Es ist nicht lange her da hat ein User in diesem Forum behaupted Solarzellen würden sich in Süddeutschland nicht lohnen weil es hier das halbe Jahr dunkel ist und Geothermie die Erde abkühlt, dem Unfug sind offenbar keine Grenzen gesetzt, was ich mich allerdings seit Jahren frage ist woher zum einen diese fanatische komplett Faktenresistente Ablehnung kommt und zum anderen diese absolut absurde, jedes Fachargument ignorierende liebe zur Atomkraft …
Ich hab es selber erlebt das Menschen gegen die Stillegung der Braunkohle Förderung sind und gleichzeitig gegen Windräder weil die die Landschaft verschandeln…
Imho geht’s da gar nicht darum, was gesagt wird, sondern wer es sagt. Es scheint opportun zu sein, grundsätzlich alles abzulehnen, was von den Grünen kommt. Dass man hinterher dann eh das Gleiche tut bzw. zumindest ankündigt (Söders „Windturbo“) interessiert offenbar niemanden. Und da die Grünen sowieso Schuld an allem sind, passt das auch gut ins Konzept.
Es wird halt immer davon ausgegangen: „Alle doof, außer ich!“ Dabei kann man sich problemlos heute jederzeit online umfassend zu dem Thema informieren (ich empfehle mal die Seite der https://www.entsoe.eu/ und die Seiten der deutschen Übertragungsnetzbetreiber) und stellt dabei fest, dass sich durchaus nicht ganz so dumme Menschen jede Menge Gedanken zu dem Thema gemacht und geeignete Lösungen hierfür nicht erst übermorgen, sondern schon lange geplant und realisiert haben, und ständig dabei sind, diese Dinge weiter zu optimieren, und dass es da nicht ein isoliertes deutsches Problem gibt, sondern dass es in einem Verbundnetz nun einmal ein Geben und Nehmen gibt. Das ist Sinn und Zweck der Veranstaltung, und nur weil Deutschland auch mal aus dem Ausland Strom bezieht, und selbst wenn das phasenweise mal mehr ist, geht die Welt nicht unter, und der Strom nicht aus. Ganz im Gegenteil, wenn man sich ansieht, was an Stärkung der grenzüberschreitenden Netzverstärkung schon passiert ist, gerade passiert und in Kürze passieren wird. Wir haben zudem ein gut ausgebautes System an nach Betriesbereitschaft gestaffelten konventinellen Erzeugungskapazitäten, das auch laufend modernisiert und ausgebaut wird (BTW: Wenn jemand meint, dass AKW da die erste Wahl wären und von jetzt auf gleich mal eben eingeschaltet werden könnten, irrt gewaltig; moderne Gasturbinen sind da das Mittel der Wahl).
Natürlich ist nicht alles perfekt, und wir haben z.B. zu spät erkannt, dass wir uns gerade im Umweltschutzbereich über die Jahre auch selbst ein Bein gestellt haben. Die ursprünglichen Bestrebungen in diesem Bereich mit mehr Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger, strengen Schutzvorschriften, langen Rechtswegen, … waren sicherlich zu ihrer Zeit gut und wichtig. Wir haben aber feststellen müssen, dass gerade darin aber auch eine massive Behinderung der Energiewende begründet worden ist, und es leider auch heute in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist, dass man nicht einerseits eine Energiewende am liebsten vorgestern haben will, andererseits aber nicht darauf verzichten möchte Verfahren zum Bau der dafür nötigen Infrastruktur in vollkommen überblähter Form beizubehalten, statt klare Prioritäten zu setzen, die nun einmal Kompromisse erfordern. Da ist leider nach wie vor noch viel zu viel Ideologie im Spiel, die man sich nicht leisten kann, wenn man schnell zu Ergebnissen kommen möchte. Und leider gibt es da auch ganz viele Leute, denen der Umweltschutz eigentlich vollkommen am Besagten vorbei geht, die diesen aber Missbrauchen, um ganz persönliche Interessen zu schützen.
Erneuerbare Energien - das klappt bestens, wenn man den Dreiklang Erzeugung - Transport - Speicherung spielt.
Beim Transport holen wir langsam die Versäumnisse auf, bei der Speicherung sehe ich noch kein Konzept.
Heimakkus ferngesteuert zwangsladen und -entladen? Gibt’s nicht.
Bidirektionale Elektroauto-Akkus? Gibt’s kaum.
Neue Pumpspeicher? Sind da welche in Bau befindlich?
Aber dann müssten doch unabhängige Quellen wie bspw. die RWTH doch viel bewirken können. Insofern steht doch ab genau jetzt der Energiewende im Heizungssektor nichts mehr im Wege, oder?
Oder ist die RWTH nun auch linksgrün versifft bzw. unterwandert? Oder ist die derartige Abwertung aller Organisationen und Institutionen, die etwas pro Elektrifizierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft und Gesellschaft äußern etwa Teil der Strategie und des Selbstschutzes?
Ich habe nur die Volkswagen-Gruppe im Blick und da sind m.W. alle Fahrzeuge ab Modelljahr 2022 V2H-fähig. Dann hängt es ja eigentlich nur noch an der Ladestation, ob das Auto als Zwischenspeicher fungieren kann.
Das stimmt so nicht. Da muss man nur etwas weiter denken. Z.B. über den NordLink speisen wir Überschüsse aus PV und Windstrom nach Norwegen. Da landet er direkt im Netz. Dadurch brauchen die Norweger ihre Wasserkraftwerke nicht die vorhandenen Stauseen für eigenen Verbrauch leer laufen lassen. Wenn wir Bedarf haben, bekommen wir aber aus genau diesen Stauseen dann wieder Strom zurück. D.h. wir pumpen mit unserem Strom nicht direkt die norwegischen Speicher voll, sorgen aber dafür, dass die voll bleiben und dann zu unseren Gunsten wieder Strom produzieren können, was unter dem Strich für uns zum selben Ergebnis führt.
Außerdem sorgt das Verbundnetz dafür, dass regionale Schwankungen in Erzeugung und Verbrauch sofort gegeneinander ausgeglichen werden können. D.h. ich muss weniger eigene Speicher vorhalten, je mehr das Netz in der Lage ist, solche Schwankungen auszugleichen. D.h. wenn es an Stelle X im Verbundnetz gerade ordentlichen Wind gibt und an Stelle Y die Sonne ordentlich scheint, dann kann an Stelle Z durchaus eine regionale Unterversorgung gegeben sein, weil es da bewölkt und windstill ist, ohne dass auch Speicherkapazitäten zurückgegriffen werden müsste, wenn das Netz den Ausgleich zwischen X, Y und Z hinbekommt. Und da ist man sehr aktiv! Z.B. mit der gerade erst beschlossenen Verbindung D - GB.
Auch die H2-Technologie, die gerne mal nur als wenig effizienter Zwischenspeicher gesehen wird, ist in diesem Zusammenhang weit umfassender zu sehen. Wenn ich H2 in industriellen Prozessen (z.B. in Direktreduktionsanlagen in der Stahlproduktion) unmittelbar verwenden kann, wo bislang Strom zum Einsatz kam, dann minimiert man die Verluste der Umwandlung, weil die Rückumwandlung entfällt und steht andererseits mehr Strom für sonstige Verbraucher im Netz zur Verfügung. Auch wenn H2 im Gasnetz in höherer Konzentration beigefügt wird, hat das einen entsprechenden Effekt. Das sind aber keine Dinge, die schon heute einfach aus der Schublade gezogen und x-fach im industriellen Maßstab gebaut werden könnten. Diese Entwicklung braucht noch etwas Zeit. Konzepte zum Nutzen alter E-Auto Akkus hingegen existieren schon, da fehlt es aber noch an der Masse standardisierter Akkus, um das über einzelne Anlagen hinaus im größeren Maßstab aufzuziehen.
Es geht hier nicht um Kompetenz sondern Sympathie. Wenn die Grünen was sagen, ist es falsch, weil es von den Grünen kommt. Studien sind ohnehin alle falsch („traue keiner Studie…höhöhö“) und überhaupt sollten die Schlafschafe mal anfangen, selber zu denken.
Ich würde sogar so weit gehen, dass man einfach alles den Grünen zuordnet, was einem nicht gefällt, wovor man Angst oder was man nicht versteht - und das ganz unabhängig davon, ob die Grünen damit irgendetwas zu tun haben.
Ähnlichkeiten mit den Querdullis sind rein zufällig.
Der Verkauf ist vollkommen unabhängig von der Realisierung laufender und geplanter Projekte. Der niederländische Staat stellt die Finanzierung weiterhin sicher und bekommt für jeden von der Tennet für den Netzausbau ausgegebenen Euro Geld vom Deutschen Staat.
Das bisherige Spiel kann durchaus wie gehabt weiterlaufen. Den Niederländern ist es nur nicht geheuer und es ist politisch auch gerade angesichts nationalistische Tendenzen immer schwerer zu verkaufen welche riesigen Summen aus den kleinen Niederlanden für den Aufbau des deutschen Stromnetzes fließen. Ganz abgesehen davon, dass auch in Deutschland plötzlich wieder der dringende Wunsch aufgekommen ist, das inzwischen wieder wertvolle Netz zurück in die eigenen Hände zu bekommen.
Der Stand an großtechnischen Stromzwischenspeichern in Österreich liegt derzeit bei etwa 4,2 bis 4,3 GW – im Wesentlichen sind das Pumpspeicherkraftwerke. Die derzeit in Bau oder in Planung befindlichen bzw. konzipierten Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke bringen einen Leistungszuwachs von insgesamt rund 5,9 GW.
Gibt’s eigentlich einen Grund, wieso sich Pumpspeicherkraftwerke in D nicht durchsetzen können?