt.

Ob auf dieser Ebene, die man eigentlich nur quantentechnisch betrachten kann, der Begriff Kinetische Energie angebracht ist, das mögen die wirklichen Experten enscheiden.

  1. Die Elektronen haben eine von der Spannung unabhängige Driftgeschwindigkeit.

Die „Driftgeschwindigkeit“, bei gegebenem Querschnitt der Stromstärke proportional, ergibt sich ganz einfach aus dem Ohmschen Gesetz. So gesehen ist die Aussage falsch oder falsch gestellt.

  1. Die Stromstärke gibt an, wie viele Elektronen pro Sekunde
    an einer Stelle des Leiters vorbeiströmen. Bei konstantem
    Widerstand besagt das Ohmsche Gesetz I=U/R, dass die
    Stromstärke mit der Spannung ansteigt, d.h. die
    Driftgeschwindigkeit müsste doch mit der Spannung zunehmen.

Jau. Wobei ich vorsichtig damit wäre, Anzahl und Geschwindigkeit gleichzusetzen. Auch wenn das vielleicht in ein paar Jahren d’rankommt, oder nie. In Metallen erstrecken sich die Elektronen über den gesamten Kristall, oder das gesamte Werkstück oder die gesamte Entfernung vom Kraftwerk bis zum Toaster.

NImm Durchschnittsgeschwindigkeit, dann bist du auf der sicheren Seite.

  1. In einer Reihenschaltung zweier gleicher Lampen sind beide
    Lampen gleich hell. Das bedeutet, dass die Elektronen nach der
    zweiten Lampe genauso viel kinetische Energie haben wie
    vorher, also nichts verloren haben.

Das ist völlig falsch gedacht. Über jede Birne baut sich die gleiche Spannung auf. So wandeln sie die gleiche Menge Energie in Wärme um.

Nicht dass ich dich für so naiv halte, ein Elektron hat nach der Durchquerung der ersten Birne keinen Muskelkater und schwächelt bei der zweiten. Aber man weiß nie, wer mitliest.

Das Ohmsche Gesetzt sagt nichts über Ursache und Wirkung. Bei Parallelschaltung regelt es, wie viel Strom wo durchfließt. Bei Reihenschaltung, wo die Stromstärke gleich sein muss, regelt es die Spannungen.

Und zur „Kinetischen Energie“ von Elektronen hab ich alles nötige gesagt, und glaub mir, Details willst du momentan nicht wissen. Zumindest habe ich keine Lust, mein Wissen hervorzukramen.

Gruß, Zoelomat

Hi Zoelomat,

Hi Tychi, sollte man als Raumpilot sowas nicht wissen?

Der bin ich nicht, der wird doch auch Tichy geschrieben :smile:
Ich bin übrigens kein Schüler, sondern schon vom Fach, allerdings habe ich über diese Details vorher noch nicht gründlich nachgedacht.

die elektrische Spannung ist ein Potenzial, deren negativer
Gradient die elektrische Feldstärke ist.

Was auch immer. Das ist für mich weniger Theorie als ein
Streit um des Kaisers Bart. DIe Elektronen schwärmen, dicken
Kupferleitungen folgend, das Feld erzeugend in Richtung dünnem
Wolframdraht, oder auf der anderen Seite von diesem weg.

Das Feld erzeugend? Das Feld kommt ja von der Spannung. Zusätzlich haben die Elektronen natürlich noch ihr Coulombfeld, das immer da ist.

Diese schiebt die
Elektronen im Leiter in eine Richtung (vom Minus- zum
Pluspol). Ein Verbraucher, z.B. eine Lampe, nimmt den
Elektronen die von der Spannung über die Feldstärke
weitergegebene Energie zum Teil wieder ab und strahlt diese
als Licht und Wärme ab.
Soweit richtig?

Soweit nicht richtig. Die Spannung oder Elektrische Feldstärke
ist konstant. Und wenn sie beim Einschalten absinkt, ist das
den Uraltleitungen zu verdanken, und vielleicht auch einem
20-kW-Durchlauferhitzer, der sie an die Grenzen bringt. Oder
eben auch an einer zu schwachen Batterie.

Warum ist die Aussage nicht richtig? Vom Flackern beim Einschalten spreche ich nicht. Dass die Spannung nicht konstant sei, sage ich nicht. Warum ist es falsch, dass die Elektronen ihre Energie an der Lampe abgeben?

  1. Nicht die Elektronen übertragen die Energie von der
    Batterie zur Lampe, sondern das elektrische Feld.

Im Prinzip das Elektrische Feld. Das pflanzt sich aber gerade
deswegen in Leitungen aus, weil es Elektronen anschubst, die
dem Draht folgen. Die erzeugen wiederum ein Elektrisches Feld,
in Windeseile, aber nicht mit Lichtgeschwindigkeit, wie die
Felder.

Das Feld breitet sich aus, weil es Elekronen anschubst? Das von der Spannung herrührende Feld wäre doch auch da, wenn die Elektronen alle gebunden wären, z.B. in einem Isolator. Oder nicht?

  1. Die Energie der Batterie wird zur kinetischen Energie der
    Elektronen, die diese im Draht der Lampe wieder verlieren.

Die Elektronen durchfließen den Glühdraht, der Spannung
folgend. Und die Energie verlieren sie nicht, sie wird in
Gitterschwingungen des durchstömten Metalls umgewandelt,
schlicht Wärme genannt.

Warum behalten sie ihre Energie, obwohl sie Gitterschwingungen auslösen?
Wenn es zu einem Stoß zwischen Elektron und Ion kommt und dieses dann heftiger schwingt als zuvor, dann muss das Elektron doch Energie weitergegeben, sprich verloren haben, so als würde ein Tischtennisball gegen einen Basketball stoßen und diesen dadurch ein wenig anstoßen.

Ob auf dieser Ebene, die man eigentlich nur quantentechnisch
betrachten kann, der Begriff Kinetische Energie angebracht
ist, das mögen die wirklichen Experten enscheiden.

Ja, bei mir ist es auch schon lange her, dass ich mich mit Streuung von Teilchen befasst habe.

  1. Die Elektronen haben eine von der Spannung unabhängige Driftgeschwindigkeit.

Die „Driftgeschwindigkeit“, bei gegebenem Querschnitt der
Stromstärke proportional, ergibt sich ganz einfach aus dem
Ohmschen Gesetz. So gesehen ist die Aussage falsch oder falsch
gestellt.

Ja, das habe ich mittlerweile auch herausgefunden, dass v prop. zur Feldstärke und damit zu U ist. Mit höherer Spannung steigt somit auch die Stromstärke.

  1. Die Stromstärke gibt an, wie viele Elektronen pro Sekunde
    an einer Stelle des Leiters vorbeiströmen. Bei konstantem
    Widerstand besagt das Ohmsche Gesetz I=U/R, dass die
    Stromstärke mit der Spannung ansteigt, d.h. die
    Driftgeschwindigkeit müsste doch mit der Spannung zunehmen.

Jau. Wobei ich vorsichtig damit wäre, Anzahl und
Geschwindigkeit gleichzusetzen. Auch wenn das vielleicht in
ein paar Jahren drankommt, oder nie. In Metallen erstrecken
sich die Elektronen über den gesamten Kristall, oder das
gesamte Werkstück oder die gesamte Entfernung vom Kraftwerk
bis zum Toaster.

NImm Durchschnittsgeschwindigkeit, dann bist du auf der
sicheren Seite.

  1. In einer Reihenschaltung zweier gleicher Lampen sind beide
    Lampen gleich hell. Das bedeutet, dass die Elektronen nach der
    zweiten Lampe genauso viel kinetische Energie haben wie
    vorher, also nichts verloren haben.

Das ist völlig falsch gedacht. Über jede Birne baut sich die
gleiche Spannung auf. So wandeln sie die gleiche Menge Energie
in Wärme um.

Okay. Das verstehe ich jetzt. Aber nochmal: Wie kommt die Energie aus der Spannung bzw. Feldstärke zu den Gitterbausteinen (Ionen), sodass deren stärkere Schwingung als Erwärmung es Drahtes wahrnehmbar ist?

Müsste die Feldstärke übrigens nicht auch direkt auf die Ionen wirken, denn diese sind ja ebenfalls geladen? Das kann aber nur zu einer konstanten Auslenkung führen, also einer leichten Abweichung von der mittleren Position ohne Feld.

Und zur „Kinetischen Energie“ von Elektronen hab ich alles
nötige gesagt, und glaub mir, Details willst du momentan nicht
wissen. Zumindest habe ich keine Lust, mein Wissen
hervorzukramen.

Doch, will ich wissen. Aber du musst es nicht beantworten. Vielleicht weiß jemand anders es.

Danke dir jedenfalls.

Tychi

Richtig ist jedoch, dass die Lampen in einer Reihenschaltung
gleich hell sind (z.B. in einer klassischen Lichterkette für
den Weihnachtsbaum), aber allesamt dunkler als in einer
Parallelschaltung.

das ist nicht richtig, sobald es etwas größere glühlampen sind. bei denen der widerstand im kalten und heißen zustand stark unterschiedlich ist. mach einen versuch und du wirst feststellen, dass eine hell, die andere dunkel ist. weil die heißewre lampe einen wesentlich höheren widerstand hat, fällt an ihr - bei gleichem strom natürlich - die höhere spannung ab und sie hat die höhere leistung.
natürlich ist es zufall, ob das die lampe näher an plus oder an minus ist. natürlich gibt es den gleichen effekt auch an wechselspannung. und natürlich bekommt man bei ausgesucht ähnlichen exemplaren auch mal den zustand zweier gleich heller lampen. und bei den kleinen dingern in einer lichterkette ist das alles nebensache.

Hallo,

ich versuche mal eine einfache Erklärung.
Dafür braucht man die Begriffe wie Feld, Gradient, Potential usw. gar nicht.

Es gibt viele Möglichkeiten und Analogien, um Elektrotechnik einfach zu erklären und zu verstehen.
Nehmen wir mal das Wasser…

Stell Dir einen Schlauch voller Wasser vor, dessen Enden verbunden sind. Analog: Eine Leiterschleife voller Elektronen.
An einer Stelle des Schlauches befindet sich eine Pumpe, die das Wasser antreibt, also im Kreis fließen lässt. Analog: Die Batterie lässt die Elektronen im Kreis fließen.
Jetzt baust Du an irgend einer Stelle des Schlauches eine Turbine ein, ein kleines Wasserrad. Analog: Eine Lampe im Stromkreis.
Jetzt wird Energie von der Pumpe an die Turbine übertragen.
Und jetzt kommt es: Diese Energiemenge hat nichts mit der Geschwindigkeit des Wassers zu tun. Ich kann das Wasser beliebig langsam, aber mit einer riesengroßen Kraft durch den Schlauch drücken und damit riesige Mengen an Energie übertragen.
Ich baue nämlich einen Druck im Wasser auf, und darin steckt die Energie.

Also: Die Energie der Batterie wird nicht in kinetische Energie der Elektronen umgewandelt. Sondern der „Druck“ zwischen den Elektronen (das ist ja die elektrische Spannung) pflanzt sich durch den Draht nur fort bis zur Lampe. Und der wird da auch nicht abgebaut. Wenn also später nochmal eine Lampe kommt, bekommt die denselben „Druck“ ab.
Du kannst ja auch ein zweites Wasserrad in den Wasserkreislauf einbauen, das bewegt sich genauso wie das erste.

OK?

Gruß
Olaf

Hi Olaf,

diese Analogie ist sehr hilfreich und gut zu verstehen. Ein hoher Druck kann schwere Wasserräder antreiben und zwar mehrere hintereinander.
Ich komme meinem Verständnis immer näher. Dennoch: Wenn ich in einem zunächst widerstandsfreien Schlauch (kein Wasserrad) einen hohen Druck erzeuge, dann fließt das Wasser doch auch schneller als bei einem geringen Druck. Oder nicht? Die Stromstärke (hier wäre es ein Kurzschlussstrom) wird dann sehr groß, was man ja bei kleinen Widerständen auch an I=U/R sieht. Warum sagst du also, die Energie der Batterie wandle sich nicht in kinetische Energie der Elektronen um? Die Stromstärke ist doch gleich der Anzahl der Ladungen, die pro Sekunde an einer Stelle vorbeifließen. Eine höhere Stromstärke müsste dann die Folge von schnelleren Elektronen sein.

Gruß, Tychi

Hallo Zoelomat,

du hast zeitlich noch vor OlafG mit deinem:
„Ob auf dieser Ebene, die man eigentlich nur quantentechnisch betrachten kann, der Begriff Kinetische Energie angebracht ist, das mögen die wirklichen Experten enscheiden“,
auf den Hauptfehler von Tychi hingewiesen.
U.a. ist die Behauptung von Tychi im UP:
„2. Die Energie der Batterie wird zur kinetischen Energie der Elektronen, die diese im Draht der Lampe wieder verlieren“ abwegig. Tychi wiederholt den Fehler sehr klar im UP nochmals mit:
„…nach der zweiten Lampe genauso viel kinetische Energie haben wie vorher …“.

Zur Berichtigung siehe z.B. bei Helmut Lindner: „Lehrbuch der Physik für Techniker und Ingenieure, Band III“, Fachbuchverlag Leipzig (1960) im einführenden Kapitel auf Seite 1):
„1.1 Das Wesen der Elektrizität“
„Alle elektrischen und die mit ihnen verbundenen magnetischen Erscheinungen rühren daher, daß in den Atomen aller Stoffe noch kleiner Teilchen vorhanden sind, die sich nach besonderen Gesetzen a n z i e h e n oder a b s t o ß e n. Um sie ihrem Charakter nach zu unterscheiden, sagt man, sie seien positiv bzw. negativ elektrisch geladen. Das Wesen dieses besonderen Zustandes ist nicht weiter erklärbar, am wenigsten aber mechanisch zu deuten.“

Gruß

Sven Glückspilz

Ich komme meinem Verständnis immer näher. Dennoch: Wenn ich in
einem zunächst widerstandsfreien Schlauch (kein Wasserrad)
einen hohen Druck erzeuge, dann fließt das Wasser doch auch
schneller als bei einem geringen Druck. Oder nicht? Die
Stromstärke (hier wäre es ein Kurzschlussstrom) wird dann sehr
groß, was man ja bei kleinen Widerständen auch an I=U/R sieht.
Warum sagst du also, die Energie der Batterie wandle sich
nicht in kinetische Energie der Elektronen um?

Nimm mal vereinfachend, aber in guter Näherung, die Masse eines Elektrons mit 0 an.
Ein Elektron hat 1,602E-19 As Ladung.
Es hat eine Masse von 9,109E-31 kg.
Die Ladung pro kg beträgt also:

1,602E-19 / 9,109E-31 As/kg = 175,87E9 As/kg

Das sind 175,87 Gigaamperesekungen pro kg.
Bei 230V Spannung sind das über 11 Gigawattstunden.
Den Umsatz eines Haushalts mit 4000kWh im Jahr kann man also übertragen, wenn man bei 230V 0,36 Gramm Elektronen bewegt.

Was ich damit sagen will:
Ein ELektron wiegt fast nichts und trägt im Vergleich dazu eine gigantische Ladung.

Nimm eine Prise Elektronen, schiebe sie mit 230V durch einen Verbraucher und du hast soviel Energie übetragen, wie ein Haushalt im Jahr umsetzt.

Die Stromstärke
ist doch gleich der Anzahl der Ladungen, die pro Sekunde an
einer Stelle vorbeifließen. Eine höhere Stromstärke müsste
dann die Folge von schnelleren Elektronen sein.

Vor Urzeiten haben wir mal ausgerechnet, wie schnell sich Elektronen in einem Leiter bewegen. Bei 1A und 1,5mm² Leiterquerschnitt kamen ca. 0,05mm/s heraus.
Für einen Meter Leitungslänge benötigt ein Elektron dann also etwa 2,5 Tage.
Aber dank Westinghouse haben wir ja Wechselstrom, die Elektronen marschieren somit GAR NICHT, sondern zittern nur hin- und her.

Mit Trägheit und Masse kann mal also nichts erklären.

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Ich schätze ja immer wieder Deine Beiträge hier, muss jetzt aber mal blöd fragen:

Vor Urzeiten haben wir mal ausgerechnet, wie schnell sich
Elektronen in einem Leiter bewegen. Bei 1A und 1,5mm²
Leiterquerschnitt kamen ca. 0,05mm/s heraus.
Für einen Meter Leitungslänge benötigt ein Elektron dann also
etwa 2,5 Tage.
Aber dank Westinghouse haben wir ja Wechselstrom, die
Elektronen marschieren somit GAR NICHT, sondern zittern nur
hin- und her.

Wenn das HGÜ-Netz aufgebaut werden soll, wie soll man es sich vorstellen, wenn es in der Sahara eine Havarie gibt und und wir dann nach Tagen immer noch „Strom“ bekommen? Umgekehrt natürlich, die Havarie wurde beseitigt, alles läuft sauber und wir haben dann keinen „Strom“?

Ich möchte Dich bitten mir mal die Formel zu kommen zulassen, weil ich gern selber mal drüber wegsehen möchte, um es zu verstehen.

VG Thomas

Hallo,

sehr gute und einleuchtende Argumentation. Danke.
Kennst du zufällig das Gummibärchen- oder Rucksackmodell? Damit soll Schülern im szenischen Spiel erklärt werden, wie die Energie von der Batterie zur Lampe kommt. Darin ist jeder Schüler ein Elektron in einem Stromkreis. Jeder bekommt von der Spannungsquelle (dem Lehrer) ein Gummibärchen in die Hand gedrückt, das eine Energieportion darstellen soll. Der Schüler läuft damit zur Lampe und gibt es bei ihr ab. Die Lampe kann nun leuchten.
http://www.rs.seminar-reutlingen.de/site/pbs-bw/get/…

Ist dies nun völliger Unsinn? Um welche Energie könnte es sich dabei handeln?

Gruß,
Tychi

Hallo.

Das liegt daran, dass du nicht warten musst, bis das Elektron wirklich bei dir ist. Ein Kabel ist kein leerer Tunnel, an dem ich an einem Ende Elektronen rein schieße und am anderen Ende warten muss bis es wieder raus kommt.

Besser ist die Vorstellung, es ist eine Röhre die schon voll ist mit Elektronen. „Schiebe“ ich am Anfang eines rein, wird fast instantan (halt begrenzt auf fast Lichtgeschwindigkeit) am anderen Ende eines „rausgedrückt“. Eigentlich funktioniert das natürlich über anlegen eines E-Feldes… Somit: Wenn ich aufhöre zum „stopfen“ kommt am anderen Ende auch nix mehr raus.
lg
Alex

Hi,

da Du sagst, das bei der Reihen- im Gegensatz zur Parallelschaltung zweier gleicher Lampen diese beiden Lampen nicht gleich hell leuchten, fand ich diese Nachfrage angebracht; also: ja, sie war ernst gemeint.

Inhaltlich haben die anderen beiden ja schon was gesagt.

Gruß,
KHK

Hallo Alexander!

Genauso kenne ich es auch. Mich hat es eben ein bissel verwundert, das „X-Strom“ es etwas falsch beschrieben hat oder sich dermaßen falsch ausgederückt, oder ich es absolut nicht verstanden habe. Meines Wissens ist: Wenn ich ein Elektron in einen Leiter reinschiebe, ist ein anderes Elektron „Im selben Moment(Lichtgeschwindigkeit, d.h. Strecke DD-HRO)“ am arbeiten und lässt die Lampe sofort leuchten. (Siehe DD=> Schalter „an“, HRO=>Lampe „an“ und umgekehrt!). Verzögerung ist nahezu „0“ Null!

Richtig?

VG Thomas

Mich hat es eben ein bissel
verwundert, das „X-Strom“ es etwas falsch beschrieben hat oder
sich dermaßen falsch ausgederückt,

hat er nicht.

oder ich es absolut nicht
verstanden habe.

genau.

Meines Wissens ist: Wenn ich ein Elektron in
einen Leiter reinschiebe, ist ein anderes Elektron „Im selben
Moment(Lichtgeschwindigkeit, d.h. Strecke DD-HRO)“ am arbeiten

ja. aber du verwechselst ebenb die geschwindigkeit eines elektrons (beschreibung xstrom) mit der geschwindigkeit des impulses (deine beschreibung hier). das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

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